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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

1.879 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2012, Frankreich, 1952 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

21.10.2016 um 07:10
Es gibt ein neues Detail, das ich noch nicht kannte. Vielleicht habe ich es auch nur übersehen und es ist gar nicht neu?

Der ehemalige Legionär Patrice Menegaldo wurde bereits verdächtigt, da alle Personen im Umfeld Moliers überprüft wurden. Da war Menegaldo dabei:
But in April 2014, while working through an extensive list of anyone Claire Schutz remembered ever knowing, detectives summoned a former soldier for a routine interview.
Sylviane sagt: «Als die Polizei uns über den Tod meines Bruders befragte, wollte sie wissen, wer in unserem Bekanntenkreis Waffen besitze. Patrice hatte Waffen, und wir erzählten das.»
Es wurde lediglich berichtet, dass Menegaldo in die Theorie "with the profile of a crazy gunman" passen würde. Blick CH berichtete inzwischen, dass Menegaldo sieben Jahre lang eine Beziehung mit Silviane, der Schwester Moliers, hatte. Dies würde bedeuten, dass Menegaldo nicht nur in das "crazy gunman" Schema passen würde, sondern dass es eine viel nähere Beziehung gegeben haben muss. Zumindest müssen sie sich gekannt haben.

Der Suizid Menegaldos war bisher recht unverständlich, da er nur als "unbeteiligter Zeuge" vernommen wurde:
But why wait two months after his interview to blow his brains out? And 21 months after he would’ve tried to beat a little girl to death? And there’s this: Why would he leave a seven-page suicide letter, the details of which Maillaud will not release?
Maybe he was just a depressed old soldier with seven pages of reasons. There’s still nothing tangible, or even reliably speculative, that puts Menegaldo on that mountain at that time.
Woher Menegaldo nun wusste, dass Molier mit dem Rennrad auf dem Berg aufkreuzen würde oder ob es vielleicht sogar ein geplantes Treffen aus welchen Gründen auch immer war, weiß man nicht. Interessant wäre natürlich den Inhalt des 7-seitigen Abschiedsbrief zu kennen, den Maillaud kennt.

http://www.gq.com/story/alps-murder-the-perfect-crime
http://www.blick.ch/news/ausland/liebesaffaere-gibt-dem-vierfach-mord-von-annecy-neue-wende-galt-der-anschlag-dem-velofahrer-id5457693.html


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

21.10.2016 um 11:13
Ach so: Dass Menegaldo einfach nur zufällig dort war und ganz zufällig der Bruder seiner Exfreundin dort zum selben Zeitpunkt auftauchte halte ich für einen doch eher unwahrscheinlichen Zufall.


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

21.12.2017 um 23:32
http://www.telegraph.co.uk/news/2017/12/21/france-investigate-links-alps-murder-al-hilli-family-suspected/

Es wird jetzt geprueft, ob der Verdaechtige im Fall Maelys etwas mit den al Hilli Morden zu tun haben koennte. Es hort sich soweit eher nach einer Routine Ueberpruefung an. Aber wie ich gerade so darueber nachdenke, koennte das durchaus ein innovativer Ansatz sein.


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

21.12.2017 um 23:39
@AnnaKomnene

Ich freue mich, dass in diesem Thread überhaupt noch mal etwas neues geschrieben wird. Nach "überfliegen" Deines verlinkten Artikels, denke ich allerdings, dass die Sache hier eher weniger passt... Was hatten wir schon alles für Meldungen. Es sieht fast so aus, alles wolle man jeden Mörder etc. mit diesem Fall in Verbindung bringen, weil man eben so "gar nichts" hat um weiterzukommen. Zielführend sind für mich mittlerweile (und das ist nur ein Bauchgefühl) eher die Selbstmorde, die es gegeben hat. War da auch mal anderer Meinung. Aber man schießt sich nicht mal so eben ins Jenseits, wenn man unschuldig ist (auch wenn die Lage als unschuldig Verdächtigter sehr unangenehm und bedrohend sein kann).


