Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Es wurde ja schon vor Monaten in den Niederlanden gefahndet, wegen einer Handyortung. Ich nehme an, das Trio hat das mitbekommen, denn sie lesen vermutlich mehrere deutsche Web-Zeitungen. Dass sie danach einen Zeitungsfetzen hinterlassen, und tatsächlich auch in den Niederlanden wohnen - so dusselig kann ich sie mir nicht vorstellen.

Andererseits sind sie keine richtigen Perfektionisten. Staub wurde beim brötchenessen in Cremlingen wiedererkannt - ein fast verhängnisvoller Fehler. Und mehrmals haben sie DNA-Spuren an Tatorten hinterlassen. Die ganze Autokauf-Masche wirkt auch nicht ganz professionell. Dennoch: sie haben es drauf. Sie bleiben verschollen.

So oder so, es scheint aber unwahrscheinlich, dass sie in naher Zukunft festgenommen werden.

Das mit der NL-Zettel-Spur riecht stark nach der CH-Milchtüte einst im Schleyer-Entführungs-Bulli.

@borchert
Aber so oder so: was ist daran dusselig? Ein Zeitungsfetzen sagt doch gar nichts. Im Endeffekt können so viele Ursachen dafür möglich sein, dass der Schnipsel da lag (wie oben schon genannt). Selbst wenn sie ihn wissentlich von einer Zeitung abgerissen und versehentlich im Auto liegen lassen haben - was sagt das über ihren derzeitigen Aufenthaltsort aus? Nichts!

Nunja, sie bleiben einfach verschollen...irgendwie machen sie es anscheinend doch geschickt...da gebe ich dir Recht!

@Mitleser
Richtig, für mich riecht es verdächtig nach einem Deponat von Staub/Garweg/Klette a la Schleyer-Milchtüte.

http://m.neuepresse.de/Nachrichten/Niedersachsen/Uebersicht/Spur-der-RAF-Raeuber-fuehrt-in-die-Niederlande

Die ersten Hinweise kommen anscheinend herein. Da bin ich ja einmal gespannt, ob es etwas bringt.
Der Zeitungsschnipsel einer niederländischen Zeitung wurde vergessen.
Das ist ja schon merkwürdig! Sind sie etwa der holländischen Sprache bereits mächtig?
Nun ja! Fehler können passieren, was aber immer noch nicht heißt, dass dieses Fahrzeug die Grenze überschritten hat, oder aber dieser bereits vorher im Wagen lag.
Vielleicht wurden die Waffen auch in Zeitungspapier eingewickelt, oder etwas anderes.
Finde die Spur jetzt nicht so schlecht, zwar mit viel hätte, wenn und aber, jedoch in Verbindung mit dem Handy ein Zusammenhang.
Und seien wir doch mal ehrlich. Wahrscheinlich leben sie schon länger dort, denn die Anzahl der brauchbaren Hinweise ist nun einmal verschwindend gering

@louis1949

Ein Zeitungsfetzen enttarnt nicht ihre Wohnadresse - kann aber ein Hinweis darauf sein, in welchem Land sie wohnen. Wenn sie tatsächlich in NL wohnen, und den Zeitungsfetzen aus versehen hinterlassen haben - dann ist es definitiv mMn dusselig.

@bb37

Vielleicht wird die Luft dünner für das Trio? Man weiß aber nicht, was für Hinweise es sind...

@borchert

Wie ich schon schrieb kann die Herkunft des Fetzens nur schwer bestimmt werden, weil die Täter auch das Auto noch nicht lange in Besitz hatten. Theoretisch könnte er ja noch im Fahrzeug herumgelegen haben, als das Fzg. von den Verdächtigen übernommen wurde. Aber richtig, sollte er aus "dusseligkeit" tatsächlich von den Tätern stammen und vergessen worden sein, wäre es ein kleiner Zusatzhinweis auf NL. Immerhin.

Die Luft wird ohnehin dünner, weil auch die Täter die Tatfrequenz merklich erhöht haben. Das erzeugt immer höheren Fahndungsdruck und demzufolge auch immer weniger Spielraum für Bewegung und Fehler.

@Slaterator
Glaubst du dass sie weiter in der Tatfrequenz ca. alle 3/4 Monate weitermachen? Ich halte das nach einer Beute von wohl deutlich über 600.000 € für recht unwahrscheinlich.

@louis1949

Keine Ahnung. Wir wissen ja nicht, aus welchem Motiv heraus sie "tätig" werden. Sonst könnte man die Sachlage besser einschätzen. Ich rechne aber grundsätzlich damit, dass sie solange weitermachen, bis ihr Ziel erreicht ist. Was auch immer das sein mag. Richtig ist, die Bedingungen werden für sie zunehmend ungünstig und es wird gefährlicher. Wir werden sehen.

@Slaterator

Dass der Zeitungsfetzen im Fahrzeug herumgelegen hat, als das Fahrzeug vom Trio übernommen wurde, dürfte aber unwahrscheinlich sein. Eine niederländische Zeitung in einem Auto in Deutschland!

Sie werden wahrscheinlich weitermachen, jedoch bei einer 600k-Beute werden sie wohl eine Pause machen. Aber in 6-12 Monaten melden sie sich mMn wieder.

