Der Fall Sonja Engelbrecht

@Krötenkopf

Krötenkopf schrieb:Auch gut Möglich, dass die Polizei Markbert für verdächtig hält, aber bei unzureichender Beweislage nix machen kann..

denke ich eher nicht. Die polizei stellt sich verdächtigungen gegen ihn eher in den weg. Würde sie ihn für schuldig halten würde sie solche verdächtigungen eher nicht ausbremsen. Im gegenteil.

@latte3

leider. man kann immer nur wieder den Fall in Erinnerung rufen in Sendung wie Aktenzeichen. Solange sich keine neuen Fakten auftun, Zeugen sich melden, kann die Kripo auch nix machen. Es gibt nur die Aussage des Schulfreundes, die man als "glaubhaft" hin nehmen muss. Und solange nicht das Gegenteil bewiesen werden kann, ist das schwer. Und intensiven Befragungen war er erst Wochen später nach dem Verschwinden ausgesetzt. Und warum soll ein 17 jähriger nicht in der Lage sein, konstant bei seiner Aussage zu bleiben, oder? Er hat auch in diesem Alter das Bewußtsein, dass man ihm nix nachweisen kann, wenn kein Zeuge Sonja gesehen hat.

@armleuchter

was hat das Auffallen von Sonja mit ortskundigen Münchnern zu tun? Wenn du eine attraktive blonde Frau siehst, dann schaust du also nicht autom. hin? Das macht man teilweise völlig unbewußt. Es soll sogar schon Menschen gegeben haben, die dadurch Verkehrsunfaelle verursacht haben. Ich will damit sagen, dass ich es für unmöglich halte, dass sie keinem aufgefallen ist, sofern sie an diesem besagten ort oder auf dem Weg dahin gewesen ist, was ich stark bezweifle.

Haben hier schon viele geschrieben, aber gerne nochmal (ich bin auch Münchnerin): dass weder Markbert (und er war ja nachweislich am SMP) noch Sonja auf dem Weg von der Schellingstraße zum SMP gesehen wurden, finde ich jetzt nicht so unrealistisch.
Es war ein Montag Abend/ Nacht, noch dazu hat es wohl geregnet, dh die Straßen waren sicherlich fast menschenleer. Und nachts im Dunkelnen fällt eine hübsche Blondine auch nicht unbedingt als herausstechend auf, gerade wenn man bedenkt dass da wohl keine Passanten mehr unterwegs waren, sondern wenn dann nur noch Autofahrer mit Tempo 50 und mehr!
Und auch nochmal München war Anfang der 90er wirklich ein Kaff bzw ist es heute. Hier ist nachts auf den Straßen nicht viel los. Ich wurde erst lezztens ungläubig von Bekannten aus Berlin angeschaut als ich sagte dass hier auch am Wochenende weder U-Bahnen noch S-Bahnen die ganze Nacht durchfahren, sondern es nur wenige Nachtbuslinien gibt, die auch nur alle 30 Minuten fahren. Also ich glaube einige haben hier wirklich eine falsche Vorstellung von München bei Nacht und Regen ... dazu handelt es sich beim SMP auch nicht um den Stachus.


Zudem halte ich Markbert als Einzeltäter für extrem unwahrscheinlich, da zeitlich einfach nicht machbar. Markbert war nachweislich um ca. 2.30 Uhr am SMP. Wann er die Wohnung in der Schellingstr. verlassen hat, konnte doch Anrufe aus der Wohnung auch rekonstruiert werden. Also blieben ihm nach meinem Informationsstand ca. 30 min um Sonja umzubringen und ihre Leiche in dem dicht besiedelten Gebiet um die Schellingstr. und Schleißheimerstr. zu entsorgen und das ohne Auto ... sehr unwahrscheinlich.
Wenn dann kommt Markbert lediglich als Mittäter oder Gehilfe in Betracht.

@Leroy72

ich wollte damit sagen dass sie vielleicht niemandem aufgefallen ist, weil niemand unterwgs war^^

@armleuchter

vielleicht nicht auf den Strassen, aber wenn jemand wie Sonja in oder an einer Telefonzelle steht, die beleuchtet ist, dann seh ich doch als Autofahrer, wenn ich daran vorbei fahre, ob dort jemand steht oder nicht. Daran erinnere ich mich.


@muccimucci

mag sein, dass man als Niedersachse von einer Weltstadt wie München, eine andere Vorstellung hat. Schließlich war ich erst 2x in München und kenne den Stiglmaierplatz nicht. Aber wenn einige Straßen weiter der Straßenstrich ist, dann kann ich mir unschwer vorstellen, dass diese Stelle menschenleer ist und dort keinen Sonja aufgefallen wäre. Und an diesem Tag war Vollmond. Also war es auch nicht stockdunkel, sodass lange blonde Haare jemanden nicht aufgefallen wären, zumal sie die Haare auch noch offen trug.