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

22.12.2017 um 00:10
@Forseti70

Mich wundern da einige Dinge in diesem Fall. Mein Bauchgefuehl sagt mir, dass es ein fremdenfeindliches Verbrechen gewesen sein koennte, aber das ist nur meine persoenliche Spekulation.

Es passt einfach einiges nicht zusammen in diesem Fall. Erstens, und das ist sehr wichtig, handelte es sich hier um einen ausgebildeten Schuetzen, der genau weiss, wie man toetet. Er hat, wahrscheinlich auf nicht so grosse Entfernung, mehrere sich bewegende Ziele eines nach dem anderen einfach nur ausgeschaltet, ausser dem aelteren Kind. Das hat er nur auf den Kopf geschlagen. All das spricht mE fuer ein Ausbildung in irgendwelchen Spezialkraeften. Dazu passt aber eben nicht, dass er dabei eine alte Waffe verwendete, fast schon eine Antiquitaet.

Wikipedia: Luger pistol#Post-WWII production and assembly

Die englische Wikipedia bietet mehr Informationen zu der Waffe, daher verlinke ich die mal.

Weiterhin wundert mich weiterhin, wieso dieser Parkplatz zum Tatort wurde. Einerseits das Ende eines Waldweges mit Parkgelegenheit, ohne weiteren Erholungswert, es sei denn man faehrt gerne steile Haenge mit dem Rennrad. Andererseits war dort aber trotzdem eine ganze Menge los, wenn man sich mal nur die bekannten Zeugen ansieht. Was hat der Taeter dort gewollt?

Ich sagte am Anfang, dass mir persoenlich ein fremdenfeindliches Verbrechen am wahrscheinlichsten ist. Aber irgendwie frage ich mich manchmal auch, ob es nicht doch etwas mit dem Beruf des Vaters zu tun gehabt haben koennte. Aber dann muesste man erklaeren, wie der Taeter wusste, wo sie hinwollten, oder ob er sie vielleicht sogar verfolgt hat.


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

25.12.2017 um 11:42
Ich bin nicht so eingelesen, in den Fall und durch den Maelys Thread hierher gekommen.

Eigentlich dachte ich bislang, dass die Vermutung der Ermittler beim Chevaline - Fall eher in die Richtung geht, dass der Radfahrer das "wahre Ziel" des Täters gewesen sei und die britische Familie sozusagen zur falschen Zeit am falschen Ort war.

https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/Vierfachmord-von-Chevaline-Radfahrer-wurde-zuerst-erschossen/story/30562911?dossier_id=1630

Ist das zwischenzeitlich wieder verworfen worden ?


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

25.12.2017 um 12:06
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Eigentlich dachte ich bislang, dass die Vermutung der Ermittler beim Chevaline - Fall eher in die Richtung geht, dass der Radfahrer das "wahre Ziel" des Täters gewesen sei und die britische Familie sozusagen zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Nachdem sich mit einiger Sicherheit herauskristallisiert hatte, dass die Familie mehr oder weniger zufällig auf diesem Parkplatz gelandet war, verlagerte sich das Interesse auf den Radfahrer (der obendrein vermutlich als Erster getroffen wurde und die meisten Kugeln abbekommen hat). Das Problem mit dieser Hypothese ist allerdings, dass der Radfahrer ebenfalls zufällig dort angelangt sein soll. Angeblich ist er einer von seinem Schwiegervater empfohlenen Route gefolgt, hat sich dabei aber verfahren.

Falls beides stimmt, beide Opfer bzw. Gruppen von Opfern zufällig dort waren, dann handelt es sich bei den Morden höchstwahrscheinlich um eine spontane Wahnsinnstat ohne offensichtliches Motiv, z. B. einen Fall von Road Rage oder einen aus dem Ruder gelaufenen Raubüberfall auf "reiche Araber", bei dem der Radfahrer gestört hat. Die mangelnden Fortschritte bei den Ermittlungen sprechen m. E. ebenfalls für eine spontane Tat eines Fremden.