Sollten Sie Ihre Zielorte in Deutschland nicht verlegen, so wäre das ein eindeutiges Indiz dafür, dass sie in einem ganz bestimmten Radius agieren. Grund dafür ist sicherlich eine sehr konspirative Unterkunft. Hogefeld meinte einmal zu den Eltern von Wolfgang Grams, dass man sich Ca.4-5 Stunden nach einem Attentat keinerlei Gedanken mehr machen müsse....
Man wird sehen, was passiert! Aber nach Hildesheim hat so schnell auch niemand mit dem nächsten Überfall gerechnet. Allein dieser Zritraum zeigt eigentlich, dass sie eigentlich nicht lange zurück in ein Versteck nach Holland gefahren sein können. Oder sie wechseln sich dabei ab und nutzen abwechselnd die die unterschiedlichen Wohnungen, planen gemeinsam und teilen sich die Observation und Vorbereitung exakt nach vorgegebenen Tagen und Zeiten

@bb37

Ich denke auch, die Wahrscheinlichkeit gefasst zu werden nimmt immer weiter ab und ist sicher in den Stunden nach einer Tat am höchsten.
Ich möchte wetten, dass man erstmal nichts mehr von den dreien hören wird - warum auch?! Zum bestreiten des Lebensunterhalts ist es erstmal ausreichend mehr als 600.000 € erbeutet zu haben. Dass sie mehrere Wohnungen zur Verfügung stehen haben, ist klar, meine ich...ich erinnere nur an die riesige Schlüsselsammlung, die bei Wolfgang Grams gefunden wurde.

@louis1949
Ja, ganz genau! Diese Schlüsselsammlung lässt schon auf so einige konspirative Wohnungen, Schließfächer, Garagen etc. schließen.
Daran wird sich bei den Eidgenossen sicherlich nichts geändert haben.
Schon damals konnte man ihnen nicht auf die Schliche kommen, man wusste ja nicht einmal, wer überhaupt hinter den Taten der RAF steckte.
Diese konspirative Vorgehensweise gibt es allerdings erst, nachdem in Frankfurt eine Wohnung Mitte der 80er in der Berger Straße aufgeflogen ist. Dort wurden unter anderem Pohl und Staub verhaftet.

Mahlzeit,

warum veröffentlicht die Polizei eigentlich so eine Meldung vom gefundenen Zeitungsschnippel, das verstehe ich nicht ganz.

Wen interessiert das denn?

Keinen...es zeigt, wie wenig sie wissen. Sie stehen unter Druck und müssen langsam Fahndungserfolge vorweisen. Das steht fest, sonst würde man so eine Meldung nicht veröffentlichen. Oder es ist eine Finte, aber ich vermute eher nicht...! Und zwar eine Finte dahingehend, dass die Polizei Anhaltspunkte über einen Aufenthalt der drei z. B. in Braunschweig hat. Um sie aber in Sicherheit zu wiegen, veröffentlichen sie den Zeitungsschnipselquatsch.

@louis1949
Staub ist 61 Jahre alt! Lass sie meinetwegen seit 2012 etwa 1 Millionen erbeutet haben.
Vielleicht sind sie aber auch aktiver gewesen, als alle glauben, dann haben Sie vielleicht 2 Millionen durch diverse Überfälle seit 1999 erbeutet. Taten bei denen sie keine Spuren hinterlassen haben und die ihnen auch niemand zurechnet.
Die Beute ist also die große Unbekannte, weil vermutlich nicht alles bekannt.
Wenn sie jetzt aber 10 Jahre wieder aufhören, dann ist Staub über 70ig. Sie machen vieles richtig, wissen allerdings genauso wenig wie wir, wie alt sie tatsächlich werden. Auch könnten schwere Erkrankungen ihr Leben umgehend verändern und ihr Versteckspiel auffliegen.
Daher glaube ich, dass sie weitermachen werden, bis sie ihr Ziel, Summe X zusammen haben, damit dieser Lebensabend, von dem man nicht weiß, wie er ausgeht, jedenfalls von dieser Seite gesichert ist.
Vielleicht nicht umgehend, aber schon bald werden sie wieder weitermachen, davon bin ich aufgrund der oben genannten Aspekte überzeugt. Geldnot haben sie derzeit sicherlich nicht, aber vorausschauend werden sie sicherlich weiter agieren müssen.

@bb37
Sicherlich, sie werden wieder zuschlagen, vorerst aber nicht. Es wird in diesem Jahr bestimmt nichts mehr passieren, da der Fahndungsdruck momentan zu groß ist. 2017 kann man sicher wieder mit Überfällen rechnen. Sie besitzen zwar eine ordentliche Portion Chuzpe, sind aber auch nicht scharf darauf festgenommen zu werden, daher geben sie erstmal Ruhe....

Sicher besitzen die drei auch Schmartphones und lesen solche Meldungen online, wenn sie wirklich in Holland leben würden, dann wäre die Schnippelzeitungmeldung, wohl eher eine „Warnung“ an die Täter, langsam aus Holland zu verschwinden, als ein Hinweis an die Bevölkerung, die mit solch einer Meldung nichts anzufangen weiß.

@Assault
Aber wo soll man letztlich ansetzen. Man ist ja auf die Hinweise der Bevölkerung angewiesen, um das Puzzle zu vervollständigen.
Daher muss man mit diesen Details an die Öffentlichkeit. Sehe es auch als letzten Strohhalm, um überhaupt etwas in Erfahrung zu bringen.
Sollte wirklich keine heiße Spur existieren, dann ist dieser Vorstoß schon eine richtige Entscheidung. Denn wer erinnert sich noch daran, welche Leute vor zwei Jahren in Bibabutzenbach einkaufen waren. Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, wen ich gestern im Edeka getroffen habe.
Man muss diese Bilder unter die Leute bringen, sonst ist der Zug abgefahren

@bb37

Der erfolgsversprechendste Ansatz wären wohl die Namen der Autokäufer seit 1999 zu veröffentlichen, wobei sich wohl niemand mehr an die alten Namen erinnern wird, aber die aktuellen Namen aus 2015 und 2016 wären jetzt wichtig. Im Jahr 2034 hat man diese dann wohl auch vergessen! *gg