Cindy Koch aus Oberhausen (1997)

@Herbstkind
Ist eigentlich geklärt worden, soweit das geht, ob Sie nicht vielleicht jemand angerufen hat, der noch unterwegs war und sie fragte, ob sie nochmal vorbei kommt.

@vernon2
Ich weiß es ehrlich gesagt gerade nicht mehr, aber 1997 war die Verbreitung von Handys ja auch noch nicht so gegeben.

@Herbstkind
Da gebe ich dir recht , zumal allein die Grundgebühr bei 25 DM lag und dazu war eine Telefoneinheit glaub um die 2 DM,das konnte sich nicht jeder leisten. Ok man weiß nicht wie die finanzielle Situation bei Cindy war aber,nichts desto trotz denke ich das sie kein Handy hatte .

Selbst wenn, hat man damals nur im absoluten Notfall telefoniert und bestimmt nicht mitten in der Nacht irgendwo angerufen. Die meisten Leute hat man nur auf dem Festnetztelefon erreicht, das Handy kam nachts aus.

monagev schrieb:Ok man weiß nicht wie die finanzielle Situation bei Cindy war aber,nichts desto trotz denke ich das sie kein Handy hatte .

Cindy war eine ganz junge Mama, ich glaube nicht dass sie da große finanzielle Sprünge machen konnte.

Koernchen schrieb:Selbst wenn, hat man damals nur im absoluten Notfall telefoniert und bestimmt nicht mitten in der Nacht irgendwo angerufen. Die meisten Leute hat man nur auf dem Festnetztelefon erreicht, das Handy kam nachts aus.

Natürlich kann man das nicht immer so allgemein sagen aber zu der Zeit war es halt echt nicht so wie heute dass man sich spontan nachts anrief und sich irgendwo verabredete.
Da verabredete man sich vorher und traf dann auch gut Glück noch weitere Leute in einer bestimmten Location.
Meine Partyzeit ging so ab 2002 los und man wusste da immer schon vorher wer wann wohin geht, da hatte man seine üblichen Locations und man hörte durch Freunde immer was wo los war und wer noch so kommt. Handy war dann zwar schon dabei, spielte aber keine so große Rolle.

Ich gehe halt ehrlich gesagt nicht davon aus dass Cindy ein Handy dabei hatte.

Ein Festnetzt wird sie gehabt haben .
Aber wenn sollte sie aus welchem Grunde anrufen von zuHause aus

Herbstkind schrieb:Ich gehe halt ehrlich gesagt nicht davon aus dass Cindy ein Handy dabei hatte.

Das war so die Zeit wo es noch etwas verpönt war einen "Yuppieknochen" mit sich rumzuschleppen. DM 78,- Grundgebühr und DM 1,78 die Minute.
Ab 1997 begannen zwar Handys sich auch für Normalbürger durrchzusetzen Dank EPlus aber Freizeitmäßig spielten sie noch nicht so eine Rolle.
In der Disco hatte man eh selten Empfang.

Nightrider64 schrieb:Ein Festnetzt wird sie gehabt haben .

Interessanter Gedanke. Da der letzte Begleiter eventuell auch nur eine Festnetzanschluss hatte.
Also eine telefonische Abmachung ob mit Festnetz oder Handy liegt durchaus im Bereich des möglichen.

Ich halte es für eher unwahrscheinlich das sich Cindy und ihr Mörder telefonisch verabredet haben. Sicher haben beide 1997 zu Hause über ein Festnetztelefon verfügt. Das hatte jeder damals.
Aber Cindy war ja an dem Abend mit ihrer Freundin unterwegs. Und Cindy konnte ja vermutlich nicht vorher wissen, wann ihre Freundin nach Hause gehen möchte. Cindy kam gegen 3:40 Uhr zum ersten Mal in dieser Nacht nach Hause und zog sich um. Kurz zuvor hat sie also ihre Freundin nach Hause gefahren. Ich denke nicht das das zeitlich so exakt geplant war, dass Cindy wusste das sie um diese Uhrzeit Zeit hätte sich mit einer anderen Person zu verabreden.

Ich denke das sich Cindy und der Täter eher zufällig an diesem Abend trafen. Sie kannten sich vielleicht, aber sie waren nicht verabredet.

1997 hatte noch so gut wie niemand privat ein Handy, das wurde fast nur beruflich benutzt. Festnetzverbindungen konnte man damals schon überprüfen. Hätte sie jemanden angerufen oder umgekehrt, wäre das ermittelt worden.

Ich bin immer eher davon ausgegangen, dass vor Ort schon eine Art "Verabredung" stattgefunden hat mit jemandem, also, dass sie deshalb wieder zurück kam, weil sie dort jemanden treffen wollte, der schon beim ersten Mal da gewesen ist oder hätte sein sollen. Ob sie wirklich verabredet war oder ob sie nur hoffte, dass der wieder da ist, weil sie einen Crush auf jemanden hatte - auf jeden Fall war es wohl was "Heimliches", sonst hätte sie ihrer Freundin doch sicher was erzählt von diesem Jemand.