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

25.12.2017 um 20:44
@seneca22

Die Reihenfolge muss nicht unbedingt etwas mit dem Ziel zu tun haben. Radfahrer koennen sehr schnell und unerwartet auftauchen, vor allem, weil man sie nicht hoert wie zB ein Auto. Also, gesetzt den Fall sie haben gerade angehalten und der Vater und die aeltere Tochter sind gerade ausgestiegen, da taucht der Moerder aus dem Gebuesch aus, der Radfahrer faehrt gerade vorbei und will eingreifen, und dann muss der Moerder sich entscheiden, wen er zu erst toetet. Er muss auch alle Zeugen ermorden, damit er nicht gefasst wird. Der Vater mit dem Auto und der Radfahrer sind hier Prioritaeten. Ich koennte mir hier eine Menge verschiedene Ablaeufe vorstellen.

Vielleicht hatte er sich auf komplett vertan, und sollte/wollte eigentlich jemand ganz anderen toeten. Zum Beispiel, rein fiktiv natuerlich, jemand anderen auf einem Fahrrad, der in einem sicherheitsrelevanten Bereich arbeitet, und auch gleich vorbeikommen sollte.


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

26.12.2017 um 21:02
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb am 21.12.2017:http://www.telegraph.co.uk/news/2017/12/21/france-investigate-links-alps-murder-al-hilli-family-suspected/

Es wird jetzt geprueft, ob der Verdaechtige im Fall Maelys etwas mit den al Hilli Morden zu tun haben koennte.
Interessant daran ist für mich dass man diese neue scheinbare Spur vor allem in britischen Medien liesst.
Die britischen Medien haben schon einige "heisse" Spuren gelegt, die sich dann als Enten erwiesen.
Da ich offen gesprochen annehme, dass der MI6 hinter dem Fall steckt, passt das ins Bild: noch mehr Laub auf den grossen Haufen irreführender und widersprüchlicher Informationen.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Nachdem sich mit einiger Sicherheit herauskristallisiert hatte, dass die Familie mehr oder weniger zufällig auf diesem Parkplatz gelandet war
Würde das Gegenteil vermuten. Der Platz ist so abgelegen, schwer zu entdecken und schwer zu erreichen und passt überhaupt nicht zu Touristen mit 74-jähriger Grossmutter und 4-jähriger Bambina, dass die einzig plausiblen Gründe, sich dahin zu begeben scheinen:
  • Ambitioniertes Wandern, Bergradeln oder Paragliden
  • Ein arrangiertes Treffen an einem entlegenen Ort aus unbekanntem Grund

Punkt 1 scheidet für die Al-Hillis aus.
Also ist Punkt 2 wahrscheinlich.
Aus dem Grund dass der Parkplatz wenig frequentiert ist, ist auch die Hypothese des einsamen Irren aka "lone gunman" unwahrscheinlich, weil der einfach stundenlang auf Opfer warten müsste.

