Der Fall Sonja Engelbrecht

@Schneewi77chen
Hast du die alten Zeitungen jetzt gelesen?

Nun kann man dem markbert ja nicht übel nehmen, wenn er nicht wusste ob seine Telefonkarte funktionsfähig und mit ausreichend Guthaben war.
Wäre die Karte leer, hätte sie Sonja dann trotzdem wieder eingesteckt?? Ein Finder der Karte in Nähe der Telefonzelle hat sich wohl auch nicht gemeldet. Es gab damals einige Sammler dieser Karten. Ich nehme an, markbert wurde von der Polizei gefragt wie seine Karte aussah, wo er sie bekommen hatte.
Es wäre mir schon ein Rätsel wenn er danach nicht befragt wurde.

Hat man noch ein vergleichsbild davon in den Akten, so könnte man das veröffentlichen. Vielleicht hat ein Sammler die karte noch und weiss noch wo er sie gefunden hat, oder er weiss zumindest dass er damals (möglicherweise) in München unterwegs war...


Ich weiß, das ist ein dünner Strohhalm an den ich mich hier klammere. Aber man muss doch alles versuchen...

@SRYM

Warum sollte er sie heimbringen? Sie sagt, dass sie von ihrer Schwester abgeholt werden wird, er wohnt womöglich in einer ganz anderen Ecke, sieht seine Bahn fahren, die nachts vllt. nur 1mal pro Stunde fährt und rennt zur Bahn. Mich haben meine Begleiter auch nicht heimgebracht, wieso auch? Man denkt nicht an das Schlimmste. Und warum in einen Stadtteil fahren, der am anderen Ende der Stadt liegt?

mostellaria schrieb:Mich haben meine Begleiter auch nicht heimgebracht, wieso auch? Man denkt nicht an das Schlimmste.

Mag sein, dass das auf dem Land anders ist, denn ich wurde stets nach Hause gebracht von meinen Begleitern.

Richtig, man denkt nicht immer an das Schlimmste, aber Sonja fühlte sich beobachtet. Denke dann hätte er Kavalier genug sein müssen und zumindest noch den Anruf abwarten können. Tram hin oder her.

@SRYM

Also, ich habe in einem Dorf gewohnt, bin aber in der Stadt weggegangen. Niemand von meinen Bekannten kam aus dem selben Kaff wie ich, nicht mal in der Nähe des Kaffs. Mit dem Auto waren die wenigsten unterwegs, da die meisten beim Weggehen trinken wollten. Es wäre einfach nur sinnlos gewesen, mich heimzubringen. Warum soll man eine halbe Stunde lang in ein Kaff fahren und dann wieder zurück, wenn man selber in der Stadt wohnt oder in einem Kaff, das ganz woanders liegt und in welches die Bahnen auch nur einmal pro Stunde fahren? Und was soll schon passieren? In der Bahn ist man sicher, dann steigt man aus in einem Kaff, in dem nachts wohl nicht allzu viel los ist und läuft 5 min.

@SRYM


Ich wohne auf dem hinterletzten Land und bin auch immer extra in die Städte gefahren... und man hat mich zwar ab und an nach Hause gebracht, aber wenn ich gesagt hätte, dass ich abgeholt werde und in dem Moment der Zug/Bus/sonstwas eines anderen eingefahren wäre, hätte der Begleiter auch den Zug genommen.

Mal davon abgesehen erwartet man gerade auf dem Land keinen Meuchelmörder, der hinter irgendwelchen Bäumen auf einen wartet. Ist doch gar nichts los! Eigentlich genau so, wie @mostellaria oben schon gesagt hat.

Natürlich kann man Pech haben, aber das kann man am hellicheten Tag mitten in Berlin auch haben...

@crabbitrabbit

Da sind wir wohl einer Meinung. Gentlemansein hin oder her. Irgendwann wird das Ganze absurd. Einer wohnt 10 km nördlich der Stadt und der andere 15 km südlich der Stadt, z.B. Die Bahnen fahren nur 1mal pro Stunde. Eine der Personen wäre dann locker 2-3 Stunden unterwegs, wenn sie die andere Person heimbringen würde. Macht doch keinen Sinn. Auch nicht in Sonjas Fall. Markbert sieht seine Bahn, die wohl nicht gerade jede 10 min fährt und rennt zu dieser. Er glaubt, Sonja sei sicher, da sie demnächst von ihrer Schwester abgeholt wird. So wie ich es verstanden habe, haben sich die Schwestern immer gegenseitig abgeholt. Im Prinzip ist es eine ganz gewöhnliche Situation. Sonjas Paranoia ist im Prinzip kein Grund, um das Verhalten zu ändern. Ich glaube nicht. dass Sonja an einen Verbrecher dachte als sie im Gebüsch war. Sie hatte wohl Hemmungen, was Pinkeln in der Öffentlichkeit angeht und dachte, jemand sieht sie.

