Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
27.01.2017 um 16:48
Mit Interesse lese ich hier schon einige Tage mit und habe mir zu diesem Fall auch so meine Gedanken gemacht. Bin hier ganz neu dabei. Vielen Dank, dass ich hier mitreden darf. :- )
Die letzten Tage habe ich hier wirklich viel gelesen, auch in anderen Kriminalbereichen, sodass ich hoffe nichts durcheinander zu bringen.
Der Fall geht mir recht nahe, vielleicht weil ich mit meiner Familie jahrzehntelang campen war, mit Alpenkreuzer und Wohnwagen allerdings, jetzt eher mit Zelt und eigener Familie.
Daher finde ich es erst einmal überhaupt nicht ungewöhnlich, dass sich das Ehepaar diesen Platz als Rast aussuchte, auch nicht dass sie eher in den Wald, als aufs freie Feld schauten.
Möglich, dass es zu aufwändig gewesen ist, den Sonnenschutz herunterzukurbeln, falls vorhanden. Also so hinsetzen, dass man mehr Schatten hat.
Auch finde ich einen Blick in einen Wald weder schlimm, eigenartig oder langweilig, schon gar nicht komisch oder gar mysteriös.
Wenn ich die Wahl habe schaue ich lieber in einen Wald als auf ein flirrendendes, dunkelgelbes Stoppelfeld, vielleicht roch da ja auch noch die Gülle?
Dass sie sich diesen Platz aussuchten bereitet mir auch keine Bauchschmerzen.
Sie wollten was eher abgeschiedeneres um nochmals eine Pause einzulegen. Vielleicht ging es einem der beiden nicht gut, die Hitze, was falsches gegessen, Übelkeit, eine Darmgeschichte, oder nichts dergleichen sondern nur um gar nichts zu tun, die Füße hochlegen, ausruhen, Kaffee trinken. Vielleicht war auch ein kleiner Waldspaziergang eingeplant.
Das kann alles einfach so kommen, sodass vorherige Pläne umgeworfen werden. Was aber ja nicht schlimm ist, dann fahren sie halt am nächsten Tag zum geplanten Ort.
(Mich würde jetzt interessieren, ob nachgeprüft wurde, ob sie sich auf irgendeinem Campingplatz schon vorangemeldet hatten, ist da was bekannt?)
Falls nicht, würde das an der Pause auch nicht viel ändern, denn die war aus irgendeinem Grund für sie erst einmal wichtiger.
Wenn ich überlege wie oft wir Tagesauflüge im Urlaub, ob in Deutschland oder Ausland, umändern, weil jemand mit einem Mal eine andere Idee hat, man ein Schild liest welches neugierig macht, einer körperliche Probleme bekommt oder einfach müder und fertiger ist als geplant. So finde ich die Tourenänderung des Paares überhaupt nicht außergewöhnlich.
Zu der Tat. Meines Erachtens nach geht es um (mindestens) zwei Täter.
Und das Ehepaar war zur falschen Zeit am falschen Ort, es hat etwas Schlimmeres gesehen als eine Geldbündelübergabe und wurden daher ermordet.
Meine Vorstellung in etwa:
Mindestens zwei Gestalten treffen sich am Hölzl im Wald, es geht vielleicht gerade um die Ermordung einer Person, um eine Vergewaltigung, um die Übergabe von Kindern. Vielleicht ging es aber auch um eine Riesenrauschgiftmenge in Unsummen...
Das Ehepaar hat geparkt, macht Pause. Und danach einen kleinen Spaziergang und die Täter werden von ihnen entdeckt, bei was auch immer. Oder das Ehepaar läuft los in den Wald und unterhält sich, und die Täter entdecken sie zuerst, oder man entdeckt sich gleichzeitig.
Der eine zückt die Pistole, scheucht das Paar bis zu dem Wohnmobil zurück, schließlich will sichergegangen werden dass nicht noch mehr Personen am Wohnmobil sind, zwingt sie sich hinzusetzen (falls das so ermittelt wurde, dass die Opfer in den Stühlen/Liegen saßen) und erschießt sie.
Danach hat er die Kehlen aufgeschlitzt, vielleicht hat auch der eine geschossen und der andere die Kehle aufgeschlitzt und ein dritter im Bunde blieb bei der kriminellen Aktion im Wald. Oder eben einer blieb im Wald, der andere mordete.
Das erklärt, zumindest für mich, die Zeitspanne bis zur Abfahrt des Wohnmobils, wenn sie denn wirklich 100% stichhaltig ist, ab etwa 20 Uhr.
Die eine Aktion musste erst beendet werden. Die Leichen wurden sofort nach der Tat ins Wohnmobil geschafft, kann daher bei dem einen die Kleidung stärker beschmutzt haben als bei dem anderen. Der eine Täter fuhr mit dem Wohnmobil wie bekannt weg, der andere räumte notdürftig auf.
Trotzdem machten sie als Treffpunkt wieder das Hölzl aus, möglicherweise damit der Taxigast(täter) auch nachhause kommt, wo immer das ist. In Tatortnähe hat man ihm ein Auto zur weiteren Flucht hingestellt bzw. ein Fluchtkumpel wartete dort auf ihn.
Ich denke ja die Herkunft betreffend auch an Österreich, an eine größere Stadt, in welcher Busse und Züge anders fahren als auf dem Land, vor allem öfters.
Daher seine Meinungsänderung zu Marquartstein. Ihm kann ja wirklich siedendheiss eingefallen sein: Kacke, wie komme ich denn um die Uhrzeit hier auf dem Dorf von da nach da, da fährt bestimmt nichts, also dann doch bis zur Nähe des Tatortes.
Der Taxigast(täter) muss übrigens ja nicht der Mörder sein, sondern nur der ausführende Kumpan der die Tat so gut wie es eben geht, vertuschen sollte.
Dieser Mensch kannte sich für meine Begriffe da nicht so sonderlich toll aus, war vielleicht schon ein paar Mal dort in Bayern, aber eben nicht mehr.
Zur Kleidung: Er steht halt auf Anzüge, auch wenn sie ihm vielleicht nicht sonderlich gut passen und von der günstigsten Stange sind, er mag sie halt. Entweder muss er sie beruflich tragen und hat den Anzug zum kriminellen Tun anlassen müssen, oder er trägt es eben einfach nur so. Wie oft, wissen wir ja nicht.
So, das erst einmal recht grob in Kürze.
Hoffe, ich habe aus dem Gedächtnis heraus nicht allzuviel Fehler gemacht.