@justiciaDie zitierten Passagen aus dem Urteil des Berufungsgerichtes beziehen sich auf bundesrelevante (federal, also gesamte USA!) Aspekte, wie das auf Staatsebene (also nur Arizona!) aussieht, kann ich auch nicht sagen, ich bin kein US-Jurist. Ich weiß aber, dass die Amerikaner im Strafwesen in diesen beiden Ebenen unterscheiden. Ebenso gut kann es sein, dass zivilrechtliche Prozesse möglich sind, wenn strafrechtliche es nicht mehr sind. Tatsache ist, dass Saldate am besten fährt, wenn er sein Zeugnisverweigerungsrecht bestätigt bekommt und überhaupt nichts sagt.
Andernfalls gibt es ja nur zwei Möglichkeiten, nämlich a) er bestätigt die alte Geschichte mit dem Geständnis, oder b) er erzählt etwas anderes und gesteht damit ein, dass das Geständnis erlogen war. Für den Fall a) hatte das Neunte Berufungsgericht schon vorgesorgt, in dem es nach achtjähriger Prüfung erklärt hatte, dass Saldate, wenn er bei seiner Aussage bleibt und es zu einem Freispruch kommt, einen Meineid geleistet haben dürfte. Da die StA das Urteil des Neunten Berufungsgerichtes nicht vor dem US Supreme Court angefochten hat, ist es (und damit auch diese Passage bzgl. Saldate) bindend geworden (wie Lori Voepel in dem Video auch erklärt). Das dürfte dann für ihn ein gerichtliches Nachspiel haben. Im Falle b) natürlich auch, das war ja gerade der Grund, warum das ursprüngliche Urteil gekippt wurde. Da sowohl das Berufungsgericht als auch Richterin Mroz die Vorgeschichte Saldates im Fall einer Zeugenaussage desselben im neuen Verfahren für zulässig erklärt haben (unabhängig davon, ob mögliche Strafbestände des Detectives verjährt sind oder nicht), dürfte er auch nicht gerade sehr erpicht darauf sein, sich dem angekündigten Kreuzfeuer der Verteidigungsanwälte auszusetzen, zu dem es ja mit Sicherheit kommen würde, inklusive der nachfolgenden Ausschlachtung in den Medien, von möglichen straf- oder zivilrechtlichen Konsequenzen weiterhin ganz abgesehen. Daraus folgt für ihn quasi zwingend, den Mund zu halten und bloß nichts zu sagen. Wie hat es azfrankie formuliert? Wenn er das nicht machen würde, wäre er ja „bekloppt“. Daraus folgt dann aber auch (siehe Artikel von azfrankie), dass das Gericht das ursprüngliche und so umstrittene Geständnis kassiert und dessen Vorbringen im neuen Prozess für unstatthaft erklären wird. In diesem Fall, und das hatte Richterin Mroz schon angekündigt, wird sie Herrn Montgomery fragen, ob er gedenkt weiterzuprozessieren oder ob er es gut sein lässt.
LG, Jörg