@louis1949 das ist ein interessanter Gedanke! Die Kennzeichen aus Hamburg HH sind sicherlich in solchen Situationen, bei solchen Observationen, mit den Fahrzeugen am günstigsten.
Hab gleich mal bei Google Maps ein wenig gemessen und überlegt. Die Fahrtzeit nach Hamburg beträgt von Cremlingen etwa 2 Stunden bei 216 km, nach Dortmund(Fixpunkt Ruhrgebiet) über A2 ca. 2,5 Stunden bei 290 Kilometern.
Also man ist auch schnell in den Ballungszentren verschwunden.
Ein RAF-Kenner traf vor kurzem die Aussage, dass er nicht glaube, dass die drei dort in dem Gebiet rund um die Tatorte wohnen, sondern dass sie von einem anderen Ort aus operieren, das wäre untypisch, wenn es nicht so wäre (muss das nochmal suchen).
Die Aussage von Axel Petermann hingegen besagt das Gegenteil, dass sie sich im Umfeld dort bewegen.
Aber diese Drei sind halt andere Kaliber, die es genau verstehen unerkannt sich zu bewegen. Sehe das ein wenig anders, jedenfalls bei diesen Tätern.
Da spielt sicherlich eine Stadt wie Hamburg eine ganz wichtige Rolle. Aber grundsätzlich muss man sagen, sie haben überall in Niedersachsen operiert, dass heißt für mich, sie befassen sich intensiv mit den jeweiligen örtlichen Begebenheiten, sie passen sich der jeweiligen Situation an und könnten daher wahrscheinlich überall zuschlagen.
Folglich haben sie entweder ein sehr gutes Versteck, oder aber sie nehmen längere Wege in Kauf, dort eben wo sie auch niemand vermutet. Man muß ja bei aller Konspirativität auch mal sagen, dass sie eben auch nur mit Wasser kochen können und eine der von uns allen aufgezeigten Möglichkeit in Frage kommen muss.
Da wären die Möglichkeiten: Auto, Rad, Bus, Wohnmobil, Wohnwagen, Motorrad, Bahn, Flugzeug
Man hat bereits vernommen, dass sie ihre Flucht mit PKW´s durchführen und zur Fahrzeugbeschaffung mit dem Nahverkehr (Bus) anreisen.
Die Anreise mit dem Nahverkehr könnte aber auch nur Mittel zum Zweck sein, weil sie eben nicht mit einem PKW dort beim Autohaus aufkreuzen wollen, da sie ja schließlich später aus den bekannten Gründen keine Probefahrt am Steuer durchführen möchten.
Das sie keine Führerschein besitzen, muss es dem Autoverkäufer schließlich so glaubwürdig vermittelt werden.
Daher können sie mit dem Bus an-und abreisen und schon nach kurzer Zeit (1-2 Stationen)wieder aussteigen, da sie einen PKW auf einem Parkplatz abgestellt haben, oder aber auch die Bahn nutzen.
Man erinnere sich an Hogefeld, Grams und Steinmetz!
Die A2 ist sicherlich für die Drei eine Hauptverkehrsader, davon kann man ausgehen.
Etwas aus der Rolle fällt da jedenfalls Oldenburg und der Überfall in Stuhr, sowie in Stade und Elmshorn.
Daher denke ich ganz gewiss, um diese Logistik im Vorfeld der Taten zu betreiben, dass sie mehrere Unterkünfte zeitweise in den Ballungszentren/Großstädten anmieten.
Tendenziell bin ich der Meinung, dass sie mit dem PKW eher im Schutze der Dunkelheit reisen und dafür jeweils wieder eine nähere Zwischenunterkunft nutzen.
Wobei man auch wieder klar und deutlich betonen muß....
Je mehr Unterkünfte, desto mehr Zeugen, desto größer ist die Gefahr erkannt zu werden!
Da es diese Anhaltspunkte anscheinend nicht gibt, ist es wahrscheinlicher,
dass sie eine längere Fahrtstrecke in Kauf nehmen, oder aber ihre Verstecke so supergut sind,
dass es diese Anhaltspunkte auch nie geben wird. Letzteres wird sich wahrscheinlich mit den Jahren bewährt haben.
