Deborah Sassen, Düsseldorf

Ich finde es hier auch ganz besonders schlimm, dass es keine neuen Hinweise gibt und der Fall auch nicht so im Fokus der Interesse steht.

Deborah ist einige Monate älter als ich und deshalb beschäftigt mich auch dieser Fall sehr.

Was mag hier nur passiert sein? Wenn ich mir ausmale, dass ihr etwas zugestoßen ist und wie es möglicherweise passiert sein könnte wird es mir ganz anders da ich damals eben wie sie Schülerin war und denselben "Gefahren" ausgesetzt. Man hatte wohl die gleichen Gedanken, Ängste usw.

Ich hoffe, man findet auch noch etwas über ihr Schicksal heraus.

Ich habe jetzt auch versucht einen Überblick hier zu bekommen, leider ist ja nicht sehr viel bekannt.

Was mir komisch vorkommt, ist die Sache nit dem Schwimmunterricht. Hat die Schule ein eigenes Schwimmbad? Wenn nein, war die Klasse allein mit dem Bademeister? Oder gab es zeitgleich weitere Schwimmgäste, z.B. ältere Herren, die meistens tauchen, und zwar dort wo kleine Mädchen ihre Schwimmübungen machen?
Leider beobachte ich derlei immer wieder in öffentlichen Schwimmbädern.

@Hanseatin
Wenn Schulschwimmen ist, sind die Schwimmbäder nur dafür auf.

Schwimmbäder in oder in der Nähe sind heute selten. Damals noch nicht.

Zwei entsprechend ausgebildete LehrerInnen sind immer dabei.

Ja, das ist bei uns heute auch so, zumindest wenn dad Bad nur über eine einzige Halle verfügt.

Wissen wir, wie es konkret damals zum Zeitpunkt von Deborahs Verschwinden war?
Letzte Stunde Schwimmen, dann Begleitung zurück zur Schule (durch Lehrer, Eltern bzw. wen sonst?), dort Einsammeln des Ranzens und Antreten des Heimwegs?
Es war ja die Rede von der Hintertür der Schule.
Also Heimweg direkt vom Schwimmbad kommt nicht in Betracht, wegen der Zeugensichtung, oder?

@Hanseatin

Hanseatin schrieb:Letzte Stunde Schwimmen, dann Begleitung zurück zur Schule (durch Lehrer, Eltern bzw. wen sonst?), dort Einsammeln des Ranzens und Antreten des Heimwegs?
Es war ja die Rede von der Hintertür der Schule.
Also Heimweg direkt vom Schwimmbad kommt nicht in Betracht, wegen der Zeugensichtung, oder?

Die Klasse wird damals normalerweise mit einem Bus von ihrer Grundschule am Rheindorfer Weg zum Schwimmen gebracht und später entsprechend dort wieder abgesetzt worden sein.
Ich tippe darauf, dass der Schwimmunterricht im Schwimmbad Niederheid stattgefunden hat.
Dieses liegt ungefähr 10 Autominuten von der Schule entfernt und wird gerade von Grundschulen aus den südlicheren Stadtteilen Düsseldorfs gerne genutzt. Ob es 1996 immer komplett für das Schulschwimmen gesperrt wurde, weiß ich aktuell nicht. Ich gehe aber davon aus.

In der Nähe gibt es auch noch das Lehrschwimmbecken "Am Massenberger Kamp". Dieses war mir nicht bekannt.
Würde aber natürlich auch Sinn machen.

Man kann aus meiner Sicht - unabhängig von der Zeugensichtung - davon ausgehen, dass die Klasse komplett zur Schule zurückgekehrt ist, Debbie den Ranzen geholt und sich auf den Heimweg gemacht hat.

trullala schrieb:Man kann aus meiner Sicht - unabhängig von der Zeugensichtung - davon ausgehen, dass die Klasse komplett zur Schule zurückgekehrt ist, Debbie den Ranzen geholt und sich auf den Heimweg gemacht hat.

