Die eigenen Kinder richtig erziehen. Aber wie?

@dioxidium
na zumindest kann man sich jetzt, so man wollte, darüber informieren, WAS Erziehung eigentlich ist.......deshalb mein post ;)

@Tussinelda
@dioxidium
@sanatorium
@.lucy.
@Aldaris
@so.what


Ein Kumpel von mir - den ich hier des öfteren schon mal erwähnt habe -
dessen Eltern haben schon recht viel Geld.
Eigene Firma und so, indem auch ihr Sohn mitgearbeitet hat.
Gab es mal Stress, wurde gebrüllt und auch mal geschlagen. Danach hat man sich mit einem fetten Geldschein entschuldigt.
Die Geschenke im allgemeinen fielen immer recht üppig aus. Auch heute noch, obwohl beide Söhne vollkommen verloren sind.
Alkohol und Drogen jeden Tag. Keine wirklichen Freunde, weil es kaum ein normaler Mensch lange mit ihnen aushält. (Selbst für mich ist es immer wieder anstrengend den Kontakt aufrecht zu erhalten, zumal ich selbst Probleme habe.) Die Wohnung ist ein Müllhaufen.
Ihr Denken gleicht einem großschnäuzigem Dorftproll usw. Da könnte ich Geschichten erzählen...
Jedenfalls wurde ähnliches Verhalten von dem einem Sohn - also reichlich Geschenke machen aber wenig um die Erziehung, Bildung gekümmert usw - auch gleich mal an die eigenen Kinder weitergegeben.
Da beschwert man sich über die eigenen Eltern, macht es aber selber falsch.
Spricht man ihn darauf an, sind in erster Linie die Eltern daran Schuld.

Das ist aber nur ein Beispiel, wo Eltern viel Geld haben und mit wenig Liebe und Sorgfalt ihre Kinder erzogen haben.

Ich kenne auch genau das Gegenteil.
Also Eltern, die recht viel Geld haben und alle drei Kinder sind erfolgreich, freundlich, gesund und keine Charakterschweine.



Was ich absolut richtig und wichtig finde, ist, dass ein jeder sich definitiv darüber Gedanken machen sollte, bevor er ein Kind in die Welt setzt.
Vorallem sollten Frauen auch darauf achten, wenn sie da eigentlich heiraten und von wem sie sich ein Kind machen sollten.
Ein klarer Kopf, etwas Menschenkenntnis und Lange Gespräche sollten da eigentlich helfen, herauszufinden, wenn ich da eigentlich vor mir habe und ob eine Zukunft mit Kindern sinnvoll ist und Spaß macht.

@Tussinelda
Da hast du aber auch gute alte Quellen rausgesucht - darauf kann man aufbauen :)
Montesori ist eigentlich auch nicht verkehrt - Wikipedia: Montessoripädagogik

Wie viel Geld benötigt man denn um ein Kind groß zu ziehen?

Ich verstehe diesen Punkt mit ausreichend Geld nicht??? Hier scheinen einige doch nur auf das Materielle aus zu sein und dieses wollen sie ihren Kindern auch am besten gleich noch beibringen.

Wenn jeder so denken würden wären wir hier wahrscheinlich weit weniger als 80 Mio. im Land.

Ich bin auch mit 3 Schwestern aufgewachsen und wir hatten nun einmal keine Markenklamotten, teuren Schnickschnack usw. Wir hatten trotzdem alle etwas zu essen, Anziehsachen, Schulausflüge usw. Urlaub gab es auch. Wir haben in den Ferien gearbeitet und Geld gespart wenn wir uns etwas kaufen wollten. Taschengeld haben wir auch bekommen aber eben nur 10 DM und nicht wie manche Kinder heute die nicht einmal mit 100 EUR auskommen.

Wir haben eben viel draußen gespielt oder mit Freunden unternommen, aber das ist ja heute nicht mehr so, da braucht das Kind einen Fernseher, PC, Handy usw. aber bloß keine frische Luft. Wenn ich dran denke was wir alles als Kinder früher gemacht haben, denke ich, das ich allemale glücklicher war/bin als ein Kind das den ganzen Tag nur mit seinen "Luxusartikeln" beschäftigt ist.

