Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

@emz

Also, die Drei scheinen das Observationsteam in Cremlingen entdeckt zu haben. Und obwohl sie in Geldnot waren - sie überfielen ja einen GWT im Mai 2016 (der Überfall misslang) - warteten sie ab, bis das Observationsteam weg war. Das hat mehrere Wochen gedauert, hätte aber länger dauern können. Klar, Profis können so was durchführen, aber mMn wirkt ihr Verhalten etwas zu professionell - und das der Polizei etwas zu amateurhaft. Keine Verschwörungstheorie, sondern gesunder Menschenverstand.

@louis1949

Eine derartige Ablenkung wäre wohl kaum sinnvoll, da die Ablenkung ja nicht dauerhaft werden kann, oder?

In Deutschland sind sie nur "zu Besuch". ;)

Wenn sie nicht in NL leben, können die NL-Hinweise ja wohl nur darauf hindeuten, dass sie NL als Durchreiseland nutzen. Nehmen wir mal Frankreich als Lebensraum des Trios. Dann dürften sie sich ab sagen wir mal Metz trennen: Die Frau zuckelt allein mit einem Wohnmobil oder Wohnwagengespann über Frankfurt/Ruhrgebiet oder über Kassel gen Norden. Die beiden Männer fahren wahrscheinlich dicht hintereinander in zwei Autos oder Auto+Motorrad auf ausländischen Autobahnen an Deutschland vorbei und überqueren irgendwo zwischen Enschede und Emden die Grenze. Treffpunkt irgendein Parkplatz im Großraum Hannover. Das Wohngefährt dient allen dreien als mobile Unterkunft in Norddeutschland in den Vorbereitungs- und Tatphasen. Anschließend geht es getrennt auf denselben Routen wieder zurück, Treffpunkt irgendwo im Raum Metz. Dort evtl. Unterstellung der 3 Fahrzeuge und dann geht es mit ein bis zwei anderen Fahrzeugen zurück in den oder die Lebensorte in Frankreich.

@Mitleser

Wie kannst du solche Schlüsse ziehen? Die NL-Hinweise sind ja, außer dem Zeitungsfetzen und die Handyortung, nur heiße Luft!

Ich finde es hochspekulativ, das, was du scheibst. Wohnmobil? Wieso? Frankreich? Naja, natürlich nicht unmöglich, aber...

Sollte NL ein Durchreiseland der drei sein, z.B. nach Frankreich, dann werden sie es jetzt wohl nicht mehr tun. Erstens wäre es dann tatsächlich Unachtsamkeit gewesen, das Handy anzuschalten und den Zeitungsfetzen im Auto zu belassen, was ich nicht glaube kann, und zweitens hätten sie denn einen Grund gehabt auf der Durchreise eine fremdsprachige Zeitung zu kaufen? Aber sollte es wirklich so gewesen sein, dann werden sie jetzt wohl andere Wege nehmen, denn nun sind sie ja in NL bekannt.

Wenn es eine geplante Ablenkung gewesen sein sollte, was ich mir eher vorstellen könnte, dann werden sie mMn eher nicht in NL oder drumherum wohnen. Entweder haben sie dann doch ihren überwiegenden Wohnsitz in D oder eben in eine andere Richtung, wie z.B. Italien oder Tschechien. Weshalb sollten sie eine falsche Fährte legen, wenn sie teilweise der richtigen entspräche?

Die Drei haben ja mehrmals Spuren an Tatorten hinterlassen. DNA und Fingerabdrücke. Das mit dem Handy und dem Zeitungsfetzen können auch Unachtsamkeit sein - obwohl man sie als Profis einstufen dürfte.

Hallo @alle !

Auch für mich ist die Überlegung die Niederlande seien nur ein Durchreiseland für die Drei eine naheliegende Möglichkeit. Die Bilder sind gut genug um seinen Nachbarn darauf zu erkennen und die Niederlande sind für meinen Geschmack zu dicht am deutschsprachigen Raum dran um es als "relativ sicheres" Rückzugsgebiet zu betrachten. Im Fall Durchreiseland denke ich eher an England als an Frankreich. Mal sehen was die Aufarbeitung des niederländischen Aktenzeichen XY bringt, manchmal dauert es Monate, bis man Ergebnisse hat.

