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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.04.2014 um 18:35
@sunnudagur

Laut @unbelievable00 hatte dieser Kufsteiner Student doch eine engere Beziehung zu Daniela:
Also kurz zu ihren Beziehungen, sie hatte ja einen Freund aus ihrer Heimat, welcher in Kufstein studierte, hab beide ein paar mal im Zug getroffen.
Das müsste dann aber ein anderer "Freund aus ihrer Heimat" sein als der, den du meinst.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.04.2014 um 18:36
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Laut @unbelievable00 war dieser Innsbrucker Freund ein Studienkollege, also dürfte er auch am MCI eingeschrieben gewesen sein.
Möglich wäre es, aber ich hätt es gerne etwas genauer ;) weil ich da noch
eine andere Richtung verfolge.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.04.2014 um 18:37
@nephilimfield

Hmm, ok, wie gesagt, das weiß ich leider nicht wirklich. Der Freund aus der Heimat den ich meine hat wie gesagt, nicht studiert.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.04.2014 um 18:41
@Lohengrin
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Wie ich sehe befindet sich dieses Institut direkt gegenüber von Danielas Studentenwohnheim.
Viele Med. Uni Institute sind (oder waren damals) ziemlich konzentriert zwischen Danielas Studentenheim und der Location in der Zollerstraße.

Welche Spur verfolgst du denn da gerade? (Bin neugierig ;))


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.04.2014 um 19:16
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Welche Spur verfolgst du denn da gerade? (Bin neugierig ;))
Oha, das ist eine lange Geschichte. Wie Du ja weißt habe ich mich sehr
eingehend mit den Personen bzw. dem Fall befasst. Ich will da auch jetzt nicht
zu sehr in´s Detail gehen da es momentan eh nur Spekulativ ist und keinen
direkten Ansatzpunkt dazu gibt, außer einem Foto das ich habe. Ich weiß nicht
einmal mehr woher ich das habe bzw. wohl das es aus dem Netz ist.

Dummerweise habe ich mir weder die Quelle noch sonst irgendwas notiert. Ich habe
halt nur noch in Erinnerung das mir diese Foto von irgendeiner Suchmaschine zum
Fall Kammerer ausgeworfen wurde welches ich dann mit dem Bildtitel Neurochirurg
abgespeichert habe - das kann auch nur mir passieren ;)

Das war so ziemlich am Anfang und ich hatte dem keine weitere Bedeutung beigemessen. Abgespeichert habe ich es auch nur weil die Suchkriterien eindeutig auf den Fall Kammerer
bzw. einer Person aus dem näheren Umfeld festgelegt waren und das Ergebnis eben überhaupt
nicht dazu passen wollte.

Soviel wollte ich jetzt gar nicht schreiben, eher geht mir im Moment um den o.o.F aus IBK.
Und vielleicht hat @georg_h ja doch ein Erbarmen und kann mir die Frage zu dem
zweiten Rad beantworten. Man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben ;)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.04.2014 um 18:03
Bevor ich den nächsten Beitrag mit einer Ananlyse zum Vor- und Nachtatverhalten
des Täters beginne möchte ich doch noch vorher auf einen Beitrag von @nephilimfield
antworten (finde seinen Beitrag nur gerade nicht wieder ;))

@nephilimfield hatte schon mal die Frage nach der Anzahl der von den Ermittlungs-
behörden verdächtigten Personen angeschnitten. Daher habe ich mal eine Zusammenfassung
nach den uns vorliegenden Informationen erstellt und wie es sich aus meiner Sicht darstellt.
Die Reihenfolge ist willkürlich gewählt. Der ehem. verd. Bosnier könnte genauso gut auch
an 7. Stelle stehen und soll nicht als Bewertung verstanden werden.

