Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

@bb37
Wir hatten den Artikel schonmal hier - habe ihn nochmal herausgesucht.
http://mobil.mopo.de/hamburg/polizei/weitere-tatorte-im-umland-spur-der-raf-rentner-fuehrt-nach-hamburg-24338846 (Archiv-Version vom 29.07.2016)
Für mich auch nicht nachvollziehbar, woher man wissen soll, ob Staub das Team bemerkt hat. Vielleicht hat die MOPO aus HH einen direkten Draht zu Staub - nein Spaß bei Seite - wohl nur eine Vermutung die die MOPO selbst aufgestellt hat, oder die in Polizeikreisen angenommen wurde und so an die Presse gelang...

@bb37

Das hörst du aber nicht zum ersten Mal! Die Diskussion hatten wir schon. ;) Ich verstehe aber nicht, wieso die Polizeiarbeit dadurch beschönigt werden würde?

@louis1949

Es ist wohl nur eine Vermutung der Mopo. Die Polizei wird ja nicht als Quelle erwähnt.

MMn gibt es mindestens drei mögliche Gründe, weshalb das Trio erst nach Beendigung der Observation zuschlug:

1) Das Trio wurde gewarnt, vom Geheimdienst o.ä. Halte ich aber nicht für plausibel.

2) Purer Zufall, dass sie rechtzeitig zuschlugen - einfach Glück gehabt. Scheint aber unwahrscheinlich, dass sie aus irgendeinem anderen Grund abwarten würden.

3) Staub hat das Observationsteam bemerkt. Das kann ich mir vorstellen.

@louis1949
Oh, Danke! Hab den Text wohl nie richtig gelesen. Aber es steht ja geschrieben, das bekamen die Räuber offenbar mit! Man nimmt es also an! Aber vielleicht war Staub mit seiner Observation auch durch und die Drei hatten einfach nur Glück, das wäre wahrscheinlicher.
Möglich auch, dass sie bewusst eine gewisse Zeit verstreichen ließen, da Staub den Eindruck hatte, dass er von dem Passanten erkannt wurde.

@borchert
Ja, ich hab mich immer gewundert und heute tatsächlich zum ersten Mal über diese merkwürdige Aussage nachgedacht, die eigentlich so nicht stimmen kann. Sie wird aber durch das Wort "offenbar" ausgelegt. Klingt nicht ganz so Konjunktiv! Aber sie ist mal wieder eine typische Art der reißerischen Berichterstattung der MOPO! Einige Passagen durch Recherchen des Spiegel einfach erweitert. Wenn man das nicht kritisch betrachtet, dann sieht die Allgemeinheit es als für "gegeben"an.
Da sind sie schnell mit Vermutungen und irgendwelchen Anspielungen....denn egal wie man es dreht, es gibt nur zwei Möglichkeiten, woher die MOPO ihre Auskunft daher bezogen haben könnte.
1. Direkt von Ernst Volker Staub bzw. seinem Umfeld
2. Von einem desolaten Observationsteam, welches Staub erkannt haben muss und folglich keinerlei weitere Vorkehrungen zur Verhinderung des Raubes unternahm. Stattdessen ihre Unfähigkeit und Unzulänglichkeiten zuerst der MOPO mitteilt.

Beide Möglichkeiten halte ich schlichtweg für ausgeschlossen! Der Bericht gibt dies eigentlich durch das Wort offenbar auch so her....

So könnte es gewesen sein:
Staub hat sich gedacht: "Der Herr wird sicher die Polizei rufen, er hat mich wohl erkannt, dies wird wohl eine Observation der Polizei nach sich ziehen." Daher wurde die schon begonnene oder vielleicht weitestgehend abgeschlossene Auskundschaftung des Parkplatzes in Cremlingen von Staub nicht weiter fortgesetzt, sondern der geplante Überfall auf den Geldtransporter auf Grund der erwarteten Polizeiobservation um einige Wochen verschoben.

