@zweiter 
zweiter schrieb:du meinst es klingt wie die eltern selbst .
das ist vllt. gar nicht mal so weit her geholt. Vllt. waren die Eltern von Tanja so drauf, dass sich immer gesorgt haben, dass auch ja das wichtigste erledigt sein muss, Pflichten, Pflichten und nochmals Pflichten. Emotionen oft auf der Strecke geblieben.
Ein bißchen kenne ich das auch von meinen Eltern (oh je, wie sich das immer anhört, als wollte ich sie in den Dreck ziehen. Schäm mich schon fast.) Betonung liegt auf ein "bißchen". Meine Eltern waren und sind ja nicht wirklich schlimm...nicht, dass hier noch manche denken, was hat die denn für Eltern.
:D Muss auch mal ganz klar sagen, dass ich als Teenie wirklich nicht einfach war.
Meine Mama hat z.B. immer gesagt ihre Mama, also meine Oma, sei total so gewesen. Wenig Emotionen, hat sich für nix interessiert, hauptsache die 6 Kinder (also Mama und ihre Geschwister) haben 1. immer was zu essen und sind 2. immer gut angezogen (gut, warn auch noch andere Zeiten). Das waren eigentlich die größten und auch einzigen Sorgen, meiner Oma ihren Kindern gegenüber. So hat das meine Mama mir immer erzählt.
Wenn ich heute darüber nachdenke, weiß ich aber, dass das auch leicht auf meine Mutter abgefärbt hat. Sie selbst war nämlich auch ein bissel so.
;)Ich hab auch manchmal Wärme und Geborgenheit vermisst. Und meinen Eltern war immer wichtig, dass alles nach außen hin gut aussieht. WIR haben doch keine Probleme...wie kann das denn sein? *Ironie*
Vllt. hat Tanja die Briefe ja absichtlich so geschrieben. Mit wenig Emotionen. Nüchtern, sachlich. Dass sie sich vllt. gedacht hat, "denen ist doch eh alles andere erst mal wichtiger, muss ja erst mal alles "geklärt" werden, bevor sie Zeit haben sich Sorgen zu machen".
Sie hat es zwar im Brief erwähnt, dass sie sich keine Sorgen machen sollen, daher könnte man denken, sie hat schon an ihre Eltern gedacht, und wollte sie beruhigen, aber das könnte auch einfach nur so dahergeschrieben sein. Wie ein Pflichtsatz oder so. Gehört ja auch irgendwie in so einen Brief rein.
Und dann hat sie nüchtern aufgelistet, was es noch zu erledigen gibt.
Das muss sie ja nicht mal aus Bösartigkeit so nüchtern geschrieben haben sondern weil sie vllt. wirklich dachte "die denken erst mal, ja was ist denn mit der Schule????? usw...."
Aber auch nur ein Gedanke von mir. Kann ja auch alles ganz anders sein. (Also, dass sie die Briefe gar diktiert bekam, was auch immer...)
Mir fällt übrigens an meinen eigenen Beiträgen hier im Forum auf, dass ich auch oft mal so mal so schreibe. Z.B. auch in diesem jetzt. Habe zuerst "Mama" geschrieben, weiter unten dann "Mutter". Habe mir da jetzt auch nichts weiter bei gedacht. Sowas muss also nicht immer irgendwie was zu bedeuten haben oder ein Hinweis sein.
Aber natürlich analysiert man das in einem Vermisstenfall anders und geht alles durch was evtl. komisch sein könnte. Ist mir natürlich klar.
Maximil schrieb:Also so, wie wenn sie wüsste über was die Eltern gerade nachdenken, bzw. was sie gedenken zu tun.