• 1. Der Bosnier
Der ehem. verdächtige Bosnier wurde am 21.09.2005 in Innsbruck zwecks Überstellung
nach Salzburg (w.g. Körperverletzung an einem Landsmann in Ramingstein/Lungau)
festgenommen. Im Mai 2005 soll der ehem. verd. Bosnier versucht haben seinen Lands-
mann durch mehrfaches unter Wasser drücken und anschl. Werfen in die Mur zu
ermorden. Laut dem ORF-Artikel vom 23.09.2005 wurde der Bosnier bereits einige
Wochen zuvor zu dem Mordfall Kammerer befragt.
Demnach war dem ehem. verdächtigen Bosnier zum Zeitpunkt der Vernehmung zum
Fall Kammerer bereits bekannt das D.K. ermordet worden war. Daher würde ich
ausschließen das dieser Bosnier in irgendeinem Zusammenhang mit der ominösen
SMS aus Bosnien in einem Zusammenhang zu sehen ist. Warum sollte er Monate nach dem
Mord noch eine SMS an D.K. schicken. Das ergibt keinen Sinn. Von Interesse bleibt aber
weiterhin die Frage von wem denn nun die fragliche SMS gekommen ist und in welchem
Zusammenhang diese unbekannte Person aus Bosnien mit Daniela zu sehen ist. Möglich
das hier lediglich ein Handy mit D.K´s Kontaktdaten den Besitzer gewechselt hat.

• 2. Die Sandkastenliebe (Niederösterreich)
Damit meine ich jetzt den Freund aus ihrem Heimatdorf vor ihrer IBK-Zeit. Wie uns
durch @sunnudagur bekannt ist hat dieser Freund nicht studiert. Auch die Entfernung
zwischen Pürbach und IBK spricht eigentlich gegen jeden Verdacht. Es wird halt schlicht
und ergreifend das gewesen sein was man gemeinhin als eine Sandkasten- Teenagerliebelei bezeichnen würde. Wahrscheinlich sogar das dieser Freund gar nicht auf der Verdächtigenliste
der Behörden aufgetaucht ist.

• 3. Der Kufsteiner (vermutlich Niederösterreich)
Von dem Kufsteiner Freund wissen wir halt nur das er in Kufstein studiert hat. Anzunehmen
wäre das die Beiden sich aus der Gegend um ihren Heimatort kennengelernt haben
und schon vor und auch noch während der IBK-Zeit zumindest zeitweise zusammen waren.
So hat es @unbelievable00 in einem ihrer Beiträge geschildert die Daniela und dem Kufsteiner
Freund bei gemeinsamen Zugfahrten gelegentlich begegnet ist. Gegen ihn als Täter spricht
eigentlich die Tatsache das er nicht nur in Kufstein studiert sondern auch gewohnt hat. Das
macht es unwahrscheinlich das er sich zum Tatzeitpunkt in IBK aufgehalten hat.

• 4. Der on.off.Freund (o.o.F)
Von dem wissen wir eigentlich am allerwenigsten, außer das er im Stadtteil Pradl gewohnt
hat und Daniela ihn an dem Morgen noch aufsuchen wollte. Laut dem Beitrag von @321
(leider gelöscht) wohnte der o.o.F ganz in der Nähe des Tatortes. Da sich in der Defregger-
Strasse das Studentenheim Pembauer befindet (ca. 300 mtr. v. TO entfernt) könnte man
davon ausgehen das o.o.F dort gewohnt hat. Aus den anfänglichen Berichten der Medien
ist zu entnehmen das bereits zu Anfang der Ermittlungen ein nicht näher benannter Freund
befragt wurde, dieser aber aufgrund eines Alibis entlastet werden konnte. Meine Vermutung
ist daher das es sich bei dem nicht näher benannten Freund um den o.o.F gehandelt hat.
Laut dem Beitrag von @unbelievable00 soll auch er ein Studienkollege(?) gewesen sein.

• 5. Der Studienkollege
Der Studienkollege war aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte Person mit der sie
Kontakt hatte. Dieser Studienkollege wurde Ende Dezember 2013 bei der Einreise nach
Österreich verhaftet und war mehrere Wochen in Untersuchungshaft. Grundlage für die
Verhaftung waren lediglich mehrere Hautschuppen des ehemals Verdächtigen die am
Innenrock D.K´s sichergestellt worden waren. Aufgrund der mehr als dürftigen Beweis-
Kraft (…dünne Suppe – so der Verteidiger ) wurde der ehem. Verdächtige nach
mehreren Wochen aus der U-Haft entlassen und hat kurz danach Österreich wieder
verlassen. Hier noch mal der Verweis auf den Beitrag von @georg_h . Auch wenn der
Beitrag schwierig zu lesen ist (mehrfaches copy + paste) sollte man ihn gelesen haben.

