@BoccerEin Hochsitz in Fundortnähe wird auch im Spiegel-Bericht aus dem Jahr 1996 erwähnt.
"Der Hochsitz, auf dem der Mörder vielleicht saß, liegt heute zerbrochen am Fuße einer Fichte, die inzwischen gewachsen ist. Nichts ist mehr, wie es damals war"
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9089608.htmlEs wäre natürlich sehr interessant zu erfahren wo es damals Hochsitze gab. Offensichtlich hat die Polizei angenommen, dass der Täter seine Opfer von einem Hochsitz aus beobachtet hat. Ich schließe daraus, dass es auch damals in unmittelbarer Nähe einen Hochsitz gegeben haben muss, der zehn Jahre später aber zerfallen war. Ich könnte mir vorstellen, dass sich niemand um den Erhalt gekümmert hat, weil der Totenwald gemieden wurde.
Hochsitze allgemein müssen in den Überlegungen der Polizei eine gewisse Rolle gespielt haben, denn auch an anderer Stelle im Spiegel-Bericht wird ein Hochsitz erwähnt.
"Also war das Auto am Waldesrand ein Auto wie jedes andere auch. Und nicht das Auto, mit dem Ingrid Warmbier und Bernd-Michael Köpping in den Wald fuhren, wo möglicherweise irgendwo auf einem Hochsitz der Mörder saß und sie beobachtete, als sie ausstiegen und in den Forst gingen."
Da aber nicht mehr rekonstruierbar war wo die Opfer geparkt haben und von wo aus sie letzten Endes in die Göhrde gelangt sind, sind die Hochsitz-Überlegungen vermutlich nicht vertieft worden, zumindest was Beobachtungsmöglichkeiten anbelangt, als die Opfer mit den Fahrzeugen angekommen sind. Es blieb alles sehr vage.
Noch auf einen weiteren interessanten Punkt möchte ich eingehen, den Du vor einiger Zeit erwähnt hast. Das sind die Schreie der Opfer, die eigentlich hätten in einem großen Umkreis hörbar gewesen sein müssen. Meinst Du nicht, dass vielleicht eine Rolle gespielt haben könnte, dass die Taten in einer Senke stattfanden? Wir haben ja erfahren, dass man wegen dieser speziellen Lage nicht einmal Schüsse vom zweiten Tatort hören konnte, also könnte Gleiches auch für Schreie gelten.
Nebenbei bemerkt glaube ich auch, dass es keine länger anhaltenden gellenden Schreie der Opfer gegeben hat. Mein favorisierter Tatablauf sieht etwas anders aus. Ich meine nicht, dass der Täter sich am Quälen , an der Angst und den Schreien der Opfer ergötzt hat, sondern, dass er bei seinen Taten sehr konsequent, zügig und zielstrebig vorgegangen ist. Ihm kam es auf das Töten, das Vernichten der Opfer an. Er hat mE zur Tatausführung die Arglosigkeit der Opfer ausgenutzt und ihnen sofort schwerste Verletzungen zugeführt, so dass sie kaum Gelegenheit hatten zu schreien. Da waren vielleicht einige kurze Schreie, als die Frauen gesehen haben, dass die Männer jeweils brutal angegriffen wurden, mehr aber nicht. Vielleicht waren die Frauen aber auch vor Angst erstarrt und haben nicht mal mehr geschrien, weil sie durch massive Schläge auf den Kopf schnell das Bewusstsein verloren haben. Ein Szenario, das davon ausgeht, dass der Täter die Opfer mit Waffengewalt durch den Wald getrieben hat, schließe ich aus. Denn unter diesen Umständen hätten die Opfer, denen längere Zeit bewusst gewesen sein muss, dass sie nichts mehr zu verlieren haben, laut geschrien, um auf sich aufmerksam zu machen und die Chance zu nutzen, dass sie gehört werden und Hilfe herbeieilt.