Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Manatee schrieb:Achtung: Gemäss von dir verlinkten Artikel wurden diese Gegenstände im Wohnhaus gefunden, also nicht unbedingt wie von dir vermutet in der Wohnung.

Oh ja, da hast du recht. Das habe ich ungenau gelesen.
Die Waffen könnten natürlich auch auf dem Dachboden oder in einem Keller gefunden worden sein. Das würde vielleicht auch die Frage erklären, die hier früher im Thread aufkam, warum die Waffen erst so spät gefunden wurden.
In einem großen Mietshaus kann das durchaus mal vorkommen dass verschiedene Dachboden- oder Kellerräume nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet sind. Dann dauert es natürlich eine Weile, muss man überhaupt herausgefunden hat, welche die zu der Person gehörigen Räume sind.

Garweg und Staub werden ebenfalls in Berlin vermutet:

Die Staatsanwaltschaft Verden verkündete am Donnerstagnachmittag, dass die Fahndung nach den RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55) mit Hochdruck läuft.

Brisant: Die Ermittler gehen davon aus, dass sie sich im Umfeld der inzwischen gefassten Daniela Klette (65) bewegten, auch in der Hauptstadt wohnen. „Das LKA Niedersachsen intensiviert daher auch die Fahndungsmaßnahmen in und rund um Berlin. Es wird vermutet, dass sich die beiden Gesuchten in Berlin aufhalten könnten“, so ein Sprecher.

Quelle: https://www.bild.de/news/inland/news-inland/berlin-raf-terroristin-daniela-klette-kalaschnikow-gefunden-87351180.bild.html

Gestern war ja diese Frage aufgekommen, ob mit die weitere Verhaftung eventuell von vornherein eine Finte gewesen sein könnte, um dem jeweils anderen Gesuchten zu suggerieren, der andere sei geschnappt worden.

fischersfritzi schrieb:Wenn sie jemanden gehabt hätte, der für sie "aufgepasst" hat, dann gehst du davon aus, dass diese Person wusste wer sie war?

Zwangsläufig. Ja.

Kreuzbergerin schrieb:Ab bem Moment wo die Tarnidentität Claudia I aufgeflogen ist, war Daniela Klette meines Erachtens bewusst, dass das Spiel zumindest auf längere Zeit aus ist.

Sehe ich auch so. Sobald die Identität und damit auch ihre Adresse aufgeflogen war, war im Grunde klar,, dass sie beschattet wird. Schwer, sich dann noch auf die Flucht zu begeben. Da bräuchte man Komplizen, ein Auto, eine Tiefgarage unter dem Haus… eine sehr gute Verkleidung etc. … und wohin dann? Dann braucht man wiederum Komplizen und Geld. Wenn man nicht obdachlos leben möchte.

Ich glaube, dass sie immer ein Netzwerk hatten/haben. Wie soll eine Einzelperson sonst in den Untergrund abtauchen? Ohne Unterstützung? Alle drei, an verschiedenen Orten?

Ich vermute weiter, dass die Verhaftungen mit dem Ziel erfolgten, Kontaktpersonen zu festzusetzen.

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/berlin-raf-terroristin-daniela-klette-kalaschnikow-gefunden-87351180.bild.html

Warum gibt man bekannt wo man die beiden anderen Gesuchten vermutet? Das zu machen, wäre nicht so ganz geschickt, wenn man sie wirklich in Berlin vermuten würde, oder?

Ich hätte die Herrschaften ja noch eher in Hamburg vermutet.
Berlin oder Frankfurt wären für mich auch denkbar gewesen. Überall dort, wo man auf ein Unterstützer Netzwerk hoffen kann und im Großstadt-Dschungel einfach mit schwimmt.
Nun bin ich sehr gespannt, wo die anderen beiden dann auftauchen.

louis1949 schrieb:Warum gibt man bekannt wo man die beiden anderen Gesuchten vermutet?