• 7. Der JohnnyQuest
Diesen Verdächtigen erwähne ich lediglich nur aufgrund seines geschmacklosen Postings
im forum.oeh. Aufgrund seiner Beiträge (…ich bin froh das sie tot ist, …tja,ich habe sie halt
im gegensatz zu euch gekannt - !mit smilie! ) vermute ich Mal das er recht schnell Besuch von
den Behörden bekommen hat und einige unangenehme Fragen beantworten mußte.
Allerdings gehe ich nicht davon aus das er als Tatverdächtiger anzusehen ist.

• 8. Der Unbekannte
Die Option unbekannter Täter leitet sich aus dem Zeit-Wege-Protokoll der Innsbrucker
Polizei ab. Allem Anschein nach aber wurde die Zufalls-Täter-Theorie seitens der Ermittler
nicht weiter verfolgt oder aus ermittlungstaktischen Gründen zurückgehalten was aber
auch nur bedeuten kann das es sich nicht um einen unbekannten Zufallstäter handelt.

Anzunehmen ist das es u.U. noch weitere verdächtige Personen gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.04.2014 um 19:29
@Lohengrin

Vielen Dank für die übersichtliche Auflistung! Da hab' ich gleich ein paar Anmerkungen dazu.

Zur Zahl der Verdächtigen:

Laut parlamentarischer Anfragebeantwortung vom 30.11.2009 wurden formell sechs Personen als Verdächtige vernommen. Im Artikel der "Ganzen Woche" vom März 2014 sagt Rudolf Kammerer "Es gab schon acht Verdächtige." Es sind also seit 2009 zwei Verdächtige dazugekommen, wovon einer höchstwahrscheinlich TB war.

Zum Bosnier:

Ich sehe es auch so, dass dieser Bosnier nicht der Versender der SMS war. Mich würde allerdings sehr interessieren, was konkret ihn so verdächtig machte, dass man ihn sogar zu einer Gegenüberstellung schickte. Möglicherweise schien er in Danielas Kontaktliste auf und sein Mordversuch in Salzburg ließ die Ermittler dann hellhörig werden. Aber wie käme ein bosnischer Asylwerber auf die Kontaktliste einer MCI-Studentin? Jedenfalls würde das aber - wie du schreibst - die ominöse SMS erklären, wenn er sein Handy weitergegeben hat und der neue Besitzer aus Neugier einfach mal eine Nachricht verschickt hat.

Zu den Kufsteinern bzw. Niederösterreichern:

Welche Motivlage sich bei diesen Personen ergeben könnte, ist uns natürlich unbekannt. Ich bin aber auch deiner Meinung, dass sie sich in der Tatnacht wahrscheinlich gar nicht in Innsbruck aufgehalten haben.

Zum on-off Freund:

Da Daniela zu ihm fahren wollte, müsste die Überprüfung seines Alibis Routine gewesen sein (ebenso wie das des letzten Kontakts übrigens, und hier wurden wir ja eines Besseren belehrt). Ich würde ihn daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließen.
Wenn er im Studentenheim Defreggerstraße gewohnt hat, bliebe nur die Frage, warum ihn Daniela von den Telefonzellen anrufen wollte, die doch in unmittelbarer Nähe dieses Heims liegen.

Zum Studienkollegen:

Ja, die Suppe war dünner als durch die Medienberichte nach der Verhaftung suggeriert wurde. Aber ganz so dünn wie du schreibst (Grundlage für die Verhaftung waren lediglich mehrere Hautschuppen des ehemals Verdächtigen die am Innenrock D.K´s sichergestellt worden waren.) war sie auch wieder nicht. Es gibt die Fakten des letzten bekannten Kontakts, des fehlenden Alibis und des Fahrrads, das irgendwie von der DHS9 zum Tatort bewegt wurde.

Zu JohnnyQuest:

Den stufe ich als geistlosen Provokateur ein, der meint, unter dem Deckmäntelchen der Anonymität seinen Dreck verspritzen zu dürfen. Er hat offenbar an der WU Wien studiert und dürfte keine räumliche Nähe zum Tatort gehabt haben. Ich gehe auch davon aus, dass er bei ordentlicher Ermittlungsarbeit überprüft wurde.

Zum Unbekannten:

Ein Zufallstäter kann nie ausgeschlossen werden. Wenn man etwas recherchiert, ist man erstaunt, wie viele Zufallstaten ohne Beziehung zwischen Täter und Opfer es eigentlich so gibt. Dabei auch mit hohem Anteil an Messerattacken.

