Cindy Koch aus Oberhausen (1997)

Was ich so zu der Location finde, ist, dass sie seinerzeit 3 Floors hatten - und größere Veranstaltungen haben meist alle 3 belegt. Oftmals gab es offenbar nur eine kleine Varianz in Sachen Genre - wie z.B. auf diesem Flyer von Mai 1997 zu sehen (mal als Beispiel):
https://partyflock.nl/de/party/2237/age/19
Alles Hardcore Techno, auf einem Floor "klassischeres", auf einem Speedcore, und dann die Haupthalle mit aktuellem Zeug. Generell gab es damals dort wohl tatsächlich ne Tendenz in Richtung elektronischer Musik, also Techno und Co, eher nicht in Richtung Metal. Sollte ich noch Fundstücke finden, die in eine andere Richtung weisen, poste ich es hier.

Hallo zusammen.
Ich bin nur stille Mitleserin, aber da ich selbst in den späten 90ern bis ca. 2000 öfter mal in der Turbinenhalle war, kann ich dazu sagen, dass es bis 2006 dort eine Halle gab, die "Blade" hieß und jegliche "Düstermusik" abgedeckt hat.
Ausserdem wurden auch im Bereich "T-Club" sehr viel unterschiedliche Genres gespielt. Auch in dieser Halle konnte man also dem ein oder anderen Gothic-Hit oder alternativerer Musik lauschen.
Das nur mal so am Rande eingeworfen. Ich denke allerdings auch, dass Cindys Kleidung vielleicht nicht unbedingt einem bestimmten Genre zugehörig sein muss. Ist doch heute auch nicht unbedingt so, dass man den Musikgeschmack sofort und zu 100% über jemandes Kleidungsstil bestimmen könnte?!

Huch...ich weiß leider nicht, wie man Beiträge editiert, oder ob ich das vielleicht noch nicht kann.
Was ich noch sagen wollte war, dass ich nicht mit genauer Sicherheit sagen kann, ob es das Blade 1997 schon gab (ich glaube aber schon), dass es aber in der Turbinenhalle wirklich nichts aussergewöhnliches war, wenn dort mehrere Musik- und Kleidungsstile und deren Zuhörerschaft zusammenkamen. War ein ziemlich bunter Laden und stilmäßig wirklich nicht unbedingt begrenzt. (auch ein Grund weswegen mein damaliger Freundeskreis und ich öfter dort waren. Waren wir doch eher in der alternativen Ecke angesiedelt. Andere Discotheken habe ich komplett gemieden ;-)

Osedax229 schrieb:Ist doch heute auch nicht unbedingt so, dass man den Musikgeschmack sofort und zu 100% über jemandes Kleidungsstil bestimmen könnte?!

Naja, beim Ausgehen zu Szene-Locations zieht man sich doch normalerweise entsprechend an. Oder ist das in anderen Städten anders? Allerdings deuten schwere Stiefel und Lederhose ja wirklich nicht direkt auf einen Zusammenhang zur Schwarzen Szene.

Ich denke, es kommt vielleicht noch auf die jeweilige Szene an. ;-)
Vielleicht ist die Diskussion über Cindys Kleidung in dieser Nacht aber auch müßig.
Da du, wie gesagt, in den Laden mit jeglichen Outfits reinkamst und alles eine riesige bunte Stilmischung war, ist es schwer zu sagen, ob ihre letzlich ausgewählten Stücke nun eine weitere Bedeutung hatten, oder sie sich darin einfach attraktiv und selbstbewusst fühlte.

Die Turbinehalle war damals (ob es heute noch so ist weiß ich nicht) eine typische Großraumdisko, in der mehrere unterschiedliche Musikrichtungen gespielt wurden. In so einer Disko findet man meistens ein sehr gemischtes Publikum.

Aloceria schrieb:Naja, beim Ausgehen zu Szene-Locations zieht man sich doch normalerweise entsprechend an.