Soweit ich weiss hat der frz Staatsanwalt es so dargestellt, dass die Entscheidung nach "Le Martinet" zu fahren von der 7-jährigen Tochter getroffen worden sei, weil sie lieber spazieren aks shoppen wollte. Das hätte sie ihr Vater noch morgens am Camping gefragt.
Allerdings unterschlägt das, dass es dennoch der Vater war und gewesen sein muss, der die Entscheidung traf genau in dieses Tal zu fahren. Das konnte seine kleine Tochter nicht kennen.
Also haben wir den umtriebigen Saad Al-Hilli, der schon seit 10 Jahren auf der Liste britischer Geheimdienste potentiell kritischer Personen stand und deshalb 2003 monatelang observiert wurde, der eine längere Reise in den Irak unternommen hatte, der für den grössten Militärkonzern Europas, nämlich EADS/Airbus arbeitete, der flammende Posts in arabischen Internetforen gegen die Zionisten und die doppelbödigen, anti-muslimische Interventionspolitik der USA und ihrers treuen Verbündeten GB schrieb und der im religiösen innermuslimischen Konflikt als irakisch-stämmiger Shiit vermutlich bis sicher eher auf der iranischen als der saudischen Seite stand. Und damit auf der amderen Seite als GB oder die EU.
Und dieser Saad Al-Hilli bricht in der Woche als seine Älteste eigentlich zur Schule muss, überhastet und "ausserhalb seiner selbst", wie Freunde und Nachbarn sagen in einen Urlaub in Ostfrankreich auf.
Vor Ort am Lac-D'Annecy verlässt er ständig den Campingplatz für 20-30 Minuten mit dem Auto und trifft sich persönlich mit Leuten, die Ermittler sagen aber nicht mit wem.
Das sieht zum einen nach einer Flucht aus (vor wem ider was?) und zum anderen nach konspirativem Treiben (mit welchem Inhalt?)

Jetzt könnte es genau so sein, dass er sich von iranischer oder irakischer Seite in irgendeinen Spionage Deal einwickeln liess oder dass ein britischer Nachrichtendienst (oder ein befreundeter) ihm eine Falle stellte, einen Honeypot, um zu testen, ob er bereit wäre für Feinde des UK zu arbeiten.

Jedenfalls haben die ganzen Ermittlungen von Anfang an, als das Tatortteam erst 8 Stunden nach Entdecken der Leichen eintraf, aber Beamten der britischen Botschaft schon nach 30 Minuten, oder als einer der Chefermittler die Täter-DNA am Pistolenknauf zerstört, indem er die mit den blossen Fingern antazte, den Charakter einer gross-angelegten, endlosen Oper, deren Hauptziel ist, zu scheitern und die Schuldigen nie zu fi nden.
Die neue Spur mit dem Maelys-Verdächtigen ist da nur die 35. Ente die noch etwas mehr Nebel verbreitet.


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

26.12.2017 um 21:34
@alexm
Unter all deinen Spekulationen, unbewiesenen Behauptungen und Übertreibungen will ich nur eine exemplarisch herausgreifen:
Zitat von alexmalexm schrieb: oder als einer der Chefermittler die Täter-DNA am Pistolenknauf zerstört, indem er die mit den blossen Fingern antazte,
Dort befand sich keine Täter-DNA, und selbst wenn, hätte "Antatzen" sie nicht zerstört. Vielmehr hat ein Schusswaffenexperte lange nach der ursprünglichen forensischen Untersuchung der Waffe Teile derselben mit bloßen Händen angepackt, und dessen DNA wurde dann bei einem DNA-Nachtest der Waffe mit sensibleren Testmethoden gefunden.

Der Fall per se ist schon nebulös genug, man muss ihn nicht noch weiter komplizieren, indem man Faktoide hinzudichtet.


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

26.12.2017 um 22:28
@alexm

Darueber wird auch in der franzoesischen Presse berichtet, ich habe nur einen englischen Beitrag verlinkt, weil hier im Forum mehr Leute Englisch als Franzoesisch verstehen.

Lies noch mal nach, in dem Artikel, den ich eingestellt hatte, werden die franzoesischen Behoerden namentlich zitiert. Das ist keine Ente, die pruefen alle ungeloesten Toetungsdelikte aus der Region, ob da ein Zusammenhang besteht.

Auch ansonsten stimme ich in mehreren Punkten nicht zu. Wie kommt man an diesen Ort? Zum Beispiel koennten sich sich verfahren haben, oder nachsehen wollen, ob dort etwas interessantes ist, zB gute Aussicht.

Wieso riskiert jemand ersthafte Probleme mit der Grundschule der Tochter, um ueberstuerzt in Urlaub zu fahren? Das koennte zB passieren, wenn jemandem die Decke auf den Kopf faellt. Aber auch aus einer Menge anderen Gruenden.

