Die eigenen Kinder richtig erziehen. Aber wie?

Koman schrieb: wieviele reiche leute, haben sich schon umgebracht...
was mag ihnen wohl gefehlt haben....
geld war es nicht...

Kinder, die in schlechten finanziellen Verhältnissen aufwachsen sind natürlich viel glücklicher, haben eine aussichtsreiche Zukunft vor sich. ;)

Dann frag ich mich doch echt warum so viel gejammert wird , dass das Geld nicht reicht, die Wohnverhältnisse so schlecht sind, die Kinderarmut wird so beklagt

Müssten doch alles glückliche Menschen/ Kinder sein.
Sie werden doch geliebt und es werden ihnen Werte vermittelt .

Mit knurrendem Magen lernt es sich aber schlecht und wie sehen die Werte aus ?
Das Kind lebt nicht nur in der Familie, dazu gehört auch das Umfeld, Schule, Freunde

Es ist schon schwer einem Kind zu erklären sei selbstbewußt, dann brauchst Du kein Fahrrad, keine Inliner
Schau den anderen zu
Es gibt wichtigeres


Aufwachsen mit einem sicheren finanziellen Hintergrund heißt nicht reich und nicht arm, es ist das Mittelmaß

@Koman
Ich selbst bin mit viel Liebe und viel Geld aufgewachsen. Was mir jedoch im Kopf geblieben ist, sind nicht die endlosen Geschenke (ich kann mich an kaum eins mehr erinnern), sondern, dass ich immer bekuschelt wurde. Das man mir immer Gehör geschenkt hat. Natürlich war es schön, dass ich mit 18 Auto und Führerschein hatte. Das ich in nem großen Haus aufgewachsen bin und meinen Urlaub in einem noch größeren Haus verbringen konnte. Aber das ist nicht das, was mich geprägt hat. Ich meine klar, wer will schon in absoluter Armut aufwachsen? Das hat ja irgendwann auch gesundheitliche Folgen. Dennoch. Es gibt ja auch einen Mittelweg. Den ganzen Luxus hätte ich nicht gebraucht, es hätte mir nicht geschadet, hätte ich ihn nicht gehabt. Hätte man mich nicht gekuschelt, mir keine Geschichten erzählt und man hätte nicht mit mir durch die Gegend getobt, dann hätte es gewiss Schäden hinterlassen.

Mein Mann und ich leben in einer finanziellen Sicherheit und haben beide einen festen Job (im Sinne von, wir können Miete/Essen/Rechnungen bezahlen und bißchen was zurück legen) wodrüber ich sehr froh bin. Es beruhigt mich. Aber reich sind wir gewiss auch nicht :D und Geld von meinen Eltern nehme ich seit Jahren nicht mehr an. Das heißt, unsere Kinder werden sicherlich keinen Luxus haben. Sie werden es überleben :D.

Liebe ist wichtiger, auf jeden Fall. Da weder mein Mann noch ich Wert auf Statussymbole oder Anpassung legen, werden wir dies so auch an unsere Kinder weiter geben.

@.lucy.
In Deutschland muss idR niemand hungern, auch nicht Menschen aus schlechten Verhältnissen... Man kann sparsam sein, oder auch Hilfsangebote wie die Tafel nutzen. Aber sowas wäre dir wahrscheinlich zuwider, so wie ich dich nach deinen Aussagen hier im Thread einschätze :D

@.lucy.
Armut ist furchtbar, das weiß, denke ich, jeder, aber hier geht es um ERZIEHUNG, nicht um das Aufziehen und die entsprechenden Kosten. Ein Kind muss Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf haben, selbstverständlich. Es sollte auch zur Schule gehen können. Aber die Erziehung der Eltern hat NICHTS (und ich dachte gerade, dass hättest Du verstanden Großziehen/Erziehen) mit der Größe des Gehaltsschecks zu tun. Die Existenzbedürfnisse müssen erfüllt sein, dann kommen die Grundbedürfnisse, dann erst Luxusbedürfnisse

Vorallem gibt man einem Kind sicherlich mehr mit auf den Weg, wenn es bedingungslose Liebe erfährt, selbstbewusst erzogen wird und es wahre Werte kennenlernt, als mit materiellen Gütern. Wenn man es sich leisten kann, kann man seinem Kind sowas ja in Maßen(!) gönnen, aber es spielt letztendlich kaum eine Rolle, wenn man es schafft das Kind zu einem selbstbewussten Menschen zu erziehen.

Warum gibt es so viele Charakterschweine die es von Haus aus immer gut hatten? Weil allein das Geld und die materiellen Dinge ein Kind eben nicht erziehen und es sich negativ entwickelt, wenn es nur verwöhnt wird, aber nie was fürs Leben lernt.

Natürlich kann man sein Kind vernünftig und zu einem selbstbestimmten Menschen erziehen, auch wenn es finanziell nicht so gut ausschaut. Dass dadurch, und ich nehme jetzt mal die wirklich sehr armen Menschen raus, Probleme entstehen können, liegt vor allem daran, dass uns von allen Seiten eingerichtet wird, dass Du nur etwas bist, wenn Du etwas hast. Der Konsumdruck trifft schon die ganz Kleinen. Es ist also eher ein gesellschaftliches Problem, das innerhalb der ärmeren Familien zu unnötigen Problemen führt.

@Aldaris
Sehe ich auch so. Die Medien und die Gesellschaft vermitteln es einem heutzutage ja nicht anders. Viele Menschen lassen sich bewusst oder unbewusst davon beeinflussen.