In wirklichen Szene-Locations ist das sicher so. Aber die Turbinenhalle war keine Szene-Location.

Osedax229 schrieb:Vielleicht ist die Diskussion über Cindys Kleidung in dieser Nacht aber auch müßig.

Das sehe ich auch so. Vielleicht waren es Lieblingsstücke von ihr. Vielleicht hat sie sich in den Kleidungsstücken gefallen etc. Wie Frauen halt so sind.

Da ich auch mal jung war=) Wir haben uns früher auch oft nachts nochmal umgezogen. Zwischen zwei Clubs, ein Absacker zuhause, raus aus den Schwitzeklamotten und rein in die frischen Kleidungsstücke. Zum Repertoire gehörten auch Lederhosen, obwohl keine Verbindungen zu dunklen Musikszenen bestand.

@Aloceria

Aloceria schrieb am 08.01.2019:Mich wundert halt, dass jemand mit Metal-Affinität vorher u.a. in Mainstream-Discos wie Fun/Lollipop gegangen sein soll.

Ich war früher (1999-2001) fast an jedem WE in der Turbinenhalle. Als Oberhausener weiß ich nur zu gut, dass es üblich war - und dies unabhängig von jedweder Affinität zu einer bestimmten Musikrichtung- in eine Art „Vor- Disco“ im Centr.0 zu gehen bspw. ins VIVA, um im Anschluss in der Regel nach 00:00 Uhr eine „Hauptdiscothek“ zu besuchen. Im Centr.O war das Publikum in den Discotheken meines Wissens zumindest in der Masse etwas jünger. Ich denke teilweise ab 16 Jahren der Eintritt.
Daher ist das nichts Ungewöhnliches.

@ColumbOB Okay, dann gibt es da von Stadt zu Stadt wohl ziemliche Differenzen. Ich kenne hier (Berlin und Umland) zig Leute aus Metal- und Gothic-Szene, und kaum jemand von denen hat jemals eine Mainstream-Disco von Innen gesehen (ich auch nicht). Hier ist das deutlich differenzierter; die ganzen Locations sind deutlich auf eine Szene oder eine Musikrichtung spezialisiert.

Es ist für mich einfach nicht nachzuvollziehen, wie ein Mörder trotz Fingerabdrücke und DNA Spuren nicht gefasst werden kann.
A) Er ist nach dieser Tat bislang strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten.
B) Er ist nicht mehr in Deutschland oder bereits verstorben.

Variante A halte ich für zu riskant und irrational. Würde ich eher ausschließen.

Falls Variante B erste Alternative zutrifft, könnte die Polizei doch prüfen, ob irgendjemand aus dem direkten/indirekten Bekanntenkreis von Cindy wohlmöglich unter irgend einem Vorwand, unmittelbar nach der Tat oder etwas später (nach Veröffentlichung der Spuren am Tatort etc.) Deutschland verlassen hat.

@Minnimaus123

Genau so war es👍 Hast die Disco perfekt beschrieben.

ColumbOB schrieb:A) Er ist nach dieser Tat bislang strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten.

ColumbOB schrieb:Variante A halte ich für zu riskant und irrational. Würde ich eher ausschließen.

Wieso riskant und irrational? Es gibt haufenweise Mörder, die vor und nach diesem Mord nie strafrechtlich in Erscheinung traten.

ColumbOB schrieb:B) Er ist nicht mehr in Deutschland oder bereits verstorben.

Das kann natürlich auch sein.
Kann aber auch eine Kombination aus A) und B) sein.

Kann aber auch sein, dass er mal hinter her z.B. einen Diebstahl beging, er aber deswegen zwar erkennungsdienstlich erfasst wurde (Fingerabdrücke), diese aber nicht mit denen von "Mister X" hier verglichen worden, weil es halt 2 völlig verschiedene STB sind.