@mostellaria
Sonja und ihr Begleiter hatten zumindest bis zum Hauptbahnhof den gleichen Weg,Sonja hätte dort dann in eine nach Laim fahrende Tram umsteigen müssen,es gab allso keinen Grund wenn Sonja im Kalt-Hunger-Müde Modus war am Stiglmeierplatz zu bleiben.
Es sei denn sie war noch fit und meinte irgendwo noch weiter Party machen zu können.

@alle

das Dumme ist, dass wir eben NICHT wissen, in welcher Stimmung / welchem Zustand die beiden gewesen sind. Man kennt es ja, wenn man plötzlich müde wird und nur noch denkt, jetzt aber heim, egal wie. Und das wird bei Sonja nicht der Fall gewesen sein, sonst wäre sie 100% mit Markbert in derselben Bahn mitgefahren, anstatt weiter Zeit mit Anrufen, evtl. Diskussion mit ihrer Schwester und dazu noch Warterei rumkriegen zu müssen. Da hätte sie doch ganz sicher auch ihre Abneigung gegen die öffentlichen Verkehrsmittel über Bord geworfen!

Der einzige Grund, warum sie das nicht tat, ist für mich der, dass sie M. loswerden wollte.

Der wird bei der Polizei bestimmt auch einen eventuellen Rausch etc. runtergespielt haben, selbst wenn es 'nur' um das ein oder andere Bier in der Wohnung gegangen wäre.
Wird sicher nicht gesagt haben, öh wir waren halt ziemlich betrunken und ich wollte heim und dachte das passt schon, dass sie da allein auf ihre Schwester wartet, was soll denn passieren.
Das Traurige ist wahrscheinlich, dass man keinen Gedanken dran verschwendet, was passieren könnte, bis es eben passiert. Gerade in dem Alter.

Wenn sie sich aber zu fein war, um die Öffis zu benutzen, WIESO also mit zum HBF???
Sie musste doch ihre Schwester eh noch anrufen!! Und am Stiegl blieb dafür keine Zeit!* Warum also NOCH länger herumeiern?



*Keine Zeit um Schwester anzurufen, zum HBF zu bestellen und dann mit Markbert die Bahn zum HBF zu nehmen.

Eigendlich hätte es wie geschmiert mit der Tram mit einmal umsteigen für Sonja nach Laim gehen können.
Keinen Schimmer wo das Problem lag das das nicht klappte.
Ob es daran lag das sie keine Chance hatte die Tramfahrt überhaupt anzutreten?

@Zfaktor

Kann ja sein. Oder sie wollte Markbert loswerden, um etwas zu tun, was er nicht hätte erfahren sollen. Vllt. sah sie die Tram kommen, wusste, dass er sie nehmen muss, ließ sich unter dem Vorwand, die Schwester anzurufen, die Karte geben und unternahm etwas Anderes. Deswegen gab es vllt. nie einen Anruf bei der Schwester. Wurde denn irgendeine andere Person angerufen an dem Abend?

Nein von dieser zelle aus nicht@mostellaria
Hat der Ermittler gesagt

@mostellaria
Es gab überhaupt keinen Anruf bei Jemandem von Sonja mehr.
Weiß jetzt gar nicht wie die anderen Disskusionsmitglieder da verblieben sind irgendwie ging das unter aber es gib ja EINEN SZ.Artikel (August 1995) in dem steht das Sonja die Telefonnummer ihrer Schwester Silvia wohl nicht auswendig kannte und auch nicht notiert hatte.

Wissen wir denn eigentlich sicher, ob die Wohnung an der Schellingstrase auf Spuren untersucht wurde?

In einem von Krähe gepostetem Artikel stand, dass geplant war, die Nacht in der Wohnung zu verbringen, bis Markbert unvermittelt um 2h aufbrechen wollte.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Sonja wieder zurück zur Wohnung gegangen ist. Sie wäre in knapp 10-15 Minuten dort gewesen, hätte es warm gehabt und wusste, dass sie dort bis in der Früh bleiben konnte.

@latte3
Nee, sorry, bin noch nicht in München! Und das SZ-Abo wollt ich jetzt auch nicht kaufen....hat das jemand vielleicht zufällig oder hat schon mal auf die Artikel zugegriffen?

@suburbia schrieb:

suburbia schrieb:@alle

das Dumme ist, dass wir eben NICHT wissen, in welcher Stimmung / welchem Zustand die beiden gewesen sind. Man kennt es ja, wenn man plötzlich müde wird und nur noch denkt, jetzt aber heim, egal wie. Und das wird bei Sonja nicht der Fall gewesen sein, sonst wäre sie 100% mit Markbert in derselben Bahn mitgefahren, anstatt weiter Zeit mit Anrufen, evtl. Diskussion mit ihrer Schwester und dazu noch Warterei rumkriegen zu müssen. Da hätte sie doch ganz sicher auch ihre Abneigung gegen die öffentlichen Verkehrsmittel über Bord geworfen!