In Deinen Theorien fehlen noch ein paar Stoerfaktoren, zum Beispiel dass der vorher nicht bekannte erste Ehemann der ermordeten Mutter am selben Tag starb, unter merkwuerdigen Umstaenden, aber in einem anderen Land. Ja, der Vater hatte einen Beruf, bei dem man leicht mit den falschen Leuten in Kontakt kommen kann. Die Mutter war Zahnaerztin. Aber vielleicht ging es um sie?


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

27.12.2017 um 00:20
Die letzte bekannte Station der Familie vor dem Parkplatz war ein alter (wasserbetriebener) Schmiedehammer, den sie sich gemeinsam angeschaut haben. Dort haben sie ihre letzten Fotos voneinander geschossen. Solch ein Schmiedehammer wird "martinet" genannt, und der Parkplatz ist nach einem derartigen Hammer benannt, der sich früher in der Nähe befand. Ich gehe mit 99% Wahrscheinlichkeit davon aus, dass sie dort hoch gefahren sind, weil sie dort einen solchen Hammer vorzufinden hofften.

Zumindest aus meiner Sicht ist diese Frage also geklärt. Viel spannender finde ich die Frage, was der Radfahrer dort oben wollte. Angeblich soll er sich ja verfahren haben, was mir bei einem Einheimischen schwer zu glauben fällt. Als passionierter Radsportler müsste er eigentlich jedes Schlagloch auf jeder Nebenstrecke seiner Gegend gekannt haben. Die Strecke hoch zum Parkplatz ist ein durchaus attraktives Ziel für Radsportler, da teilweise sehr steil. Ich hätte darum überhaupt kein Problem mit dem Gedanken, dass er einfach nur diese knackige Steigung bezwingen wollte – aber sowohl seine Familie als auch der Staatsanwalt Maillaud haben sich sehr schnell darauf festgelegt, er habe sich verfahren …


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

27.12.2017 um 03:22
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Dort befand sich keine Täter-DNA, und selbst wenn, hätte "Antatzen" sie nicht zerstört. Vielmehr hat ein Schusswaffenexperte lange nach der ursprünglichen forensischen Untersuchung der Waffe Teile derselben mit bloßen Händen angepackt, und dessen DNA wurde dann bei einem DNA-Nachtest der Waffe mit sensibleren Testmethoden gefunden.
Wo hast Du das denn her?
Meiner Erinnerung nach hat er sie vor Ort auf dem Parkplatz angefasst und damit mögliche DNA-Evidence zumindest beschädigt oder eben zu nichte gemacht.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Die letzte bekannte Station der Familie vor dem Parkplatz war ein alter (wasserbetriebener) Schmiedehammer, den sie sich gemeinsam angeschaut haben. Dort haben sie ihre letzten Fotos voneinander geschossen. Solch ein Schmiedehammer wird "martinet" genannt, und der Parkplatz ist nach einem derartigen Hammer benannt, der sich früher in der Nähe befand. Ich gehe mit 99% Wahrscheinlichkeit davon aus, dass sie dort hoch gefahren sind, weil sie dort einen solchen Hammer vorzufinden hofften.
Also "Le Martinet" heisst "der Mauersegler" und nicht "der Schmiedehammer".
Und falls an diesem Parkplatz irgendwann mal ein Schmiedehammer befunden haben sollte, dann wäre es immer noch völlig unbelegt daher-spekuliert, dass der Umstand dass da mal so ein Hammer, der Grund für die Al-Hillis war, sich dahin zu begeben. Es ist auch nicht belegt, dass sie an dem ersten Schmiedehammer hielten, weil sie sich für diese Art Handwerk interessieren und nicht weil sie die Örtlichkeit zum Rasten interessant oder hübsch fanden. Stichwort Sightseeing.
Es ist jedenfalls weder am Eingang des Tals noch am Parkplatz irgendein Hi weis auf so einen "Schmiedehammer" zu finden.
Von kommt mir offen gesagt "phantastisch" vor.