Gruß, Gildonus

Man muss aber nicht über die Niederlande nach Deutschland einreisen, wenn man in Frankreich wohnt.
Frankreich war ja wahrscheinlich auch in der Vergangenheit schon ein Rückzugsort für Staub und Klette:
http://mobil.stern.de/politik/geschichte/anschlag-von-weiterstadt-fahnder-identifizieren-zwei-raf-attentaeter-3223010.html

@louis1949

Link funktioniert nicht. Jedenfalls nicht für den PC.

Diesem NL-Bericht zufolge

http://www.lc.nl/friesland/Politie-krijgt-50-tips-over-RAF-trio-geen-link-met-Noord-Nederland-22334027.html

gibts inzwischen 50 Hinweise auf den TV-Beitrag, aber nach wie vor keine heisse Spur. Die Polizei meint, jetzt wieder Monate zu brauchen, um all dem nachzugehen. Und die Polizei spekuliert, dass das Trio auch in Norddeutschland, Dänemark oder Polen sitzen kann, möglicherweise auf einem Bauernhof.

@Mitleser

Das klingt aber merkwürdig, das was du sagst. Die Polizei meine, sie brauche Monate, um all den Hinweisen nachzugehen?! 50 Hinweise! Arbeitet ein Polizist allein mit dem Fall? Und woher wissen sie denn, dass es keine heiße Spur gibt?

Das mit dem Bauernhof ist ja ein alter Hut. Aber Polen? Na, eine neue Spekulation. ;)

louis1949 schrieb:Man muss aber nicht über die Niederlande nach Deutschland einreisen, wenn man in Frankreich wohnt.
Frankreich war ja wahrscheinlich auch in der Vergangenheit schon ein Rückzugsort für Staub und Klette:
http://mobil.stern.de/politik/geschichte/anschlag-von-weiterstadt-fahnder-identifizieren-zwei-raf-attentaeter-3223010.html

Aus dem Link:

1991 meldete ein Spitzel des Verfassungsschutzes, Klette und Staub im französischen Metz gesehen zu haben.

Wenn die in Metz gesehen wurden, was liegt näher als das sie in Marseille leben.
Das passt.

@TatzFatal
Warum? Also irgendwo in Frankreich vielleicht ...warum aber Marseille?

@louis1949
Weil in Marseille die Kriminalität zuhause ist, man problemfrei untertauchen und wohnen kann, jederzeit an Waffen jeglicher Couleur kommt, ein gutes Netzwerk vorfindet.
Der Hafen in Marseille ist berühmt berüchtigt, und geschätzt unter den Kriminellen dieser Welt.

Nachtrag.
Wenn man mit den Jahren Marseiller Platt spricht, ist das Netzwerk umso besser.
Ich denke das die sich meist dort aufhalten.

@TatzFatal
Okay, sicher nicht die Stadt mit den wenigsten Kriminellen. Staub hat doch auch Phonetik studiert...vielleicht kann er die Sprache mit entsprechender Färbung da mittlerweile perfekt sprechen.

@louis1949
Ein kleiner Blick was unter anderem so los ist in Marseille.

http://m.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/marseille-stadt-des-verbrechens-11904925.html

In der Gegenwart macht die zweitgrößte Stadt Frankreichs aber mehr als Kapitale des Verbrechens von sich reden. Die Gewalt in der Mittelmeermetropole hat solche Ausmaße erreicht, dass Lokalpolitiker nach der Armee rufen.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/weltspiegel-reportage-marseille-quartier-nord-100.html (Archiv-Version vom 02.07.2017)

Weltspiegel-Reportage: "Hier kommst du nicht mehr raus"
PlayHier kommst du nicht mehr raus
Weltspiegel-Reportage: Hier kommst du nicht mehr raus
Tor zum Mittelmeer, Kulturhauptstadt – Marseille ist wunderschön, aber auch Frankreichs Hauptstadt für Kriminalität und Drogen, für Mord- und Totschlag. Es gibt Viertel, in die sich kaum jemand wagt, in denen eigene Gesetze gelten.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-razziain-marseille-1.2522305

