Was ist mit Hilal E. geschehen?
17.07.2024 um 05:29Tita1992 schrieb:Ja, absolut unverständlich - aber ebenso weit verbreitet, leider. Zivilcourage ist nicht alltäglich. Selbst wenn Menschen mitunter etwas mitbekommen, helfen sie eher selten, bei Kindern sicher noch eher, aber je nach Auftreten der Täter eben auch dann nicht unbedingt.Ich sehe es ja noch ein, wenn man sich selbst nicht gefährden will. Bei einem Axt schwingendem Durchgeknallten weiß ich auch nicht, ob ich dazwischen gehen würde.
Aber dann ruft man halt die Polizei, wenn man nicht selbst einschreiten kann/will. Gibt ja leider genug Beispiele von Zivilcourage, die tödlich endeten, bei denen dann der Einschreitende selbst zum Opfer wurde. Aber, wie geschrieben, dann ruft man halt die Polizei.
Kinder sprechen manche noch mehr an, da hast du Recht. Aber auch hier gibt es leider genug Beispiele, bei denen nicht eingeschritten wurde und das letztlich den Tod des Kindes bedeutete. Nicht nur, wie bei Hilal, so, dass es jeder mitbekommt, sondern, dass man sich oft nicht mal wundert, wenn ein Kind plötzlich nicht mehr da ist, siehe Karolina.
Vor allem, wie bei Hilal, dass eh schon auffällt, Vater und Tochter passen nicht recht zusammen und das Kind versucht sich dauernd loszureißen, schreit…dann frag‘ ich doch wenigstens mal nach. Wobei da natürlich dann auch nicht gesagt ist, dass Typ und Kind (das vielleicht aus Angst schweigt/alles abnickt, was der Typ sagt) wirklich zusammengehören.
Aber wenigstens nachfragen…leider haben zuviele Vorbehalte. Wird ja gesellschaftlich auch so vermittelt, sich ja nicht in die Privatsachen anderer einzumischen. Und dann noch das Ganze rechtliche, Aussagen machen, ggf. Prozess…
Diese „geht mich nix an“-Kultur ist zum Erbrechen.
Aber es ist überall gleich. Als ich in der Klinik von einem Angehörigen erst beleidigt, beschimpft und bedroht wurde und er danach auf mich mit einer seiner Krücken eingeschlagen hat…keinen hat‘s interessiert. Das gleiche Spiel, als es zum sexuellen Übergriff (heute fällt es sogar unter Vergewaltigung) durch einen Patienten kam, da wurde mir dann noch von einem Vorgesetzten mit Kündigung gedroht, sollte ich den Patienten (Politiker) anzeigen. Ich bin kein Einzelfall, ganz im Gegenteil. Aber auch hier, in einem helfenden Beruf: man schaut weg.
Hilal hätte man mit einem Einschreiten vermutlich die Freiheit und/oder ihr Leben gerettet. Und sie haben ja Aufmerksamkeit auf sich gezogen, daher verstehe ich das noch weniger, dass alle zugeschaut haben und das als „Trotzreaktion“ des Kindes wahrgenommen haben, obwohl Hilal offensichtlich keine 3jährige mehr war.
Eine Bekannte von mir, die ich gestern beim Einkaufen getroffen habe und die ebenfalls sich für Kriminalfälle interessiert, ist der Meinung, dass Hilal durchaus noch leben könnte, möchte auf ihre Erklärung da noch nicht näher eingehen, aber Stichwort „Sex trafficking“.