Alles was ich jetzt habe (Haus, Auto, gut bezahlter Job usw.) habe ich mir selber mit Fleiß erarbeitet und so etwas sollte man seinem Kind auch vermitteln. Das man mit Fleiß, Ausdauer und Willen alles erreichen kann und man nicht alles als selbstverständlich ansehen sollte. Wenn man will kann man alles erreichen.

hawaii schrieb:Vorallem sollten Frauen auch darauf achten, wenn sie da eigentlich heiraten und von wem sie sich ein Kind machen sollten.

Nicht nur Frau, auch Mann :). Beide sollten gucken, ob die Beziehung an sich stabil ist, ob man ein Team ist, sich ergänzt und gleich tickt was Erziehung angeht. Sonst wird sich am Ende über Kleinigkeiten gestritten und die Gefahr, dass das Kind als Belastung empfunden wird ist größer. Ein Kind verbindet einen ein ganzes Leben lang. Natürlich kann immer was schief gehen, niemand kann die Zukunft sehen. Aber wenn man sich entscheidet, dass man ein Kind möchte, sollte die Beziehung stabil sein und man sollte sich unterstützen.

Eire schrieb:Hier scheinen einige doch nur auf das Materielle aus zu sein und dieses wollen sie ihren Kindern auch am besten gleich noch beibringen.

Ne, nur @.lucy. . Die anderen sehen es eigentlich so wie du :).

@so.what

Absolut. Auch der Mann sollte schauen, wen er da vor sich hat.
Nur ist es doch so - und bitte verbessert mich, wenn ich da falsch liegen sollte -
dass Frauen letztendlich entscheiden, von wem sie sich ein Kind machen sollten.
Der Mann kann ja kein Kind bekommen. Ich sehe die Frau im Normalfall als letzte Instanz an.
Sie entscheidet letztendlich, ob ein neuer Mensch diese Welt betreten wird.

@Eire
Sehr gute Einstellung. Die Vorbildfunktion der Eltern ist genauso wichtig und existenziell. Das Kind zu überhäufen, damit es jaaa glücklich ist, ist eine Illusion und hat sehr wenig mit Erziehung zu tun.

@hawaii
Vom Biologischen her hast du selbstverständlich recht. Wenn eine Frau falsch spielen möchte, kann sie sowohl heimlich die Pille weglassen oder sie heimlich nehmen und entscheidet in letzter Instanz, ob ein Kind gezeugt wird oder nicht. Ich unterstelle dem Großteil der Frauen jedoch nicht solche Absichten und damit (vielleicht naiv) sind Mutter UND Vater gleichsam die letzte Instanz. Wenn mein Mann partout kein Kind will, dann gibt es keine Kinder. Ganz einfach, egal ob ich das will.

@Eire

Eire schrieb:Wie viel Geld benötigt man denn um ein Kind groß zu ziehen?

Zum Glück haben wir ein statistisches Bundesamt :D Oberflächlicher Scheiß und passt zu unserem System.

Die Entscheidung für ein Kind sollte nicht vom Geldbeutel abhängen. Doch eine vernünftige Planung der Ausgaben für den Nachwuchs schützt vor bösen Überraschungen. Immerhin rund 120.000 Euro geben Eltern im Schnitt bis zur Volljährigkeit für ihre Kinder aus, wie das Statistische Bundesamt errechnete. http://www.t-online.de/eltern/familie/id_18983912/was-kostet-ein-kind-im-monat-im-jahr-oder-bis-zum-18-lebensjahr-.html

Na dann spare man @.lucy.

@hawaii

hawaii schrieb:Was ich absolut richtig und wichtig finde, ist, dass ein jeder sich definitiv darüber Gedanken machen sollte, bevor er ein Kind in die Welt setzt.
Vorallem sollten Frauen auch darauf achten, wenn sie da eigentlich heiraten und von wem sie sich ein Kind machen sollten. Ein klarer Kopf, etwas Menschenkenntnis und Lange Gespräche sollten da eigentlich helfen, herauszufinden, wenn ich da eigentlich vor mir habe und ob eine Zukunft mit Kindern sinnvoll ist und Spaß macht.