Alles in allem halte ich den Fall für lösbar. Allerdings nur mit objektiven Spuren, die ja angeblich auch gesichert wurden und nun ausgewertet werden.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 07:00
Vielen Dank für die detaillierte Auflistung, @Lohengrin !

Zu der ominösen SMS: Es ist natürlich möglich, dass da nur ein Handy mit Danielas Nummer den Besitzer gewechselt hat. Aber auch in diesem Fall müssen mMn der Vor- ebenso wie der neue Besitzer Daniela gekannt haben!

Eine Zeitung schrieb damals, der Inhalt der SMS hätte in etwa gelautet: "Daniela, bist du wirklich tot?" D.h. also, dass mit ihrer Nummer auch die Info ausgetauscht wurde, dass sie nicht mehr lebt. Hätte das jemanden, der sie nicht kannte, interessiert? Wären Vor- und neuer Besitzer zusammen die Nummern auf dem Handy durchgegangen? Unwahrscheinlich, warum sollten sie? Und auch wenn ja: Hätte der Vorbesitzer erklärt, dass diese eine Person tot ist, wenn der andere sie eh nicht kennt? Und wenn der neue Besitzer sie nicht kannte, wieso sollte er dann eine SMS an eine Unbekannte schreiben, ob sie wirklich tot ist? Klingt für mich nicht plausibel - ausser, der neue Besitzer hat Daniela auch gekannt, wusste aber nichts von ihrem Tod, nur dann ist für mich diese SMS erklärt.

Also, mE kam die SMS aus Bosnien von jemandem, der Daniela gekannt hatte, zum Zeitpunkt ihres Todes aber nicht in Innsbruck war - sonst hätte er vom Mord gewusst. Diese Info bekam er IN Bosnien - na, von wem vermutlich? Von einem weiteren Bosnier, der wiederum über den Mord an Daniela Bescheid wusste und es wichtig genug befand, es dem anderen mitzuteilen.

Für mich ist und bleibt die Bosnier-Spur die interessanteste. Und das wiederum würde unsere Ohrenzeugin gar nicht mehr so schlecht dastehen lassen...


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 08:27
Ich gehe schon davon aus, dass diese Hautschuppenanalyse für alle Verdächtige, von denen die Polizei die DNA hat, gemacht wurde. So auch von diesem Bosnier, denn da er wegen versuchtem Mord in Untersuchungshaft war, hat die Polizei seine DNA. Und seine Hautschuppen wären schwerer zu erklären, da er wahrscheinlich nicht mitgefeiert hat. Sollte also die Polizei diesen Abgleich nicht versäumt haben, glaube ich, kann man den Bosnier ausschließen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 08:39
@Allgemeines

Diese konkrete Hautschuppenanalye ist ja noch nicht gemacht worden!

In den Artikeln nach TBs Enthaftung wird dies als die "letzte Spur" bezeichnet, die jetzt mit neuesten Methoden ausgewertet wird und die, so man was findet, eine direkte Verbindung mit dem Mord ergeben könnte - sprich: Da wird es vermutlich um Hautschuppen um die Einstichwunden herum gehen.
Diese Analyse konnte bislang noch nicht gemacht werden, da die DNA-Technik offenbar noch nicht so weit war. D.h., da kann sich noch einiges ergeben.

Ich meinte auch nicht unbedingt DEN Bosnier, sondern einen - scheint ja - siehe SMS - dass es da mehrere gab.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 08:55
@ZenCat1

