Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Zur Panzerfaust: Ja, auch ich halte dies für einen reinen Einschüchterungs-Bluff, den sicherlich viele Kriminelle anwenden würden, wenn sie so ein Ding hätten. Ich kann mir, wenn überhaupt, nur wenige Szenarien für einen Einsatz der Waffe, sofern sie überhaupt scharf ist sprich funktioniert, vorstellen:

A: Ein Geldtransporter, der spontan Stoff gibt und Klette über den Haufen fahren will. Wobei ich der Frau in diesem Fall wg. der kurzen Distanz zum Geldwagen und der Zerstörungskraft ihrer Waffe raten würde, lieber zur Seite zu springen und nicht abzufeuern.

Vergleichsweise wahrscheinlicher ist dagegen der Einsatz dieser Waffe beim Verhalten auf der Flucht direkt nach einem Raub:

B: Ein Polizeihubschrauber, der so tief und nahe kommt, dass das Trio Schiss hat, er könnte vor ihnen auf der Straße landen.

C: Ein einzelnes, vom Trio als Polizeifahrzeug erkanntes oder gemutmaßtes Verfolgerfahrzeug, das ihnen auf der Flucht ebenfalls viel zu dicht auf die Pelle rückt und sich auch durch Schüsse ihrer anderen Waffen nicht stoppen läßt.

D: Eine nicht umfahrbare Straßensperre aus zwei Streifenwagen.


Noch was zu Cremlingen: Was mir absolut unverständlich ist: Wieso hat man nicht nach dem Observationsabbruch wenigstens für ein paar Tage sozusagen für alle Fälle zwei Polizisten mit Maschinenpistolen ins Innere jener Geldtransporter gepackt, die diesen Möbelladen in ihrer Tour hatten?

@Mitleser

Halte die Ermittler nicht für dumm, das wäre eine Fehler!

Sie haben die Scheine sicher markieren lassen und sicher auch GPS oder andere Funkempfänger an den Geldkoffern befestigt, aber unsere drei Täter wissen das sicher auch, so blöd sind die nicht. Zu erwarten, dass sie nun mit dem Geld um sich werfen, sollte man auch nicht!

Cremlingen war gewolltes Versagen oder einige NS-Beamte sind an den Rauben beteiligt. *gg

Das Mitfahren zweier Spezialisten wäre einfach zu gefährlich für sie (Panzerfaust und vielleicht TNT), zudem, wer will schon freiwillig in eine AK 47 blicken, wenn die Türe aufgeht?

Zur Pnazerfaust sei gesagt, sie dient nicht nur als Drohung, die Türen zu öffnen, sie soll den Fahrern mitteilen, dass wenn sie losfahren sollten, diese dann zum Einsatz kommen wird. Wer beim Militär war, der weiss, dass so ein Ding noch auf 250 Meter locker einen Panzer durchbricht und explodiert, dafür wurden sie gebaut.

Das würde ich als Geldwagenfahrer nicht ausprobieren wollen!

Ich hätte gerne die Aliasnamen der Autokäufer, hier wäre der größtmögliche Erfolg möglich.

@Konradinho

Es ist schwer zu sagen, ob das Trio in Stuhr eigentlich einen fehler gemacht hat. Im XY-Film sieht es zwar so aus, als ob sie die Möglichkeit hätten, den Transporter früher anzugreifen. Ich bin da aber der Meinung, dass die Geldtransporter vermutlich normalerweise keine Lücke lassen, und da ist es praktisch unmöglich den Wachmann anzugreifen beim einladen der Geldkoffer. In Stuhr hatten sie mit der Möglichkeit nicht gerechnet, und für Improvisationen war kein Spielraum.

@Mitleser

Nein, Polizisten mit Maschinenpistolen als Begleiter? Das wäre zu riskant.

@Assault

"Gewolltes Versagen"?! Nein, keine Chance. "Markierte Scheine und funkempfänger"? Auch nicht.

Aber niemand scheint zu wissen, ob die Fluchtwagen in Cremlingen gekauft waren, und wo? Ich nehme an, sie haben tatsächlich weiter gemacht mit der Gebrauchtwagen-Masche beim Autohändler - und das trotz der Fahndung!?

@borchert
Wurde nach dem Corsa nicht schon länger gefahndet? Ich meine das in einem der vielen Artikeln gelesen zu haben.
Aber stimmt! Über die Herkunft dieser ist bislang nichts bekannt, oder?

Ja, laut dem Spiegel wurde der Corsa schon am 10. Juni - über 2 Wochen vor dem Überfall in Cremlingen 'zur Fahndung ausgeschrieben'. Also dürften die beiden Autos, die in Cremlingen benutzt wurden, geklaut sein.