Absoluter Zuspruch und ist ein sehr guter Tip keine Frage, nur kann man das leider nicht vorraussetzen. Viele Frauen handeln, meiner Beobachtung nach, sehr vorschnell, weil sie sich so gern ein Kind wünschen (so süß so toll, alle Freundinnen haben auch eins) ohne zu wissen, was ein Kind eigentlich bedeutet. Auch mitunter erhoffen sie sich zudem den Partner dann an sich zu binden. (Ist natürlich nicht die Regel)

@dioxidium
"Wir haben das Kind gekriegt, um unsere Ehe zu retten." Ja, solche Leute gibt es leider. Das sie damit SO EINEN Berg Verantwortung auf die Schultern des Kindes legen, ist ihnen entweder nicht bewusst, oder sie ignorieren es absichtlich. Ich find so ein Verhalten sehr infantil und kurzsichtig. Man kann nicht die Gefühle festtackern, die jemand für einen hat. Wenn ne Ehe am Arsch ist, ist sie das auch mit Kind. Nur das eine Trennung durch das Kind nicht gerade einfacher wird.

@so.what
Seh ich genauso und da kommt in mir ein Groll auf, wo ich mir denke, Menschen -überlegt doch mal was ihr da macht- und alles auf den Schultern der Kinder. Einfach nur grässlich und dumm.

Kinder kriegen weil es cool und süß ist, weil man etwas retten will, weil man den Partner binden will - ohne Ahnung zu haben, was Kinder bedeuten. Ich bin nicht für einen Elternführerschein, aber so eine gewisse pädagogische und soziale Kompetenz wäre schon angebracht - nur das ist Wunschdenken.

dioxidium schrieb: Absoluter Zuspruch und ist ein sehr guter Tip keine Frage, nur kann man das leider nicht vorraussetzen. Viele Frauen handeln, meiner Beobachtung nach, sehr vorschnell, weil sie sich so gern ein Kind wünschen (so süß so toll, alle Freundinnen haben auch eins) ohne zu wissen, was ein Kind eigentlich bedeutet. Auch mitunter erhoffen sie sich zudem den Partner dann an sich zu binden. (Ist natürlich nicht die Regel)

Natürlich denken und handeln nicht alle Frauen so verantwortungslos.

Bei meinen Kumpel, so schätze ich mal, war es bestimmt auch so,
dass die Frau sich durch ein Kind versprach, dass sie ihn mehr an sich binden kann.
Das Ende vom Lied ist, dass sie jetzt seit mehr als 11 Jahren getrennt leben.
Und dazu kommt noch, dass sie sich nicht einmal mehr verstehen.
Bääm!
Er muss zahlen, sieht sein Kind eher selten - was natürlich auch an ihm liegt, weil er so extrem drauf ist - und sein Hass auf sie wird immer größer.

@hawaii
Natürlich nicht alle...ein gewisser Prozentanteil schon - aber es einfach nur verdammt traurig, wenn man dabei mal an die Kinder denkt.
Nur warum ist das so? Warum handelt man so verantwortungslos - gerade in Bezug auf Kinder. Sie als Mittel zu nutzen - da frag ich mich manchmal wirklich, wo sind wir hingekommen.

@hawaii
Wie du deutlich anhand dieses Threads ersehen kannst, gehen die Meinungen darüber was Kinder brauchen und nach welchen Werten sie erzogen werden, weit auseinander.
Jeder denkt sein Modell wäre das richtige, was auch gut ist, sonst könnte man schlecht Selbstbewusstsein ausstrahlen. Wenn alle etwas gelassener mit dem Thema Kinder umgehen könnten, wäre ich froh, denn diese Kriege unter Eltern fangen heute schon auf dem Spielplatz an.

Liebe, Grundbedürfnisse und pädagogisch wertvolle Erziehhung sind das wichtigste.

@dioxidium

dioxidium schrieb:Natürlich nicht alle...ein gewisser Prozentanteil schon - aber es einfach nur verdammt traurig, wenn man dabei mal an die Kinder denkt.

Es macht mich verdammt auch nochmal traurig...

Die Kinder, die eine intakte Familie brauchen, könnten eigentlich eine haben, wenn, ja wenn beide vorher etwas mehr nachgedacht hätten.
Er hätte wissen müssen, dass die Frau, die er da vor sich hat, sehr anhänglich ist.
Und sie, die einfach mal so die Pille ausgelassen hat, hätte wissen müssen, dass die Möglichkeit besteht, dass sie am Ende alleine mit dem Kind dasteht.

dioxidium schrieb:Nur warum ist das so? Warum handelt man so verantwortungslos - gerade in Bezug auf Kinder. Sie als Mittel zu nutzen - da frag ich mich manchmal wirklich, wo sind wir hingekommen.