Im Fall des Bosniers: Wie würdest du dir das Fahrrad am Tatort erklären (angenommen, Daniela wurde wirklich zu Fuß in der Amraser Straße gesehen)?
Daniela hatte ja einen bosnischen Studienkollegen. Ob aus diesem Umfeld jemand in der DHS9 mitgefeiert hat?
Andererseits: Wenn es für das Cold Case Management Indizien in Richtung eines Bosniers gäbe, warum in aller Welt wird der Ohrenzeugin nicht geglaubt?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 09:06
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Im Fall des Bosniers: Wie würdest du dir das Fahrrad am Tatort erklären (angenommen, Daniela wurde wirklich zu Fuß in der Amraser Straße gesehen)?
Gar nicht! ;) Wobei, ausschließen kann man ja nichts - ganz wie Du schreibst, vielleicht hat der Bosnier ja an einer der Studentenfeten teilgenommen, als Freund von Danielas bosnischen Studienkollegen, die sie sehr wohl hatte? Nicht ganz abwegig... Wenn er in der DHS9 war, hätte er auch wissen können, welches Danielas Fahrrad war und wo es steht. Das ist aber zugegebenerweise weit hergeholt - die Bosnier-Theorie zieht besser, wenn Daniela selber mit dem Rad zum Tatort gefahren ist, was ja immer noch nicht ausgeschlossen ist.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wenn es für das Cold Case Management Indizien in Richtung eines Bosniers gäbe, warum in aller Welt wird der Ohrenzeugin nicht geglaubt?
Das ist die Frage aller Fragen - DIE Frage, absolut. Auf die ich natürlich keine Antwort habe und die das alles noch viel verwirrender macht, als es eh schon ist. :(


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 09:17
@nephilimfield

Der bosnische Staatsbürger wurde ja gerade wegen einer Ohrenzeugin aus U-Haft entlassen ... sie, die ihn angeblich erst identizifiert hatte, konnte seine Stimme schließlich nicht wiedererkennen!* Und das war dann trotz eines - so stand es in der TT - 1000seitigen Berichts über angeblich belastende Indizien des Mannes die Entlastung.

*Ich nehme mal an, im zweiten Versuch wurden wie bei einer Gegenüberstellung (Augenzeuge) mehrere Stimmen abgespielt ... beim ersten Mal vielleicht nur seine Stimme


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 09:30
@Hammerstein

Was ja an sich schon ein Wahnsinn ist: Diese stimmliche Gegenüberstellung wurde ja lange nach dem Mord vorgenommen . ein halbes Jahr oder noch später?

Und wenn man sich das vorstellt: Die Umstände waren da ja völlig anders! Wenn ich durch das geöffnete Fenster über viele Meter hinweg jemanden höre, ist das doch von der Klangfarbe her immer völlig anders als eine Stimme, die ich, direkt vor mir, noch dazu von einem Tonband abgespielt bekomme. Wie soll man da denn eine konkrete Aussage machen können, und ganz besonders, nachdem mehrere Monate vergangen sind?

Also, ich könnte das ganz bestimmt nicht, mich wundert es überhaupt nicht, dass die Ohrenzeugin da w.o. gegeben hat. Immerhin ging es bei ihrer Aussage um eine mögliche Verurteilung wegen Mordes, das muss ihr noch dazu den Rest gegeben haben. Der Anwalt des Tatverdächtigen hat sich damals ja diesbezüglich öffentlich geäußert, in etwa, dass man diese "Gegenüberstellung" wesentlich früher hätte vornehmen müssen. Und auch dann wäre es mE extrem schwer gewesen, da etwas mit Sicherheit zu erkennen/sagen zu können.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 10:56
@ZenCat1

Bei der Ohrenzeugin handelt sich allerdings nicht um die Zeugin, die überall in den Medien unmittelbar nach der Mordnacht zitiert wurde (bzw. die Ermittler zitierten sie). Diese Ohrenzeugin - den bosnischen Staatsbürger betreffend - wurde erst später ausgeforscht (so stand's in einem Artikel vom Standard, der hier kürzlich zitiert wurde). ... Ehrlich gesagt würde ich als Geschworener so einer Aussage kaum Bedeutung zumessen. Ich könnte auch nie eine Stimme wiedererkennen, es sei denn, sie wäre extrem markant, was ja durchaus vorkommen kann. Bernadette von Big Bang Theory z.B. ... :-P


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10.04.2014 um 11:27
@Hammerstein
Zitat von HammersteinHammerstein schrieb: Der bosnische Staatsbürger wurde ja gerade wegen einer Ohrenzeugin aus U-Haft entlassen ... sie, die ihn angeblich erst identizifiert hatte, konnte seine Stimme schließlich nicht wiedererkennen!
Da muss es doch um die Ohrenzeugin gehen, die den "gebrochen deutsch sprechenden Mann" gehört hat - die Zeugin mit der "akzentfreies Deutsch" Aussage hätte man wohl einem radebrechenden Bosnier gar nicht erst gegenüberzustellen brauchen?