Ist auch egal, der Hauptknackpunkt der Lone-Gunman-Theorie ist, dass sie den Fahrer des metallischen britischen BMW X5 nicht berücksichtigt der unmittelbar vor den Morden die "Route Forestière Domaniale de la Combe d'Iré" hochraste. Und der vermutlich der Mörder ist.
Den sah der in der BBC-TV-Doku ein Waldarbeiter und in frühen Interviews sah ihn auch Brett Martin. In der BBC-Doku von 2013 sagt BM dann aber anders als vorher, er hätte den Al-Hilli-BMW gesehen und nicht den grün-grauen X5. Auch interessant dieser Wandel in der Aussage.


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27.12.2017 um 03:27
Für mich wäre alles andere als eine Tatbeteiligung von Herrn Nordhal Lelandais eine große Überraschung. Für mich passt das wie "Arsch auf Eimer".


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27.12.2017 um 04:01
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Darueber wird auch in der franzoesischen Presse berichtet, ich habe nur einen englischen Beitrag verlinkt, weil hier im Forum mehr Leute Englisch als Franzoesisch verstehen.

Lies noch mal nach, in dem Artikel, den ich eingestellt hatte, werden die franzoesischen Behoerden namentlich zitiert. Das ist keine Ente, die pruefen alle ungeloesten Toetungsdelikte aus der Region, ob da ein Zusammenhang besteht.
OK da geb ich Dir Recht, Untersuchungen ob es Zusammenhänge gibt, können natürlich nur die Franzosen durchführen. Mit "Ente" meinte ich nicht dass es diese Untersuchungen nicht gibt, sondern dass ich es so einschätze, dass nichts bei raus kommt.
Der Fall Maelys ist ja völlig anders gelagert.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Auch ansonsten stimme ich in mehreren Punkten nicht zu. Wie kommt man an diesen Ort? Zum Beispiel koennten sich sich verfahren haben, oder nachsehen wollen, ob dort etwas interessantes ist, zB gute Aussicht.
Das kann man ja so prinzipiell denken, aber wenn man es sich mal vor Ort anguckt, kaum noch.
Am Eingang dieser Strasse steht schon, dass nach 2,8km Schluss und Sackgasse ist und die beiden Wände links und rechts des Tals sind so steil dass man intuitiv versteht dass man da mit keinem PKW hochkommt.
Die Strasse wird nach 300m komplett miserabel mit Schlaglöchern und teils seitlich unbefestigt dass man sofort versteht dass das hier nichts mit Panoramablick aus dem Auto drin ist, sondern dass es da alpin wird und man fahrtechnisch nicht mehr ganz sicher ist
Es gibt mehrere Filme auf YT mit der Anfahrt zu Le Martinet. Da kann mans erkennen was für eine Strasse das ist
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:In Deinen Theorien fehlen noch ein paar Stoerfaktoren, zum Beispiel dass der vorher nicht bekannte erste Ehemann der ermordeten Mutter am selben Tag starb, unter merkwuerdigen Umstaenden, aber in einem anderen Land.
Wenn das in Zusammenhang stehen sollte, offiziell war es ja ein Herzinfarkt eines übergewichtigen Rauchers und Trinkers von 60 Jahren, also der Tod von Jimmy Thompsen am selben Tag, 5.9.2012, und kein Fremdverschulden. Aber wenn es ein unerkannter Mord gewesen sein sollte, dann würde das schon für meine Geheimdienstthese sprechen. Weil wer ausser einem Geheimdienst hat die Kapazität auf 2 Kontinenten zeitgleich zuzuschlagen und es wie einen natürlichen Tod aussehen zu lassen und ausserdem von dieser Verbindung zwischen Iqbal u J. Thompson überhaupt zu wissen?
Eine Privatperson scheidet da aus...
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Wieso riskiert jemand ersthafte Probleme mit der Grundschule der Tochter, um ueberstuerzt in Urlaub zu fahren? Das koennte zB passieren, wenn jemandem die Decke auf den Kopf faellt. Aber auch aus einer Menge anderen Gruenden.
Die Grundschule der Tochter ist nicht so problematisch, OK, aber es gibt schon diese Äusserungen mehrerer Freunde und Nachbarn, dass er nicht er selbst gewesen sei und hastig in Urlaub aufgebrochen sei. Und sie irritiert zurückgelassen hätte. Das kann man doch nicht einfach so ignorieren. Die Treffen mit Unbekannt nahe des Camingplatz auch nicht...
Seltsam ist nur dass nie nähr dazu stand in der Presse...