Die Gewalt im Viertel eskaliert offenbar auch, seit ein Drogenring vor zwei Jahren von den Behörden zerschlagen wurde: Seither liefern sich zwei konkurrierende Netzwerke einen Bandenkrieg um die Macht im Quartier. Zu den Festgenommenen soll auch ein Chauffeur der prominenten Senatorin Samia Ghali zählen. Die Sozialistin, die seit Jahren gegen Elend und Gewalt in den Banlieues von Marseille ankämpft, hat mehrfach gefordert, Paris solle die Armee gegen die organisierte Kriminalität in ihrer Stadt einsetzen.

In diesem "Supermarkt der Drogen" machen die Kartelle nach Schätzung des lokalen Staatsanwalts 40 000 bis 50 000 Euro Umsatz - täglich. Innenminister Bernard Cazeneuve erklärte am Montag, in den vergangenen zwei Jahren habe man in Marseille insgesamt 1,8 Tonnen Cannabis, 102 Kilo Kokain sowie 216 Schusswaffen beschlagnahmt.

Das sind alles Berichte aus einem Viertel mit ca 8000 Einwohnern.
Marseille ist aber die zweitgrößte Stadt Frankreichs.
Mich würde es nicht wundern wenn die sich da aufhalten.

Frankreich hat auch andere Waffengesetze.
Hat man einen französischen Pass, kann man auf der jährlichen Waffenmesse kaufen was man möchte inklusive Munition.
Hat man keinen franz. Pass, kauft man im Hafen von Marseille.

louis1949 schrieb:Staub hat doch auch Phonetik studiert...vielleicht kann er die Sprache mit entsprechender Färbung da mittlerweile perfekt sprechen.

Das wusste ich bisher nicht.
Das würde die Sache natürlich vereinfachen.
Es dürfte ihm sicherlich nicht schwer fallen das Platt von Marseille zu sprechen.
Es ist aber für die Polizei keine einfache Sache dort nach denen zu suchen, eher schlecht möglich.

@TatzFatal
Marseiller Platt ?? Sowas gibt es gar nicht.
Das Französisch, das in Marseille gesprochen wird ist ganz speziell! Und zwar an spricht "l'accent du Midi". Das ist ein Zungenschlag wirklich speziell. Ich habe hier gelebt und gearbeitet. Ich habe ihn noch im Ohr.

@hahnundhenne
Aber natürlich gibt es das wie überall. In Frankreich gibt es wie in anderen Ländern Dialekte die von Ort zu Ort unterschiedlich sind.
Okzitanisch spricht man z.B.
Dann gibt's noch Baskisch, Katalanisch; Ligurisch, Frankoprovenzalisch, Elsässisch, Flämisch, Bretonisch.

http://www.bonjour-frankreich.com/forum/nachricht-926.html

Ob's einem auffällt, ist eine andere Sache.

@TatzFatal
Du hast von Marseiller Platt gesprochen. Das gibt es nicht. Wir wollen nicht streiten. Auch das Elsässische ist kein Elsässer Platt! Oder das Flämische ist kein Platt.
Verstehst Du nicht, was ich meine? In Marseille spricht man kein Platt!! Sondern "en parle avec l'accent du Midi"!!!ganz speziell. Ich habe hier gelebt und gearbeitet und spreche auch perfekt französisch mit "l'accent du Midi"!!! Ich kann auch französisch "pointu" sprechen, wie z.B. in Paris oder Lausanne.
Zur Erklärung: Französisch mit spezieller Aussprache, regional bestimmt.
Du musst nicht an die Weisheiten im Internet glauben.

Meine Güte! Macht Euch doch nichts vor von Marseille! Eine tolle Stadt voller Lebensqualität und Lebenslust. Hier lebt es sich wie in jeder Grossstadt! Paris, Frankfurt, N.Y., Lyon, London. Mit einem attraktiven Job kann man auch richtig gut Geld verdienen. Zum Untertauchen ist jede größere Stadt geeignet. Deswegen frage ich: warum muss es unbedingt Marseille sein? Wegen der Laissez-Faire-Mentalität der Franzosen? Oder?