Dass die "Radebrecher"- Zeugin, die aus dem ORF-Interview, erst später ausgeforscht wurde, glaub ich, ehrlich gesagt, nicht. Das stand, soweit ich weiss, nur dieses eine Mal im "Standard", und inzwischen sind wir in diesem Fall ja schon etliche Diskrepanzen, Unstimmigkeiten und völlige Fehlinformationen der Presse gewöhnt. Wissen wir, dass genau das jetzt stimmt oder nicht? Nein, können wir nicht wissen.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier überhaupt nicht Stimmung für irgendwelche Ohrenzeugen machen, vor allem, weil niemand von uns konkret weiss, wer was gehört und wann bei der Polizei ausgesagt hat. Ich wollte ganz grundsätzlich den auditiven Stimmenvergleich - mit wem auch immer der gemacht wurde - anzweifeln, ich glaube nicht, dass da auch nur irgendwas aussagekräftig ist. Vgl. dazu: http://www.jurawelt.com/anwaelte/informationen/8309?OUTPUTFORMAT=PRINT (Archiv-Version vom 31.01.2010)

Punkt 4, die Gesichtspunkte, auf die zu achten sind. Kann mir absolut nicht vorstellen, dass das in Innsbruck in dieser Professionalität abgelaufen ist. Zumal ja die Situation, in der die Stimme gehört wurde - akzentfrei deutsch oder nicht - ja kaum auf einer Tonbandaufnahme so nachgestellt wird, wie sie in Wirklichkeit war. Ein potentieller Mörder, der seine Stimme für den Vergleich abgibt. wird sich hüten - und es auch kaum schaffen - im Nachhinein solche Emotionen in das, was er sagt, zu legen, wie er sie kurz vor der Tat, als er gehört wurde, gehabt hat. Und schwupp, schon sind die Gegebenheiten völlig andere und 100%ige Sicherheit kann mE gar nicht mehr gegeben sein.

Gibts hier Experten für Stimmenvergleiche? Würd mich interessieren, ob das wirklich so eine unsichere, kaum machbare Sache ist, wie ich mir das vorstelle.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 11:42
Bei uns ist es bei einem Stimmvergleich so, dass der Zeuge die Stimme des Verdächtigen nicht isoliert, sondern neben anderen Stimmen hört und die Vergleichsstimmen müssen eine gewisse Klangähnlichkeit aufweisen. Das wird in Österreich nicht anders sein.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 11:46
Danke, @AngRa !

Damit fallen aber sämtliche Emotionen in der Stimme weg, weil die Umstände völlig andere sind, der Klang ändert sich, der Ausdruck ist ein anderer, die Vergleichssituation sowieso - für mich keine Voraussetzungen, auch nur irgendwas mit Sicherheit sagen zu können. Der Ohrenzeugin, wer auch immer sie war, blieb damit eigentlich nix anderes übrig, als diese auditive Gegenüberstellung abzubrechen und sich "nicht mehr sicher zu sein".


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 12:05
Bei diesem verdächtigen Bosnier wurde übrigens nicht nur eine auditive Gegenüberstellung gemacht, sondern auch eine visuelle. Sprich, der Verdächtige wurde auch einem Augenzeugen gegenübergestellt, der ihn aber nicht wiedererkannte.

http://tirv1.orf.at/stories/96887

Es kann sich bei diesem Augenzeugen eigentlich nur um denjenigen handeln, der den blonden Unbekannten gesehen hat. Und der scheint ja mittlerweile völlig aus dem Blickfeld verschwunden zu sein.

Interessant finde ich, dass der Anwalt des Bosniers die späte Gegenüberstellung kritisierte, obwohl sie seinem Mandanten ja entgegenkam.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.04.2014 um 12:13
Ja, es gab offensichtlich mehrere "Gegenüberstellungen".
In der TT stand z.B.:

"Zum Zwecke von Einvernahmen und Gegenüberstellungen ließ man daraufhin den in Salzburger Strafhaft Einsitzenden nach Innsbruck verlegen.

Die Hoffnung das Gewaltverbrechen in Kürze klären zu können, scheint sich jedoch mittlerweile zerschlagen zu haben. Sämtliche Gegenüberstellungen verliefen nämlich negativ.

Auch eine erst später ausgeforschte Zeugin, die schon glaubte in der Stimme des Bosniers den Kammerer-Mörder eindeutig wiederzuerkennen, war sich letztendlich nicht mehr sicher."


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