Habe ich mich auch gefragt.
Kann man nur spekulieren.

Meine Hypothese wäre, dass man damit dazu beitragen möchte, dass Menschen in Berlin besonders aufmerksam in ihrer Nachbarschaft schauen.
Nachdem sich gezeigt hat, dass Klette Waffen und Granaten in ihrem Wohnhaus rumliegen hatte, ist vermutlich die Bereitschaft, bisschen genauer hin zu gucken, wer so in der eigenen Nachbarschaft lebt bei Vielen deutlich erhöht. Das möchte man sich evtl zunutze machen und verstärkt das daher mit dem Hinweis auf Berlin
Erhöht natürlich auch das Risiko von Fehlalarmen.
Das hat man wahrscheinlich gegeneinander abgewogen.

Aber wer weiss, was hinter den Kulissen vorgeht.

louis1949 schrieb:Warum gibt man bekannt wo man die beiden anderen Gesuchten vermutet? Das zu machen, wäre nicht so ganz geschickt, wenn man sie wirklich in Berlin vermuten würde, oder?

Kommt darauf an... vielleicht vermutet man auch schon längst nicht mehr, sondern weiß schon ;) . Ich denke man muss bei allem, was jetzt an die Öffentlichkeit kommt, hinterfragen, welchem Ziel die Veröffentlichung dienlich ist. Die Ermittlungsbehörden sind ja bei weitem nicht so doof, wie manch einer annehmen mag...

Wenn man Staub und Garweg schon im Visier hätte, dann wäre die Veröffentlichung dadurch erklärbar, dass man jetzt im wahrsten Sinne des Wortes (höhö, Wortspiel :D ) Staub aufwirbelt, um mal zu sehen, was so passiert und wen die Herren so kontaktieren, wenn es scheinbar enger und enger wird.

Für mich ist nach wie vor eigentlich klar, egal was jetzt öffentlich kommuniziert wird, dass Klette schon länger unter Beobachtung stand und der Zugriff erfolgte als man Klette als Quelle für "trocken" befunden hat.

Dabei gibt es meines Erachtens zwei Fallvarianten. Erstens könnte die Quelle Klette als trocken befunden worden sein, nachdem sich in den Wochen/Monaten der Observation und trotz vermehrter Berichterstattung in den Medien über die "RAF-Rentner" keinerlei Anhaltspunkte für Kontakte von Klette zu Staub und Garweg ergeben haben.
Ich mutmaße jetzt mal, dass die Observation tatsächlich schon ab November lief. Wenn dann weder Weihnachts- noch Neujahrsgrüße stattfanden und auch null Reaktion/Kontaktaufnahme Richtung Staub/Garweg nach diversen "RAF-News" wie der angeblichen Festnahme in Wuppertal (die in der Tat "gefaked" gewesen sein könnte), könnten die Ermittler zu der Auffassung gelangt sein, dass die Quelle Klette jetzt trocken ist und der Zugriff erfolgen kann.

Fallvariante zwei wäre die, dass längst alle drei unter Beobachtung stehen bzw. standen und jetzt erst mal Klette festgenommen wurde, um den besagten Staub aufzuwirbeln. Es dürfte für die Ermittler doch höchst interessant sein, wenn sie die beiden Herren auch schon im Visier hätten, was in den Stunden und Tagen nach der Festnahme von Klette seitens der beiden Herren so alles unternommen wird.
Vielleicht haben sie sich nun auffallend (für die Ermittler enttäuschend) ruhig und gelassen verhalten, so dass jetzt durch die Veröffentlichung, dass sie sich ggf. auch in Berlin aufhalten könnten (was der Wahrheit entsprechen könnte), schlicht mehr Druck aufgebaut werden soll, um sie aus der Reserve zu locken.

fischersfritzi schrieb:Meine Hypothese wäre, dass man damit dazu beitragen möchte, dass Menschen in Berlin besonders aufmerksam in ihrer Nachbarschaft schauen.

