@HerculePoirot Ja, genau so sehe ich das auch.
Mord als Verdeckung einer anderen Straftat, das ist gar nicht so selten, nicht umsonst ist es ausdrücklich in &211 StGb aufgenommen.
Die Langendonks könnten in den Wald getreten sein, um zu pinkeln oder - wie du vorschlägst - ein Foto zu machen, oder Beeren zu sammeln, denkbare Gründe gibt es genug.
Und dabei überraschten sie den Täter bei einer höchst illegalen Aktivität. Er buddelte an seinem Drogen- oder Waffen- oder Beutedepot oder er vergrub eventuell sogar eine andere Leiche. Was auch seine schmutzigen Fingernägel hinreichend erklären würde.
Ich denke zwar nicht, dass er seine Aktion fortsetzte, eher würde ich meinen, er floh erst einmal vom Tatort und erst, als dort alles ruhig blieb, die Zeugen offensichtlich nicht die Polizei alarmiert hatten, dorthin zurückkehrte. Aber das ist eigentlich eine eher unwichtige Detailfrage.
Dann versuchte er falsche Spuren zu legen, indem er die Langendonks möglichst weit Richtung Holland zu verfrachten.
Nun musste er auf jeden Fall nach Litzlwalchen zurück, weil, wenn diese Theorie stimmt, sein eigenes Fahrzeug noch dort rumstand.
Und anscheinend musste er möglichst schnell zurück. Auch dafür kann es diverse Gründe geben, von denen sogar manche zugleich zugetroffen haben können:
- er musste zu einer bestimmten Uhrzeit an seinem Arbeitsplatz sein, schon um nicht aufzufallen (siehe wiederum
@HerculePoirot) oder er hatte einen anderen wichtigen Termin, bei dem ein Fernbleiben auffällig gewesen wäre
- er musste am Tatort noch Spuren des Mordes beseitigen
- er musste sein kriminelles Depot auflösen
- er musste sein an verdächtiger Stelle parkendes eigenes Auto (evtl. mit österreichischem Kennzeichen) vom Tatort fortschaffen
Für mich ist die "Verdeckung einer Straftat" wirklich das naheliegendste Motiv. Wir können gerne noch andere durchspielen, aber viele werfen halt mehr Fragen auf, als sie lösen.
Wie gesagt: Ein normaler Raubmord war es wohl nicht, weil der Täter an den bescheidenen Habseligkeiten der Langendonks nur geringes Interesse zeigte, außerdem spricht die zeitweilige Konfusität des Täters gegen eine geplante Tat.
Und dass die Langendonks jemanden auf der Reise (aus welchen Gründen auch immer) mitgenommen haben, dagegen spricht u.a. ihr stundenlanges Mittagspäuschen.