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alexm ehemaliges Mitglied

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27.12.2017 um 04:14
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Die Strecke hoch zum Parkplatz ist ein durchaus attraktives Ziel für Radsportler, da teilweise sehr steil. Ich hätte darum überhaupt kein Problem mit dem Gedanken, dass er einfach nur diese knackige Steigung bezwingen wollte – aber sowohl seine Familie als auch der Staatsanwalt Maillaud haben sich sehr schnell darauf festgelegt, er habe sich verfahren …
Da muss ich Dir Recht geben, Sylvain Mollier hat sein ganzes Leben also 40 Jahre in der Gegend gelebt und sei ein eifriger Radsportler gewesen. Er muss auch in einem Radclub organisiert gewesen sein. Gibt ein Forum wo seine Sportkameraden über seinen Tod schreiben....
Jedenfalls muss er dementsprechend die ganze Gegend eher wie seine Westentasche gekannt haben als dass er sich in der Gegend verloren haben dürfte.
Man kann wenn man weiter hoch über den Pass fährt, auch zurück nach Ugine fahren...
Da fragt man sich, wie Milliaud zu der Einschätzung kommt, dass Mollier sich zum Tatort verirrt hätte.
Also es soll jedenfalls eine bewusste Wegführung dahin ausschliessen...


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27.12.2017 um 20:04
@alexm
@VanDusen

Ich war noch nie da, aber mir fiel einfach nur auf, dass innerhalb von wenigen Minuten, das Auto der al Hillis mal ausgenommen, insgesamt zwei Radfahrer dort unterwegs waren, das andere Mordopfer und der britische Zeuge, welcher dann sofort postwendend den Berg wieder herunterfuhr und dabei einen Wanderer bat, mit dem Handy Hilfe zu holen, weil seines keinen Empfang hatte.

http://www.leparisien.fr/faits-divers/chevaline-j-ai-pense-a-un-fou-qui-rodait-dans-la-foret-pour-tuer-tout-le-monde-14-09-2012-2164608.php

Fuer eine Sackgasse mit Schlagloechern war da ziemlich viel Verkehr. Das waeren schon einmal zwei Fahrraeder, ein Auto mit mehreren Personen, ein Wanderer und dann noch der Forstarbeiter weiter hinten. Dazu wurden noch ein Motorrad und ein weiterer Wagen gesehen.

Ich glaube nicht, das jemand allen Ernstes erwarten wuerde, am Ende einer solchen Strasse eine Werkstatt oder Fabrik zu finden.

Ob jemand diesen Ort wohl fuer ein konspiratives Treffen auswaehlen wuerde? Eine Sackgasse mit schlechten Fluchtmoeglichkeiten? Ich kaum. Ich wuerde mich mitten in der Stadt in einer Menschenmenge treffen. Und wuerde man dabei wirklich die beiden Kinder, die Ehefrau und die Schwiegermutter mitnehmen?


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27.12.2017 um 20:40
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb: Ich wuerde mich mitten in der Stadt in einer Menschenmenge treffen.
Ich weiss nicht. Heute wird praktisch alles gefilmt.
Vielleicht doch lieber abseits von Menschenmengen?