In Berlin kennt nichtmal ein Bewohner denjenigen, der hinter der Tür gegenüber wohnt.

Davon ab, 80 % gucken und hören doch eh bloß Dumdideldei-Sender. Die können mit dem Namen Garweg so viel anfangen wie wir mit ner asiatischen Wüstenblume.

Wie neulich hier schon angesprochen, die Plakate "Terroristen" gibt's schon lange nicht mehr.

SomertonMan schrieb:Wie neulich hier schon angesprochen, die Plakate "Terroristen" gibt's schon lange nicht mehr.

Ich finde einen interessanten Gegensatz, dass man dort, wo man sie am ehesten erkennen müsste, vom Konsum der "Bild" oder vom Ansehen von Aktenzeichen XY mutmaßlich am weitesten entfernt ist.

MysteryGuy schrieb:Vielleicht haben sie sich nun auffallend (für die Ermittler enttäuschend) ruhig und gelassen verhalten, so dass jetzt durch die Veröffentlichung, dass sie sich ggf. auch in Berlin aufhalten könnten (was der Wahrheit entsprechen könnte), schlicht mehr Druck aufgebaut werden soll, um sie aus der Reserve zu locken.

Muss mich gerade mal selbst zitieren, um hinzuzufügen, dass natürlich potentiell auch die Möglichkeit besteht, dass die Ermittler die beiden Herren -oder mindestens einen davon- schon observieren, aber eben nicht in Berlin und durch die Veröffentlichung der Mutmaßung "Berlin" nun ein falsches Gefühl der Sicherheit erzeugt werden soll, um den oder die Herren zu bestimmten Handlungen oder Kontaktaufnahmen zu animieren.
Diesbezüglich sind mMn beide Richtungen möglich. Entweder man will mit der Berlin-Meldung mehr Druck aufbauen (die Schlinge zieht sich zu) oder im Gegenteil den beiden (oder einem der beiden) nicht in Berlin befindlichen Gesuchten das (falsche) Gefühl vermitteln, dass man seitens der Behörden noch im Nebel stochert.

Füchschen schrieb:Ich habe nur Verachtung für Daniela Klette und die RAF übrig. Von Anfang bis Ende ist alles, was die RAF an Ideen und Taten zeigte, ein Hinweis darauf, wie menschenverachtend sie gestrickt waren.

So geht es mir mit AfD und dem ganzen braunen Gesocks. Da ist mir Daniela Klette weitaus sympathischer.

Gibt Ecken in Deutschland wo ein Untertauchen weit besser gelingt, als dort wo Daniela Klette gelebt hat und dort vermute ich auch die anderen Untergetauchten.

Die Bilder, mit denen Daniela Klette jetzt gefunden wurde, wurden erst zwischen November 2022 und Mai 2023 bei Pimeyes eingepflegt.
Das bedeutet, Daniela Klette hätte mit dem pimeyes Tool nicht vor November 2022 gefunden werden können.

Abgesehen davon; dürfen die Ermittler dieses umstrittene Tool nicht offiziell nutzen.

Gut, dass dies dann ein Investigativ Journalist gemacht hat.