@borchert
Ja, kann sein, 1999 beim Überfall in Duisburg waren der Jeep und der Passat auch geklaut. Scheinen sie auch zu beherrschen...

@borchert
jede etwas bessere Geldzählmaschine hat heutzutage einen Seriennummernscan. Die Firmen wissen also, welche Scheine mit welchen Seriennummern sie an die Geldtransporte abgeben und somit weiß auch die Polizei, welche Scheine geklaut wurden. Die Polizei muss also nur warten, wo diese Scheine wieder auftauchen.

@louis1949

Ja, vermutlich ist es so. Es wundert mich eigentlich, dass sie sich so lange auf Gebrauchtwagenhändler verlassen haben.

@darkstar69

Woher weißt du das? Komisch, dass niemand dadurch festgenommen worden ist. Und wer soll denn sie Scheine überprüfen?

@borchert
Ich weiß, dass solche Geldzählmaschinen in Gebrauch sind. Die Kosten auch nur wenig. Kannst mal in die Suchmaschine Deines Vertrauens Geldzählmaschine und Seriennummernscan und CIS-Technologie eingeben.

Ich gehe davon aus, dass die Polizei Kontakt zu den Transportfirmen und auch den Unternehmen, die die Gelder abholen lassen, aufgenommen hat. Also nachdem Staub dort gesichtet worden war. Daher gehe ich davon aus, dass Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden. Solche Seriennummernscanner gehören für mich dazu. Vermutlich hat die aber sowieso jedes größere Unternehmen, um das Geld zählen, bündeln, sortieren und registrieren zu können.

Wenn das geld ausgegeben wird, wird es irgendwie wieder in eine Bank gelangen, wo die Scheine spätestens wieder registriert werden und ihr Weg nachvollziehbar wird. Die Banken sind informiert, welche Scheine gesucht werden. So kann man den Weg nachvollziehen. Ob die Täter dann dort wohnen oder Urlaub machen oder extra weite Wege zum Geldausgeben fahren sieht man so nicht. Es sei denn, die Ausgaben häufen sich. Aber man erkennt Aufenthaltsorte, ggf Zeugen, Videos, Täterverhalten, usw

@borchert
Klauen ist eben nochmal ein höheres Risiko. Erstmal der Akt des Diebstahls selber, in eine Kontrolle zu geraten usw. Ein Gebrauchtwagen vom Händler ist mehr oder weniger sauber....

@darkstar69
Es ist zwar im Ansatz eine Möglichkeit, falls die Scheine ordentlich durchregistriert sind, Anhaltspunkte über einen groben Umkreis eines früheren Aufenthaltsortes zu kommen, aber was soll das bringen? Ich glaube nicht, dass die drei immer im gleichen Supermarkt einkaufen etc. Es hat nicht die Aussagekraft einer heißen Spur wenn 10 Scheine aus der Beute in Dortmund auftauchen, 15 in Braunschweig und 5 in Oldenburg...ich denke schon, dass sie ihre Einkaufsorte mit Bedacht wählen. Ich wage außerdem zu bezweifeln, dass alles top durchregistriert ist...wir werden sehen.

@darkstar69

Niemand ist aber durch registrierte Geldscheine festgenommen worden. Schließlich weiß man ja nicht, wie umfassend die Zusammenarbeit der Banken ist; wie oft kommt es eigentlich vor, dass Banken Geldscheinnummer überprüfen? Und international? Kontrolliert etwa eine Bank in Madrid Geldscheinnummer?

Meines Wissens sind auch meistens nur ein Bruchteil der Scheine registriert.

@louis1949

Autodiebstahl bedeutet natürlich ein Risiko, denn es ist eine Straftat. Aber gebrauchte Wagen beim Händler einzukaufen - wo es Videokameras gibt - ist eigentlich noch riskanter.

@borchert
Der Autohändler wird es wohl nicht, wie es eigentlich das Bundesdatenschutzgesetz vorschreibt, durch Aushang deutlich gekennzeichnet haben dass sein Geschäft videoüberwacht wird, sondern wird die Aufnahmen "illegal" gemacht haben. Ansonsten hätte Staub wohl auf dem Absatz kehrt gemacht.

Hier scheinen einige das Geschehen nicht ganz zu verstehen!

Diese drei sind ausgebildet, sie wissen, dass sie das Geld nicht anrühren/verbrauchen können, sie wissen, dass die Nummern der Scheine registriert und nach verfolgbar sind, sie wissen auch, dass sich weitere Kennzeichen und Chemikalien auf den Scheinen befinden könnten. Weil sie "Profis" sind, rühren sie das Geld nicht an. :)

Sie müssen das heiße Geld, gegen sauberes tauschen und machen dann einen Verlust der Beute von ca. 70%, das heißt, ihnen bleiben schlappe 120 000 Euro über, wenn die 600 000 EUR getauscht sind.