Warum finden die Überfälle immer nur in Niedersachsen statt und weshalb werden auch die FZ meist in dem Bereich (Ausnahme Bielefeld) in Niedersachsen gekauft, oder entwendet? Wo ist eigentlich der Corsa gestohlen worden? ist das so, oder sind sie jetzt nur aufgeflogen, nachdem sie ihr Raubgebiet änderten?
Möglich wäre tatsächlich, dass Niedersachen, Bremen, Hamburg den Dreien mehr Möglichkeiten des Unterschlupfes bietet, da sie sich dort besonders gut auskennen und darüber hinaus womöglich noch Kontakte besitzen, die eben die Überfallserie in Niedersachsen begünstigen.
Dies entspricht nicht der Aussage des LKA Chefs im Spiegel Beitrag, denn er betont, dass sie nach derzeitigem Stand keine Helfer haben und man davon ausgeht, dass sie isoliert leben. Demnach könnten sie auch ihr Zielgebiet gewechselt haben.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass sie die Supermarktüberfälle begehen,um Geld für die Logistik zu beschaffen. Vielleicht auch mal einen Notsituation meistern, aber es kommt ihnen auf die große Beute an, die sie bei einem Geldtransporter erzielen. Wenn sie so isoliert und so aufwendig leben, dann ist das Leben während ihrer Vortatphase gewiss nicht dem eines Normalbürgers zu vergleichen. Daher benötigen sie viel Geld. Folgende auffällige Merkmale habe ich in Bezug auf meine Annahme festgestellt.
Nach einem Supermarktüberfall findet fast immer ein Geldtransporterüberfall statt.
02.01.2015 Osnabrück Supermarkt--------06.06.2015 Stuhr Geldtransporter
09.10.2015 Northeim Supermarkt ---------28.12.2015 Wolfsburg Geldtransporter
07.05.2015 Hildesheim Geldbote-------25.06.2016 Cremlingen GT
Bei folgenden Supermarktüberfällen sind keine Geldtransporter überfallen, bzw. man kann es ihnen nicht nachweisen. Hab einmal ein wenig im Netz gestöbert und siehe da....
30.09.2011 Celle Supermarkt-----29.01.2012 Neuss GT
http://www.wz.de/lokales/rhein-kreis-neuss/neuss/geldtransporter-mit-panzerfaust-ueberfallen-1.889479und im selben Jahr nochmal in Düsseldorf
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ueberfall-auf-geldtransport-aehnelt-tat-in-neuss-aid-1.308720324.12.2012 Stade Supermarkt---------Feb.2013 Euskirchen GT
http://www.koeln.de/koeln/polizei_sucht_zeugen_nach_ueberfall_auf_geldtransporter_688717.htmlAuffällig der gestohlene Wagen in den Niederlanden.
Hier ein weiterer Überfall aus dem Jahr 2001, ebenfalls mit Parallelen
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ueberfall-erneut-geldtransporter-ausgeraubt-11271101.htmlHier noch ein Überfall aus dem Jahr 2002
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet-300-000-euro-beute-bei-ueberfall-auf-geldtransporter-182432.htmlAll diese Überfälle werden sicherlich nicht auf das Konto der Drei gehen, aber ich bin davon überzeugt, dass sie noch aktiver und erfolgreicher waren, als alle annehmen. Man kann es Ihnen nur nicht nachweisen, da sie meist erfolgreich die Fluchtfahrzeuge anzündeten und dadurch Spuren verloren gingen.
Folgende Fluchtunterkünfte könnte ich mir vorstellen. Man bedenke aber auch, dass nach solchen Überfällen die Anspannung hoch ist. Was macht man eher nach solchen Situationen? Fährt man weit, oder verschnauft eher zeitnah?
