Depressionen

troublerin77 schrieb:Wenn du nicht vor hast dich krank schreiben zu lassen, dann sehe ich keinen Grund es deinem Arbeitgeber zu sagen.

Auch nicht, wenn ich mit Menschen zusammen arbeite und die ein oder andere Kollegin schon angemerkt hat, das ich verändert bin. Dieses heile Welt spielen ist ziemlich anstrengend

@Dini1909
Ne, auch dann nicht.
Du kannst ja sagen, dass es dir im Moment nicht so gut geht.

Ich hätte glaub ich zu viel Schiss damit offen auf der Arbeit umzugehen.
Wenn dein Chef ein Arsch ist, er erfährt davon und kündigt dich fristgerecht, damit er nicht Gefahr läuft, dass du dir doch einen Krankenschein Holst und dann für Wochen ausfällst.

Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie dein Chef drauf ist und wie groß dein Betrieb ist.

Es ist ne schwierige Sache, aber ich glaube ich würde nichts sagen, außer, dass es dir im Moment halt nicht so gut geht.

20% der Menschen erkranken an einer Depression?
Um das zu verstehen, muss man den DSV bzw ICD kennen. Es begehen nicht 50% Suizid, es sind 50% suizidal. Das ist ein Unterschied.
Der Patient gilt innerhalb der gültigen Spezifikation bereits als klinisch depressiv, wenn er mehrere Wochen intensiv um einen Verstorbenen trauert. Aus irgendeinem Grund machen das ziemlich viele Menschen.
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Chronische Depressionen sehen natürlich anders aus, hier gibt es häufig keinen konkreten Auslöser. Aus Erfahrungen mit Patienten kann ich sagen, dass der leichtfertige Umgang mit der Medikation sehr schadhaft sein kann. SSRI können die komplette Hirnchemie zerschlagen und machen nicht einmal Spaß.

@trimeresurus

Woher hast du die Zahlen? Du bist Arzt? Also so geht es deinem Bericht vor?

@Dini1909
Ich bin auf die Zahlen aus dem Eröffnungspost eingegangen. Nein, ich bin keine Ärztin und inzwischen auch keine Psychologin mehr.
Aber ich kann noch auf die Empirie zurückgreifen. Nicht alle suizidalen Patienten bringen sich um.

trimeresurus schrieb am 06.09.2017: Nicht alle suizidalen Patienten bringen sich um.

Um Gottes Willen absolut nicht. Aber leider ist das in vielen Köpfen der Allgemeinheit verankert...

Depressionen - Verrückt - Suizid oder anderes Thema

Borderline - Emo - Ritzen etc...


Nur so am Rand.

Ich finde es einfach unmöglich das man fast 3-6 Monate auf einen Therapieplatz warten muss... Ich brauche jetzt Hilfe und nicht irgendwann, für eine Einweisung in eine Klinik sehe ich mich aber noch nicht Krank genug. Aber 6 Monate zu warten finde ich auch einfach mega happig. Da ich eigentlich jetzt gerne Antworten hätte um vielleicht mal besser schlafen zu können

Dini1909 schrieb:Um Gottes Willen absolut nicht. Aber leider ist das in vielen Köpfen der Allgemeinheit verankert...

Depressionen - Verrückt - Suizid oder anderes Thema

Borderline - Emo - Ritzen etc...


Nur so am Rand.

Ich finde es einfach unmöglich das man fast 3-6 Monate auf einen Therapieplatz warten muss... Ich brauche jetzt Hilfe und nicht irgendwann, für eine Einweisung in eine Klinik sehe ich mich aber noch nicht Krank genug. Aber 6 Monate zu warten finde ich auch einfach mega happig. Da ich eigentlich jetzt gerne Antworten hätte um vielleicht mal besser schlafen zu können

Ich mag die aktuell etablierten Therapierformen nicht, sie sind nach meiner Auffassung nicht zielführend. Auch die Wartezeit ist zu lange aber die Kapazitäten sind nunmal begrenzt. Massenabfertigung wird nicht helfen und wenn du die erst einmal in die ICDs und DSVs eingearbeitet hast, endet es zwangsweise mit Massenabfertigung.

Aber wenn du Antworten willst, musst du zunächst einmal Fragen definieren. Damit kannst du jetzt direkt anfangen.
Also, auf welche Frage willst du eine Antwort?

trimeresurus schrieb:Aber wenn du Antworten willst, musst du zunächst einmal Fragen definieren. Damit kannst du jetzt direkt anfangen.
Also, auf welche Frage willst du eine Antwort?

