Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005
03.01.2014 um 07:24Ich bin bis zu den neuesten Entwicklungen des Falles, also bis zur Festnahme kurz vor Weihnachten, ebenfalls von einer Zufallstat ausgegangen.
Motiv und Ablauf habe ich mir so ähnlich wie von @Roy_Makaay beschrieben vorgestellt: Daniela ist in den frühen Morgenstunden am Rapoldi-Park auf eine psychisch schwer gestörte Person betroffen, die aufgrund von paranoiden Wahnvorstellungen zur Verteidigung stets mit Messer unterwegs war. Zur Begegnung kam es, weil sie telefonieren wollte. Es hat einen Streit gegeben, der aus dem Anlass entstanden sein kann, weil die Person sich durch Daniela bedroht gesehen hat, die Person hat sich dann angegriffen gefühlt und zugestochen.
Ein solches Muster habe ich halt gesehen. Die zwei gezielten Stiche habe ich mir so erklärt, weil die Person eben in seiner Vorstellung nur das Notwendigste tun musste um den vermeintlichen Angriff abzuwehren. Eine besondere Wut hat sie nicht entwickelt.
Diese Auffassung lässt sich natürlich nicht mehr aufrechterhalten, wenn sich bestätigt, dass der nunmehr festgenommene Tatverdächtige sich ein Alibi beschafft hat und wenn von ihm DNA Spuren an den Blut durchtränkten Kleidungsstücken der Leiche gefunden worden sind, die man erst aufgrund der Hautschuppenanalyse feststellen konnte.
In nächster Zeit werden wir mehr darüber lesen.
Das Besondere an diesem Fall ist wohl, dass die Polizei mehrmals zwischen Zufallstat und Beziehungstat hin und her geschwankt ist. Den Auffinder hat sie wohl schnell festgenommen, weil sie ihm aufgrund seines Auftretens ( evtl. seines Aussehens) in den frühen Morgenstunden eine solche Tat zugetraut hat. Diese schnelle Festnahme könnte natürlich die Ermittlungsarbeit in den ersten Stunden nach der Tat, die so entscheidend sind, beeinträchtigt haben, weil die Polizei den Fall möglicherweise schon als geklärt wähnte. Zumindest hat seine Überprüfung Zeit gekostet und Kräfte gebunden, die vielleicht anderweitig gefehlt haben. Eine schnelle Festnahme und eine ebenso schnelle Freilassung kommt aber gelegentlich vor ohne dass die Aufklärung eines Mordfalls nachhaltig beeinträchtigt wird.
Entscheidend scheint mir zu sein, dass die Einvernahmen des Umfelds im studentischen Milieu kein Motiv ergeben haben. Daraus ist dann wohl zeitweise seitens der Polizei geschlossen worden, dass keine Beziehungstat vorliegen könne, weil eben nichts bekannt geworden ist in Richtung Eifersucht und Streit etc.
Hier muss man mE aber Danielas Lebenssituation als Studentin in Innsbruck berücksichtigen. Sie stammte aus einem kleinen Ort in Niederösterreich, wo jeder jeden kannte und kam von dort in eine anonyme Großstadt, wo sie zunächst niemanden kannte und auch nicht von Kindheit an bekannt war. Die heimische Nestwärme war weg. Sie musste sich neu eingewöhnen und lebte relativ abgeschirmt in einem Studentenwohnheim. Studienkollegen sehen sich in manchen Fächern außerdem oft von Anbeginn an als Konkurrenten um Noten, um Tutorenstellen , um spätere Arbeitsplätze etc. und weniger als Freunde, die eine gemeinsame sorgenfreie und angenehme Zeit erleben und sich alles voneinander erzählen.
Sie mag sicherlich Kontakte gehabt haben , vor allem zu Studienkollegen, die wie sie aus Niederösterreich stammten, die möglicherweise aber allesamt von ihr aus o.g. Gründen bewusst sehr oberflächlich gehalten wurden. Gelegentlich konnte man auch lesen, dass sie nicht in Innsbruck bleiben wollte, sondern nach Wien wechseln wollte. Diese Distanz, die sie vielleicht einhalten wollte, mag nicht jedem gefallen haben, denn sie war ein sehr gut aussehendes Mädchen. Hieraus könnten sich unterschwellige Konflikte ergeben haben, die eben nicht allgemein bekannt waren und die in der Tatnacht unter Alkoholeinfluss zum Durchbruch gekommen sind.