@IamSherlocked

IamSherlocked schrieb:Kann aber auch sein, dass er mal hinter her z.B. einen Diebstahl beging, er aber deswegen zwar erkennungsdienstlich erfasst wurde (Fingerabdrücke), diese aber nicht mit denen von "Mister X" hier verglichen worden, weil es halt 2 völlig verschiedene STB sind.

Bezüglich der Straftatbestände gebe ich dir absolut Recht. Ich finde aber trotzdem, dass der Ansatz (wenn nicht mehr in Deutschland), für die polizeiliche Arbeit nützlich sein könnte.Vielleicht gibt es den einen oder anderen Zeugen, der sich an einen plötzlichen Umzug, Auswanderung erinnern kann.

ColumbOB schrieb:A) Er ist nach dieser Tat bislang strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten.
B) Er ist nicht mehr in Deutschland oder bereits verstorben.

Variante A halte ich für zu riskant und irrational. Würde ich eher ausschließen.

Scheint aber so zu sein. Das Täterprofil (DNA) das vorliegt und sicher auch beim BKA gespeichert wurde, ist so nie wieder aufgetaucht.

Meiner Meinung nach handelte es sich um die Eskalation eines Streites, die schließlich zur Tötung geführt hat.
Vielleicht auch unter Alkohol oder Drogeneinfluss.

Das der Mann danach nicht mehr auffällig in der Form wurde, das man DNA von ihm nahm, halte ich für durchaus nichts Ungewöhnliches.

Ich denke nach wie vor, das der Täter im erweiterten Bekanntenkreis des Opfers zu finden ist, aber irgendwie durch die Auswahl der DNA Probanten gefallen ist.

Nightrider64 schrieb:
Ich denke nach wie vor, das der Täter im erweiterten Bekanntenkreis des Opfers zu finden ist, aber irgendwie durch die Auswahl der DNA Probanten gefallen ist.

Ich bin weiterhin bei dem Gedanken, wie Nightrider64, zudem hat der Täter evtl so ein handfestes u augenscheinliches Alibi gehabt, dass er nicht zum DNA Probanten gefallen ist

So ein Bekanntenkreis ist eben so eine Sache. Cindy Koch scheint eine gesellige Person gewesen zu sein die trotz ihres kleinen Kindes noch einen großen Freundes- und Bekanntenkreis hatte. Der flukuiert schon mal. Da kommen neue Partner von Freunden und Bekannten dazu und gehen wieder, die Partner haben wiederrum Freunde und Geschwister. Da kann schon mal jemand durchs Raster fallen mit dem Cindy Koch in der Vergangenheit hätte Bekanntschaft machen können und auch so intensiv dass sie ihn ihr Auto hat fahren lassen und ihn mit nach Hause genommen hat.

Da ich selbst jahrelang in einer sehr gut laufenden Disco gearbeitet habe und ich mich bei diesem Fall die ganze Zeit frage, warum niemand sie, oder ihre Begleitung während ihres zweiten Aufenthaltes gesehen haben will, werfe ich folgende Theorie in die Diskussion. Möglicherweise hatte sie sich bei einem Mitarbeiter, nicht unbedingt sofort zu erkennen, aufgehalten. Ein Stuhl neben einem Kassierer, Türsteherbereich, Jemand mit Zugang zu einem Büro, Getränkelager, bei einem DJ, in der Garderobe etc. Derjenige ist als Mitarbeiter häufig dort, sie als Gast auch, man kennt sich vom Sehen, subtiles Flirten, vielleicht hat er eine Freundin, Frau irgendwie so. An dem Abend entweder abgesprochen, oder auf gut Glück, bringt sie die Freundin nach Hause und hat "freie Fahrt", sie zieht sich um, will ihm gefallen. Er hat dort Zugang zu Getränken, lockert sie damit etwas auf. Sie hat Vertrauen, da sie ihn mindestens vom Sehen länger kennt, sie verstehen sich super. Er hat Feierabend und beide verständigen sich, zu ihr zu fahren. Er will sein Auto nicht stehen lassen und fährt ihr hinterher (dort wird sie auch an der Ampel gesehen), er parkt sein Auto in der Nähe, sie sammelt ihn ein, er übernimmt das Steuer und sie fahren zu ihr. Er hat eine Freundin/ Ehefrau oder eine eifersüchtige Ex, vielleicht ist sie aus ihrem Bekanntenkreis, weshalb er sein Auto nicht vor Cindys Haus parken will, oder sie will es nicht.
Wenn es so oder so ähnlich war, dann ist er sehr charismatisch, attraktiv und sie hatte schon länger ein Auge auf ihn geworfen. Das würde auch erklären, warum ihre Mutter sie als "völlig frei" wahrgenommen hatte. Ich glaube eher, dass besagter Täter Panik hatte, dass die Freundin/Ex-Freundin/Ehefrau durch Cindy von dieser gemeinsamen Nacht in Kenntnis gesetzt hätte werden können.
Es ist Zeit, dass der Fall aufgeklärt wird.

