So, das Bier für
@nephilimfield hab ich mitgetrunken, den Schnaps für
@AngRa leider nicht - tut leid, vertrag ich nicht
:)Hab mir das Video mehrmals angeschaut und find eigentlich keinen Grund, an den Aussagen der Frau zu zweifeln. Grundsätzlich bin ich einer Meinung mit Euch beiden, was Zeugenaussagen betrifft; die sind immer mit Vorsicht zu genießen - außerdem sollte man bitte nie verwechseln, was konkret gesagt wird (jetzt also im Video, direkt von der Ohrenzeugin) und was die Medien schreiben.
@nephilimfield nephilimfield schrieb:Es gibt bzgl. der Ohrenzeugin jetzt drei Aussagen:
1) Der Mann sprach akzentfrei Deutsch
2) Der Mann sprach Deutsch mit leichtem Akzent
3) Der Mann sprach gebrochenes Deutsch
Tja, diese Zeugenaussagen sind - um es mal zurückhaltend auszudrücken - schon wenig hilfreich.
Ich hab mich immer schon über diese Akzentsache gewundert und das hier auch kundgetan. Im ersten Bericht darüber nach dem Mord - muss die TT gewesen sein - hieß es noch, "deutsch mit ausländischem Akzent". Und dann gab es den "Schwenk", ab dem nächsten Tag schrieben alle Zeitungen nur mehr von "akzentfreiem Deutsch" - in der Zeit nach dem Mord. Auffallend war damals für mich, dass das in den Artikeln auch erwähnt wurde, wenn es überhaupt nicht "reinpasste", also nicht im Zusammenhang mit Zeugensuche oder so, das wurde richtig hervorgehoben - eigentlich so, dass ich das Gefühl hatte, was soll das, wollen die irgendwohin lenken oder umgekehrt von irgendwas ablenken?
Da ich aber nie einen Rapoldipark"bewohner" als Täter im Auge hatte, hab ich das nicht weiter verfolgt. Das war übrigens auch die Zeit, in der eine hiesige Politikerin vehement bestritt, dass es im Rapoldipark eine (ausländische) Drogenszene gibt.
Tja, dann wurde der bosnische Asylbewerber hops genommen, und plötzlich wurde wieder von ausländischem Akzent geschrieben.
@AngRa , ich glaube nicht, dass die Ohrenzeugin auf Marokkaner lenken will, im Gegenteil. Sie betont ja mehrere Male dieses "freundschaftliche Verhältnis", das sie herausgehört hat - und ich glaube, wir können ziemlich sicher sein, dass Daniela keine Kontakte zur Rapoldiparkszene hatte. Aber, sie hatte Kontakte zu Leuten aus dem ehemaligen Jugoslawien, das wissen wir als Fakt. Z.B. dieser bosnische ehemals Tatverdächtige, von dessen Handy nach Danielas Tod eine SMS an sie geschickt wurde. Er hatte ganz offensichtlich ihre Telefonnummer - die wird er nirgends gefunden haben, es ist davon auszugehen, dass sie sie ihm gegeben hat. Damit hat sie ihn gekannt und als jemand erachtet, dem sie ihre Telefonnummer geben kann. Kurz gesagt bringt für mich die Aussage der Ohrenzeugin wieder den/die Bosnier ins Spiel, und zwar ganz extrem.
Warum sie jetzt erst an die Öffentlichkeit geht? Weil sie vorher keinen Grund hatte! Sie hat alles, was sie wusste, der Polizei gesagt, die wiederum nichts auf ihre Aussage gab, weil es dafür keine Zeugen gab. Hallo? Brauch ich jetzt als Zeuge schon Zeugen, um glaubwürdig zu sein? Und jeder, der schon mal mit der Polizei zu tun hatte, weiß vielleicht, dass man schnell äußerst arrogant und ungut behandelt werden kann...
So, und nachher gabs ja nichts mehr bis zum Bosnier. Diese Ohrenzeugin - da sie die einzige war - war also auch diese Frau, die sich die Gegenüberstellung angetan hat. Wie lange nach dem Mord war das? 3 Jahre? Und, sie hat den Bosnier nicht "ausgeliefert", sondern brach ab, weil sie sich nicht sicher war. Das macht sie für mich glaubwürdiger - manch andere hätten darauf bestanden, dass er es war, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie wollte sich ganz sicher sein - und dass sie sich das nach mehreren Jahren bei einer verbalen Gegenüberstellung (sie hat ihn ja nicht gesehen) nicht mehr ist, liegt eigentlich auf der Hand, oder?
Und nachher gab es nichts mehr, weshalb sie sich an die Medien hätte wenden können. Okay, zu dem Zeitpunkt, als TB angeklagt wurde, hätte sie sich melden müssen - aber wissen wir, ob sie das getan hat oder nicht? Die Tatsache, dass der ORF sich jetzt öffentlich gegen die Ermittler stellt, ist ja schon eine Sensation für sich - vielleicht wollte sie damals schon reden, wurde aber nicht "gehört"? Erst jetzt, wo sich wirklich ein Skandal abzeichnet, hat man vielleicht erst die Wichtigkeit dieser Aussage erkannt?
Ist jetzt natürlich alles nur meine ganz persönliche "Zusammenreimung" von dem allem, aber ein bissl Sinn machts vielleicht?
@AngRa AngRa schrieb:Was heißt überhaupt, dass nach ihrer Einschätzung das Opfer alles gut im Griff hatte, so dass Hilfe entbehrlich erschien. Meiner Einschätzung nach hatte das Opfer eine hohe BAK und war zu umfangreichen beschwichtigenden Diskussionen nicht mehr in der Lage.
Außer, sie hat den Mann gekannt, und das kommt ja auch ganz klar raus. Mit 2,5 Promille hätte sie bei einem Fremden doch schon geschrieen, wenn er sie schief angeschaut hätte, und nicht mehr beschwichtigt, denk ich mal. Aber wenn sie denjenigen kannte und sich keiner Gefahr bewusst war, dann hätte sie ganz normal mit ihm geredet. Gelallt vielleicht, aber in normalem Tonfall. Ist für mich noch mehr Hinweis, dass sie den Mann kannte. Und umfangreich war die Diskussion ja nicht, oder?
Und
@Ylenia , dass sie nach fast 9 Jahren immer noch weiß, dass es ein ausländischer Akzent war, was soll daran so unvorstellbar sein? Sie hat ihn damals gehört, hat das bei der Kripo ausgesagt, macht sich jetzt schwere Vorwürfe - das wird sie, so denke ich, in ihrem Leben nicht mehr vergessen.
Sorry wegen der Ausführlichkeit, all diese "Neuigkeiten" setzen mir ziemlich zu.
:(