Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

PurePu schrieb:Du bist mir schon einmal mit Nichtwissen zu diesem Fall aufgefallen. Deshalb ging ich davon aus, dass es auch dieses Mal so ist. Dass deine Frage rein rhetorischer Natur war, war mir nicht bewusst.

Es hätte genügt, die Frage zu beantworten, statt des Ratschlags, sich die Doku anzusehen.
So fällst du mir eigentlich häufiger mit sinnlosen "Stänkereien" auf, zumal die Frage beantwortet war.

emz schrieb:Es hätte genügt, die Frage zu beantworten, statt des Ratschlags, sich die Doku anzusehen.

Wenn man hier diskutieren möchte, sollte man eben eine Grundlage haben.

emz schrieb:So fällst du mir eigentlich häufiger mit sinnlosen "Stänkereien"

Das Kompliment gebe ich gerne zurück. :D

@brigittsche hat in ihren gestrigen Beiträgen sehr gut dargestellt, wie zum Teil manipulativ in dieser Reportage vorgegangen wurde.
Frau Schemmer hatte damals genug Gelegenheiten, zu den sie belastenden Indizien auszusagen. Stattdessen zog sie es vor zu schweigen.
Und auch jetzt bei den Gesprächen hätte sie noch einiges erklären können, z.B. warum sie versucht hatte, sich ein fremdes Auto zu besorgen. Da kam jedoch nichts!
Aber von dem Motorradfahrer wird erwartet, dass er sich zu seinen umfänglichen Aussagen von damals nach so vielen Jahren öffentlich befragen lässt. Geht's noch?
Dieses immergleiche Spiel hier, sich einzelne Indizien rauszupicken und anzuzweifeln, selbstverständlich bei tunlichster Vermeidung einer Gesamtschau, ist echt ermüdend und langweilig.

muscaria schrieb:Frau Schemmer hatte damals genug Gelegenheiten, zu den sie belastenden Indizien auszusagen. Stattdessen zog sie es vor zu schweigen.
Und auch jetzt bei den Gesprächen hätte sie noch einiges erklären können, z.B. warum sie versucht hatte, sich ein fremdes Auto zu besorgen. Da kam jedoch nichts!

Ganz genau. Das sehe ich auch so. Das verstehe ich auch nicht, wenn ich doch weiß, dass ich die Möglichkeit habe, öffentlich zu sprechen, dann bereite ich mich doch vor und nutze die Chance.

PurePu schrieb:Ganz genau. Das sehe ich auch so. Das verstehe ich auch nicht, wenn ich doch weiß, dass ich die Möglichkeit habe, öffentlich zu sprechen, dann bereite ich mich doch vor und nutze die Chance.

Denke aber das die Anwälte das oft raten besser nichts zu sagen, das Gericht darf das ja auch nicht gegen den Angeklagten auslegen.

muscaria schrieb:Dieses immergleiche Spiel hier, sich einzelne Indizien rauszupicken und anzuzweifeln, selbstverständlich bei tunlichster Vermeidung einer Gesamtschau, ist echt ermüdend und langweilig.

Wahre Worte. Leider ein "Spielchen", das man in so einigen Threads beobachten kann.

1cast schrieb:Denke aber das die Anwälte das oft raten besser nichts zu sagen, das Gericht darf das ja auch nicht gegen den Angeklagten auslegen.

Das liegt in der Natur der Sache. Aber das Urteil ist inzwischen viele Jahre her und sie hätte diese "Reportage" durchaus als Chance nutzen können.

muscaria schrieb:Aber von dem Motorradfahrer wird erwartet, dass er sich zu seinen umfänglichen Aussagen von damals nach so vielen Jahren öffentlich befragen lässt. Geht's noch?

Wäre an seiner Aussage irgend ein Punkt gewesen, den man hätte in Zweifel ziehen können, dann hätte die Verteildigung den seinerzeit aufgegriffen. Dass das nicht geschehen ist, sollte eigentlich deutlich dafür sprechen, dass es an dieser Zeugenaussage eben nichts gibt, was Zweifeln standgehalten hätte. Da muss man nichts nochmal aufwärmen und sich abermals aus dem Munde des Zeugen die Situation schildern lassen.