Überfälle in Elmshorn und Stade: Rückzugsort Hamburg, schnell und einfach
Überfall in Stuhr: Bremen; aufgrund der Fluchtrichtung nach Groß Ippener käme auch eine Flucht via A1 Richtung Dortmund in Betracht
Überfälle in Celle, Northeim, Cremlingen, Hildesheim, Wolfsburg: Hannover respektive Hamburg, oder weiter über A2 Richtung Dortmund
Fahrtstrecken von den jeweiligen Überfallorten nach Dortmund errechnet grob via Google Maps(Beispiel):
Elmshorn: ca 3,5 Std
Stade: ca 3,5 Std
Celle: ca. 2 Std. 25 Min.
Stuhr:ca 2 Std. 20 Min.
Hildesheim: ca. 2 Std. 20 Min.
Wolfsburg: ca. 2 Std. 20 Min
Cremlingen:ca.2 Std. 40 Min
Osnabrück: ca. 1 Std.
Northeim: ca. 2 Std. 20 Min.
Auffällig: Es gibt drei Ausreißer mit Osnabrück, Elmshorn und Stade. Bei allen anderen liegt die Fahrzeit tatsächlich überall bei etwa 2,5 Stunden.
Fahrtstrecken von den jeweiligen Überfallorten nach Hamburg:
Elmshorn:25 Minuten
Stade: 45 Minuten
Celle:1 Std 25 Min.
Stuhr:1 Std. 22 Min.
Hildesheim:1 Std. 45 Min.
Wolfsburg: 2 Std.14 Min
Cremlingen:2 Std. 8 Min.
Osnabrück:2 Std. 24 Min.
Northeim: 2,5 Std
Bei fünf Überfallorten liegt die Fluchtzeit bei unter 2 Stunden. Alles in allem kürzere Fahrtzeit, als nach Dortmund.
Fahrzeiten von den jeweiligen Überfallorten nach Nienburg (Weser)als Beispiel für einen zentralen Ort, in etwa mittig von allen Überfallorten aus gesehen, Ausnahme Stade und Elmshorn:
Elmshorn:2 Std. 7 Min
Stade: 2 Std
Celle:1 Std 6 Min
Stuhr:1 Std. 7 Min
Hildesheim: 1 Std, 5 Min
Wolfsburg:1 Std. 30 Min
Cremlingen:1 Std. 24 Min
Osnabrück:.1 Std. 38 Min
Northeim: 1 Std. 44 Min
Diese ganzen Rechnereien bringen natürlich letztlich nicht viel, aber man kann es so besser einmal überblicken. Man könnte natürlich jetzt auch noch das Ganze auf die Niederlande ausweiten, aber dadurch verringert sich definitiv nicht die Fahrtzeit.
Vielleicht trennen sich ihre Wege auch bereits schon nach einer halben Stunde, indem man sich wieder aufteilt. Einer fährt mit der Bahn und zwei mit PKW und/oder Motorrad. Dadurch möchte man zeitnah verhindern, dass alle drei zusammen verhaftet werden und man alleine weniger auffällt. Diese Möglichkeit könnte ich mir z.B. sehr gut vorstellen. Die Fahrzeuge, welche während des Überfalls am Überfallort und im Wald zurückbleiben, werden dementsprechend präpariert und bereits vor dem Überfall in Tatortnähe auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt. Die Abstellzeit darf jedoch nur einen gewissen Zeitraum betragen, da die Fahrzeuge sonst Anwohnern auffallen könnten. So stelle ich es mir vor....sie betreiben einen sehr großen Aufwand, um ihre Konspirativität nicht zu verlieren.
Ein weiteres Thema, welches mich beschäftigt, ist der weitere Fluchtwagen. Dieser kann eigentlich nicht geklaut sein, sowie nach den ganzen intensiven Recherchen in Autohäusern eigentlich auch nicht zeitnah gekauft worden sein, sonst hätte man vermutlich gefahndet. Oder man weiß da beim LKA mehr darüber, rückt aber nicht mit den Details heraus. Aber ob sie ein solches Risiko gehen? Schwer einzuschätzen, nachdem man vernahm, dass Staub sogar auf dem Parkplatz 5000 Euro für ein Auto geboten hat. Bin gespannt, was jetzt in naher Zukunft passiert