Naja, bei der Motivsuche geht's nicht mehr so recht voran. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich das Verdeckungsmotiv bevorzuge, aber zugegeben, komplett ausschließen kann man das Raubmotiv und jenes, das
@überwälder angedeutet hat *rotanlauf* auch nicht.
Ich würde gerne noch einmal auf den Fahrtwunsch "Marquartstein" sprechen. Der geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Für eine Finte halte ich ihn nicht. Eigentlich machte der Täter bezüglich seiner Ziele zu keinem Zeitpunkt Finten, er wollte zeitweilig wohl wirklich zum Münchener Hauptbahnhof oder wahlweise zum Flughafen, es wäre nur nicht sein Endziel geblieben. Und was hätte es für einen Sinn ergeben, Marquartstein als Ziel zu nennen, wenn er da überhaupt nie hinwollte? Er hätte spätestens kurz vor der Autobahnausfahrt ja doch sein richtiges Ziel nennen müssen, womit die "Täuschung" völlig sinnlos geworden wäre.
Andererseits haben ja einige dagegenargumentiert, dass Marquartstein und auch die umliegenden Käffer dermaßen überschaubar sind, dass es unmöglich ist, dass ein so auffälliger Täter, von dem ein gutes, prominentes Phantombild existiert, dort wohnhaft war. Dieser Argumentation muss man folgen, ich halte das auch für unmöglich.
Trotzdem bin ich mir relativ sicher, dass er eine zeitlang wirklich nach Marquartstein wollte, aber warum? Er lebte dort nicht, der Tatort war woanders, vermutlich stand auch sein Fahrzeug am Tatort und dass die Langendonks den Täter beim Mittagessen kennengelernt haben, halte ich auch für ausgeschlossen. Wesentlich später, um 14:30, erwähnten sie beim Telefonat nichts von einer neuen Bekanntschaft und auch sonst spricht vieles dagegen. Ich glaube, die zufällige Tatsache, dass die Langendonks vorher auch in Marquartstein waren, haben stets alle verwirrt.
Also, was wollte er dort? Ich vermute, dass er dort einen Anlaufpunkt hatte. Einen Komplizen, einen guten Kumpel, (s)eine Freundin. Vielleicht hatte er ja sogar bei einen von denen für ein paar Tage gewohnt.
Ob das heute für die Polizei noch eine heiße Spur wäre, glaube ich eher nicht. Aber es gibt da draußen bestimmt heute noch einige Personen, die den Täter identifizieren und die Tat aufklären könnten.