Ob unsereiner die Gedankengänge des Zeugen nachvollziehen kann, oder andere Denkstrukturen hat, spielt nun mal keine Rolle bei der Beurteilung der Zeugenaussage. Ich kann mir z.B. auch nicht vorstellen, wie es ist, jemanden zu erstechen, dennoch nehme ich als gegeben hin, dass es Menschen gibt, die das ohne Skrupel fertigbringen.

Frau_H schrieb:Die Doku lenkt schon eher in eine Richtung. Ich hatte auch erst die Doku gesehen. Lese dir bitte mal, dass Gerichtsurteil durch bzw. überfliege einzelne Passagen. Dann sind die Indizien, gegen Frau Schemmer, eindeutig.

Ich hab den Fall jetzt mal überflogen. Die Sache mit dem Schlüssel + die Tatsache, dass keine Aufbruchspuren gefunden wurden, ist tatsächlich ausschlaggebend, wie es SH in der Doku auch gesagt hat.

Ansonsten alles sehr schwache Indizien. Motorradzeuge schwach, Hundespur war ja gefakte, DNA erklärbar. Ich glaube aber trotzdem mittlerweile, dass die richtige sitzt. Es gibt keinen anderen logischen Alternativtäter

Sonnenenergie schrieb:DNA erklärbar

Ja klar, der von Mördern gern gewählte Überraschungsbesuch, bei dem man die ersichtlich auf unnatürliche Weise zu Tode gekommene Erbverwandtschaft vorfindet, um sogleich heftigst dran zu rütteln. :P:

muscaria schrieb:DNA erklärbar
Ja klar, der von Mördern gern gewählte Überraschungsbesuch, bei dem man die ersichtlich auf unnatürliche Weise zu Tode gekommene Erbverwandtschaft vorfindet, um sogleich heftigst dran zu rütteln

War es nicht so das man trotz dieses Besuches keine verwertbaren Spuren gefunden hat ?

@muscaria
ja geschah ja alles , weil sie sooooo entsetzt war , die liebgewonnenen Schwiegereltern so zu sehen. Ironie off

muscaria schrieb:Ja klar, der von Mördern gern gewählte Überraschungsbesuch, bei dem man die ersichtlich auf unnatürliche Weise zu Tode gekommene Erbverwandtschaft vorfindet, um sogleich heftigst dran zu rütteln.

So auch im Fall von Charlotte Böhringer (Müncher Parkhausmord). Da hat der Erbneffe auch zufällig die Leiche entdeckt und heftigst daran gerüttelt.

Im Koblenzer Fall sind die einzelnen Indizien schwach, ergeben aber in der Summe durchaus ein rundes Bild.

Das war auch in der Doku immer wieder als Spur angelegt: Wer hätte es sonst mit welchem Motiv sein können?

Das rekonstruierbare Verhalten der Opfer im Badezimmer und auf dem Bett spricht nicht für einen Überraschungsbesuch Fremder. Profitiert hat freilich der Erbe, der nicht der Mörder war. Also der Ehemann, der ein felsenfestes Alibi hat. Und nun seine Frau aus Liebe nach Kräften unterstützt. Zwischen der angeblichen Einseitigkeit waren viele Informationen gestreut, die einer Unschuldsstory zuwiderliefen.

Sonnenenergie schrieb:DNA erklärbar.

Wenn ich mich recht entsinne hat sie ja versucht mögliche DNA-Funde mit der Behauptung wegzuerklären, sie habe die Leichen bei der Auffindesituation vor lauter Trauer geknuddelt. Ging dieser Schuss nicht nach hinten los, weil an den Leichen überhaupt keine DNA von ihr gefunden wurde?

falstaff schrieb:Ging dieser Schuss nicht nach hinten los, weil an den Leichen überhaupt keine DNA von ihr gefunden wurde?

Dass keine DNA gefunden wurde habe ich nicht gehört ,ging einfach davon aus. Das finde ich aber wirklich bisschen seltsam.

Es muss nicht immer DNA gefunden werden. Da gibt es kein Naturgesetz.

Sonnenenergie schrieb:Dass keine DNA gefunden wurde habe ich nicht gehört ,ging einfach davon aus. Das finde ich aber wirklich bisschen seltsam.

