Firlefranz schrieb:Wikinger bzw. "Wikinger-Typ" wird unterschiedlich gesehen/interpretiert. Wenn man sich hierbei nicht unbewusst in eine Einbahnstraße begeben hat
Ich denke nicht, dass die Polizei den Ausdruck „Wikinger“ unbewusst als Einbahnstraße angelegt hat. Es war eine
interne Arbeitsbezeichnung, um festzuhalten, inwiefern das Erscheinungsbild des Übergriffigen abwich vom Erscheinungsbild von Hilal und ihren Eltern. Wikinger sind als Haudegen bekannt geworden und die Polizei hat aus den Äußerungen der Busfahrer geschlossen, dass es, wenn der Wikinger zu Hause ist mit Hilal, „Haue geben“ würde.
Aus gutem Grund hat die Polizei das Phantombild damals nicht veröffentlicht, da die Busfahrer der Polizei nicht genau beschreiben konnten, wie der Übergriffige aussah.* Erst als einem von beiden einfiel, dass der Übergriffige rein äußerlich große Ähnlichkeit mit seinem Chef hatte, kam eine Einigung zustande.
Hatte der Wikinger nun rötliche Haare, wie einer der Busfahrer meinte oder blonde Haare wie auf dem neuen Phantombild? Das ist nebensächlich. In einem bestimmten Licht können blonde Haare auch mal rötlich wirken. Oder der Wikinger hatte seine Haare rötlich gefärbt, um sie nach der Verschleppung von Hilal sofort abzuschneiden, so dass sie dann blond oder etwas dunkler, aber lockig wie auf dem alten Phantombild nachwachsen konnten. Man darf sich nicht an Haaren festhalten.
Dass die Bezeichnung Wikinger keine Einbahnstraße war, beweist die Sorgfalt der Polizei im Umgang mit Dirk A., der nicht als Wikinger von der Polizei geführt wurde. Die Polizei hat ihre Sorgfaltspflicht erfüllt.
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* Ich tauge auch nicht zur Beschreibung von Personen. Ich finde es äußerst schwierig, das Bild, das ich im Kopf habe, in eine Illustration umzusetzen oder umsetzen zu lassen. Die Busfahrer haben mein vollstes Mitgefühl.