Als dann am 25.6.2016 nach Meinung des Trios die Luft rein war, haben sie eben zugeschlagen.

@louis1949
Der Parkplatz ist ja nur die eine Geschichte.
Man muss die Wege und Zeiten der GTW nehmen, auf Änderungen bei den Fahrtrouten achten und sämtliche Fluchtrichtungem und günstigste Wege auskundschaften. Außerdem benötigt man einen Plan B, falls doch etwas schiefgeht.Man erfasst eigene Fluchtzeiten, Zeiten für den Überfall, um einen Vorsprung zu erlangen.
In zwei Tagen ist das nicht getan, dafür benötigen Staub und Co. definitiv einen längeren Zeitraum, denn sie planen diese einzelnen Taten sehr akribisch. Hinzu kommt noch die Beschaffung von FZ und Dublettenkennzrichen, sowie den Dublettenfahrzeugen, die ja auch erst einmal gefunden werden müssen.
Wenn man sowas richtig durchführt, dann ist das sicherlich eine umfassende Arbeit von 1-2 Monaten. Man muss sich dabei ja auch noch konspirativ verhalten usw..
Sie lassen sich dabei Zeit und durchdenken alles von A-Z...davon können wir ausgehen.

@louis1949, @bb37

Staub wurde zwar angeblich auch gesehen, aber anzunehmen, dass die Drei einfach deshalb davon ausgegangen sind, dass ab sofort ein Observationsteam vor Ort sein wird - das finde ich ziemlich weit hergeholt. Die Drei haben ja praktisch unmittelbar nach Beendigung der Observation zugeschlagen! Wie würden die Drei die Dauer der Observation so gut einschätzen können - ohne das Observationsteam tatsächlich gesehen zu haben? Praktisch unmöglich!

So viel Zeit wie @bb37 behauptet, brauchen die Drei offensichtlich nicht für die Vorbereitungen. Sie waren ja nur etwa einen Monat vorher in Hildesheim! Sie arbeiten schnell.

Hallo!
Ich klinke mich mal kurz ein. Ich habe mich nur wenig zu dem Thema eingelesen, jedoch musste ich sofort daran denken als ich diesen Beitrag las.
https://www.google.de/amp/www.rp-online.de/nrw/panorama/vermieter-entdeckt-vermutlich-lager-von-geldautomatenbande-aid-1.6502756

Hat nichts mit der RAF zu tun, jedoch wurde in Bochum eine Garage gefunden die womöglich einer Geldautomatenbande gehörte.

Ich frage mich ob schon mal darüber diskutiert wurde das nicht nur Geldtransporter u. evtl Supermärkte ausgeraubt wurden, sondern auch Automaten gesprengt werden?
Wäre es eine Option und warum nicht?

Es scheint mehrere Banden zu geben und immer wieder findet man Verbindungen in die Niederlande.

Auch in unserer Nähe an der Deutsch Niederländischen Grenze wurden einige Automaten gesprengt.
Bei einem Fall rauschte man anschließend an unserem Haus vorbei (in NL).

Wie gesagt, das war nur ein kurzer Gedankenblitz und ich würde gerne andere Meinungen dazu hören.

Aktenzeichen XY vom 13.01.2005 ab ca Minute 15:00 (siehe Youtube)
Zwei Typen überfallen in der Nähe von Stendal einen Geldtransporter, erbeuten 3 Mio, verhalten sich am Tatort mitten in einer kleinen Gemeinde mit lauter Augenzeugen in den Häusern ringsherum eiskalt. Sie verwendeten zum Auftrennen des Geldtransporters einen Trennschneider und das dauerte 10 Minuten. Die Anfahrtszeit der Polizei zum Tatort betrug 15 Minuten. Nach 12 Minuten war der Spuk vorbei. Die zwei Täter, einer davon angeblich über 40 fuhren den BMW, mit dem sie dem Geldtransporter blockierten in ein Waldstück, zündeten ihn dort an und wechselten das Fluchtfahrzeug.