Der einzige Grund, warum sie das nicht tat, ist für mich der, dass sie M. loswerden wollte.

Ich neige zwar auch zu dieser Erklärung, aber Sonjas "Ich fühle mich beobachtet" passt irgendwie nicht dazu. Denn musste sie in diesem Fall nicht damit rechnen, dass Markbert gesagt hätte: "Ich lass Dich hier auf keinen Fall alleine zurück!" (?)

@Schneewi77chen
Sonja wäre wahrscheinlich in 15.bis 20.Minuten mit der Tram in Laim gewesen,macht allso kein son Sinn zur Wohnung der Vollmondzwei zurück zu gehen und dort abzuwarten bis es Tag wird,außerdem zurückgehen in eine Gegend wo sie grad
erst Angst hatte beobachtet zu werden.
Geb @Aggie
vollkommen Recht ist es nicht selbstverständlich das man sich nicht trennt wenn es der Begleitung Physisch oder Psychisch nicht gut geht,wenn eine Vermeitliche oder Tatsächliche Bedrohung besteht?

@Zfaktor
@Aggie

Ich finde, dieses Sich-beobachtet-fühlen wird überbewertet und kann gut verstehen, dass Markbert es nicht ernstgenommen hat. Wie hier schon ein Ortsansässiger schrieb, kann einen in der Gegend gar niemand beobachten. Ich persönlich interpretiere diese Aussage vielmehr als allgemeine Paranoia. Man bedenke auch, dass sie pinkeln wollte, in der Situation hat man Angst vor Spannern. Wieso sollte er sie nicht zurücklassen? Weil sie ein bisschen paranoid ist? Ich bezweifle auch, dass die Aussage dermaßen ernst gemeint war, sie wollte vllt. nur damit ausdrücken, dass ihr das Pinkeln in der Öffentlichkeit unangenehm ist. Und sie war am SMP mitten in einer Großstadt und sollte von ihrer Schwester abgeholt werden. Ich wäre da auch gegangen.

Weiß man, ob die Karte an dem Abend benutzt wurde? Sie muss ja niemanden angerufen haben, den ihr Umfeld kannte. War die Telefonzelle vllt. kaputt und sie ging zu einer anderen? Wollte sie evtl. noch irgendwohin bzw.. jemanden besuchen und Markbert durfte es nicht erfahren? Die Tatsache, dass sie die Nummer der Schwester nicht kannte, kann eine Ausrede ihrerseits gewesen sein und würde den fehlenden Anruf erklären.

@mostellaria
Am Stigl gab es damals zwei Telefonzellen direkt nebeneinander, telefoniert wurde von keiner und auch von der Telefonkarte fehlt jede Spur.


@Zfaktor
Vielleicht fand sie ja einen der Vollmondjungs ganz attraktiv - meine Theorie, warum sie an dem Abend überhaupt noch weg ist - und ist deshalb nochmal zurück.

Ich bin mir echt unsicher, ob damals um die Uhrzeit noch eine Tram nach Laim gefahren ist. Ich glaub eher nicht....

@Schneewi77chen schrieb:

Vielleicht fand sie ja einen der Vollmondjungs ganz attraktiv - meine Theorie, warum sie an dem Abend überhaupt noch weg ist - und ist deshalb nochmal zurück.

Gut, wenn man spekulieren will, dass sie nicht wollte Markbert bekäme dies mit wäre das meiner Meinung nach gar nicht so abwegig. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wollte Markbert ja was von Sonja und deshalb wollte sie möglicherweise Eifersüchteleien aus dem Weg gehen oder ihn nicht verletzen. Möglich auch, dass sie mit ihrem neuen (oder auch schon länger) Bekannten bereits ausgemacht hatte, dass sie in die Schellingstraße zurückgeht.

Die Erfahrung aus männlicher Sicht zeigt, dass Frauen sich manchmal schwer tun eine Liebelei öffentlich zu machen, bevor man sich nicht sicher ist ob es was ernstes wird.

Also halte ich dieses Szenario für einen guten neuen Ansatz.

@Schneewi77chen
@Faxe1212

ok, das greife ich mal auf: sie geht also ohne Markberts Wissen zurück zur Wohnung und trifft dort einen der Bekannten aus dem Vollmond. Was könnte dann passiert sein?
Auf jeden Fall irgendwas IN der Wohnung, denn wenn sie diese zu einem späteren Zeitpunkt nochmal alleine verlassen hätte und DANN draußen was geschehen wäre, hätten die Vollmondtypen das ja sicher so ausgesagt.

@Aggie

diese Aussage mit dem sich-beobachtet-fühlen stammt ja von Markbert und niemand weiß, ob es überhaupt stimmt.. hm. Allerdings hat er sich damit ja keinen Gefallen getan, denn viele Leute verstehen ja unter dem Aspekt erst recht nicht, warum er sie alleine ließ.