@Aldaris
sehe ich ganz genauso und dieses Problem wird dann noch durch die Einstellung: Kind braucht materielle ÜberVersorgung, sonst wird es nichts, gefördert......

Tut mir leid mein Kind, wir lieben Dich, haben aber nicht daran gedacht, dass Du Geld kostest.
Wir lieben Dich und erzähen Dir jeden Tag wie man selbstbewußt wird
Das materielle ist nicht wichtig

Deshalb kannst Du auch sicher verstehen, dass Du die Klassenfahrt nicht mitmachen kannst, keine Geburtstagsparty stattfindet, weil kein Platz und kein eigenes Zimmer.
Uns genügt eine kleine Wohnung, dafür haben wir dir andere Werte beigebracht

So und jetzt geh zu Deinen Freundinnen und erzähl ihnen Kino fällt aus, das bummeln durch die Stadt, weil kein Taschengeld

Geld ist nicht wichtig, brauchen wir nicht
Du bekommst dafür Liebe

Wein doch nicht, weil alle mehr haben als Du.
das werden später Charakterschweine
@sanatorium

sanatorium schrieb: Man kann sparsam sein, oder auch Hilfsangebote wie die Tafel nutzen. Aber sowas wäre dir wahrscheinlich zuwider, so wie ich dich nach deinen Aussagen hier im Thread einschätze :D

Ich würde mich schämen, ja .
Und ich würde alles tun, dass mein Kind das nicht nötig hat

Das ganze Selbstbewußtsein geht flöten, wenn das Kind in der schule gehänselt wird

@.lucy.

.lucy. schrieb:Geld ist nicht wichtig, brauchen wir nicht
Du bekommst dafür Liebe

Du stellst also Materialismus und Geld über die elterliche Liebe, Zuneigung und Hingabe?
Na wenn das mal nicht indoktriniert ist. Ein Kind sollte es an Nichts fehlen, schon richtig - aber da ist schon ein toller Zwiespalt zu verzeichnen - heraus kommen dann verwöhnte Gören, die überhaupt nicht wissen, was wichtig im Leben ist.

.lucy. schrieb:Das ganze Selbstbewußtsein geht flöten, wenn das Kind in der schule gehänselt wird

Und dazu brauch es? Markenklamotten und viel Schminke? :D

@dioxidium
Es gibt sogar Eltern, die behaupten sie lieben ihr Kind und schlagen es.
Liebe hat viele Gesichter

@dioxidium
Geld, Platz und Vater und Mutter, sonst nix

@.lucy.
aber sicherlich nicht das Gesicht von Gewalt....

@.lucy.
Das hat aber nichts mit der Liebe an sich zutun, sondern mit der Inkompetenz dieser Eltern(teile).

@sanatorium
@.lucy.

Gutes Schlagwort - Inkompetenz der Eltern.
Manchmal ist sogar Verzicht hilfreicher für die Erziehung, als Überfluss. (Materiell gesehen)

So viele glückliche Eltern und zufriedene Kinder.
Keine Wünsche,alle sind zufrieden mit dem was sie haben.

Keiner wünscht sich ein neues Auto oder Handy oder Urlaub
Ganz schlimm diese Konsumgesellschaft :(
Wozu ein größeres Fernsehen ?

Mama und Papa total ausgeglichen trotz finanzieller Sorgen, alles läuft prima
Wunderbar
Na dann

@.lucy.
Es gibt tatsächlich Menschen für die es Wichtigeres gibt, selbst wenn sie finanzielle Sorgen haben... Muss man nicht vor den Kindern austragen :)

@.lucy.
in welchem Zusammenhang stehen Erziehung und Geld? Bitte mal darlegen, ich scheine es nicht verstehen zu können.....es geht hier in diesem thread doch noch um Erziehung, oder? Jedes arme Kind ist nicht erzogen, jedes Kind ohne all das, das angeblich alle anderen haben, ist ein Kind ohne Erziehung oder wie? Aber Kinder, die alles haben, ein großes Zimmer, einen PC, Markenklamotten etc. sind demzufolge erzogen.....ich verstehe das nicht. Mein Hund hat nix Materielles und ist trotzdem erzogen, wobei es mir hier nur um die Begrifflichkeit geht, nicht den Vergleich Hund/Kind

Erziehung heißen wir zwischenmenschliche Einwirkungen … insoweit, als durch sie eine mehr oder minder dauernde Verbesserung fremden oder eigenen Handelns beabsichtigt oder erreicht wird (DOLCH 1969, 106ff.).

Im allgemeinen versteht man unter Erziehung soziales Handeln, welches bestimmte Lernprozesse bewusst und absichtlich herbeiführen und unterstützen will, um relativ dauerhafte Veränderungen des Verhaltens, die bestimmten Erziehungszielen entsprechen, zu erreichen.

Als Erziehung werden soziale Handlungen bezeichnet, durch die Menschen … versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten (BREZINKA 1974,S. 98).

Erziehung kann als Versuch der Beeinflussung (Intervention) verstanden werden, durch den eine Verbesserung und Vervollkommnung der Persönlichkeit des Erzogenen erreicht werden soll“ (Hurrelmann, 2006, S. 156). Die dabei angestrebten Erziehungsziele sind von den Erziehenden subjektiv beeinflusst, bevorzugte Eigenschaften bei Heranwachsenden heutzutage sind Ehrlichkeit, Selbstständigkeit, Verantwortungsgefühl und Selbstvertrauen (vgl. Hurrelmann, 2006, S. 156).



da steht nix von Geld, Platz etc.

@Tussinelda
Mir scheint, dass der Lindsey wohl eher das pädagogische Grundwissen fehlt.