So einfach ist es nicht: Dem polizeilichen Einsatz solcher Tools sind grundsätzlich enge datenschutzrechtliche Grenzen gesetzt. Fotos, die im Zuge von Ermittlungen gewonnen wurden, darf die Polizei in der Regel - zumindest offiziell - nicht einfach an Dritte weitergeben. Erst recht nicht, wenn es sich dabei um ein hochumstrittenes Unternehmen wie Pimeyes handelt, das massenweise biometrische Daten von Personen ohne deren Wissen und Einverständnis speichert und darum von Datenschützern massiv kritisiert wird. Auf EU-Ebene wurde zuletzt diskutiert, Pimeyes stärker zu regulieren oder ganz zu verbieten.
Dazu kommt: KI-Tools für Gesichtserkennung gibt es erst seit wenigen Jahren. Pimeyes beispielsweise wurde zwar 2017 ins Leben gerufen, fand aber erst 2020 eine größere Verbreitung. Auch die dahinterstehenden Datenbanken wurden erst nach und nach umfangreicher.
Selbst, wenn Zielfahnder Pimeyes genutzt hätten: Die Privatfotos von Daniela Klette wurden nach Angaben von Pimeyes überwiegend im November 2022 und Mai 2023 indexiert, also von dem System in die Datenbank aufgenommen. Ermittler hätten wohl zumindest über Pimeyes kaum die Chance gehabt, der Ex-RAF-Terroristin bereits Jahre früher auf die Spur zu kommen

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/daniela-klette-verhaftung-gesichtserkennung-pimeyes-100.html

TatzFatal schrieb:Gibt Ecken in Deutschland wo ein Untertauchen weit besser gelingt, als dort wo Daniela Klette gelebt hat und dort vermute ich auch die anderen Untergetauchten.

Wo könnte das denn sein?
Und weit besser ist relativ...sie hat 30 Jahre unerkannt in diesem Habitat gelebt.
Möglicherweise hätte man sie ohne das KI Tool auch weiterhin nicht gefunden.
Sie hatte viele Fotos im Netz, das hat sie, mutmaßlich, zu Fall gebracht, nicht der Wohnort.

TatzFatal schrieb:Da ist mir Daniela Klette weitaus sympathischer.

Finde ich bedenklich, hier ausdrücklich Sympathie für die Festgenommene zu bekunden.

Die linksextremistische Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) war über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord im Westen des noch geteilten Deutschlands.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Ermittler-vermuten-RAF-Terroristen-Staub-und-Garweg-in-Berlin-article24773885.html

Davon abgesehen bringt es die Diskussion nicht weiter.

Die Legion Leute haben eine neue Q&A Folge veröffentlicht, wie mir eben in Spotify angezeigt wurde unter „Neue Folgen“

hier der für alle zugängliche Link:

https://www.ardaudiothek.de/episode/legion/wie-wir-daniela-klette-auf-die-spur-kamen-fragen-und-antworten/rbb/13191429/

Kreuzbergerin schrieb:Selbst, wenn Zielfahnder Pimeyes genutzt hätten: Die Privatfotos von Daniela Klette wurden nach Angaben von Pimeyes überwiegend im November 2022 und Mai 2023 indexiert, also von dem System in die Datenbank aufgenommen.

Da es erst frühestens November 2022 möglich war, Daniela Klette über die neue technische Möglichkeit zu finden, ging es dann meiner Meinung nach ziemlich schnell Danielas Klette Untergrund-Legende zu enttarnen.

Zumindest wenn man es in Relation zu den 30 Jahren, in denen sie im Untergrund gelebt hat, setzt.

Um das mal kurz zeitlich in den Zusammenhang zu bringen:

Ab (frühestens) November 2022 bestand die technische Möglichkeit, die alten Bilder den Capoeira und weiteren neuen Bildern zuzuordnen.

Im Sommer 2023 meldet sich „Sebastian“ bei der Legion Podcast Redaktion.
Seine Story erweist sich als Sackgasse, aber es ist trotzdem eine glückliche Fügung, da Michael Colborne jetzt auch die alten Bilder von Daniela Klette mit allen Bildern durch die KI Tools vergleichen lässt.

Im November 2023 soll laut verschiedenen Zeitungsberichten eine private Information an die Ermittler gelangt sein, die letztendlich zur Aufdeckung der Tarnidentität und zur Verhaftung der Ex-RAFlerin geführt hat.

Im Dezember erscheint der Podcast, mit der Information, dass Daniela Klette Claudia I. sein könnte.

