Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Der Zahnstatus könnte schon einen Täter überführen. Aber mal ehrlich, ein paar kosmetische Reparaturen an den Zähnen und dazu noch ein Bleaching lässte sich auch im Baskenland oder Nordirland gegen Bares bei politischen Gesinnungsgenossen organisieren.

Ja, komme jetzt vielleicht mit dem frischen Geld, wobei ich nicht glaube dass ein Bleaching notwendig ist. Das sind wohl andere Zahnprobleme, die da vorliegen. Weiß sind die Zähne ja ;)

Auch wenn sie genügend Geld haben, ist es mMn nicht so einfach, es auch auszugeben. Innerhalb von EU-Staaten mit Euro als Währung ist es natürlich schon etwas leichter. Man muss all das Geld aber auch erst einmal dahin bringen ohne entdeckt zu werden. Da scheidet Flug schon mal aus, denke ich. Es würde schon Aufmerksamkeit erregen, mit einem Koffer voller Geld durch die Gegend zu reisen.
Da sie aber, wohl sehr gezielt deswegen, Märkte/Geschäfte bzw. Geldtransporter, die Geld aus solchen abholen, überfallen, werden sie auch genügend Kleingeld haben, das man unter die Leute bringen kann. Und dennoch muss man es verwahren und man zahlt auch nicht üblicherweise alles in bar. Auch da kann man Aufmerksamkeit erregen.
Und ich bin auch immer noch nicht von dem Gedanken ab, dass die Banken die Scheinnummerierung zumindest grob prüfen und den Geldverlauf einsehen können. Gerade in einem Fall, den man aufgrund von Tätersichtung wie in Cremlingen, vorbereiten kann, würde ich weiterhin davon ausgehen, dass ganz simple Geldzählmaschinen auch die Nummerierung erfassen. So müsste die Polizei wenigstens eine Ahnung haben, welches Geld erbeutet wurde. Die Maschinen zählen hunderte von Scheinen und Nummern im Minutentakt. Ich kann zwar jetzt nicht mit konkreten Informationen und Belegen dazu aufwarten, möchte diesen Gedanken aber weiterhin im Hinterkopf behalten.

Also, das mit dem Gebiss des Herrn Staub, finde ich eigentlich komisch was ihr dazu sagt. Natürlich kann er sich eine Zahnarztrechnung leisten, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er Angst hat, entdeckt zu werden beim Zahnarztbesuch. Als Selbstzahler, im europäischen Ausland, dürfte es kein Problem sein. Aber vielleicht hat er einfach Angst vorm Zahnarzt - das könnte der Grund für seine vernachlässigten Zähne sein. Ob er ein Bleaching braucht, kann ich aber nicht sagen ;).

Ich habe mir die Papierausgabe des heutigen Spiegel angesehen. Darin gibt es ein Interview mit einem Fahnder zu den Ex-RAFlern. Ich habe den Artikel tatsächlich umsonst schnell im Supermarkt durchgelesen, denn der Bericht war sehr dürftig, und es gibt keinen Grund Geld dafür auszugeben. Interessant ist aber, dass der Fahnder sich zur höhe der Cremlinger Beute "nicht äußern kann". Dennoch scheint der Fahnder zu vermuten, dass das Trio erneut zuschlagen wird - dass das Geld nicht für immer reichen wird. Und natürlich glaubt die Polizei nicht, dass das Trio sich in DEU aufhält.

Angst vor dem Zahnarzt, aber mit Kalaschnikows bewaffnet Geldtransporter überfallen, frech brötchenessend Tatorte ausspionieren - merkwürdige kombination. :)

Da Staub versuchte auf dem Parkplatz in Cremlingen dem Hinweisgeber ein Fahrzeug für 5000 Euro abzukaufen, stufte die Polizei anscheinend den Hinweis als nicht so bedeutend ein, da sie es für ungewöhnlich hielten, dass die RAF´ler mit einer solchen Masche an ihre Autos kommen wollten. Fraglich nur, warum ausgerechnet der blaue Corsa in Verbindung mit den Gesuchten stand? Oder war er nur zur Fahndung ausgeschrieben, das Täterumfeld unbekannt?
Bin sehr überrascht über die Vorgehensweise von Staub, dass obwohl er mit aktuellem Lichtbild gesucht wird. Weiterhin wäre es interessant zu wissen, mit welchem Fahrzeug EVS die Spionage betrieben hat in Cremlingen...dunkler Van mit HH-kennzeichen? Wenn man alles mal ganz genau betrachtet, dann ist doch noch vieles im Dunkeln, was die Ermittler sicherlich ganz genau wissen.
Ich bin überzeugt, sie werden wieder versuchen, an noch mehr Geld zu kommen, um alle erdenklichen Umstände, die das Altern mit sich bringt, auszuschließen.

