Justsaying schrieb:Das Trio ist seit Jahrzehnten verbandelt. Ob nach all den Jahren Zusammenhalt Klette nun versuchen wuerde, sich herauszuziehen und auf Biegen und Brechen die Schuld auf die beiden Maenner abzudruecken - ich kann mir nicht vorstellen, dass Klette so tickt.
Sehe ich genauso. Die sind "für die Sache", also für die Überzeugung für die die RAF steht in den Untergrund gegangen und haben offenbar die ganze Zeit zusammengearbeitet und sich gegenseitig unterstützt. Zumindest von Garweg und Klette ist bekannt, dass sie offenbar eine regelmäßigen freundschaftlichen Kontakt pflegten, das belegen die in Klettes Wohnung gefunden Fotos, z.B. von Garweg, wie er an Klettes Küchentisch Nudeln isst.
Der Ehrenkodex der RAF würde es verbieten, da zu versuchen, die Schuld auf einen der "Brüder im Geiste" abzuwälzen, nur um selber eine etwas mildere Strafe zu bekommen.
Natürlich waren diese Raubüberfälle keine terroristischen Taten im Geiste der RAF, sondern dienten schlichtweg der Geldbeschaffung für den schnöden Alltag. Trotzdem denke ich, dass alle drei sich nach wie vor der Sache RAF verpflichtet fühlen.
Und man muss bedenken, dass Garweg und Straub wahrscheinlich die einzig waren Freunde von Klette waren. Allen anderen Menschen in ihrem Umfeld hat sie eine falsch Identität vorgespielt, von diesen Freundschaften werden nach der Verhaftung und Verurteilung nicht mehr viele Bestand haben. Selbst wenn Garweg und Straub sie sicher nicht in Haft besuchen werden, immerhin sind beide abgetaucht, so kann ich mir nicht vorstellen, dass sie diese irgendwie verraten wird, in dem sie versucht,ihnen mehr Schuld als sich selbst in die Schuhe zu schieben.
Nicht zu vergessen: als ihr klar wurde, dass ihre Verhaftung nicht mehr zu verhindern ist, hat sie Garweg noch schnell gewarnt. Ich denke, die halten zusammen. Auch wenn einer oder mehrer vor Gericht stehen.
Justsaying schrieb:Abgesehen davon ist m.E. eine solche Strategie auch nicht besonders aussichtsreich.
Es ist doch bekannt, dass die meisten Ueberfaelle von allen dreien begangen wurden und auch geplant wurden (z.B. waren sie gemeinsam in eigens angemieteten Wohnungen, um die Tatorte auszuspinonieren).
Justsaying schrieb:Zudem waren in Klettes Wohnung ein Haufen Waffen, Munition und Geld gelagert - das spricht jetzt auch nicht gerade fuer eine stille Mitlaeuferin, die nichts zu melden hatte.
Sehe ich auch so, dass das eben noch dazu kommt: die Aussicht, mit dieser Masche durchzukommen und tatsächlich einen Vorteil dadurch zu haben, sind mehr als gering!