drallfall schrieb:Ich habe mir den Bericht angeschaut & ich stelle fest das massive Zweifel bleiben. Ob Verena Becker die Schützin war oder nicht. Was eindeutig dort festgestellt bzw. erklärt wurde. Das Sie vom Verfassungsschutz gedeckt wurde, da Sie als V-Person aktiv war. Man gab sogar Winfried Ridder, einen ehemaligen Mitarbeiter des BfV, einen Maulkorb für den Prozess.
Hinweise zu Verena Becker waren Haare von Ihr im Motorradhelm und das Sie bei Ihrer Festnahme die Waffe bei sich hatte, wo der Mord mit ausgeführt wurde.[...] Eigentlich finde ich es sehr schade das der Sohn von Herrn Buback als Verschwörungstheoretiker dargestellt wird. Da er ziemlich aufgeräumt wirkt und lediglich Beweise vorgelegt hat.[...] Ich weiss nur das man Ihm seinen Vater genommen hat. Sehr schade, Ihn so ab zu stempeln. Macht mich schon irgendwie sprachlos das ganze. |
Jupp - Zweifel ob Verena Becker die Todesschützin auf dem Motorrad beim Anschlag auf Buback gewesen ist bestehen - genau deshalb wurde sie 2012 ja auch "nur" wegen Beihilfe zum Mord verurteilt und eben nicht wegen Mordes, das ist ein entscheidender juristischer Unterschied! Gleiches gilt für die Unterstützung Beckers durch den Verfassungsschutz nachdem sie Anfang der 1980er Jahre dessen Informantin wurde, das Verena Becker bereits 1977, dem Anschlagsjahr, mit dem VS zu tun hatte ist dagegen absolut unbewiesen - doch genau das wiederum behauptete Michael Buback im Prozess weshalb Becker ja angeblich vom Staat geschützt würde. Dabei ist da A) völliger Mumpitz, B) total unbewiesen und C) ein Zirkelschluss da es ja genau das voraussetzt was erst überhaupt noch zu beweisen wäre - mit anderen Worten: Bei Bubacks These beisst sich die Katze selbst in den Schwanz!
Und wenn du Winfried Ridder als vermeintlichen Zeugen anführst dann doch bitte vollständig denn er sagte in der Doku auch klipp und klar das eine Zusammenarbeit des BfV mit Becker erst ab 1980 erfolgt ist also eindeutig
NACH dem Mord an Buback. Insofern entlastet es Becker vielmehr und der sogenannte "Maulkorb", die eingeschränkte Aussagegenehmigung, bezieht sich auf die Aussagen Beckers in ihrer Befragung durch den Verfassungsschutz, bei dem sie ja einen neuen Namen ins mögliche Täterroulette eingebracht hat nämlich Stefan Wisniewski, aber die Protokolle durften eben aus Verschwiegenheitsgründen nicht in den Prozess eingeführt werden.
Die Indizien welche Becker als vermeintliche Täterin mit dem Buback Mord in Verbindung bringen sind ziemlich mau! Weder stimmte die von Becker genommenen Haarproben mit denen vom Helm überein noch beweist der Besitz der Tatwaffe dass Becker deshalb die Schützin gewesen sein muss. Peter-Jürgen Boock, durch den der gesamte Prozess überhaupt ins Rollen kam, sagt in der Doku selbst aus das die Waffendepots offen zugänglich waren und keinerlei Listen oder Akten darüber geführt wurden wer sie wann wo wie benutzt hat. Die RAF bestand aus vielen Personen, das ist nicht etwa wie beim NSU bei dem man die Tatwaffen aufgrund des kleinen Täterkreises einfach zuordnen kann. Genauso verhält es sich mit den Zeugenaussagen welche angeblich eine Frau auf dem Rücksitz des Motorrades geglaubt haben zu sehen - nichts weiter als vage Beobachtungen aber nicht einen einzigen harten Sachbeweis! Vom kriminalistischen Standpunkt aus gesehen ist das also mehr als nur schwach!
Und es ist auch nicht verkehrt Michael Buback als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen denn wer sich so verhält den darf man dann auch so bezeichnen, eigentlich logisch. Er hat ja eben den gesamten Prozess
KEINE Beweise für seine Behauptung vorgebracht das Becker diejenige war die auf seinen Vater geschossen hat und als sich mehr und mehr herauskristallisierte das ihm das keiner abkauft hat er sich eben in diese Verschwörungstheorie verwickelt das dies nur so sei weil Becker ja angeblich schon seit 1977 für den VS tätig sei und daher von diesem geschützt würde. Das ist einfach far jedweder Logik und von den fehlenden Beweis gar nicht erst zu sprechen! Selbst Bubacks
EIGENE Verteidiger, welche ihn zu Beginn vertreten haben, konnten den Unsinn den er sich da zurechtgesponnen hat nicht mehr vertreten können und haben deshalb das Mandat niedergelgt! Das sagt eigentlich schon alles über Michael Bubacks extrem mangelnde Glaubwürdigkeit aus...
Deshalb ist es vor Gericht ja auch zu dieser extrem seltenen Konstellation gekommen welche Wolfgang Kraushaar in seiner Prozessbeobachtung geschildert hat nämlich das der Staat die Angeklagte verteidige. Normalerweise sollten ja Anklage und Nebenklage eine geschlossene Front gegen die Verteidigung bilden aber wenn die Nebenklage austickt und sich in etwas verrennt dann muss selbst die Anklage sagen Stopp so geht das nicht. Insofern hat die Anklage, also der Staat, nicht etwa die Tatvorwürfe gegen die Angeklagte verteidigt sondern nur dafür gesorgt das keine wirren, unbewiesenen, Verschwörungstheorien in den Prozess seitens der Nebenklage eingebracht werden.
Hier jetzt also so zu tun als ob doch nur ein Opferhinterbliebener auf der Suche nach der Wahrheit sei ist dagegen ziemlich melodramatisch! Fakten, Tatsachen oder Beweise sind allesamt universal und gelten ausnahmslos für alle, da ist niemand besser gestellt oder erfährt eine andere Wertung usw. Soll man jetzt die Netzwerkbehauptung von Opferhinterbliebenen des NSU ernster nehmen nur weil sie von Opferangehörigen aufgestellt wird? Wohl kaum und so verhält sich es sich auch mit Michael Buback, er hat sich schlichtweg in etwas verrannt und einen Irrgarten angelegt aus dem er einfach nicht mehr herausfindet. Ein solches Verhalten ist nicht untypisch gerade für Opferangehörige egal bei welchem Thema sei es nun RAF, NSU oder 11. September, das kann man in allen Fällen beobachten das sich Angehörigen von Opfern in eigene Erklärungsblasen flüchten um den harten Fakten der Realität nicht begegnen zu müssen.
PS: Zu den noch flüchtigen Ex-RAF Terroristen sei folgendes gesagt: Inwieweit sie in den Terror bzw. die Straftaten der 3. Generation verwickelt waren bleibt abzuwarten und nach wie vor aufzuklären. Bisher weiss man nur dass drei ehemalige Terroristen wieder aufgetaucht sind und Straftaten verüben. Natürlich ist die Fahndung nach ihnen mit der großen Hoffnung verbunden doch noch Antworten auf die offenen Fragen gerade hinsichtlich der Morde zu bekommen aber das bleibt eben abzuwarten. Und selbst wenn sie geschnappt werden ist damit noch lange nicht gesagt das sie auch Reden werden denn wie man den Inhaftierten der 2. Generation sehen kann - die schweigen alle bis heute obwohl viele von ihnen so manch entscheidende Antwort liefern könnten...