Ich hatte das mit dem Ranzen holen auch vorhin erst gelesen, finde aber den Artikel gerade nicht mehr, wo das explizit erwähnt wurde. Es sollen von der Schule bis zu Debbie's Zuhause nur gute 100 m gewesen sein. Dass da mal was passiert und es keiner gesehen haben soll, auch keine Mitschüler - ist echt merkwürdig.

Hier in der Nähe wird das mit dem Schulschwimmen aktuell immer unterschiedlich gehandhabt. In einem Bad wird das komplette Schwimmbad geschlossen, in dem anderen in der Nähe werden nur ein paar Bahnen gesperrt.
Zu meiner Schulzeit war das Bad auch komplett gesperrt, wir waren auch eine Menge Schüler und da hätte sonst keiner schwimmen können.
Wie das bei Debbie's Klasse war, dazu habe ich nichts gefunden.

Herbstkind schrieb:Es sollen von der Schule bis zu Debbie's Zuhause nur gute 100 m gewesen sein. Dass da mal was passiert und es keiner gesehen haben soll, auch keine Mitschüler - ist echt merkwürdig.

Der Heimweg ist schon ein wenig länger gewesen.
Sie hat damals am Kohlrauschweg gewohnt und somit gut 10 min zu Fuß nach Hause gehabt.

Für mich ist es nur schwer vorstellbar, dass ihr auf der Kölner Landstraße etwas zugestoßen sein könnte. Diese ist stark frequentiert.
Lt. ihrer Mutter hätte Sie diesen Weg eigentlich einschlagen sollen.

https://www.sat1.de/tv/akte/video/2016-debbie-sassen-20-jahre-ungewissheit-clip (Archiv-Version vom 26.11.2020)

Ab ca. 1:00 min kommt sie zu Wort und schildert auch, dass sie Debbie über einen längeren Zeitraum sogar zu Schule gebracht / wieder abgeholt habe.

Ein wenig anders sieht aus, wenn Sie nicht über die Kölner Landstraße gelaufen ist, sondern "hinten rum" (z.B. über Cronenberger Weg / Röntgenweg / Mergelgasse). Dann wäre Sie durch ein eher ruhiges Wohngebiet gegangen.

Hier gibt es im Internet auch verschiedene Aussagen, bei Focus hieß es 100 m, bei rp-online.de sind es 1000 m. Das nur mal als Beispiel.

https://www.focus.de/regional/duesseldorf/fall-nach-22-jahren-unaufgeklaert-vermisste-schuelerin-debbie-sassen_id_8698864.html

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/debbie-sassen-seit-20-jahren-vermisst_aid-16758397

Da fängt es ja schon an... @trullala
Ich werde mir den von dir geposteten Link gleich mal anschauen.

Sie ging doch durch einen Park. Dort gab es eine Beobachtung von zwei Mädchen, die man zwar erwähnt, aber nicht was sie beinhaltete.

@Katinka1971 hast Du dazu eine Quelle?

Die Polizei wird damals sicher ihre Arbeit gemacht haben. Es gab ja eine großangelegte Suche und ich gehe stark davon aus, dass ähnlich gelagerte Fälle überprüft wurden.

Auch der Busfahrer, der die Kinder zurück zur Grundschule brachte, wurde mit Sicherheit genau unter die Lupe genommen.

Ich denke, das Debbie mangels Leiche und Augenzeugen wohl in ein Auto gezerrt wurde. An einen Übergriff durch einen Anwohner glaube ich eher weniger, zu groß das Risiko um diese Tageszeit gesehen zu werden. Oder das andere Nachbarn durch Schreie aufmerksam werden. Auch hätten Hunde die Geruchsspur verfolgen können.