Was natürlich auch denkbar ist, dass sie einfach nur Bock hatte, an dem Abend einen Mann sich aufzureißen und mit nach Hause zu nehmen. da störte die Freundin dann vielleicht sogar, weshalb sie sie wegbrachte und noch mal allein wieder hin ist. Es dürfte für eine kontaktfreudige junge Frau nicht schwer gewesen sein, einen Begleiter für die Nacht zu finden, wenn sie darauf aus war.... Und dann ist es vielleicht nicht so gelaufen in ihren 4 Wänden, wie erhofft, und das Ganze eskalierte in dieser Tat.

Hier mal eine selbst erlebte Situation die möglich auch auf Cindy zutreffen könnte. Cindy geht mit einer Freundin los in die Disco,sie haben Spaß etc. Cindy muss zur Toilette und trifft jemanden den sie möglicherweise interessant findet oder vielleicht auch flüchtig kennt.Kurzer Smalltalk,flirten usw. Cindy geht zurück zu Ihrer Freundin.Immer wieder treffen sich die Blicke von Cindy und Mr.X,die Freundin bemerkt dieses nicht.Cindy hat aber irgendwie Lust auf den Mann weiß aber,das ihre Freundin eventuell von ihm nicht begeistert ist (er ist vielleicht liiert,ein „Arsch“ für andere…)und überlegt wie sie diese los werden kann.Cindy sucht nochmal das stille Örtchen vermeintlich auf,kurzer Schnack mit dem Mann „könnte in einer Stunde wieder hier sein“….Sie geht zu ihrer Freundin (haben bereits im Vorfeld abgeklärt nach dem feiern noch war’s essen gehen zu wollen)sagt,sie hat Kopfschmerzen ist Müde oder sonst was,sie gehen essen,Cindy bringt die Freundin nach Hause und der Rest nimmt seinen Lauf .

monagev schrieb:sagt,sie hat Kopfschmerzen ist Müde oder sonst was,sie gehen essen,Cindy bringt die Freundin nach Hause

War es nicht so, dass sie fragte, ob sie gemeinsam übernachten wollen? Dann könnte eine vorherige Verabredung nicht so 100% festgestanden haben.

Kuno426 schrieb:War es nicht so, dass sie fragte, ob sie gemeinsam übernachten wollen? Dann könnte eine vorherige Verabredung nicht so 100% festgestanden haben.

Ja richtig. Cindy fragte ihre Freundin, ob sie (die Freundin) nicht bei Cindy übernachten möchte. Die Freundin lehnte aber ab.
Das spricht noch weniger dafür, dass Cindy zu dem Zeitpunkt bereits eine feste Verabredung mit einer anderen Person hatte.

schluesselbund schrieb:Interessanter Gedanke. Da der letzte Begleiter eventuell auch nur eine Festnetzanschluss hatte.
Also eine telefonische Abmachung ob mit Festnetz oder Handy liegt durchaus im Bereich des möglichen.

Aber so spät abends? Glaube ich eher nicht zumal:

Dwarf schrieb:Cindy fragte ihre Freundin, ob sie (die Freundin) nicht bei Cindy übernachten möchte. Die Freundin lehnte aber ab.
Das spricht noch weniger dafür, dass Cindy zu dem Zeitpunkt bereits eine feste Verabredung mit einer anderen Person hatte.

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Dwarf schrieb:Ich denke das sich Cindy und der Täter eher zufällig an diesem Abend trafen. Sie kannten sich vielleicht, aber sie waren nicht verabredet

Der Ablauf des Abends spricht dafür. So wie dargestellt ist Cindy wohl eher wegen Alex wieder zurück.
Eigentlich wollte sie den Abend ja bereits abbrechen als sie ihre Freundin mitnehmen wollte um bei ihr zu übernachten.

neverever schrieb:Festnetzverbindungen konnte man damals schon überprüfen. Hätte sie jemanden angerufen oder umgekehrt, wäre das ermittelt worden.

Das ist schlichtweg falsch.Die meisten Verbindungsstellen waren noch analog und selbst bei den wenigen digitalen passierte das nicht automatisch.

neverever schrieb:Was natürlich auch denkbar ist, dass sie einfach nur Bock hatte, an dem Abend einen Mann sich aufzureißen und mit nach Hause zu nehmen

Das halte ich für das am nahe liegendste Motiv.
Vielleicht hatten die beiden schon "ein Auge aufeinander geworfen", miteinander geflirtet oder sie kannten sich auch zufällig.
Nach dem Abend, der für Cindy nicht so gut lief, wollte sie die Nacht wenigstens mit einem ONS mit einem attraktiven Mann beenden,

Überrascht mich schon, dass hier so gegen eine telefonische Verabredung diskutiert wird. Gut ich kenne jetzt das Nachtleben in den Diskotheken nicht. Zumal die offensichtlich geöffnet haben, bis der letzte Gast ging. Nur Morgens um 4 Uhr nochmal auf die Gasse gehen finde ich ohne Verabredung schon sehr aussergewöhnlich. Dann noch als junge Mutter. Weiter kommt noch dazu, sich einfach einer Gruppe anzuschliessen endet oft auch im abseits. Überhaupt irgend jemanden zu treffen, dass gleich soviel Sympathie vorliegt um sich zu verweilen wird auch selten sein. Hier ging die Sympathie offensichtlich noch einiges weiter.

