Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
23.01.2013 um 18:05
Bevor ich einen Roman schreibe, hier die wichtigsten Neuigkeiten, die vielleicht bislang eher nicht zur Sprache gekommen sind
Vorausschickend zu erwähnen ist, dass sich beide Eheleute im Wesentlichen übereinstimmend äußerten, die Frau entsprechend ausführlicher, da der Kontakt zu HS intensiver war.
Es bestand ein recht gutes Nachbarschaftsverhältnis seit Zuzug der Zeugen Anfang 2010.
Beide Frauen trafen sich regelmässig mal bei der einen, mal bei der anderen, beide Familien unternahmen auch das ein oder andere gemeinsam.
Sie begann, dass in der besagten Woche einiges anders lief als es sonst üblich war, insbesondere frühmorgendliche Aktivitäten, was, da HS Langschläferin war, sehr auffiel.
Mittwochs morgens fuhr HS mit dem BMW weg, zunächst sagte sie sie wolle an die Küste, da war sie dann aber auf Nachfrage doch nicht, sondern sei mal hier mal da gewesen und ein bisschen shoppen. Als die Eheleute abends noch mal wegfuhren bemerkten sie, dass der BMW etwas weiter weg geparkt in der Strasse stand und komplett mit Matsch versaut war, sie fuhren extra nochmals auf dem Rückweg dort vorbei und fragten sich weshalb das Auto aussah wie nach einer Fahrt im Morast.
Am nächsten morgen, dem Donnerstag stand der BMW dann säuberlich gereinigt wieder an seinem Stammplatz, HS war bereits früh am morgen in einer Waschstrasse gewesen. Gefragt wurde sie jedoch nicht, wieso der Wagen so schmutzig war.
Der Donnerstag verlief dann so wie HS das schon geschildert hatte, Kaffeetrinken ab 17 Uhr, zuvor war ein Treffen nicht möglich, da sich HS entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit nachmittags schlafen gelegt hat. Gespräch war u.a. der Überraschungsbesuch, was die Frau Nachbarin an sich wunderte, da sonst die Besuche auch sehr rar waren. Ausserdem war sie wegen eines Arztbesuchs echauffiert, da sie von dem Arzt als Hypochonderin bezeichnet wurde, sie wollte nochmals eine Verschreibung für manuelle Therapie. auf die Uhrzeit des Wegfahrens angesprochen wusste sie nur, es war ca 10 min. bevor der Netto schliesst, wusste jedoch nicht, ob der zu jener Zeit um neuen oder zehn schliesst. Ich denke das konnte man feststellen. Der Mann sagte, das Abendprogramm im Fernsehen war schon dran, evtl. kommen da noch mal die Fernsehsendungen ins Spiel habe ich mal so gedacht, ob er sich erinnert, bei welchem Teil einer Sendung sie das Haus verliess.
Später goss sie in der Dämmerung noch draussen Blumen und sah, dass der BMW nicht vor dem Haus stand.
Sie berichtete auch auf Nachfrage noch, dass die Zwillinge bei der Schwester von HS übernachteten.
Freitag morgen.
Frau Nachbarin räumte die Mülltonne auf die Strasse, HS sass schon rauchend auf der Terrasse. Gespräch fand keins statt. Später sah sie sie dann mit dem Dacia und den Hunden, dabei erzählte HS dass sie gestern abend am Netto mit dem BMW liegengeblieben ist und zu Fuß zurück. Beide Eheleute wunderten sich warum HS nicht angerufen hatte, dass man sie dort abholt, Fußweg gute 20 Minuten. Morgens früh sei sie dann wieder dort hin und der Wagen sei sofort angesprungen und jetzt in der Werkstatt. Der Ehemann wurde wegen des Dornenstichs von HS angesprochen, er ist ausgebildeter Mediziner, halt die Story mit dem Gammelfleisch, er aber sah da nur eine kleine Ritze und fand die Besorgnis und Nervosität übertrieben.
Samstag
Die Familie führ am späten Nachmittag Richtung Koblenz.
Sonntag
HS kam mit den Kindern und Verwandten zurück, ihr fiel auf, dass eines der Kinder völlig aufgelöst und in Tränen war, aber alleine. Sie sagte die Großeltern seien umgebracht worden die Mutter sei gerade weg Zigaretten holen. Die Nachbarin versuchte zu trösten und wusste nicht recht wie damit umgehen, hoffte, die Mutter käme bald zurück, aber es habe schon lange gedauert, bis sie endlich kam.
Sie schilderte dann den Samstag abend und die Nachbarin berichtete, dass sie sich aufgeregt zeigte, dass die Kripo sie so lange vernommen habe und das ganze Haus auf den Kopf gestellt hätten und erzählte auch dass Bernd das Haus verlassen hatte und sie in seiner Abwesenheit in allen Räumen war und alles, auch die Leichen angefassst….alles was wir schon kennen mit dem Blutfleck, EC karte, also nix neues.
Sie habe dann und in der ganzen späteren Zeit immer davon gesprochen, dass ja nun ihre Spuren dort zu finden seien und man sie demnach sicher verdächtigen würde.
Montags
BS rief bei der Nachbarin an, sie solle bitte mal seine Frau ans Telefon holen, weshalb er sie nicht direkt anrufe? Möglich dass wir abgehört werden !
Er bat sie, also die Nachbarin dann, ihn abends vom Bahnhof abzuholen.
Während der Rückfahrt habe er sich auch verärgert über das Vorgehen der Polizei geäußert.
Auf Nachfrage erzählte die Nachbarin weder HS noch BS haben Anzeichen oder Äußerungen von Bedauern über den Tod der Seniors geäußert.
Zu den Wochen und Monaten danach sagte sie es wurde viel darüber gesprochen, immer wieder hatte HS Angst, man verdächtige sie, da der Täter ja keine Spuren hinterlassen hätte, nur die ihren seien durch ihre Hysterie dort zu finden, sie ließ sich auch nicht davon abbringen oder überzeugen, dass man den Täter schon finden werde, sie sagte, der ist bestimmt mit einem Neopren-Anzug darein und hat keine Spuren hinterlassen.
Wenige Tage vor ihrer Verhaftung wurde sie von der Kripo befragt, ob sie einer Verkabelung zustimme. Sie hatte sich bereiterklärt und einen Tag vor der Verhaftung sollte sie ihr dann an einem neutralen Ort mitteilen, dass sie eine Zeugenvorladung von der Kripo bekommen hat und das dann folgende Gespräch wurde dann mitgeschnitten, aber über den Inhalt wurde noch nichts bekannt gemacht.
Ihr habt schon mal ein bisschen Futter, ich muss noch mal weg und schreibe später weiter, etwas Geduld!