Weiß eigentlich jemand, ob damals die Suche mit Spürhunden etwas ergeben hat? Konnte der Punkt, wo sie verschwunden ist, näher eingegrenzt werden? Es wurde schließlich relativ zeitnah durch die Polizei gesucht.

@Herbstkind
Aktenzeichen xy Wo ist mein Kind?

Aussage während der Sendung, nicht im Filmfall erwähnt.

@Katinka1971 danke, mal sehen ob man die Sendung noch finden kann.

Die Aussagen und Berichte in den Fall sind echt teilweise sehr widersprüchlich. Was mich beschäftigt, ist die Sache wann sie nach Hause kommen sollte. Einmal hieß es um 12.42 meldete der Stiefvater sie als vermisst (steht im Eimgangsthread) und dann gibt's mehrere Bericht u. A. Auch bei Aktenzeichen xy, wo die Schwester der Mutter mitteilte, dass Debbie nicht nach Hause gekommen ist und sie dann als vermisst gemeldet wurde. Es wundert mich sehr. Anita war auf einer Tagesschule, Freitags war immer früh Schule aus, aber Dienstags war eigentlich meist bis 15 Uhr Schule. Naja es könnte ja evtl. Was ausgefallen sein oder sie ist früher nach Hause. Aber merkwürdig finde ich das schon. Leider erinner ich mich nicht mehr genau daran, dass ist einfach zu lange her.

Vielleicht ist es wie bei Natascha Kampusch?
Sie wurde von einem Mann entführt und wird jetzt irgendwo festgehalten?

Flower2018 schrieb:Vielleicht ist es wie bei Natascha Kampusch?
Sie wurde von einem Mann entführt und wird jetzt irgendwo festgehalten?

Leider zeigt die Statistik, dass es sich bei ähnlichen Taten um Nahraumtaten handelt, d. h. der Täter stammt aus dem nahen/nächsten Umfeld

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/Forschungsergebnisse/2004GeografischesVerhaltenFremderTaeterBeiSexuellenGewaltdelikten.html

Flower2018 schrieb:Vielleicht ist es wie bei Natascha Kampusch?
Sie wurde von einem Mann entführt und wird jetzt irgendwo festgehalten?

Leider glaube ich das Debbie umgebracht worden ist.
Ich denke die Polizei wird sogar wissen wer es war, kann diesem Mann den Mord aber nicht nachweisen.
Ich meine die Worte des Kommissar bei Aktenzeichen waren an eine bestimmte Person gerichtet.

Gerade auf Sat1 Akte Spezial "Vermisst" ... mit dem Fall Debbie.

Ich habe den Beitrag auch gesehen.
Wahnsinn wie die Mutter da befragt wurde... Als wäre die eine Tatverdächtige und wie sie dann erst einmal selbst an sich zweifelte ob sie ihrer Tochter etwas angetan habe.
Man hat ja schon so einiges gelesen aber es nochmal aus dieser persönlichen Sicht geschildert zu bekommen ist ja echt nochmal ziemlich heftig.

Wer es verpasst hat, kann es hier noch einmal online sehen: https://www.joyn.de/play/serien/akte-2020/2020-22-episode-22

Ich fand den Beitrag über Debbie sehr emotional... was ihre Mutter durchmachen musste und immer noch muss reicht für zehn Leben. Und auch wenn es absolut verständlich ist, dass ihr Leben spätestens nach dem Tod der großen Schwester "vorbei" war, so ist es doch überaus bedauerlich... ich wünsche ihr sehr, dass Debbies Schicksal noch aufgeklärt werden kann.

Was mir bisher nicht so bewusst war, ist der angesprochene damalige Verdacht, dass es einen Zusammenhang zum Fall Claudia Ruf gibt. Auch wenn das von Ermittlerseite dementiert wurde, bleibt einmal mehr zu hoffen, dass im Fall Claudia Ruf irgendwann der Durchbruch gelingt - und dann konkret untersucht werden kann, ob es Parallelen zu Debbies Verschwinden gibt.