Der Mörder hat es irgendwie geschafft, keine tatrelevante DNA zu hinterlassen. Das spricht nicht gegen die Verurteilte, aber eben auch nicht für sie. Denn Handschuhe und Schutzanzüge dürfte es auch in ihrer Größe geben. Dass sie versucht hat mögliche DNA-Funde vorsorglich durch eine hanebüchene Story wegzuerklären, spricht allerdings eher gegen sie.

monstra schrieb:So auch im Fall von Charlotte Böhringer (Müncher Parkhausmord). Da hat der Erbneffe auch zufällig die Leiche entdeckt und heftigst daran gerüttelt.

Die Zeugen sprechen von einem (möglichen) Berühren am Bein und Messen des Puls'.

falstaff schrieb:Wenn ich mich recht entsinne hat sie ja versucht mögliche DNA-Funde mit der Behauptung wegzuerklären, sie habe die Leichen bei der Auffindesituation vor lauter Trauer geknuddelt.

Es ging wohl um die Erklärung von Blutstropfen (Verletzung durch Scheckkarte und/oder zerbrochener Brille) und dann
heißt es im Urteil:

Ihr Ehemann habe sie aufgefordert, nichts anzufassen, sie sei dann zum Bett ihrer Schwiegermutter gegangen und habe versucht, die Bettdecke von ihrer Schwiegermutter wegzuziehen, sie habe an der Decke gerüttelt, sie aber nicht von der Schwiegermutter lösen können, sie habe sich auch über die Schwiegermutter gebeugt, weil sie sie habe streicheln wolle. Ob sie das getan habe, wisse sie nicht mehr.

falstaff schrieb:Wenn ich mich recht entsinne hat sie ja versucht mögliche DNA-Funde mit der Behauptung wegzuerklären, sie habe die Leichen bei der Auffindesituation vor lauter Trauer geknuddelt. Ging dieser Schuss nicht nach hinten los, weil an den Leichen überhaupt keine DNA von ihr gefunden wurde?

Sie hat die Tat bis ins Detail geplant,dazu gehörte auch der von ihr geplante Überraschungsbesuch bei der "geliebten" Schwiegermutter.
Ganz einfach,weil sie sich nicht sicher sein konnte evt. DNA Spuren in der Tatnacht zu hinterlassen! Deshalb auch dieses ungewöhnliche Verhalten bei der Auffindesituation.
Laut Vernehmungsprotokoll (wurde im Gericht vorgespielt) ist sie ja auch "unter Schock,kopflos" in die obere Etage,in sämtliche Zimmer gelaufen um sich angeblich zu verabschieden.Ja,nee is klar ;)
Wahrscheinlich hat sie sich dort umgezogen,meine Meinung.

Abschliessend,diese Frau ist GANZ SICHER wegen diesem bestialischen Doppelmord zu RECHT verurteilt worden!!

Jeder der zweifelt, sollte sich das Urteil in Ruhe durchlesen ;)

Ich war bei fast jedem Verhandlungstag dabei,da gab es auch Zeugen,die nicht im Urteil benannt wurden.
Zum Beispiel war da ein Verkäufer aus einem Lebensmittelgeschäft,wo Frau Schemmer sen. immer einkaufte.
Ihm erzählte sie,Sie hätte Angst vor ihrer Schwiegertochter.
Einer Freundin erzählte sie,sie wolle ihren Sohn enterben,alles den Enkelkindern vererben.

Wer jetzt noch nach einem Motiv fragt,was Henrike betrifft?
Nur der Fehler mit dem Schlüssel,Frage nach einem Auftragsmörder,Autoanmietung bei einer Freundin...und und und! Keinerlei Einbruchsspuren,NICHTS aus dem Haus gestohlen.

Hoffentlich ist sie sich wenigstens bewusst ,was sie IHRER Familie,insbesondere den Kindern angetan hat!
Und das wegen einem Leben im Luxus,ohne Geldnot :(

Sie hat nicht nur den Schemmers.sen ihr Leben genommen....

@Liebelein

Richtig. Ich erinnere mich wieder, in der Diskussion kam es zur Sprache, dass eine eventuelle Enterbung des Sohnes im Raum stand. Man vergisst so viel. Ins Urteil ist das offensichtlich nicht eingeflossen. Hat ja auch sonst locker gereicht.

@Liebelein


ja, so sieht es aus....danke dir für deinen Beitrag!


finde es unerträglich, wie hier und anderswo nach fadenscheinigen Entschuldigungen für H.Sch. gesucht wird...


es sitzt genau die Richtige!