egaht schrieb:@Mc_Manus ,
ich sehe durchaus einen vorteil,nämlich dann wenn der täter glaubt es wäre
für ihn vorteilhaft wenn er so schnell wie möglich wieder den tatort erreicht.
zum beispiel um spuren, vielleicht in form eines fahrzeuges, zu beseitigen.
nachdem ja noch leute am flugplatz waren konnte sich der täter eben nicht
ganz sicher sein dass diese zeugen nicht doch noch die polizei anrufen.
der täter tötet das ehepaar,danach hat er mitbekommen dass doch noch leute
auf dem flugplatz waren, jetzt versteckt er sich und sondiert die lage.
nach 2 stunden ist er sich ziemlich sicher dass diese zeugen die schüsse
nicht mit ihm in verbindung bringen. der täter hat während seiner langen
fahrt nach nürnberg und im taxi allerdings genügend zeit zum zweifeln.
"und wenn diese zeugen den vorfall/schüsse doch noch melden.......".
daraufhin bekommt er kalte füsse und beschliesst den tatort aufzusuchen.
was nützt es den täter mit dem zug nach münchen zu fahren um unauffällig
zu bleiben, wenn die polizei gleichzeitig den tatort absucht und spuren finden
die ihn mit dem mord in verbindung bringen.
fazit: der täter hat hier eine klare abwägung gezogen .
Es war für ihn in jedem Fall die schlechtmöglichste Abwägung. Die Erstellung des Phantombildes hat er -durch zwei Taxifahrten- ganz alleine zu verantworten. Die Fahrt von N-Altenfurt nach N-Hbf war möglicherweise nicht zu vermeiden gewesen; die zweite Taxifahrt dürfte aber wohl die prägendere -in Sachen Phantombild- gewesen sein.
Letztendlich hat er Glück, dass das Phantombild auch nach 18 Jahren nichts genützt hat, aber das kann er eigentlich damals nicht einkalkuliert haben. Wir wissen wenig, aber nahezu sicher ist, dass wir es mit einem Mitteleuropäer mit österreichischem oder bayrischem Akzent zu tun haben - und wenn er nicht ganz schnell am 08.06.1997 von Litzlwalchen nach München/Wien zu den dortigen Flughäfen geflohen ist -um z.B. in Südamerika unterzutauchen-, dann musste er dauerhaft großen Schiss haben, irgendwie doch entdeckt/erkannt zu werden.
Genau unter den Aspekten sehe ich die zweite Taxifahrt - da hat er definitiv sein Hirn nicht eingeschaltet.
Du sprichst (in Sachen Abwägung) den Zeitvorteil an, den die zweite Taxifahrt gehabt haben KÖNNTE. Aber gibt es den wirklich? 3 Std. hat die Fahrt von N-Hbf bis nach Litzlwalchen gedauert. 3 Stunden mit jemanden, der sich sein Gesicht in dieser Zeit gut einprägen konnte - mögliche Perücke hin oder her...
Die logische bessere Alternative lautet schnelle Zugfahrt von N-Hbf nach M-Hbf (ggf. Rosenheim / Traunstein) und dann irgendwie nach Litzlwalchen. Klar, dann muss evtl. wieder ein Taxi ins Spiel kommen und das Risiko steigt ein wenig. DAS wäre in meinen Augen aber eine echte Abwägung gewesen, zumal wir dann maximal von 4 Stunden sprechen.
Eine andere Frage, die auf mittlerweile 21 Thread-Seiten noch überhaupt nicht thematisiert worden ist:
Wann ist der Tatort am Litzlwalchener Hölzl als solcher eigentlich identitifiziert worden? Ich würde schon eine Wette eingehen, dass das Tage ggf. Wochen gedauert hat, bis man auf diesen konkreten Ort gekommen ist.
Wie sollen die Ermittler in N-Altenfurt überhaupt halbwegs zeitnah eine Querverbindung dorthin gefunden haben? Sie werden vielleicht irgendwie eine Spur nach Marquartstein oder ins sonstige Voralpengebiet zu Stationen der L's aufgenommen haben - aber nach Litzlwalchen führte doch ganz sicher erst einmal gar nichts.
Wie die Querverbindung letztendlich entstanden ist, würde mich echt brennend interessieren. Selbst wenn ein Waldarbeiter die Patronenhülsen bzw. Patronen am Waldrand nach einigen Tagen (Wochen?) findet - bis da eine Verbindung zum 270 km entfernten Brand eines Wohnmobils mit zwei Leichen zweifelsfrei nachgewiesen ist, vergeht wieder massig an Zeit.
Und eben genau das kann er noch am ehesten geahnt haben - eben dass niemand die ganz schnelle Querverbindung nach Litzlwalchen herstellt. Und ich sehe es auch so wie viele hier, dass er gut 2 Stunden nach dem Doppelmord noch am L. Hölzl verbleibt, um sicher zu gehen, dass niemand aus vagem Verdacht die Polizei gerufen hat. Dass er in diesen Stunden ungestört massig Zeit hatte, ungewünschte Spuren zu beseitigen, ist eigentlich ein zusätzliches Argument dafür, dass es eigentlich nichts soo wichtiges mehr gab, was in den ganz frühen Morgenstunden durch die Rückfahrt noch zwingend beseitigt hätte werden müssen.