Am 14. Februar 2024 wird eine Aktenzeichen XY Folge zu den drei gesuchten Ex-RAFlern ausgestrahlt.

Am 26. Februar 2024 wird Daniela Klette in Berlin festgenommen.

Also ungefähr 16 Monate nachdem das technisch erst möglich war, wobei berücksichtigt werden muss, dass sie zu dem Zeitpunkt nach offiziellen Aussagen schon einige Monate im Visier der Behörden war, bevor der Zugriff erfolgte.

Justreading schrieb:Naja die sog. Bunker waren ja in Wäldern und wenn ich mich recht entsinne ordentlich feucht.
Waffen und Sprengladungen habens jedoch nicht so mit feuchtigkeit , insbesondere wenn es ältere Modelle sind. Klar eine Moderne AR Plattform juckt weder Feuchtigkeit noch Schlamm, aber ältere Modelle sind da durchaus schnell defekt.

Na man muß sie ja nicht verbuddeln - eine Laube in einer Kleingartenkolonie reicht völlig. Oder ein Wohnwagenstellplatz. Oder oder oder... Gibt genug Möglichkeiten.

Kreuzbergerin schrieb:Beispielsweise hätte sie dann mit ihrem falschen Personaldokumenten nicht mehr fliegen können.
Neue falsche oder echte Dokumente hätte sie nach meiner Einschätzung auch nicht mehr bekommen, da vermutlich die Kontakte heutzutage für so etwas fehlen.

Meines Wissens muß man sowohl Personalausweis als auch Reisepass alle 10 Jahre erneuern lassen. Mit diesem Problem muß sie sich also schon vorher mal auseinandergesetzt haben. Und dass sie nicht nur einen einzigen Perso/Pass hat kann ich mir nicht vorstellen, da wurde sicher vorgesorgt und vorbereitet.

fischersfritzi schrieb:Für mich schwer vorstellbar, dass jemand der in der Wohnung mitgewohnt haben sollte, davon nichts mitbekommen hat.
Eine Maschinenpistole oder eine andere Kriegswaffe passt wahrscheinlich nicht ins Schminkköfferchen. Wo versteckt man sowas?
Ich frage mich auch, ob es tatsächlich zutrifft, dass sie einen Lebensgefährten hatte.

Das frag ich mich allerdings auch, im Schminkköfferchen bewahrt man sowas auch nicht auf, selbst wenn's dem Lebensgefährten egal sein mag was da drin ist, irgendwann wird er sicher zufällig oder absichtlich mal reingucken, viel zu riskant sowas.
Ich denke da tatsächlich eher an entsprechende Verstecke innerhalb der Wohnung (deren Einbau der Lebensgefährte mitbekommen haben müßte) oder an unauffälligen Kisten in Keller- oder Dachbodenabteilen.

Ich frag mich auch ob der (vermeintliche?) Lebensgefährte wirklich auch da gewohnt hat. Gibt ja auch Leute die halten eine Wohnung in Berlin nur als Zweitwohnsitz / "Ferien"-Wohnung / Meldeadresse / Briefkasten in Deutschland etc. - oder sogar als rechtlichen Erstwohnsitz während sie derweil die Welt umkreisen. Aber das werden wir sicher bald erfahren was es mit dem Lebensgefährten auf sich hat bzw. was das für eine Konstruktion ist/war.

fischersfritzi schrieb:Ich finde das total krass, dass die Frau die auf den Fotos aussieht, als wäre sie eine harmlose ältere Ökolady, die Capoeira tanzt und vielleicht noch Yoga macht und sich vegetarisch ernährt, so ein Doppelleben führt und Kriegswaffen unterm Sofa liegen hat. Und auch einsetzt.

Eeeeeeeigentlich ist Capoeira kein Tanz sondern Kampfsport.
Von wegen Öko, vielleicht sollte man auch mal an Freiburg denken wenn man gedanklich die möglichen Aufenthaltsorte durchgeht?
Schön grenznah...