Zum Corsa würde ich folgendes vermuten: ich denke der Wagen wurde gestohlen. Und war daher, wie gemeinhin üblich, polizeiintern zur Fahndung ausgeschrieben. Was die Frage Staubs betrifft, ob der Zeuge seinen Wagen nicht etwa für 5000 € verkaufen wolle, ergint für mich überhaupt keinen Sinn. Staub verfügte doch schon damals über den wochenlang zur Fahndung ausgeschriebenen Corsa und sicher auch über den Mondeo. Warum macht er so ein Angebot? Verstehe ich absolut nicht! Ablenkungsmanöver? Verzweiflung? Eine gewisse Todessehnsucht bei Staub im Angesicht des finanziellen Exodus? Warum bietet er dann 5000 €...für mich völlig blödsinnig irgendwie.
Zum dunklen Van mit HH Kennzeichen weiß die Polizei anscheinend wenig bis nichts sonst wären sie sicher mit entsprechenden Fragen an die Öffentlichkeit gegangen....

Einzig denkbare Variante für mich wäre, dass Staub antesten wollte, ob der Zeuge ein Polizist ist, da er Staub vielleicht länger angestarrt hat. Da könnte Staub mit seiner locker flockigen und freundlichen Art im Gespräch angeboten haben, dass ihn ein solches Auto des starrenden Zeugen interessieren würde. Ein verdeckter Ermittler hätte Staub den Wagen natürlich abgeboten - eine "natürliche Person" ohne Polizeihintergrund konnte Staub ausfindig machen, da ein solcher, wie in diesem Fall eben auch das "unmoralische" Angebot Staubs abgelehnt hat und Staub das Gespräch mit dem Zeugen etwas entschärfen konnte indwm er die Situation näher testet - quasi nach skeptischen Blicken des Zeugen in die Offensive gehen....

@louis1949
Es ist doch verwunderlich, dass im XY Beitrag nach einem weiteren unbekannten FZ gefahndet wird, jedoch nicht nach einem dunklen Van. Das ergibt für mich absolut keinen Sinn, bzw. ich kann mir da keinen Reim daraus machen.
Das mit dem Corsa bewerte ich genauso, aber so soll es sich dort in Cremlingen tatsächlich zugetragen haben. Vielleicht hat er einfach versucht dadurch abzulenken, oder er hat einen Fahrzeugkauf mit der Observation verbunden. Vermutlich war er schon davon ausgegangen, dass auch der Cremlingen-Überfall schiefgehen könnte. Keine Ahnung! Find es halt nur irgendwie unvorsichtig von ihm, eigentlich völlig untypisch.
Letztlich muss man aber ja auch wieder sagen, dass eben genau dieser Schachzug dazu führte, dass Ermittler nicht daran glauben mochten, dass sich tatsächlich die EX-Raf´ler dahinter verstecken.

@louis1949
das wäre ebenfalls denkbar

@bb37
Richtig, es scheint, rückblickend aus der Sicht Staubs betrachtet, genau richtig gewesen zu sein so ungewöhnlich zu handeln.

Aber eben nur im Nachhinein. In dem Moment selber eigentlich Kamikaze....

@louis1949
Ja! ich denke, er hat dafür einen Blick, ob er erkannt wird, oder nicht!
Sowas eignet man sich sicherlich nach fast 30ig Jahren im Untergrund an, wer weiß!
Dadurch könnte er in die Offensive gegangen sein, um letztlich auch die Polizei für sein außergewöhnliches Auftreten
zu täuschen. Man kann durch solche einfachen Dinge schnell Menschen beeinflussen.
Bin echt gespannt, wie es jetzt zukunftsnah weitergeht! Ob die 2016er Offensive der Polizei einbricht? Oder schlagen sie
schon zukunftsnah wieder zu?
Das wirklich seltsame an diesen Leuten ist, dass sie einfach wieder weg sind....und niemand auch anscheinend nur ansatzweise sagen kann, wo sie sich aufhalten. Sowas gibt es sehr selten, daher müssen sie eine ganz besondere Art der Konspirativität nutzen.

@bb37
Ja, einfach wie vom Erdboden verschluckt. Ich kann es nicht nachvollziehen, hat es glaub ich seltenst gegeben in der Kriminalgeschichte.