@Tinana
so könnte es gewesen sein.
Durchaus ein mögliches Szenario
Aber ich glaube eher, sie sind beide nur mit ihrem Wagen von der Turbinenhalle los gefahren

Tinana schrieb:Wenn es so oder so ähnlich war, dann ist er sehr charismatisch, attraktiv und sie hatte schon länger ein Auge auf ihn geworfen. Das würde auch erklären, warum ihre Mutter sie als "völlig frei" wahrgenommen hatte. Ich glaube eher, dass besagter Täter Panik hatte, dass die Freundin/Ex-Freundin/Ehefrau durch Cindy von dieser gemeinsamen Nacht in Kenntnis gesetzt hätte werden können.

Dein Kommentar geht, aus meiner Sicht, in die Richtung, welche ich als gegeben hinnehme.
Cindy K. hat jemanden in ihr Domizil mitgenommen und demjenigen ihren PKW anvertraut.

Soweit alles ok, im normalen Bereich.

Was sich letztendlich in den frühen Morgenstunden in ihrer Wohnung abgespielt hat, aus welchem Grund der Täter sie getötet hat, bleibt nach wie vor ein Rätsel.

War es letztendlich ein Unbekannter, dem sie vertraut hatte? Ich denke, sie kannte diese Person nicht...

@nightrider, die Sache ist nur, dass ein gewisser Carlow sie auf dem Heimweg alleine im Auto gesehen haben will. Das spricht für die Theorie, dass er sein Auto da (Turbinenhalle) nicht stehenlassen wollte. Möglicherweise wohnte er dort in der Nähe Hauses oder eben recht weit weg, so dass er auf das Auto angewiesen war. Ich denke, sie ist vorgefahren und dann ist er irgendwo dazugestiegen. Er wollte also nicht, dass sein Auto vor der Tür von ihr gesehen werden kann, so dass ich zu dem Schluss komme, dass sie sich kannten. Vielleicht der Freund einer Freundin, einer ehemalige Mitschülerin, Nachbarin....

@Sunrise76, ich kann mir vorstellen, dass der Täter plötzlich tierische Panik hatte, dass das Techtelmechtel rauskommt, vielleicht war er verheiratet, schon Kinder, oder eine schwangere Freundin. Für mich sieht das ganze nach einer totalen Kurzzschlussreaktion aus, dass er panisch wurde, dass das rauskommt und er dann die Konsequenzen tragen muss. Es würde ja schon reichen, wenn da z.B. vielleicht das Kondom gerissen ist und sie vorab schonmal gesagt hat, dass sie das Kind behalten wolle

Jedenfalls bringt mich ihr Verhalten, das Umziehen, wieder zurückfahren, Alkohol trinken etc. zu der Auffassung, dass er eine Art Trophäe für sie war.