Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005
28.03.2014 um 22:25Also einfach mal für die Diskussion hier über den Mordfall Kammerer die angeblich angelesenen "psychologische Hintergründe über die Wirklichkeit" in die Mülltonne kippen, denn wie gesagt, wenn jemand mit Solipsismus als Gegenargument kontert, wird alles Geschwafel über die Wirklichkeit ad absurdum geführt.Sie haben hier offensichtlich nicht verstanden um welche Frage es hier ging. Die Frage war die, warum sich die Zeugin erst jetzt öffentlich gemeldet hat und nicht direkt nach der Verhaftung des Verdächtigen. Das hat mit der Frage der Glaubwürdigkeit der Zeugin in keiner Weise etwas zu tun.
Bei dem Buch „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ handelt es sich in keiner Weise um einen metaphysischer Solipsismus. Bei dem einen geht es um Philosophie, bei dem anderen um die Psycholgie des Menschen, ein fundamentaler Unterschied. Dort werden reproduzierbare Experimente mit Menschen vorgestellt und aus diesen Schlüsse gezogen. Simpelste Experimente zeigen, wie leicht ein Mensch an seiner wirklich erlebten Wahrnehmung beispielsweise mittels Konfusion zweifelt bzw. sogar dann das Gegenteil von dem Behaupten kann, was er in Wirklichkeit wahrgenommen hat.
Doverex schrieb: Auch glaube ich kaum, dass vor Gericht etwa jemand ein Referat halten kann über "Wie wirklich ist die Wirklichkeit"?Eigentlich sollten Richter sich mit diesen psychologischen Experimenten mindestens beschäftigt haben, um Zeugenaussagen wirklich Werten zu können. Sprich Richter sollten nicht nur eine rechtliches Studium absolviert haben sonder auch gewisse Grundkenntnisse der menschlichen Psyche mitbringen. Die Realität sieht jedoch leider anderes aus. Hier gilt leider meist das unbefriedigende „Learning by doing“. Dass das mitunter zu Unrecht führt ist dann fast schon vorprogrammiert.