Ähnlichkeiten mit den nachgewiesenen Taten der Ex-RAF-Leute sind auffallend.

@Apocharliepse

Nein, ich glaube nicht, dass Staub und Co sich auch Geldautomatensprengungen widmen. Es gäbe dann zu viele Mitwisser, die das Trio hätten verraten können. Es gibt auch keine Anzeichen für eine Beteiligung der Ex-RAFler. Niederlande? Das ist weit hergeholt.

@Flusspanther

Ich glaube nicht, dass die Ex-RAFler an dem GWT-Überfall 2003 in Dolle beteiligt waren. 3 Millionen € Beute! Das ist wohl fast Rekord in DEU, was Raubüberfälle betrifft? Aber hätten die Drei so viel 2003 erbeutet, plus die halbe Million-Beute -99 - dann hätten sie ja längst aufhören können.

Ähnlichkeiten? Kalashnikov, meinst du? Nur zwei Räuber, und keine Panzerfaust. Trennschneider. Also, ich finde die Ähnlichkeiten nicht gerade auffallend.

@Apocharliepse
Auch ich kann mir das Trio nicht als Automatensprenger vorstellen.

@Flusspanther
Dolle konnte schon vor Jahren geklärt werden, es war ein Vater-Sohn-Duo.

@borchert @bb37

Schnell und gut organisiert arbeiten sie auf alle Fälle. Jedoch denke ich auch, dass sie sich die Arbeiten eben auch untereinander gut aufteilen. Nur so ist es möglich, die aufwändigen Taten zu planen und auch gezielt durchzuführen und da wird sicher nicht alles an Staub hängenbleiben...

@borchert
@louis1949
Da sie die Fahrzeuge meist drei Monate vor der Tat kaufen, glaube ich, dass sie auch diesen Zeitraum intensiv nutzen. Vielleicht haben sie sogar vor dem Hildeheim- Überfall zweigleisig gefahren, um schnellstmöglich auch aus ihrem auffälligen Rythmus zu gelangen, falls wieder etwas schief läuft. Daher wieder der schnelle Zugriff! Ihnen muss bewusst gewesen sein, dass sie durch die Bilder womöglich auffliegen können. Sind sie aber nicht! Bin gespannt, wann wir wieder etwas von Ihnen hören.
Das Staub mit 70ig und leichter Demenz ( das ist nur Spaß Ernst-Volker) noch einmal so akribisch vorgeht, bezweifle ich weiterhin. Um alle bis ins hohe Alter abzusichern brauchen sie sicher noch Moneten.

@Apocharliepse Wundert mich ehrlich gesagt auch, dass die nicht GAAs sprengen. Das wäre vom Risiko her eigentlich deutlich geringer als der Überfall auf bewaffnete GWT Besatzungen und sie müssten sich auch nicht derart öffentlich exponieren.

Andererseits muss man für eine GAA Sprengung ja länger vor Ort verweilen. Ich weiß nicht genau wie lange es dauert bis genug Gas eingeleitet wurde. Die Zeit ist natürlich gefährlich, wenn das jemand beobachtet.
Zudem Videoüberwachung in jedem GAA Vorraum (was man aber ja sehr schnell mit einer Dose Farblack oder auch ganz klassisch mit roher Gewalt "abstellen" könnte, also eher kein echtes Hindernis).

Gibt für beides Pro&Contra. Der GWT Überfall ist zwar beim Zugriff an sich riskanter, aber im Vorfeld und Nachgang ziemlich risikoarm. Sie kommen aus dem nichts bzw. aus dem Schutz der normalen Masse heraus (z.B. PKW Verkehr auf Supermarktparkplätzen) und verschwinden auch so im normalen Trubel. Der einzig riskante Moment ist dann noch mal der Wechsel und das Abfackeln des Fluchtfahrzeugs.

