@justiciaMit den Anwälten von Debbie wurde das mit Sicherheit besprochen. Wenn beide Seiten, Anklage und Verteidigung, einem späteren Verhandlungstermin aus freien Stücken zustimmen, ist m. E. nichts dagegen zu sagen, wenn man über die vom Berufungsgericht gesetzte Frist hinweggeht. Diese soll ja letztlich den Angeklagten vor einer langen Hängepartie schützen und die Anklage zwingen, schnell mit einem neuen Verfahren zu beginnen. Bei einer selbst gegebenen Zustimmung des Angeklagten zu einem späteren Termin dürfte diese Verschiebung aber wohl auch rechtlich abgesegnet sein.
Davon abgesehen erinnere ich mich gelesen zu haben, dass Richterin Mroz eine interne Anordnung an die Gerichtsbehörden gab. In dieser stand die Aufforderung zu überprüfen, wie stringent es mit der Frist am 07. Oktober bestellt ist. Dazu sollte das Berufungsgericht aber auch juristische Fachleute (jur. Fakultäten der Unis) angehört werden. Es ist also nicht so, dass das Gericht sich nicht auch mit dieser Frage beschäftigt hätte. Ich habe allerdings nie wieder etwas über ein mögliches Ergebnis hierzu gehört oder gelesen.
Trotzdem gibt es noch viele Stimmen, die sich wundern, warum man diese zum Schutz des Angeklagten gesetzte Frist so „leicht“ übergangen hat, darunter auch einige Journalisten. Da aber M. Kimerer und L. Voepel beide zu den renommiertesten Strafverteidigern Arizonas gehören und Koryphäen ihres Faches sind, vermute ich mal ganz stark, dass diese Entscheidung nach Abwägung der Tatsachen schon mit Bedacht gefällt worden ist. Beide Anwälte würden sonst einen erheblichen Vorteil wahrscheinlich nicht so einfach aus der Hand geben.
Vielleicht gibt es also wirklich noch eine Möglichkeit, nach dem 07. Oktober einen Antrag auf Fristverletzung zu stellen. Oder es ergeben sich durch diese Verlängerung noch andere, neue Perspektiven (wie jetzt z. B. der Antrag auf double jeopardy oder evtl. auch ein zweiter Antrag, der Staatsanwaltschaft von Mariocpa das Verfahren zu entsziehen, usw.) , die erfolgsversprechender sind. Wer weiß…
Bisher haben sich M. Kimerer und L. Voepel immer einige Zeit nach dem Gerichtstermin zu ihren Entscheidungen geäußert. Vielleicht geschieht dies auch dieses Mal und wir wissen dann mehr. Ansonsten bleibt nur abzuwarten.
LG, Jörg