Der Fall Sonja Engelbrecht
26.11.2021 um 19:43MisterEko schrieb:Hier wurde mehrfach die These geäußert, der Täter muss die Stelle im Wald explizit so ausgesucht haben.Das können wir nicht sicher wissen. Es macht schon irgendwie Sinn, als Täter, sich eine abgelegene und einsame Ecke in einem Waldgebiet auszugucken, möglichst vor der Tatbegehung.
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Ein Serientäter mit sexuellem Motiv zieht ja los, um ein meist weibliches Opfer zu finden. Der kann schon eine gewisse Planung machen, ist ja kein Mord im Affekt.
Es wäre dumm ein Leichenteil in der Nähe eines Wanderweges oder eines Jagdansitzes abzulegen, z. Bsp.
MisterEko schrieb:Es ist völlig ausgeschlossen, auch nur irgendwie abzuschätzen, wie hoch das Entdeckungsrisiko ist, vor allem auf Wochen, Monate und Jahre hinausgesehen.Nein, da muss ich Dir widersprechen. Ich bin Jäger und was in dem von meiner Familie gepachteten Revier, so abgeht wissen wir genau. Man pachtet eine Jagd auch immer über mehrere Jahre. Man weiß genau, wo Wanderer und Jogger gerne unterwegs sind, zu welchem Zeitpunkt Drückjagden im Herbst/ Winter Drückjagden statt finden und wo die Treiberwehr dann durchs Dickicht laufen wird, um das Wild auf die Läufe zu bringen etc.
Ich weiß also durchaus, wo in unserem Revier die abgelegenen Ecken sind usw.
Hier erfolgte die Ablage des Oberschenkels von Sonja offenbar in einem Staatsforst und nicht in einem Privatwald. In einem Staatsforst gilt in jedem Fall immer Wald vor Wild. Denn die staatlichen Landesforsten müssen dem Land Geld einbringen, durch Holzverkauf etc. Es finden regelmäßig im Herbst/ Winter Drückjagden statt. Es wird darauf geachtet, dass nicht zu viel Wildverbiss entsteht und das Wild regelmäßig bejagt.
Natürlich gibts auch in den Staatsforsten abgelegene und wenig frequentierte Ecken. Die Termine der Drückjagden kann jeder im Internet der Landesforsten einsehen.
Im April ist jedoch für Schalenwild Schonzeit, die Bockjagd geht erst am 1. Mai auf. Das könnte dem Mörder bei der Ablage genutzt haben, es war nicht sehr wahrscheinlich, dass er beobachtet würde.
Im Fall von Kristin wurde ja spekuliert, dass ihr Mörder einen jagdlichen Bezug haben könnte, als Jäger, Förster oder aber Fleischer, bzw. Mediziner sein könnte, wegen der Zerteilung der Leiche.
MisterEko schrieb:Wir haben es also unter Umständen mit einem Täter zu tun, der in der Lage ist einen Körper zu teilen.Ja, da hast Du sicher Recht. Um sein Mordopfer zu zerteilen und die Teile zunächst noch einzufrieren, muss man schon sehr abgebrüht sein.
Ich spreche hier weniger von dem physischen Akt selbst, sondern ich rede von der mentalen Fähigkeit.
Außerdem dürfte es im Fall von Kristin keine Ehefrau/ Freundin des Täters mit Zugriff auf diese Gefriertruhe gegeben haben.
MisterEko schrieb:Ich denke, dass man diese Serientäter-Theorie nicht ganz ausschließen kann.Warten wir auf das rechtsmedizinische Gutachten was den Oberschenkel von Sonja betrifft. Wurde dieser auch abgesägt und vor der Ablage tiefgefroren, liegt ein Zusammenhang mit dem Fall Harder doch sehr sehr nahe.
Wenn gleich es selbstverständlich keine harten Fakten gibt, die dies untermauern würden.