Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

darkstar69 schrieb:Eben, irgendwer zahlt unter seinem echten oder gut gefälschten Namen artig Steuern usw. und lässt sie bei sich wohnen. Und zwar so, dass es dem Umfeld nicht weiter auffällt. Resthof, Wochenendhaus, Bauwagen, o.ä.

In einem Viertel mit hohem Migrantenanteil, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass man Staubs Foto und Gesicht aus der Fahndung kennt und wieder erkennt, geringer. Also weil man andere Medien als ZDF und NDR Lokalkram konsumiert. Um die Jahrtausendwende waren sie ja mit Schwerpunkt Ruhrpott aktiv. Evtl wohnen sie da noch (manchmal). Die Autos wurden bei dieser Serie ja häufig in Bielefeld gekauft, das wäre zumindest auch heute ein Bezug nach NRW.
Vielleicht ist Staub außerhalb der Dienstzeiten einfach gut rasiert, hat einen andere Kleidungsstil, eine Perücke und Brille, dann wird er auch nicht erkannt. Garwegs Foto ist zu unspezifisch.

Mitleser schrieb:Frau Klette dürfte (vielleicht mit andersfarbiger, z.B. blonder Perücke) sämtliche Einkäufe und auch die Tankvorgänge erledigen.

Guter Punkt, über deren heutiges Erscheinungsbild gibt es keine Infos. Die scheint immer unerkannt geblieben zu sein. Insofern ist sie als die Person, die die Alltagsgeschäfte erledigt, prädestiniert. Und Frauen Ende 50 wird auch weniger Misstrauen entgegen gebracht, also dass man sie für Gangster halten würde, kommt kaum vor, wenn sie sich stinknormal benehmen.

Frau Klette wurde ja nach dem Celler Supermarktraub 2011 von Zeugen beobachtet. Sie wartete wohl Zeugenaussagen nach im VW Passat vor dem Supermarkt auf Garweg und Staub und hat den Supermarktparkplatz in überaus rasanter Fahrt mit den beiden Herren im Wagen verlassen....
Interessant ist die Beschreibung die Zeugen von Frau Klette zu Protokoll gaben.... trotz der Tatsache, dass Frau Klette ja eindeutig ursprünglich eher dunkle Haare, dunkle Augen hat: eine Frau zwischen 40-45 Jahren mit blonden Haaren.
Ich denke, sie hat zumindest für den Raub ihre Haare blond gefärbt oder eine Perrücke getragen...
Ich würde mal meinen, dass es generell richtig ist, dass Daniela Klette für Alltagstätigkeiten prädestiniert ist - keiner weiß wie sie aussieht und einer Frau über 50 würde man ja nicht ohne weiteres zutrauen, eine gesuchte Ex-Terroristin und aktuelle brutale Räuberin ist!

Ich denke weniger, dass sie von jemandem abhängig sind, eher haben sie sich eine Struktur mit Abhängigkeiten geschaffen.

Und die Anderen werden vermutlich alles für die 3 tun, weil diese materiell von ihnen abhängig sind. Vielleicht würde dem einen oder anderen die Unannehmlichkeiten von Hartz4 drohen, weil sie eventuell mit den Folgen von Drogenabhängkeit zu kämpfen haben.

Vermutlich stehen die Ex-RAFler der "Unterstützern" auch mit Wissen über Guerilla-Taktiken zur Seite.

Ich würde sie eher in der autonomen Szene verorten. Vermutlich haben sie hier ihren Unterschlupf, wenn sie ihre Überfälle planen. Früher haben sie gern der Funk abgehört vor den Überfällen, dazu muss man schon in der Nähe sein.

Sie wohnen vermutlich etwas auswärts. Ganz flaches Land ist eher schwierig, denn hier kennt jeder jeden und nicht jeder Zugezogene wird integriert.

Extrem crazy finde ich, dass die Klassenkämpfer eher unterbezahlte Security-Leute überfällt und die Tageseinnahmen eines Baumarktes rauben. das Gels eher kleiner Leute, die hart arbeiten und sich Wohnung und Garten ein bisschen hübsch machen wollen.

Wie sie das mit sich ausmachen... Wahrscheinlich ist denen das egal oder sie sagen sich "machen wir halt mal wieder was im Frankfurter Bankenzentrum", so als Ablass... Und wieder trifft es die kleinen Leute.

@DaScully
Wo haben die einen Baumarkt überfallen?!

Aber du hast Recht! Sie fügen den kleinen Leuten Schaden zu, auch wenn sie den Opfern gegenüber wohl betonen, nur Geld erlangen zu wollen, aber sie treten ja überaus martialisch auf...Panzerfaust, Kalaschnikow.

@louis1949
Oh, sorry. Es war ein Geldtransporter vor dem Baumarkt. Supermarkt macht es auch nicht besser... Wieso sollte denen das Geld der kleinen Leute zustehen. ;-) Arbeiten im Untergrund geht wohl garnicht.