SomertonMan schrieb:Davon ab, 80 % gucken und hören doch eh bloß Dumdideldei-Sender. Die können mit dem Namen Garweg so viel anfangen wie wir mit ner asiatischen Wüstenblume.

Wenn ich diesen Thread hier nicht kennen würde, würde mir das auch nichts sagen.
Mit den Terroristenplakaten aufgewachsen bin ich zwar, aber obwohl man sie natürlich sofort erkennt wenn man jetzt die Fotos vergleicht bin ich sicher ich hätte sie auch nicht erkannt oder gar zuordnen können selbst wenn sie mit mir 2 Stunden in einem Wartezimmer gegenüber gesessen hätte. Maximal hätt ich gedacht "irgendwie kommt mir die bekannt vor" und dabei eher an die Kassiererin im Supermarkt gedacht oder sowas in der Art.

fischersfritzi schrieb:Wo könnte das denn sein?
Und weit besser ist relativ...sie hat 30 Jahre unerkannt in diesem Habitat gelebt.

Ist das denn schon sicher dass sie da wirklich 30 Jahre gelebt hat? Also nicht alle ca. 10 Jahre gewechselt hat?

fischersfritzi schrieb:Möglicherweise hätte man sie ohne das KI Tool auch weiterhin nicht gefunden.
Sie hatte viele Fotos im Netz, das hat sie, mutmaßlich, zu Fall gebracht, nicht der Wohnort.

Ich kenn Leute die mögen es nicht fotografiert zu werden und sagen da schon seit 30 Jahren aus Spaß (!!!) "alles potentielle Fahndungsfotos"...
Wenn sie die Bilder von sich selbst ins Netz gestellt hat, war sie dümmer als ich denken würde.
Wer in dem Alter nicht mitbekommen hat wohin das mit Bilderkennungssoftware und KI gehen kann, an dem muß viel Welt vorbeigegangen sein. Wenn seit Jahrzehnten nach einem gefahndet wird beschäftigt man sich doch mit dem Sicherheitsthema. Maschinengewehr unterm Bett während man fröhlich Schnappschüsse von sich postet? Quentin Tarantino, wo bist Du wenn man Dich braucht!

wobel schrieb:Ist das denn schon sicher dass sie da wirklich 30 Jahre gelebt hat? Also nicht alle ca. 10 Jahre gewechselt hat?

Mindestens 18 zumindest, da in irgendeinem der vielen Artikel gesagt wurde, dass sie bereits dort wohnte als die Nachbarin vor 18 Jahren dort einzog,

angellost schrieb:Mindestens 18 zumindest, da in irgendeinem der vielen Artikel gesagt wurde, dass sie bereits dort wohnte als die Nachbarin vor 18 Jahren dort einzog,

Dann müßte sie ja fast schon wirklich jemandem die Identität geklaut haben damit das gutgeht - und ich dachte spätestens wenn man ins nicht-europäische Ausland fliegt werden die Papiere spätestens seit 9/11 gründlich kontrolliert...

wobel schrieb:Ist das denn schon sicher dass sie da wirklich 30 Jahre gelebt hat? Also nicht alle ca. 10 Jahre gewechselt hat?

Sicher ist das nicht.
Aber ich meine es wurde mehrfach erwähnt, dass sue schon ca 20 Jahre da wohnte.
Über die Zeit davor ist wohl noch nichts bekannt.

wobel schrieb:Wenn sie die Bilder von sich selbst ins Netz gestellt hat, war sie dümmer als ich denken würde.

Den Facebook Account hat sie ja wohl selber angelegt und ihre Fotos auch selbst dort hochgeladen.

Ich habe mich das ja auch schon gefragt, warum sie das gemacht hat.
Vielleicht wird man auch einfach irgendwann nachlässig, wenn das Ganze so viele Jahre gut geht.
Wirklich nachvollziehen kann ich das nicht.