@Leroy72
Jetzt hat man aber wieder dieses Zeugenproblem.
Mal angenomen es war wirklich kein Mensch von 2:00.bis 3:00. am Stiglmeierplatz,
Autofahrer fuhren aber sicherlich da lang,kann mir kaum vorstellen das
so eine Frau dort nicht einigen auffiel.
Aber wenn niemand von denen innerhalb von einem Monat oder so von der
Suche nach Sonja etwas mitbekamm dann verblasste natürlich
die Erinnerrung.

Doofe frage mal

Wenn die Trambahn innen beleuchtet ist, sieht man dann nach draussen, wo es dunkel ist überhaupt etwas?

@Zfaktor

genau das meine ich doch. Wenn sie wirklich dort gewesen wäre, auf dem Weg dorthin war, hätte sie jemand sehen müssen. Und von daher halte ich es für total absurd, dass sie jemals dort gewesen ist oder dort ankam.

Ich halte das für unwahrscheinlich,dass niemand davon was mit bekommen hat. Die Medien waren voll davon. Bildzeitung, Suchplakate, Radio, TV usw. Das spricht sich sehr schnell herum.

@latte3
Bestimmt nicht gut,es sei denn das der Stiglmeierplatz wirklich hell beleuchtet ist.

In dieser Nacht war Vollmond, die Straßen, Telefonzellen sind beleuchtet, Sonja trug dunkle Klamotten, hatte helle lange blonde Haare die sie offen trug. Das verhält sich für mich so, als ob jemand eine Warnweste anhat, wenn man die Haare im Kontrast zu der Bekleidung sieht. Also auffällig.

@Leroy72
Ich weiß nicht genau wann die Öffendliche Suche begann.
Ich meine gelesen zu haben das Markbert und Freunde mithalfen Suchplakate aufzuhängen,
aber Markbert war ja erst 14.Tage später wieder da.

@muccimucci
Ich kann Dir nur beipflichten - gut möglich, dass einfach niemand mehr unterwegs war!!!

@Zfaktor

Richtig. und da stellt sich die FRAGE, ob es sich tatsächlich um eine geplante Reise handelte? Zufall?

In dieser Zeit kann man sich denke ich sehr gut vorbereiten, mögliche Szenarien, im Mitwisserkreis( Familie?) durchspielen, eine Leiche für immer verschwinden lassen. Die möglichen ersten Emotionen sind dann erstmal verflogen, um Befragungen der Polizei standhalten zu können.

Ich halte die These, dass es sich um einen möglichen Serienmörder handelt für unwahrscheinlich. Glaube auch nicht, dass ein möglicher Freier, der Sonja für eine Prostituierte hielt, ins Auto gezerrt hat.


@MonacoFranze

In einer Großstadt wie München? Auch um 2:35 Uhr(wenn die Zeit überhaupt stimmig ist) fahren da Autos, Taxis, und sind Leute unterwegs.

Wenn Sonja am Stiglmeierplatz geblieben wäre kann ich mir nicht vorstellen das dort
ein Täter X. sie überfallen vergewaltigt und umgebracht hätte.
Selbst wenn Momentan da ausser vorbeifahrenden Autos nichts los war wäre
die Örtlichkeit für so ein Verbrechen wohl jedem Täter zu heikel,
kann ja jederzeit jemand am Platz eintreffen.
Allso hat das Verbrechen irgendwo anders stattgefunden.
Sonja hat alleine oder mit jemandem zusammen zu Fuß oder in einem
Wagen den Stiglmeierplatz verlassen.
Jetzt ist wieder der Punkt da warum fuhr sie nicht auch mit der Tram.
Im Winter hatten User geschrieben das mit umsteigen am Hauptbahnhof
eine Tram auch nach Laim raus fuhr.

Dass Markberts Aussagen die Möglichkeit bieten, vieles zu interpretieren, sehe ich ebenso.

Mir erscheint noch etwas merkwürdig an diesem Fall. Ich will das gar nicht werten, aber ich finde es komisch - und mich würde sehr interessieren, wie Ihr das seht!

Im XY-Beitrag wurde die Szene mit der Schwester ausführlich dargestellt. Für die Darstellung des Falles ist doch eigentlich nur wichtig, dass Sonja das Auto an diesem Abend nicht haben konnte. Fertig. Wozu muss der Zuschauer auch noch wissen, dass die Schwestern Streit hatten? Ist das erheblich für den Fall?

Im Filmbeitrag wird der Suchaufruf der Schwester gezeigt, sie bittet Sonja zurückzukommen - und erwähnt dabei Streitereien. Das klingt so, als hätte sie die Idee, ihre Schwester könnte nicht heimkommen, wegen vorangegangener Auseinandersetzungen.