Motiv und Ablauf habe ich mir so ähnlich wie von @Roy_Makaay beschrieben vorgestellt: Daniela ist in den frühen Morgenstunden am Rapoldi-Park auf eine psychisch schwer gestörte Person betroffen, die aufgrund von paranoiden Wahnvorstellungen zur Verteidigung stets mit Messer unterwegs war. Zur Begegnung kam es, weil sie telefonieren wollte. Es hat einen Streit gegeben, der aus dem Anlass entstanden sein kann, weil die Person sich durch Daniela bedroht gesehen hat, die Person hat sich dann angegriffen gefühlt und zugestochen.
Ein solches Muster habe ich halt gesehen. Die zwei gezielten Stiche habe ich mir so erklärt, weil die Person eben in seiner Vorstellung nur das Notwendigste tun musste um den vermeintlichen Angriff abzuwehren. Eine besondere Wut hat sie nicht entwickelt.
Diese Auffassung lässt sich natürlich nicht mehr aufrechterhalten, wenn sich bestätigt, dass der nunmehr festgenommene Tatverdächtige sich ein Alibi beschafft hat und wenn von ihm DNA Spuren an den Blut durchtränkten Kleidungsstücken der Leiche gefunden worden sind, die man erst aufgrund der Hautschuppenanalyse feststellen konnte.
In nächster Zeit werden wir mehr darüber lesen.
Das Besondere an diesem Fall ist wohl, dass die Polizei mehrmals zwischen Zufallstat und Beziehungstat hin und her geschwankt ist. Den Auffinder hat sie wohl schnell festgenommen, weil sie ihm aufgrund seines Auftretens ( evtl. seines Aussehens) in den frühen Morgenstunden eine solche Tat zugetraut hat. Diese schnelle Festnahme könnte natürlich die Ermittlungsarbeit in den ersten Stunden nach der Tat, die so entscheidend sind, beeinträchtigt haben, weil die Polizei den Fall möglicherweise schon als geklärt wähnte. Zumindest hat seine Überprüfung Zeit gekostet und Kräfte gebunden, die vielleicht anderweitig gefehlt haben. Eine schnelle Festnahme und eine ebenso schnelle Freilassung kommt aber gelegentlich vor ohne dass die Aufklärung eines Mordfalls nachhaltig beeinträchtigt wird.
Entscheidend scheint mir zu sein, dass die Einvernahmen des Umfelds im studentischen Milieu kein Motiv ergeben haben. Daraus ist dann wohl zeitweise seitens der Polizei geschlossen worden, dass keine Beziehungstat vorliegen könne, weil eben nichts bekannt geworden ist in Richtung Eifersucht und Streit etc.
Hier muss man mE aber Danielas Lebenssituation als Studentin in Innsbruck berücksichtigen. Sie stammte aus einem kleinen Ort in Niederösterreich, wo jeder jeden kannte und kam von dort in eine anonyme Großstadt, wo sie zunächst niemanden kannte und auch nicht von Kindheit an bekannt war. Die heimische Nestwärme war weg. Sie musste sich neu eingewöhnen und lebte relativ abgeschirmt in einem Studentenwohnheim. Studienkollegen sehen sich in manchen Fächern außerdem oft von Anbeginn an als Konkurrenten um Noten, um Tutorenstellen , um spätere Arbeitsplätze etc. und weniger als Freunde, die eine gemeinsame sorgenfreie und angenehme Zeit erleben und sich alles voneinander erzählen.
Sie mag sicherlich Kontakte gehabt haben , vor allem zu Studienkollegen, die wie sie aus Niederösterreich stammten, die möglicherweise aber allesamt von ihr aus o.g. Gründen bewusst sehr oberflächlich gehalten wurden. Gelegentlich konnte man auch lesen, dass sie nicht in Innsbruck bleiben wollte, sondern nach Wien wechseln wollte. Diese Distanz, die sie vielleicht einhalten wollte, mag nicht jedem gefallen haben, denn sie war ein sehr gut aussehendes Mädchen. Hieraus könnten sich unterschwellige Konflikte ergeben haben, die eben nicht allgemein bekannt waren und die in der Tatnacht unter Alkoholeinfluss zum Durchbruch gekommen sind.