Bei der GAA Sprengung sind sie auf die Nachtstunden angewiesen und es besteht trotzdem noch ein erhebliches Risiko, dass die Tatvorbereitung und Ausführung beobachtet wird (spätestens beim *bumms* weiß dann eh jeder in min. 500m Umkreis Bescheid :) ). Auch das Verschwinden ist nicht ganz so leicht. Nachts ist einfach weniger Verkehr und man kann weniger gut in der Menge untertauchen. Dazu müsste man lange suchen bis man einen verkehrsgünstig gelegenen GAA findet. Letztlich ist die Aussicht auf Beute auch etwas geringer. Beim GWT ist die "Jackpot-Chance" höher.

Alles in allem scheinen sie daher wohl zur Überzeugung gelangt zu sein, dass GWT Überfälle erfolgversprechender sind.

@MysteryGuy

Geldautomaten zu sprengen bedeutet meines Wissens eine schlechte Erfolgschance. Viele Sprengungen sind ja total gescheitert. Ich weiß nicht prozentual, laut einigen Medienberichten sogar 90%.

@bb37

Das Thema Alterversorgung wurde ja schon 1999 aktualisert - nach dem Geldtransporterüberfall, der 1 Mio DM einbrachte. Und jetzt spekulieren viele, die Drei "müssen" bald wieder zuschlagen, aus Altersgründen. Da bin ich mir nicht so sicher. Eigentlich hätten sie sich schon vor vielen Jahren mit der Altersversorgung beschäftigen sollen. Aber das Thema ist ihnen vielleicht nicht so wichtig. Bohemtypen ticken anders. Man weiß ja auch nicht, ob die Drei gesund sind, körperlich und psychisch. Sehr rätselhaft, alles.

Die Grünen wollen das Trio noch als Terroristen abstempeln:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article160886052/Sichert-RAF-Trio-mit-Panzerfaust-nur-Lebensunterhalt.html.

Jedoch wird es sehr unwahrscheinlich sein, dass die übrigen Parteien derselben Meinung sind.

@borchert
Die drei "Bohemtypen" wirken ja recht fit. Aber man weiß es natürlich auch nicht genau...

@louis1949

Kerngesunde Bohemtypen ;)? Vielleicht. Aber ich weiß nicht, was ist mit Garwegs Gesichtsfarbe? Sieht nicht ganz gesund aus, oder? Rot. Und wie mehrmals erwähnt, Staubs Zähne...
So oder so, sie haben es aber sehr, sehr lange geschafft, auf der Flucht zu bleiben.

Die RAF war eben eine Gruppe, die lange Zeit sehr stark war und weit vernetzt. Sie hatte dazu viele Sympathisanten. Wahrscheinlich hatte sie noch Hilfe aus Nahost und der DDR. Da ist es schwer, alle abzugreifen.

Anders war es z. B. bei der französischen Action directe, die weniger groß war und deren Kader mit einem Schlag auf einem Bauernhof bei Orléans abgegriffen werden konnten.

Die Roten Brigaden sind irgendwie dazwischen. Sie waren auch sehr stark und lange aktiv, die Kommandoebene wurde dann schrittweise abgegriffen, aber andererseits kam ab und zu etwas nach.

@Momjul

Dass die RAF mal eine recht große Gruppe war, ist zwar richtig. Das ist aber lange her. Sympathisanten-Szene, Stasi-Verbindungen et cetera - das gehört der Vergangenheit an. Ich glaube nicht, dass das Trio heutzutage Helfer hat.

Keine Kontakte zu Unterstützern?! Kann ich nicht glauben. Wer repariert sonst ihre Autos? Wer stellt ihnen entsprechende Räumlichkeiten für den Fall dass sie es selbst machen? Wo stellen sie die Fahrzeuge unter? Wo planen sie ihre Überfälle? Wo treffen sie Vorbereitungen? Ich denke doch daher, dass es einen sehr kleinen Kreis an unerschütterlichen und treuen Unterstützern gibt!