Edna schrieb:Ich glaube, sonderlich sicher fühlten die sich wahrscheinlich nie
Ja, das denke ich auch.
Und es ist die Frage, ob es über die Zeit leichter wird, damit zu leben oder ob man mit zunehmender Dauer auch einfach empfindlicher und ängstlicher wird.
Ich stelle mir so ein Leben jedenfalls maximal stressig vor.
Edna schrieb:Auch Kontakt zu Menschen, die man liebt, kann man nicht ohne Weiteres haben.
Das stelle ich mir sehr schwer vor. Ein letztlich auch sehr einsames Leben.
Garweg war noch recht jung, als er abgetaucht ist. Ich frage mich, ob ihm das damals klar war, dass das unter Umständen bedeuten kann, dass er seine Familie nie wieder sieht. Und ob er das überblicken konnte, wie sich das über Jahrzehnte hin anfühlen würde. Ich glaube nicht, dass ihm das ganze Ausmaß klar war.
Edna schrieb:Denn das Geld, was sie bei den Überfällen erbeutet haben, reicht da m.E.n. nicht aus ohne weitere Zuwendungen
sören42 schrieb:Klandestines Leben ist vor allem eins - teuer.
Das denke ich eigentlich auch, daher war ich ziemlich erstaunt, dass irgendein Terrorismusexperte, in einem der letzten verlinkten Beiträge, behauptet hat, er gehe davon aus, dass die drei einen Teil ihrer Beute dem "politischen Kampf" spenden, da die erbeuteten Summen zu groß wären. Ich schaue nachher noch einmal in welchem Artikel das war.
Edna schrieb:Und ehrlich gesagt würde eine Aufklärung der Sache auch meine ganz persönliche Neugier doch arg befriedigen
Das geht mir auch so. Ich würde zu gerne wissen wie die 3 das über eine so lange Zeit geschafft haben, unerkannt zu bleiben. Und wie sie gelebt haben, ob sie Kontakte hatten, ob ihr Umfeld irgendwas weiß oder ahnt etc
Slaterator schrieb:dass sie ggf. sehr abgeschieden auf einem sog. Resthof leben
So etwas ähnliches kann ich mir auch vorstellen. Es gibt in Norddeutschland Gegenden, die sind recht dünn besiedelt. Die nächsten Nachbarn sind ein ganzes Stück entfernt und es werden auch nicht allzu viele Fragen gestellt. Ein paar Sonderlinge im ländlichen Raum sind da oben auch nichts Ungewöhnliches. Und vielleicht wirken die auch gar nicht so sonderbar.
Slaterator schrieb:Aber es kostet wirklich richtig viel Geld. Ganz schnell deutlich fünfstellig.
Solange es nicht um einen Krankenhausaufenthalt geht, gibt es wie gesagt Angebote für kostenlose medizinische Versorgung für Menschen ohne Papiere.
Schau hier
MEDIZINISCHE HILFE
Das Medibüro ist eine nichtstaatliche, spendenfinanzierte und antirassistische Organisation, die medizinische Hilfe unabhängig von Aufenthalts- und Krankenversicherungsstatus vermittelt.
Das Netzwerk des Medibüros umfasst neben Beratung 160 kooperierende ärztliche und therapeutische Praxen, die bereit sind, unentgeltlich gegen eine geringe Kostenerstattung Patienten zu behandeln.
40 Beratungen führt das Medibüro durchschnittlich wöchentlich durch. 2013 hat es mehr als 2.000 Behandlungen vermittelt.
Auch in der Malteser Migranten Medizin (MMM) im Marienkrankenhaus finden Menschen ohne Papiere einen Arzt, der die Erstuntersuchung und Notfallversorgung etwa bei Geburten oder notwendigen Eingriffen übernimmt.
Quelle:
https://taz.de/Medizinische-Versorgung-fuer-Illegalisierte/!5044809/Oder hier
Einige Beratungsstellen für Menschen ohne Papiere finden Sie hier:
ANDOCKEN – Ärztliche und Soziale Praxis für Menschen ohne Papiere
Bernstorffstraße 174, 22767 Hamburg
Tel. 040 430 98 796
E-Mail: andocken@diakonie-hamburg.de
Dienstag 10-12 Uhr
Donnerstag 14-16 Uhr
Quelle:
https://hamburgasyl.de/themen/menschen-ohne-papiere-in-hamburg/Edna schrieb:Kontrollen bei Auslandsaufenthalten. Ich war kürzlich in Großbrittanien, bei der Ausreise aus D hatte tatsächlich die Bundespolizei derartige Geräte zum Fingerabdruckabgleich. Ist natürlich im Fall von Staub, Klette und Garweg ziemlich dumm und auch eher unwahrscheinlich, sich durch eine Kontrolle der Bundespolizei zu begeben.
Genau das meinte ich ja.
Wenn in so einer Situation Fingerabdrücke genommen werden, dann werden die ja durchs System gejagt und dann sind die drei geliefert, denke ich.