Das möchte ich hier nicht preisgeben, da es mir im Erstgespräch mit der Psychologin schwer fiel, ich gebe nur einige Stichpunkte, Mobbing, Selbstbewusstsein, Trauerbewältigung und Tagesstruktur (obwohl man im Schichtdienst arbeitet)

@trimeresurus
Ich erkenne bei dir viel Ahnung vom Thema und frage mich, ob du beruflich damit zu tun hast?

Ja, die Massenabfertigung ist nicht das, was ich begrüße, da eigentlich jeder individuell ist, aber noch weniger zielführender finde ich so sinnlose Sachen wie Ergotherapien und so.

Zuhause bin ich auch kreativ und nur weil ich das jetzt in einem Krankenhaus mache, bewältigt das meine Probleme? Oder irgendwelche Pflanzen pflanzen?

Viel lieber hätte ich eine direkte Auseinandersetzung mit meinem Kopf, Lösungen, Analysen und Ideen. :|

sunshinelight schrieb:@trimeresurus
Ich erkenne bei dir viel Ahnung vom Thema und frage mich, ob du beruflich damit zu tun hast?

Ja, die Massenabfertigung ist nicht das, was ich begrüße, da eigentlich jeder individuell ist, aber noch weniger zielführender finde ich so sinnlose Sachen wie Ergotherapien und so.

Zuhause bin ich auch kreativ und nur weil ich das jetzt in einem Krankenhaus mache, bewältigt das meine Probleme? Oder irgendwelche Pflanzen pflanzen?

Viel lieber hätte ich eine direkte Auseinandersetzung mit meinem Kopf, Lösungen, Analysen und Ideen. :|

Mit gefällt die Methodik in der klinischen Psychologie nicht, deshalb bin ich in die Naturwissenschaft geflüchtet.
Man hat einen Bogen (standardisiert) und kreuzt ein paar Kästchen an. Daraus ergibt sich dann eine Diagnosen von ICD10-xxx. Manchmal wird es mit der Behandlung besser, macnhmal auch eher schlimmer.
Leute malen und bastel lassen ist Kindergarten. Man macht das, damit die Selbstwirksamheit erhöht wird. Man sieht also, dass man etwas bewirkt bzw. bei etwas mitwirkt. Mangelnde Selbstwirksamkeit ist aber ein Symptom, keine Ursache.

Also ich denke, dass sich viele Menschen auch nicht bewusst sind das ein nicht so tragender Mangel an Magnesium oder Vitamin D Depressionen auswirken kann: https://www.inutro.com/magnesium

"Zudem äußert sich ein Magnesiummangel in akuten Erscheinungen wie Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, depressiver Stimmung, Unruhe, Angstzuständen, Stressempfindlichkeit, Muskelkrämpfen und beeinträchtigter Schlafqualität (24)."

Zum Vitamin D und bei Mangel an Vitamin D gibt es auch genügend Studien die Auswirkung von Depressionen beweisen: https://www.inutro.com/vitamin-d (Archiv-Version vom 01.11.2017)

"Von der Behandlung mit Vitamin D3 scheinen laut einer Meta-Analyse klinischer Studien lediglich Menschen mit schweren, klinisch signifikanten Depressionen zu profitieren. Es erscheint dennoch sinnvoll auch bei schwachen Depressionen zumindest aus gesundheitlichen Gründen einen Mangel auszugleichen."

Letztens habe ich über die Behauptung der Ard gelesen, nur 30% hätten einen Mangel, ja 30% haben einen schweren Mangel aber noch mehr ein Defizit was auch nicht gut ist.
Was ein Defizit auslössen kann, sind sich die meisten auch nicht bewusst, z.B. wurde erforscht, dass die meisten Menschen mit einem Selbstmordversuch deutlich häufiger einen Vitamin D Defizit haben. Also denke ich, dass das Defizit auch sehr ernst genommen werden soll.

KingBiscuit schrieb:Also denke ich, dass das Defizit auch sehr ernst genommen werden soll.

Klar sollte dies auch, aber Negative Geschehnisse im Leben die in der Seele schwere Narben verursacht haben lassen sich nicht mit Vitamin D behandeln.

@trimeresurus
Richtig. Daher geht dann alles wieder von vorne los, wenn man eine Klinik verlässt. Weil man nicht an die Ursachen geht.
Es scheint, als wollen die, dass man immer wieder kommt.

Also bei meiner Diagnose waren die Bögen ein Teil der Diagnostik, nicht die ganze Diagnostik.
Ich musste auch erzählen und wurde auch viel gefragt.

trimeresurus schrieb:Manchmal wird es mit der Behandlung besser, macnhmal auch eher schlimmer.

Oder es kommt Frustration, weil man sich nicht richtig behandelt fühlt.
Ich habe denen auch schon gesagt, dass mir sowas nicht hilft und anstatt das mal ernstzunehmen, wollen sie einen überreden.

