@hebel28 : Schön, daß Du Dich gemeldet hast, das freut mich sehr
:)Soweit ich weiß, kannst Du über Deinen bzw Euren Anwalt als Angehörige Akteneinsicht verlangen bzw. muß Euer Anwalt den Antrag zur Akteneinsicht stellen.
Wie das genau vonstatten geht, können sicherlich die Spezialisten hier im Forum besser erklären, ich habe da bisher auch keine direkten Erfahrungen mit.
In den Akten steht ja auch alles drinnen - z.B. auch Dinge, die die Kripo vor der Öffentlichkeit wegen "Täterwissen" zurückgehalten hat ect., aber interessant wäre es allemal sie anzusehen. Vielleicht ist die richtige Zeit für Dich gekommen und ich kann Dir absolut nachfühlen.
Mit 14 Jahren die Mutter zu verlieren, ist die eine Sache. Sie unter solchen Umständen zu verlieren, eine ganz andere, die kein Mensch wirklich beurteilen kann, der so etwas nicht erlebt hat. So etwas wünscht man niemandem.
In einem solchen Fall kann man sicher nicht auf Knopfdruck die Akten einsehen wollen, sondern spürt selbst, wann der richtige Zeitpunkt dazu gekommen ist, auch, wenn es eine Weile braucht, bis man bereit dazu ist. Mach es, wenn Du für Dich den richtigen Zeitpunkt fühlst, aber ich kann mir vorstellen, daß er gekommen ist.
Ich finde es übrigens toll, daß Du Dich hier beteiligst, weil dadurch auch die Leser (egal, ob angemeldete User oder stille Leser von außen) stets daran erinnert werden, daß es hier und in allen anderen Threads um reale Personen und Schicksale geht, hinter denen auch immer eine Familie und Angehörige stehen.
So etwas sensibilisiert auch ein wenig und besinnt.
Spontan und aus dem Bauch heraus, war mein erster Eindruck von Deiner Mutter, wie sie in den Filmen dargestellt wurde, eine sehr gewissenhafte Frau, die sich selten eine Auszeit genommen hat, aber die gleichermaßen sehr unternehmungslustig, offen, freundlich und naturverbunden war. Eigentlich ein fröhlicher, positiver Mensch.
Und ich hätte sie auch in keiner Minute so eingeschätzt, daß sie einen Kurschatten kennengelernt hat und mit diesem unterwegs war - irgendwie habe ich dies sofort ausgeschlossen.
Mein erster Gedanke war, daß sie einfach einen (scheinbar) netten Menschen kennengelernt hat, der sich ihr oder dem sie sich spontan angeschlossen hat, um nicht alleine zu wandern.
Also ein völlig normaler, menschlicher Prozeß ohne Hintergedanken, wie es oftmals für selbstverständlich gehalten wird und tagtäglich irgendwo passiert, ohne, daß eine solche Tat passiert. Da reicht es manchmal, durch die Frage nach dem Weg aufeinander zu stoßen.
Das der Täter den Wagen zum Parkplatz des KH zurückgefahren ist, kann ich mir als "Spurenverwischen" bzw. Verzögerungstaktik vorstellen, da ich mir vorstellen kann, daß Deine Mutter belanglos erzählt hat, daß sie nur auf Kur dort ist und die freie Zeit dazu nutzt, etwas zu unternehmen.
Was liegt also näher, als den Wagen an eine Klinik zurückzufahren? Wäre es die richtige Kurklinik gewesen, hätten sich die Suchmaßnahmen womoglich vorerst auf die direkte Umgebung der Kurstätte bezogen bzw. hat es ja (gemäß xy) auch erst einmal dazu geführt, daß im Krankenhaus nachgefragt wurde, wo der Wagen Deiner Mutter gefunden wurde.
Ich gehe davon aus, daß damals Spuren gesichert wurden - vielleicht ist es heute möglich, den Fall noch einmal aufzurollen und die Spuren von damals nochmals überprüfen zu lassen. Vielleicht gewinnt Euer Anwalt nach dem Antrag auf Akteneinsicht neue Ansatzpunkte, Ideen - ich weiß es nicht.
Nur: wenn ich daran denke, daß in den 80ern, als die Weimar-Kinder umgebracht wurden, ebenfalls schon Fasergutachten bzw. deren Herkunft ermittelt werden konnten, so kann ich mir im Fall Deiner Mutter vorstellen, daß im Wagen ebenfalls Fremdmaterial gesichert wurde und wahrscheinlich um einiges besser.
Die Hoffnung stirbt zuletzt und es wäre nicht der erste Mordfall, der doch noch geklärt werden könnte - ich wünsche es Dir und Deiner Familie aus tiefstem Herzen!