Nightrider64 schrieb:Das ist schlichtweg falsch.Die meisten Verbindungsstellen waren noch analog und selbst bei den wenigen digitalen passierte das nicht automatisch.

Damals wurde noch nach Einheiten abgerechnet. Natürlich wäre daher anhand der Telefonrechnung herausgekommen, ob und wann Cindy in der Nacht jemanden angerufen hätte. Schon 1991 konnte ich mir einen Einzelverbindungsnachweis der Telekom schicken lassen, weil meine Telefonrechnung immens hoch war und ich wissen wollte, wieso das so war. Wieso sollte das 1997 dann nicht möglich gewesen sein? Analog und digital hat doch nichts mit der Datenspeicherung zu tun bei der Telekom. Die mussten das nachweisen können, da noch jede Verbindung einzeln abgerechnet wurde. Inwiefern auch eingehende Anrufe abgefragt werden konnten, weiß ich nicht, ausgehende aber in jedem Fall.

schluesselbund schrieb:Nur Morgens um 4 Uhr nochmal auf die Gasse gehen finde ich ohne Verabredung schon sehr aussergewöhnlich. Dann noch als junge Mutter

Gerade dann. Jetzt hatte sie schon mal die Gelegenheit auszugehen, hat vielleicht auf einen Flirt oder mehr gehofft, und dann war nix. Wer weiß wann sie das nächste Mal die Gelegenheit gehabt hätte, einen Mann abzuschleppen? Der Sohn war bei Oma, wer weiß, wie lange sie keinen Sex hatte zu der Zeit, vielleicht wollte sie einfach die Nacht nicht ungenutzt verstreichen lassen, weil sie nicht wusste, wann sowas wieder möglich ist.

schluesselbund schrieb:Überhaupt irgend jemanden zu treffen, dass gleich soviel Sympathie vorliegt um sich zu verweilen wird auch selten sein. Hier ging die Sympathie offensichtlich noch einiges weiter.

Du hast komische Vorstellungen von ONS. Da geht man rein, sucht jemanden der dasselbe sucht wie man selbst, und geht wieder. Sympathie oder gar mehr ist dafür weniger erforderlich als gegenseitige sexuelle Attraktion. Ich könnte als Frau jederzeit in einen Club gehen und innerhalb von 15 Min. mit einem Typen wieder rausgehen, der mir gefällt und mit mir schlafen will, null Problemo.

ich denke, sie war noch nicht müde. kennt ihr das, wenn ihr solange wach seid, dass ihr einen punkt erreicht wo die müdigkeit schon wieder weg ist?

ich vermute außerdem, dass sie nicht allein sein wollte und ihr etwas auf dem herzen lag, deswegen hatte sie wahrscheinlich die freundin gefragt, ob sie bei ihr übernachten will.

Ich glaube, es wird unterschätzt, wieviel Lebenshunger eine 20-jährige Mutter hat, wenn sie denn Mal einen Abend oder gar eine ganze Nacht kinderfrei hat. Da muss alles in dieser Nacht nachgeholt werden, was man gefühlt die letzten Wochen verpasst hat und die nächsten Wochen wieder verpassen wird. 1997 war es schon eher unüblich, mit 20 schon ein Kind zu haben, entsprechend haben junge Mütter in der Zeit meist nur zuschauen können, wie ihre Altersgenossen ihre Freiheit genießen, während man selbst die ganze Zeit ans Haus und Kind gebunden ist.

Dass sie da die Nacht in vollen Zügen genießen wollte, die rare Gelegenheit nutzen wollte, einen Mann für gewisse Stunden oder vielleicht auch mehr kennenzulernen, ist nachvollziehbar. Mit 20 hat man das Gefühl, die Zeit läuft einem davon, wenn man nicht jede Gelegenheit nutzt, erst recht, wenn diese selten sind. Und dann wird man auch unvorsichtig, weil es sich anfühlt nach "heute oder nie". Und dann nimmt man halt so einen übriggebliebenen Typen aus der Disco mit, nachts um 4, denn ganz ehrlich: Um die Zeit hingen da auch nur noch die rum, die ebenfalls noch nicht nach Hause wollten, weil sie wahrscheinlich genauso wenig Lust hatten, allein zu sein