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Vier Tote auf Waldparkplatz bei Annecy

29.12.2017 um 20:15
Ich denke trotzdem, dass das Motiv für den Mord, beim Besitz der Familie Al-Hill, im Irak liegt, auch wenn man sich gerade gedanklich davon entfernt ... Es ist wohl keine Spionage- oder Liebesaffäre, auch kein Zufallsmord.

Al-Hilli kommt in den siebziger Jahren als Teenager, mit seiner Familie, nach Großbritannien, in einer Zeit, in der die Baath-Partei im Irak die Macht übernahm

Der britische Al-Hilli wurde 2003, zur Zeit des Zweiten Golfkriegs, vom Britischen Geheimdienst überwacht

Man wusste wohl, dass die Familie Al-Hilli in den siebziger Jahren gut situiert war und Besitz im Irak hinterlassen musste.

Man ist offensichtlich davon ausgegangen, dass die in GB lebende Familie Al-Hilli ein Interesse am Sturz Saddams hatte, schon um den Besitz im Irak wieder zu erlangen.

Ich habe es so erlebt, dass der ältere Teil der geflohenen, irakischen Familien in den Irak zurückkehrte (also z.B. Al-Hillis Vater und Mutter), der jüngere Teil (Kinder und Enkel) aber in Deutschland (oder anderswo) bleibt

Zurück in den Irak können sie nicht, bleibt der Besitz nach dem Ableben der Eltern. Oder eben Überweisungen aus dem Irak nach GB zu Lebzeiten.

Ich denke, dass es auch im Irak Familienmitglieder gibt, die iherseits Anspruch auf den Besitz der Al-Hillis erheben und diesen vor Ort schneller uns wirksamer durchsetzen können, als dies die britischen Al-Hillis je könnten.


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30.12.2017 um 11:07
Zitat von Pinus_NigraPinus_Nigra schrieb:Der britische Al-Hilli wurde 2003, zur Zeit des Zweiten Golfkriegs, vom Britischen Geheimdienst überwacht
Dafür gibt es nur einen Zeugen, seinen Nachbarn. Ich persönlich habe starke Zweifel, dass dort tatsächlich MI5 oder Special Branch vor seinem Haus standen. Auch diese Organisationen müssen mit ihrem Personal strikt haushalten. Wenn sie wissen wollen, was du treibst, verwanzen sie dir die Bude und hören dein Telefon ab; wenn sie hingegen wollen, dass du eine bestimmte Verhaltensweise abstellst, beobachten sie dich so dermaßen auffällig, dass du es sofort bemerkst, treten dir im wahrsten Sinne des Wortes auf die Füße. Auf gar keinen Fall würden sie deinem Nachbarn einschärfen, über ihre Präsenz Stillschweigen zu bewahren, denn das wäre aus ihrer Sicht kontraproduktiv. Ferner war sich der Nachbar absolut sicher, dass Al-Hillis Beschatter von MI5 oder Special Branch waren. Er hat das zwar nie explizit gesagt, aber ich folgere daraus, dass er mit ihnen gesprochen hat und dass sie sich ihm gegenüber dergestalt erklärt haben. Auch das wäre total atypisch: Üblicherweise hätten sie ihm ihre Dienstausweise gezeigt und ihm angeboten, das nächste Polizeirevier (das über derlei Beschattungen stets informiert ist, um eine Blue-on-Blue-Konfrontation zu vermeiden) anzurufen und sich ihre Geschichte bestätigen zu lassen.

Aus all diesen Gründen gehe ich davon aus, dass, wer auch immer Al-Hilli 2003 beschattet hat, nichts mit den britischen Diensten zu tun hatte, sondern dass es sich dabei um Privatdetektive handelte, die sich dumm angestellt und daraufhin zum ältesten Trick des Gewerbes gegriffen haben. Die Frage ist, wer diese Schlapphüte geschickt haben könnte. Ich halte Jim Thompson für einen möglichen Kandidaten, aber beileibe nicht den einzigen Kandidaten.


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