Ich vermute, sie reden es sich schön, dass sie ja bösen Großunternehmen das Geld rauben. Dass es dennoch das Geld der "kleinen Leute" ist, ignorieren sie wohl und stellen ihre Ziele und ihr Wohl über das der anderen. Taten sie das nicht schon immer?

@DaScully

DaScully schrieb:Und die Anderen werden vermutlich alles für die 3 tun, weil diese materiell von ihnen abhängig sind. Vielleicht würde dem einen oder anderen die Unannehmlichkeiten von Hartz4 drohen, weil sie eventuell mit den Folgen von Drogenabhängkeit zu kämpfen haben.

Mich würde mal interessieren, wie Du zu dieser Annahme kommst ? Gibt es darauf irgendwelche Hinweise ? Irgendetwas, womit Du die These untermauern kannst ? Verstehe mich nicht falsch. Ich finde den Gedankengang durchaus interessant. Ich möchte nur wissen, ob Du diese Spekulation jetzt einfach nur in den Raum stellst oder ob sie durch irgendetwas begründet ist.

DaScully schrieb: Früher haben sie gern der Funk abgehört vor den Überfällen, dazu muss man schon in der Nähe sein.

Inzwischen arbeitet die Polizei größtenteils mit abhörsicherem Digitalfunk. Wirklich wichtige/taktische Informationen wurden/werden schon längere Zeit auch in Gebieten mit analogem 4m-Funk zumeist via Handy an die Einsatzbeamten weitergegeben. Insofern hat sich die angedachte Vorgehensweise für die Gesuchten sowieso erledigt. Sie müssen also nicht zwangsläufig in der Nähe der (geplanten) Geschehnisse sein.

DaScully schrieb: Ganz flaches Land ist eher schwierig, denn hier kennt jeder jeden und nicht jeder Zugezogene wird integriert.

Das kommt darauf an, wie präsent die Personen in der zugehörigen Gemeinde sind. Wenn sie z.B. irgendwo auf einem abgelegenen Resthof wohnen und sich nicht im nächstgelegenen Kaff sehen lassen, wird ihre Anwesenheit vermutlich kein Ausehen erregen. Ggf. hällt man sie dann für Erntehelfer oder bemerkt sie erst garnicht.

darkstar69 schrieb:Ich vermute, sie reden es sich schön, dass sie ja bösen Großunternehmen das Geld rauben. Dass es dennoch das Geld der "kleinen Leute" ist, ignorieren sie wohl und stellen ihre Ziele und ihr Wohl über das der anderen. Taten sie das nicht schon immer?

Das führt OT, jedoch glaube ich weniger, dass sie noch in aller "Radikalität" den alten Idealen nachhängen. Sie haben einen finanziellen Leidensdruck, den zu befriedigen sie auch zu solchen Taten bereit sind. Ich glaube weniger, dass sie sich das Ganze erst noch schönreden müssen.

@Slaterator
vermutlich hast Du Recht. Aber jeder Mensch benötigt irgendeine Begründung für sein Handeln und ggf Entschuldigung dafür andere zu schaden. Aber das wird jetzt wirklich OT

@DaScully
Wenn sie irgendwo auf einem angelegenen Grundstück, wie und worin auch immer, wohnen, ggf. von Feldern, Hecken und Wald umgeben, kriegt es gerade auf dem platten Land doch keiner mit. Sie müssen ja nicht einmal unbedingt regelmäßig das Grundstück verlassen. Ich halte das für wahrscheinlich.
Aber auch in der autonomen Szene wären Kontakte möglich. Dies kann sowohl auf dem Land wie auch in der Stadt sein. Beziehungen zur Szene z.B. in Bremen und Hannover wären denkbar. Da sind ebenso Wohnungen, Resthöfe, Bauwagen, etc. möglich. Ich denke aber, das Risiko wäre zu hoch. Dort sind zu viele Leute, die die Szene auch wieder verlassen und reden könnten. Und auch die autonome Szene ist unterwandert von der Polizei.

@darkstar69
Kontakte mit der autonomen Szene bzw. bestimmten Bezugspersonen aus diesem Umfeld würde ich auch nicht ausschließen wollen. Die RAF hat sich immer auf einen recht weit gesteckten Unterstützerkreis, bis in bürgerliche Kreise hinein, stützen können. Das Argument der Unterwanderung dieser Szene durch Polizei und Dienste stellt zu dieser Annahme nicht wirklich einen Widerspruch dar. Das war doch z.B bei dem so genannten NSU auch nicht anders. Ich denke, daß sich "das Problem" auch so ähnlich lösen wird, wie jenes mit den beiden Uwes. Sie werden bei einer ihrer nächsten "kreativen Enteignungsaktionen" vollständig exterminiert werden. Wäre ja bedauerlich, wenn jemand Einzelheiten zum "Kommando Ulrich Wessel" und dem Ende von D.C. Rohwedder ausplaudern könnte.....

