@MaggieOIch komme nochmals zurück auf Deinen gestrigen Beitrag zu Quellen und Erkenntnissen in diesem Mordfall. Fest steht, dass niemand von uns Einsicht in die Ermittlungsakten nehmen kann, auch wenn das Interesse noch so groß ist. Somit liegen uns nur wenige gesicherte Erkenntnisse vor. Zeugenaussagen kennen wir nicht im Wortlaut, so dass wir über die Glaubhaftigkeit von Aussagen nur spekulieren können und allenfalls Plausibilitätserwägungen anstellen können.
Uns bleiben daher als Quellen aus denen wir unsere Erkenntnisse ziehen können nur Informationen der Polizei, die diese veröffentlicht hat, wie beispielsweise die Phantomzeichnung in den regionalen Zeitungen, den Handzettel mit der Phantomzeichnung und mit den Angaben zum Leukoplast-Band, der nach den Morden in die Briefkästen der Anwohner verteilt worden ist . Außerdem ist noch der Redebeitrag von Herrn Michaelis im Anschluss an den Filmbeitrag in der xy Sendung vom Dezember 1989 zu erwähnen, sowie der dortige Zeugenaufruf zu den fehlenden Gegenständen der Opfer, die die Polizei im Besitz des Täters vermutet hat und über die sie gehofft hat den Täter zu überführen.
An zweiter Stelle stehen uns als Quellen Zeitungsberichte zur Verfügung und hier sind in erster Linie die Berichte von Herrn Michael Jürgs zu erwähnen, die dieser 1996 für den Spiegel und 2009 für die Süddeutsche Zeitung verfasst hat und der als Quelle seiner Informationen den damals zuständigen Kommissar Dieter Weihser benennen kann. Da er seine Informationen somit aus erster Hand hat und sie somit auch nachprüfbar macht, gibt es grundsätzlich keinen Grund den Wahrheitsgehalt der Kernaussagen anzuzweifeln, die die Ermittlungserbnisse und die Einschätzung der Polizei zum Tatmotiv betreffen.
An dritter Stelle sind die Zeitungsberichte zu erwähnen, die in den regionalen Medien zeitnah erschienen sind, sowie die zeitnah erschienenen Berichte im Stern die Boccer uns hier eingestellt hat. Diese Berichte enthalten viele Einzelheiten, die man durchaus kritisch würdigen muss.
Das ist also die Ausgangslage zu den Quellen und den Erkenntnissen im Göhrdefall.
Wenn ein User aufgrund eigener Nachforschungen diese bisher vorliegenden Erkenntnisse teilweise als falsch oder überholt bezeichnet und neue Erkenntnisse einbringt, dann muss er sich gefallen lassen, dass man seine Forschungsergebnisse in Zweifel zieht und nicht einfach als neue gesicherte Erkenntnisse abnickt, so lange er keine eindeutigen und nachprüfbaren Quellenangaben liefert bzw. Untersuchungsergebnisse vorlegt. Wenn die Erkenntnisse nur aus vertraulichen Gesprächen herrühren oder von Personen stammen, die nicht genannt werden wollen, dann haben sie den Stellenwert von Gerüchten und nicht von Fakten.
Diese Zweifel sollten auch nicht persönlich genommen werden und als Misstrauen oder gar als Missachtung der Person interpretiert werden, denn damit begibt man sich auf eine emotionale Ebene, die in einer sachlichen Diskussion nichts zu suchen hat.
An sich ist das alles eine Selbstverständlichkeit, aber da von einigen immer wieder auf die Erkenntnisse eines Users hingewiesen wird, und ihnen ein hoher Stellenwert beigemessen wird, was weniger sachlich als emotional begründet zu sein scheint, musste ich wieder mal etwas dazu schreiben. Ich bitte das nicht als "schimpfen" zu betrachten.