@Zeitzeuge-WL Zeitzeuge-WL schrieb:Das setzt natürlich voraus, daß es ein einzelner Täter war. Wie der wissen konnte, daß er bei der Benutzung des Tercels nicht in eine Falle gerät, weist vielleicht den Weg zu Mittätern.
Warum bestehst Du so auf weitere oder einen Mittäter? Ich kenne keine Fakten, die diese Annahme bekräftigen könnten. Oder weißt Du etwas, was hier sonst nicht bekannt ist?
Und nochmal zu den Fahrzeugen:
Sowohl der Honda als auch der Toyota wurden in der Nähe des Forsthauses Röthen von den Opfern geparkt. Der Mercedes nicht. Der stand offenbar schon in Bad Bevensen und wurde vom Opfer abgestellt.
Der Täter hat den Honda nach Winsen gefahren. Und er hat den Toyota nach Bad Bevensen gefahren. Diese beiden Handlungen sind offiziell auch so anerkannt von der Kripo.
Dass der Toyota tatsächlich über mehrere Tage mehrmals an verschiedenen Orten bewegt wurde vom Täter, ist doch nicht gesichert. Ja, es gibt Zeugen, die das so gesehen haben wollen oder - wie Du - das Fahrzeug in Lüneburg erkannt haben könnten. So kann man das jedenfalls nicht ausschließen und es bleibt eine Option. Allerdings eine Option mit einer hohen Unwahrscheinlichkeit. Eine solche Verhaltensweise passt überhaupt nicht in das Profil eines planmäßig vorgehenden Täters, der doch ganz offensichtlich seine Risiken so gut eingegrenzt hatte, dass er bis heute nicht entlarvt wurde. Schon das Verbringen der beiden Fahrzeuge nach Winsen und Bad Bevensen war mit Risiken verbunden. Vielleicht sollten wir uns fragen, warum der Täter diese Risiken überhaupt eingegangen ist. Und da gäbe es einige Erklärungen, die sehr wohl in eine Planmäßigkeit hinein passen.
Den Honda Richtung Hamburg zu verbringen und eben nicht bei Röthen stehen zu lassen, macht ja einen logischen Sinn. Das Fahrzeug wäre bei Röthen sehr rasch aufgefallen und man hätte sofort gewußt, wo man ggf nach den Opfern hätte suchen oder fahnden können in norddeutschlands größtem geschlossenen Mischwaldgebiet. Ein Auto mit HH Kennzeichen fällt in Winsen praktisch nicht auf, in DAN mitten im Wald aber ganz sicher, wenn er über Nacht dort steht. Warum nur bis Winsen und nicht bis Hamburg, kann Kalkül gewesen sein. Der kürzeste Weg, um das Ziel zu erreichen, das Fahrzeug für mehrere Tage dort abzustellen, wo es nicht gleich auffällt. Von Göhrde aus gesehen war dies der nahest mögliche Ort dafür in Winsen. Somit das kürzeste Risiko für den Täter. Das ist ein starkes Argument.
Den Toyota nach Bad Bevensen zu bringen, macht auch Sinn. Wenn das Fahrzeug in der Heimatstadt des Fahrzeughalters gefunden wird, kommt man nicht auf die Idee, in der Göhrde und ausgerechnet bei Röthen zu suchen. Der Täter gewinnt durch diese beiden Maßnahmen mehrere Tage oder gar Wochen und dafür lohnt das kalkulierbare Risiko des einmaligen Transportes der beiden Fahrzeuge. Schließlich hatte das bestens schon nach der ersten Tat funktioniert.
Sollte der Täter den Toyota wirklich nochmals, ggf. mehrmals bewegt haben, dann liegt das mit Sicherheit außerhalb des risikominimierten ursprünglichen Planungsablaufs, dem der Täter zuvor konsequent gefolgt war. Oder erfolgte damit einer erweiterten Planung, um z.B. Fährten zu legen nachdem die ersten Mordopfer überraschend doch gefunden waren, die Zeit gewinnen oder die Ermittlungen behindern sollten? Allerdings wäre das mit zusätzlichen Risiken verbunden gewesen, die der Täter ziemlich sicher zuvor kalkuliert hatte. Ich bin mir inzwischen nahezu sicher, der Typ arbeitete strikt nach Plan, weil er damit bereits erfolgreich war: bei der ersten Tat und weil er mit dieser Vorgehensweise auch in anderen Bereichen seines Lebens Erfolg hatte - z.B. in seinem Berufsleben.
Gruß!