Auch wenn sie gefasst werden, werden sie nichts ausplaudern.
Zudem ist die Fahndung in Bezug auf die Personen Staub, Klette und Garweg umfangreicher, als bei den NSU Tätern, welche in der Öffentlichkeit bis zum Tag der Entdeckung eigentlich unbekannt waren. Es waren zwar die Taten bekannt, aber man hat sie Ihnen direkt nicht zugeordnet. Dies ist hier anders.
Deshalb war es für die auch möglich, entlang deutscher Campingplätze zu reisen.
Dies schließe ich bei der RAF komplett aus. Denn wieviele Zeugen haben sich in Bezug auf die NSU in Punkto Camping gemeldet. Das müssen im Nachhinein einige gewesen sein. Sie werden sich eine Kette konspirativer Wohnungen und Identitäten im In- und Ausland aufgebaut haben. Alles sehr diskret mit so wenig Hilfe wie möglich.
Ganz einfaches Prinzip, denn die Gefahr ist umso höher, je mehr Mitwisser es gibt. Davon bin ich überzeugt! Und die wenigen Mitwisser, die es gibt, denen wird 100% Vertrauen entgegengebracht.

@bb37

Das sehe ich ähnlich. Die sicherste Lösung ist immernoch, so wenig Personen wie irgend möglich in das Vertrauen zu ziehen. Denn dann kann man schwerlich verraten werden. Gleichzeitig auch das Argument, was gegen eine professionell angelegte, prüfungssichere Zweit- Drittidentität spricht. Denn das kann man -ich kann es nur wiederholen- eben nicht so einfach bewerkstelligen. Ich vermute daher, man arbeitet entweder mit plumpen Fälschungen, die eben nur Laien nicht als solche auffallen, oder benutzt eine gestohlene Identität. Z.B. surch einen Wegwerfpass. In anderen Fällen wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine/mehrere Dienste involviert. Und da sehe ich im Moment zumindest noch keine Anhaltspunkte.
Was den Vergleich mit der NSU betrifft, bin ich Deiner Meinung.

In Belgien und Dänemark gibt es deutsch sprachige Minderheiten. Da wäre man nicht mehr auf dem Schirm der deutschen Polizei aber auch nicht zu weit von Norddeutschland entfernt. Auch hat sich der belgische Sicherheitsapperat in der Vergangenheit nicht so mit Ruhm bekleidet. So lange man pünktlich seine Miete bezahlt fäll

@tuctuctuc

Ist eine gute Idee. Da sollte die Soko auch mal prüfen. Evtl. ist das ja auch schon geschehen. Alle Informationen geben die ja nicht raus.

Vielleicht haben sie auch heute noch einen Unterschlupf bzw. Verbindungen in die französische Stadt Metz, wo sie sich 1991 mit einem Verfassungsschutzinformanten (Klaus Steinmetz?) getroffen haben sollen, wie der Stern 2007 schrieb: "1991 meldete ein Spitzel des Verfassungsschutzes, Klette und Staub im französischen Metz gesehen zu haben."

Quelle: http://www.stern.de/politik/geschichte/anschlag-von-weiterstadt-fahnder-identifizieren-zwei-raf-attentaeter-3223010.html

Ich zitiere das Schmierblatt ungern, aber aus gegebenem Anlass:

http://m.bild.de/regional/berlin/berlin/wohin-fuehrt-dieser-terror-die-hauptstadt-46736752.bildMobile.html

Sympathie mit der RAF und "Ernst, Daniela und Burkhard" im Besonderen wird da wohl groß geschrieben.

@louis1949

Diejenigen welche mit diesen Leuten offen sympathisieren, können sich eigentlich nicht mit den ursprünglichen Zielen der RAF beschäftigt haben. Wahrscheinlich so eine Art fehlgeleiteter Heldenkult.

Gefährliche Entwicklung jedenfalls, dass die drei jetzt auch noch so heroisiert werden! Da wird es eine ausgeprägte Unterstützerszene geben....natürlich nicht diese Krawallköpfe da, aber dennoch.

@Slaterator
Wenigstes einer dieser Menschen hat das Auftreten eines Großgrundbesitzers. Die sind nicht in den Untergrund abgetaucht, um sich von wem abhängig zu machen. Sie machen die Regeln, sie haben die Waffen. Ich glaube nicht, dass sie wen bitten. hintergehen schon.

Ich meine nicht, dass sie die Polizei abhören (die wollen sie nicht überfallen), die Sicherheitsdienste gehen schon noch.

Großgrundbesitzer? Staub? Naja, jedenfalls sieht er sich als Chef der letzten RAF Mohikaner und ist es sicherlich auch.