Das bedeutet weiter, dass sie bald wieder auftauchen werden, weil sie einfach zu blöd sind oder weil sie gar nicht das sind, was sie in Wirklichkeit vorgeben! *gg

@ borschert

Banken prüfen gar nichts mehr, das machen Maschinen und wenn registrierte Scheine auftauchen, geben die sofort Alarm, ziehen die Scheine aus dem Verkehr und benachrichtigen die zuständigen Behörden …

@louis1949

Es kann natürlich sein, dass der Autohändler eine diskrete, versteckte Videokamera hat. Es ist aber irgendwie naiv, davon auszugehen, dass beim Händler vermutlich keine Kamera vorhanden ist, oder nicht? So wie das trio es gemacht hat.

@Assault

Maschinen, die Alarm schlagen? Nein, das glaube ich erst, wenn du dafür Belege aufweisen kannst. Ebensowenig glaube ich, dass das Trio das Geld nicht anrührt, und auf 70% Verlust eingestellt ist....

@borchert
Tja, aber ganz ohne Risiko geht es in deren Sitiation nicht, das bringt das Leben im Untergrund einfach mit sich. Sie kennen das Spiel ja auch schon über 25 Jahre lang und können sicher auch mal damit leben, wenn ein Bild von ihnen kursiert. Auch Anfang der 90er gab es brandaktuelle Bilder, die in allen Bahnhöfen, Bushaltestellen, Einkaufszentren und öffentlichen Gebäuden hingen von Klette Garweg und Staub und sie hat trotzdem keiner erkannt...

Ich denke, man kann mit relativ wenig Aufwand Informationen reinholen. Dass diese Informationen zu Orten ggf nicht sehr aussagefähig sind, kann sein. Mit Glück bekommt man aber Infos, was wo gekauft wurde, wie viel von der Beute ausgegeben wurde und erkennt evtl. das Ziel der Straftaten. Oder man erhält Bilder und Fotos, von Ihnen und Helfern. Möglicherweise kann eine Fallanalyse neu reflektiert werden. Mglw. erhält man einen Bewegungsradius. Bleibt dieser eher in D oder in Nordeuropa oder ganz Europa oder weiter. Usw usw. Man kriegt halt Infos, das ist wichtig und notwendig.

Eine Festnahme folgt daraus nicht zwangsläufig. Aber man kommt ihnen mglw mit wenig Aufwand näher und macht ihnen das Leben schwer.

Meines Wissens nach werden europaweit die Euroscheine gescannt, um deren Wege und Menge und Werte zu prüfen. Und das wird die Polizei nutzen. Es wurden auch schon häufiger registrierte Scheine bundes- und europaweit wieder erfasst, eben weil die Maschinen in den Banken :) die Scheine scannen. Alle Scheine werden in den Banken auf Echtheit, Nummer/Umlauf und Brauchbarkeit/Zustand geprüft. Wenn ein Bankräuber oder Erpresser in München an geld kommt und in Hamburg ausgibt, erfährt die Bank also auch die Polizei davon.

Wenn ich demnächst mal zeit hab, versuche ich mal Kriminalfälle dazu raus zu suchen, wo das so war. War das nicht auch bei Dagobert so?

Ansonsten kann man natürlich über Kontakte und darknet usw auch Geld waschen oder Autos kaufen.

Ich gehöre zu den wenigen Menschen, die die ganze Geschichte der „ex“ RAF eh nicht glaubt, aber euch zum Gefallen, tue ich so, als würde sie in ihren „ex“ existieren. :)

Wenn die drei das Geld anrühren/ausgeben, sind sie geliefert – das kann nicht ihr Ziel sein, also bleiben nur die 30% von 600 000 EUR!

Wo wollen sie das Geld denn ausgeben? Wollen sie es anlegen, in bar auf die Bank bringen?

Wollen sie damit die Miete bezahlen, damit der Vermieter die Scheine auf die Bank trägt? :)

Wollen sie den Strom in bar bezahlen?

Wollen sie ins Kino gehen oder zum Eiskunstlaufen? Hihi

Wollen sie es für wohltätige Zwecke spenden?

@ Darkstar69

Versuche mal im Darknet heißes Geld zu tauschen! *gg

@darkstar69

Kannst du deine Behauptungen belegen? Dagobert? Nein, daran kann ich mich nicht erinnern - auch nicht, dass die Polizei dank registrierten Geldscheinen den Aufenthaltsort eines Bank- oder Geldtransporterräubers herausfinden konnte.

@Assault

Du kannst keinerlei Belege präsentieren....