Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005
06.02.2014 um 09:25In einem Artikel der TT stand, dass der TV sehr wohl nach der Tat überprüft wurde (und nicht erst drei Jahre danach ...).
Kornblume schrieb:In einem Artikel der TT stand, dass der TV sehr wohl nach der Tat überprüft wurde (und nicht erst drei Jahre danach ...).Das wäre interessant, was dort untersucht wurde. Z.B zu diesem Zeitpunkt schlicht und einfach nur die DNA eingesammelt worden sein. Wie gesagt, für der Anwalt kann es zu schweren Konsequenzen führen, wenn er die Unwahrheit sagt.
nephilimfield schrieb:Nochmal konkret gefragt: Glauben Sie ernsthaft, dass das Alibi des bekannten letzten Kontakts eines Mordopfers nicht sofort überprüft wurde?Es mag gefragt worden sein, aber ist zumindest nicht mehr in den Ermittelungsakten zu finden. Und hier wäre wesentlich, was der Zimmernachbar damals behauptet hat.
Doverex schrieb:Ich finde das überhaupt nicht gut, zum derzeitigen Stand der Dinge, unser ganzes öster. Justizsysthem und somit unsere Rechtspflege und ausführende Organe in den Dreck ziehen zu wollen, mit reinen Spekulationen.Fragen Sie doch einfach mal den Richter des Bundesgerichtshof in D, warum seine Bewertung der Stafjustiz für D so schlecht ist. Ich weiß, man will das nicht wahr haben, weil es extrem bedrohlich ist. Wenn man zur falschen Zeit am falschen Platz war, hat man u.U. ein schwerwiegendes Problem, da die Wahrheit nur in 75% der Fälle ermittelt wird. Das ist bedrohlich, liegt aber eher in der Natur der Sache, weil die Justiz vermutlich auch nicht besser sein kann.
nephilimfield schrieb:Der Fall wurde ja Jahre später nochmal vom LKA aufgerollt. Vielleicht hat man im Zuge dessen die Zeugen nochmal befragt, und der ZK war gerade im Ausland. Sonst hätte man ihn wohl persönlich vorgeladen.Alles nur Vermutungen, eins steht fest, sollte der ZN nach der Tat vernommen worden sein, so fehlt jetzt in der Akte das Protokoll. Ob er überhaupt vernommen wurde, fehlt schlicht und einfach der Nachweis. Das so etwas aus der Akte verschwindet ist recht unwahrscheinlich, daher kann es durchaus sein, dass wirkliich die Befragung nicht stattgefunden hat.
JosefK1914 schrieb:Und hier wäre wesentlich, was der Zimmernachbar damals behauptet hat.@JosefK1914
Doverex schrieb:Das würde notgedrungen also bedeuten, der Anwalt konnte nur so was wie einen groben "Zwischenbericht" der Ermittlungen und Verdachtslage einsehen. Wo die Protokolle von den Vernehmungen von 2005 noch gar nicht drin stehen (Spekulation).Das mag sein, wäre aber dann ein äußerst schwerwiegender Fehler der StA. Wenn die U-Haft darauf aufbaut, muss ein StA diese dem Anwalt entsprechend zur Verfügung stellen. Alles andere wäre ein Unding. Die StA behauptet ja gerade, dass sich dieses geändert habe, da wäre sie dazu verpflichtet, diese 1. Aussage des Zimmernachbarn dem Anwalt zu übergeben.
paraheinz schrieb:Inwieweit ist das fehlende Protokoll ein eindeutiger Nachteil für den Beschuldigten?Bitte schreib "...WÄRE das fehlende Protokoll..."
JosefK1914 schrieb:Ich glaube daher eher, dass das Protokoll zumindest aus den Akten verschwunden ist.@JosefK1914
paraheinz schrieb:Inwieweit ist eine Änderung der Aussage für den Haftrichter interessant?Das wäre schon wesentlich. Die StA behauptet in der Öffentlichkeit, dass der Verdächtige kein Alibi mehr habe. Und hat die Vermutung ausgesprochen, dass das neue Aussage durch die geänderte Verflechtung (sozialen Kontakte) zustande gekommen ist.
JosefK1914 schrieb:Also diese 1. Zeugenaussage hätte dem Haftrichter und damit dem Anwalt unbedingt vorgelegt werden müssenNa ja, auf alle Fälle lag ihm die Zeugenaussage des Zimmerkollegen vor, leider wohl eine Version die erst im Bericht von 2008 drinnen stand.
paraheinz schrieb:Natürlich wäre es von Interesse, wenn man eine schriftlich protokolliertes Alibi von damals hätte ...@paraheinz