Das kann ich dir auch nicht sagen...

Es ist nur ein Gedanken und auch noch nicht wirklich durchdacht, aber ich sehe hier auch etwas den Staat in der Verantwortung.
Es sollte schon in der Schule gelehrt werden, wie man sich richtig auf eigene Kinder vorbereitet.
Alles mögliche sollte da besprochen werden.
So quasi als eigenes Schulfach. Jedenfalls in der 10. Klasse, bevor man 18, also erwachsen wird.

@hawaii

Dieses egoistische Verhalten könnte vielleicht auch unterbunden werden, wenn die Menschen wieder enger zusammenrücken und auch mal Input von aussen kommt. Leider geschieht das viel zu selten, so dass viele in ihrer eigenen kleinen Welt feststecken.

Kinder als Druckmittel zu benutzen ist so falsch und doch machen es viele.

@cassiopeia88

cassiopeia88 schrieb:Wie du deutlich anhand dieses Threads ersehen kannst, gehen die Meinungen darüber was Kinder brauchen und nach welchen Werten sie erzogen werden, weit auseinander.

Oh ja, ich finde es sehr faszinierend, wie weit hier Meinungen über Werte und die richtige Erziehung auseinander gehen.
Es ist aber auch gut so, da ich die Natur des Menschen sowieso so einschätze, dass sie nicht linear ist.

cassiopeia88 schrieb:Liebe, Grundbedürfnisse und pädagogisch wertvolle Erziehhung sind das wichtigste.

Das m(ein) Kind liebe bekommt, ist (für mich) kein Thema. Darüber sind wir uns, glaube ich, auch alle einig.
Wie aber eine pädagogisch wertvolle Erziehung auszusehen hat - scheinbar nicht.

cassiopeia88 schrieb:Dieses egoistische Verhalten könnte vielleicht auch unterbunden werden, wenn die Menschen wieder enger zusammenrücken und auch mal Input von aussen kommt. Leider geschieht das viel zu selten, so dass viele in ihrer eigenen kleinen Welt feststecken.

Jaaa... Puuuh! Enger zusammen rücken...?!
Es wäre schön, nur siehst Du Du ja selbst an Allmy, wie extrem unterschiedlich Meinung, Ansichten etc sind.
Ich lasse gerne Input von aussen kommen,
doch immer gelingt mir das nicht.
Ich habe aber gelernt, dass wenn ich etwas wissen will, etwas vorhabe, worüber ich unzureichende Informationen habe, andere zu fragen. So viele wie nur möglich. Allmy bietet da eine recht gute Plattform.

cassiopeia88 schrieb:Kinder als Druckmittel zu benutzen ist so falsch und doch machen es viele.

Wie könnte man das aus psychologischer Sicht sehen?
Was geht in diesen Menschen vor?

@hawaii

hawaii schrieb:Es wäre schön, nur siehst Du Du ja selbst an Allmy, wie extrem unterschiedlich Meinung, Ansichten etc sind.

Ja genau da sollten Erwachsene ansetzen, andere Meinungen akzeptieren, hinterfragen und vielleicht für sich selbst etwas rausziehen. Man kann auch mit Menschen und deren Kindern etwas unternehmen, mit denen man nicht 100% konform geht, können sich die Kleinen auch gleich abgucken wie das geht ;) Gehört für mich auch mit zu Erziehung, ein Vorbild sein.

hawaii schrieb:Wie könnte man das aus psychologischer Sicht sehen?
Was geht in diesen Menschen vor?

Das hat wohl unterschiedlichste Gründe. Doch der erste Punkt der missachtet wird, ist das Kind nicht als eigenständig zu betrachten, sondern als Verlängerung eines selbst oder am schlimmsten als Eigentum. Es wird instrumentalisiert um sich selbst auszudrücken, kann in so vielen Formen geschehen, wie das Umgangsverbot mit Papi oder der Verwirklichung des eigenen Traums von einer Gesangskarriere.