Wenn ich mich mal in Staub hineinversetze, wird es ein wenig schlüssiger.
- Er merkt dass er beim Observieren beobachtet wird.
--> Möglichkeit 1: Wegfahren
--> Möglichkeit 2: Offensive

Zu Möglichkeit 1: Extrem riskant, möglicherweise sofort die Polizei im Nacken, falls der Zeuge mutmaßt der Tatverdächtige Staub könnte ihn erkannt haben und sein nun auf der Flucht. Zeuge ruft sofort die Polizei. Ringalarmfahndung droht, kein weiterer Fluchtwagen parat.

Zu Möglichkeit 2: Etwas Deeskalation möglich, man verwickelt den Zeugen in ein Gespräch, kann ausloten, ob es sich um einen Beamten handelt - man muss berücksichtigen, dass auch Staub den Zeugen bemerkt haben könnte (und vllt an eine Observation durch Polizei dachte) da er ihn an zwei aufeinander folgen Tagen sah.

Ich glaube dass es immer noch viele Unterstützer gibt , welche der Staat nicht auf dem Schirm hat und die sich politisch unauffällig in der Gesellschaft bewegen, da ist es ein leichtes für die RAF Leute unterzutauchen.

@jntr
Glaube auch fast, dass es nicht ohne Helfer geht.

Leider ein bezahl - Artikel

Die ehemaligen RAF-Terroristen Garweg, Staub und Klette sind der Polizei nur knapp entkommen. Warum lief der Zugriff schief? Was wissen die Fahnder über das Leben der drei? Niedersachsens LKA-Chef erklärt es im Interview.

http://www.spiegel.de/spiegel/niedersachsens-lka-chef-uwe-kolmey-zum-raf-trio-a-1116066.html

@ApisMelli
Ich denke, das ist der Artikel, der letzte Woche in der Printausgabe stand. Der einzig interessante Aspekt war die Geschichte mit dem merkwürdigen Fahrzeug-Kaufangebot durch Ernst-Volker Staub.

Im Übrigen halte ich die Einschätzung des LKA-Chefs, dass das Trio in ständiger Angst lebt, für etwas unpassend - sie leben sicherlich immer in gewisser Weise "auf Spannung" bzw. einfach mit einer gewissen Angespanntheit.
Irgendwie wirken die Äußerungen des Herrn Kolmey in einigen Passagen etwas unwissend - man erkennt Staubs dünnes Haar auf dem Fahndungsfoto ist dort unter anderem zu lesen - ich sehe weder Haare auf dem Fahndungsfoto, noch glaube ich das Staub "dünne" Haare hat - siehe Phantombilder Oldenburg 2015, Wolfsburg 2015, Celle 2011....

Hi Freunde,

Also mir ist in dem von ApisMelli geposteten Spiegel.de-Link noch folgendes aufgefallen: Das eine Bild von dem Fahndungsplakat an der Scheibe zeigt ein Foto von Burkhard Garweg das ich bis jetzt noch nirgendwo sonst gesehen habe - Ich meine das Bild ganz rechts, hat das schon mal jemand von euch gesehen?

http://cdn3.spiegel.de/images/image-1058356-galleryV9-ekvi-1058356.jpg (Archiv-Version vom 12.10.2016)

Ich kannte bis jetzt nur die beiden Bilder von Burkhard Garweg aus minimal unterschiedlichen Perspektiven von der LKA-Niedersachsen Webseite.

Dazu ist mir nochmal in den Kopf gekommen, das ich ja öfter gelesen habe das die RAF-Terroristen beim Kauf eines Autos beim Gebrauchwagenhändler ja nie selbst bei der Probefahrt am Steuer sitzen wollen sondern lieber auf den Beifahrersitz Platz nehmen und den Verkäufer fahrenlassen - Das wurde hier ja auch mal ein bischen diskutiert. Ich möchte das nochmal kurz ins Visier nehmen da ich das immer noch merkwürdig finde was der Grund dafür ist. Wenn zum Beispiel Ernst Volker beim Händler ein Auto kaufen will, aber bei der Probefahrt nicht am Steuer sitzen möchte... Warum macht er das so?? Was ist der Grund? Also meine Theorie ist das er nicht selbst Probefahren will weil er auf dem Lenkrad keine Fingerabdrücke hinterlassen will da er beim Autokauf keine Handschuhe trägt ( Das würde ja sonderbar auffallen wenn es nicht gerade Winter ist ) und somit könnten Fingerabdrücke am Lenkrad drannkommen. Ich gehe davon aus das die RAFler bei den Überfällen auf die Geldtransporter sowie bei den Supermärkten usw Handschuhe an haben wenn sie dann selbst mit den gekauften Autos fahren. Habt ihr eine andere Theorie?

@BOB15
Das Bild ist schon ein paar Monate auf dem Fahndungsplakat. Es ist wohl im selben Moment aufgenommen wie das Linke, allerdings von der anderen Seite und es ist stark aufgehellt.