Dini1909 schrieb:Klar sollte dies auch, aber Negative Geschehnisse im Leben die in der Seele schwere Narben verursacht haben lassen sich nicht mit Vitamin D behandeln.

Da kann ich nur zustimmen. Schwere Traumata werden durch Vitamin D oder sonstigen Nährstoffen nicht wieder gut.

@trimeresurus

trimeresurus schrieb:Mit gefällt die Methodik in der klinischen Psychologie nicht, deshalb bin ich in die Naturwissenschaft geflüchtet.
Man hat einen Bogen (standardisiert) und kreuzt ein paar Kästchen an. Daraus ergibt sich dann eine Diagnosen von ICD10-xxx. Manchmal wird es mit der Behandlung besser, macnhmal auch eher schlimmer.

Ist sicher nicht in allen Fällen optimal, aber was wäre denn die Alternative? Wie würdest du das angehen wollen?

trimeresurus schrieb:Leute malen und bastel lassen ist Kindergarten. Man macht das, damit die Selbstwirksamheit erhöht wird. Man sieht also, dass man etwas bewirkt bzw. bei etwas mitwirkt. Mangelnde Selbstwirksamkeit ist aber ein Symptom, keine Ursache.

Ich denke nicht, dass es Sinn macht, bei psychischen Krankheiten grundsätzlich derart in Symptome und Ursachen unterteilen zu wollen. Das ist eine ständige Wechselwirkung und Ergotherapie ist sicher keine reine Symptombekämpfung.
Also entweder verstehe ich dich gerade falsch - oder du das Prinzip verhaltenstherapeutischer Ansätze.



@sunshinelight

sunshinelight schrieb:Richtig. Daher geht dann alles wieder von vorne los, wenn man eine Klinik verlässt. Weil man nicht an die Ursachen geht.
Es scheint, als wollen die, dass man immer wieder kommt.

Nein, das liegt nicht daran, dass man nicht an die Ursachen geht, sondern dass es grundsätzlich schwer ist, in einer anderen Umgebung neu erlernte Denk- und Verhaltensmuster zuhause weiterhin umzusetzen und nicht wieder in die gewohnten zurückzufallen. Nennt man auch Transferproblematik.

sunshinelight schrieb:Oder es kommt Frustration, weil man sich nicht richtig behandelt fühlt.
Ich habe denen auch schon gesagt, dass mir sowas nicht hilft und anstatt das mal ernstzunehmen, wollen sie einen überreden.

Nach meinem Eindruck würdest du dir echt einen Gefallen damit tun, einfach mal denen zu vertrauen, die Ahnung von der Materie haben. Nur weil du ihre Vorgehensweise nicht verstehst, bedeutet es nicht, dass sie falsch ist. Du scheinst dich nach wie vor zu sehr an die Vorstellung zu klammern, um deine Probleme zu bearbeiten, müsste man unbedingt sämtliche Ursachen finden und könnte die dann einfach irgendwie aus der Welt schaffen. Dem ist aber nicht so und es würde dir vermutlich auch nur eingeschränkt weiterhelfen.

raitoningu schrieb:Nein, das liegt nicht daran, dass man nicht an die Ursachen geht, sondern dass es grundsätzlich schwer ist, in einer anderen Umgebung neu erlernte Denk- und Verhaltensmuster zuhause weiterhin umzusetzen und nicht wieder in die gewohnten zurückzufallen. Nennt man auch Transferproblematik.

Ich habe in der Klinik nie andere Denkweisen erlernt.
War zu sehr mit malen beschäftigt...

@sunshinelight

Ich hab eher den Eindruck, du hast der Sache von vornherein nicht wirklich eine Chance gegeben, weil du eben andere Vorstellungen hattest.
Aber auch das Malen macht Sinn. Und ihr habt bestimmt nicht nur gemalt, oder?

@sunshinelight

Ich habe in der Klinik nie andere Denkweisen erlernt.
War zu sehr mit malen beschäftigt...

was hattest Du nur eine Anwendung?
Ergo.

Das ist dann aber sehr mager!

@raitoningu
Nee, hab auch Kaninchen gestreichelt.

Aber so wirklich ins Eingemachte ging es nie.

raitoningu schrieb:Aber auch das Malen macht Sinn.

Ja, bei anderen vielleicht. Bei mir nicht.

Klar habe ich andere Vorstellungen.
Schließlich will ich meinen Kopf umdrehen und weiter kann man hier nicht erläutern, da Off-Topic.

@MiaJinn
Ja finde ich auch ich hatte bestimmt 5-6 verschiedene Therapien einschließlich morgen sport lol *kotz*