Gazo schrieb:Die Hauptfrage ist: Ist Markbert damals schon so abgebrüht gewesen (mit 17) verschweigt etwas und ist wohlmöhlich am Verschwinden beteiligt oder tun wir diesem zu derzeit 17-jährigem Teenager wirklich Unrecht, weil er einfach naiv und gedankenlos war?
@Gazo Ich tippe auf Letzteres! Nicht weil ich Markbert verteidigen will, sondern v.a. wegen der einseitigen Stimmungsmache gegen ihn. Wie ich bereits früher bemerkt habe, fahren hier einige die lauthals rumkrähen, ein bißchen zu sehr auf die Darstellung der Familie Engelbrecht ab.
Wie schuldig oder unschuldig Markbert ist, kann man momentan nur jeweils vermuten, aber auf die jüngsten Aussagen der Mutter gebe ich, mit Verlaub, garnichts.
Mehr als ein Jahrzehnt lang, war auch von Seiten der Familie von einem Telefonat oder zweien die Rede, durch die sich Sonja bequatschen ließ, doch noch auszugehen. Aber nun ist innerhalb kurzer Zeit eine wahre Inflation von Markberts angeblichen Bemühungen zu hören. Übertrieben ausgedrückt, hat Markbert wohl mit den Fäusten al la Schröder an die Tür gehämmert und gerufen: "Ich will hier rein!" (facepalm)
Als jemand, der auch schon Angehörige verloren hat (wenn auch Gott sei Dank nicht durch Verbrechen), kann ich den Schmerz der Familie Engelbrecht gut nachempfinden, aber was die Mutter jetzt macht, kann ich nicht gutheißen. Markbert mag naiv oder ein A... gewesen sein, aber das macht ihn nicht einfach so schuldig. Dieses bewußte, nachträgliche(!) Aufbauschen des Telefonats ist nichts weiter als der Versuch des Rufmords an Markbert.
Mal ein paar Fakten zum Nachdenken für die "Verbrennt den Hexer"-Fraktion:
Hätte, bewußt schreibe ich hätte, Markbert etwas mit Sonjas Verschwinden zu tun, hätte er eine viel bessere Story für die Polizei gehabt. Er war 14 Tage im Urlaub, mehr als genug Zeit. Aber die Geschichte die er letztlich erzählt hat, machte ihn nur verdächtiger. Warum hätter das tun sollen, mit einer Tonne an "glaubwürdigeren" Lügen zur Verfügung, wenn die Geschichte nicht zumindest weitgehend wahr ist?
Sonja war stets im Pulk mit ihren Freundinnen unterwegs. Markbert konnte einfach nicht davon ausgehen, daß Sonja allein sein würde. Es war Zufall, daß keine von Sonjas Freundinnen Zeit hatte. Markbert hat sicherlich damit gerechnet, daß Sonja mit ein, zwei Freundinnen im Schlepptau auftauchen wird. Und bitte kommt jetzt niemand mit der Schnappsidee, daß die ominösen, fiktiven Schlepper das ganze Trio geschnappt hätten. Da wäre auch im damaligen München Polen offen gewesen, wenn in einer Nacht ein paar Freundinnen einfach verschwinden.
Telefonnummer: Auch 95 gab es Papier und Bleistift, um eine Nummer, die man nicht auswendig weiß, dabei zu haben. Sonjas "Nichtwissen" darhingehend besagt garnichts, außer das hier eine Famile unbedingt versucht, jemanden anzuschwärzen.
Uhrzeitsache am SMP: Jeder soll sich mal fragen, wie oft es ihm/ihr schon passiert ist, daß man innerhalb einer kurzen Spanne die Zeit mehrfach nachprüft. Viel öfter als man sich das gemeinhin vorstellt.
Unklarheiten über den Weg zum SMP: Ich glaube, daß Markberts Geschichte deshalb an ein paar Stellen so holprig ist, weil er entweder einen Megakorb von Sonja bekommen hat und einfach nur weg wollte oder aber er deckt bis heute (zumindest öffentlich) ein Abseilen von Sonja.
Da sind noch ein paar andere Sachen, aber ich habe nicht die Zeit, alles nochmals wiederzukäuen. Nur soviel noch, ich bin im Laufe der Zeit zu zwei Theorien gekommen, wobei letztere 2 Varianten hat.
1) Sonja hatte unglaublich Pech an diesem Abend und wurde ein Zufallsopfer.
2a) Sonja hat sich freiwillig abgeseilt, womöglich nur für ein paar Tage geplant, dabei ging dann was schief.
2b) Sonja hat sich freiwillig abgeseilt
Warum freiwillig abgeseilt? Da gibt es Hinweise in diese Richtung:
Sie hat sich um ihre Zukunft Sorgen gemacht und es gab schon viel weniger plausible Gründe, die Reißleine zu ziehen.
Im alten Appell an Sonja ist explizit von den Streitereien mit der Schwester die Rede. Ein Streit ums Auto ist wohl kaum ein Grund dafür.
Es müssen noch nicht mal viele Leute eingeweiht sein. Markbert als "Hauptdeckmantel" und eine Freundin, die "einen Abend mal keine Zeit hat".
So sehr die Familie Markbert "schwrazzeichnet", hatte er keine Probleme Sonja zum Ausgehen zu animieren. Wohl kaum möglich, wäre er wirklich auf ihrem "Abstellgleis" gewesen.
Sonjas Freude auf den letzten Fotos wirkt im Vergleich zu vorher ziemlihc erzwungen.
Obwohl ich mir sicher bin, daß die Familie Engelbrecht nichts direkt mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun hat, ist die Gartenaktion der Polizei bemerkenswert. Das ist bei Vermißtenfällen NICHT Standard, definitiv ungewöhnlich und wird auch nicht aus Spaß an der Freud angeordnet. Da muß es gewichtige Gründe gegeben haben, sonst wäre es nicht mal in Erwägung gezogen worden. Mehr bei Gelegenheit.