Ich meine, war dieser, wohl alte Suchaufruf, wichtig für die Darstellung des Falles? Es wurde ja bereits erwähnt, dass die Familie und Freunde sich aktiv an der Suche beteiligt haben.

Ist die Streitszene wichtig, weil man dann noch dringend den alten Suchaufruf zeigen wollte?
Ist der wichtig?

Würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Einschätzung mitteilt. Vielleicht mache ich mir da wegen einer unwichtigen Lappalie einen Kopf.

Danke
Aliki

Leroy72 schrieb:In einer Großstadt wie München? Auch um 2:35 Uhr(wenn die Zeit überhaupt stimmig ist) fahren da Autos, Taxis, und sind Leute unterwegs.

Ein Herbeireden, Sonja konnte ja nicht gesehen werden, weil München vollkommen schläft zwischen Mitternacht und 5 Uhr früh, entbehrt ja eh jeder Grundlage. Es ist da auch nicht notwendig, München mit Berlin, Paris oder London zu vergleichen, dagegen ist München sicher ein verschlafenes Städtchen.

muccimucci schrieb:ihre Leiche in dem dicht besiedelten Gebiet um die Schellingstr. und Schleißheimerstr.

@muccimucci
Interessant >>>dicht besiedelten Gebiet, KEINER der mal eine in der Nacht beim Fenster raucht und Sonja unten sieht (dass man sich Markbert merkt, gut ist eine andere Sache...), niemand der in dem dichtbesiedelten Gebiet mal einen Parkplatz sucht um sein Auto einzuparken und Sonja sieht. Wenn nämlich dieses Gebiet dicht besiedelt ist, kann ruhig angenommen werden, dass sich auch Menschen dort mitten in der Nacht bewegen, die heim kommen, die noch eine
Rauchen beim Fenster, die schon wieder auf Arbeit gehen etc etc....!

Das Bildchen, alle Münchner liegen brav im Bettchen und schlafen schon tief & fest, kann man für ein Märchenbuch für Kinder publizieren ;-)

Wie bereits erwähnt, komme ich aus München, aus einem angrenzenden Stadtviertel und lebe dort immer noch - und kann zum Stiglmaierplatz und zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln in München, Nachts um halbdrei nur sagen, auch heute noch schwierig!

Ich wäre jedenfalls ganz sicher immer zum Hauptbahnhof gefahren. Das ist auch heute noch der zentrale Ort, an dem man am ehesten eine S-Bahn oder einen Bus stadtauswärts finden kann. Die Flughafen-S-Bahn fährt als erste und als letzte Bahn über Laim. Da hätte Sonja zwar noch ein ganzes Stück laufen müssen um nach Hause zu kommen, aber machbar, keine Riesenmeile.

Damals gab es in München, noch dazu am Montag, kaum Kneipen, die länger als bis um ein Uhr auf hatten. Und ab zwei Uhr Nachts war die Stadt wie ausgestorben. Da waren die glücklichen Autobesitzer und die nicht so glücklichen Nutzer der Öffentlichen längst auf dem Heimweg - oder schon in einer der wenigen Kneipen, welche länger auf hatten.

Gut ich kenne München bei Nacht nicht ,vor Monaten schrieben User selbst auf dem
Straßenstrich war Damals spätestens ab 01:00.Uhr nichts mehr los.
Warum fragt dann die Polizei ob Damalige Prostituierte oder Freier irgendetwas
beobachtet haben wenn da eh nichts mehr los war?

@Zfaktor

Wenn z.B. ein "komischer" Freier um 0:30 Uhr einer Prostituierten aufgefallen wäre, hätte er sich ja auch 2 Stunden später noch in der Gegend rumtreiben können, daher macht so eine Befragung auch Sinn, wenn sie den Zeitraum vorher abdeckt.

@Doverex
@Leroy72

Also jeder mit Ortskenntnis hier im Forum hält es für durchaus möglich, dass niemand Sonja am SMP gesehen hat, warum soll das dann völlig unglaublich sein?
Schließlich hat ja auch niemand Markbert alleine dort gesehen, so viele Augenzeugen scheinen dann doch nicht an dem Platz gewesen zu sein.

Wie oft wird zum Beispiel ein Taxifahrer in der Nachtschicht eine blonde Frau irgendwo stehen sehen? Zigmal jede Nacht. Und der soll sich dann Wochen später noch an so etwas erinnern?

Die Situation wird hier echt so dargestellt als ob Sonja das einzige weibliche Wesen war, dass damals in München überhaupt umherlief.

Und wenn es unglaublich ist, dass niemand Sonja am SMP sah, wie glaubhaft ist dann das Markbert sie auf dem weg dorthin vergewaltigen, umbringen und versteckedn konnte, ohne das es jemand mitbekam.
Dabei hätte es dann wahrscheinlich auch noch Schreie gegeben.