Der Fall Nelli Graf
08.01.2013 um 15:16ich denke das der täter aus der nähe kommt und mit den Ausweiten der DNA Überprüfung dieser Fall aufgeklärt werden kann
Tuskam schrieb:oder warum sollte der/die täter dann das Fahrrad liegenlassen und NG in der näheren Umgebung ablegen.Dieser Grund bereitet mir ebenfalls Kopfschmerzen. Nach Angaben und Überlegungen hier im Thread und auch den von der Polizei kürzlich veröffentlichten Angaben muß der Täter demnach das Rad noch für eine kurze Strecke im Kofferraum transportiert haben. Wenn dem so ist, kann das Opfer nur auf der Rückbank, oder im Kofferraum eines zweiten Fahrzeugs gewesen sein. Das Ablegen des Rades spricht also nicht gerade für ein größeres Fahrzeug, oder einem Transporter, da in einem solchen Transportmittel ein Rad ohne weitere Probleme hätte verstaut werden können.
In einen Transporter passt doch beides leicht rein.. sollte er leer sein.
Haben Sie mal überlegt, gleich von Anfang an die ganze Stadt einzubeziehen? In ganz Halle leben etwa 6300 Männer zwischen 18 und 60 Jahren.
Östermann: Wir haben uns damals, als wir über den Speicheltest nachgedacht haben, schon Gedanken gemacht, in welcher Form wir das machen. Und wir haben vorsorglich sicherheitshalber beim Amtsgericht in Bielefeld, einen richterlichen Beschluss erwirkt, der es uns erlaubt, von allen männlichen betroffenen Bewohnern Halles eine Speichelprobe zu entnehmen. Die Zirkel haben organisatorische Gründe, denn auch unsere Kapazitäten sind irgendwann erschöpft. Und wir mussten Rücksicht nehmen auf das Institut der Rechtsmedizin in Münster, auch da kann immer nur eine gewisse Anzahl von Speichelproben pro Woche untersucht werden.
Freitag, 11. Januar 2013- 01:18 Uhr
Von Klaudia Genuit-Thiessen
Halle (WB). »Das ziehen wir jetzt durch.« Kriminalhauptkommissar Ralf Östermann strahlt unerschütterliche Ruhe aus. Zig Haller sprechen den Chef der Mordkommission auf die Chancen an, die er im dritten Massengentest sieht, um den Mörder von Nelli Graf 15 Monate nach der Tat doch noch zu überführen.
Der kleine Raum im Berufskolleg ist gestern Nachmittag voller Männer. Zwölf Beamte der Mordkommission haben dort wieder ihre Arbeitsplätze aufgebaut. Denn 2200 weitere Haller sind jetzt zum Speicheltest aufgefordert worden. Bis Sonntag läuft der Test. Gestern folgen schon 500 der Einladung. Die Kripo ist hochzufrieden.
In Begleitung kommen nur wenige. Und doch sind drei weibliche Namen mehr als einmal zu hören: Neben Nelli Graf fragt der eine oder andere Teilnehmer auch nach den Ermittlungserfolgen in den Mordfällen Susanne Nieter und Martha Riewe, die sich vor Jahren in Amshausen ereignet haben. Zur Erinnerung: Der Fall Riewe konnte nach etlichen Jahren noch aufgeklärt werden.
»Haben Sie wirklich noch Hoffnung, den Mörder von Nelli Graf zu finden?«, erkundigt sich ein 46-jähriger Haller darum interessiert bei Ralf Östermann. Und fügt das hinzu, was viele denken: »Diese Fortsetzung des Gentests wirkt doch wie ein Greifen nach dem Strohhalm.«
Der Hauptkommissar stimmt ihm zu. »Aber es wäre immer noch ein guter Sachbeweis, durch den der Täter überführt werden kann«, wiederholt er geduldig das, was er schon oft gesagt hat. Und rekapituliert noch einmal das, was für die Kripo fest steht: Die Tat an diesem Freitagmittag, dem 14. Oktober 2011, wurde vermutlich in einem geschlossenen Raum begangen und bei »Top-Wetter«. »Es ist unwahrscheinlich, dass die Tat auf offener Straße begangen wurde. Das Entdeckungsrisiko war viel zu groß«, will der Chefermittler auch nicht daran glauben, dass ein Berufspendler, beispielsweise ein Monteur, die Hallerin in seiner Mittagspause irgendwo im Freien ermordet haben könnte. Und im Hotelzimmer »wäre so eine blutige Tat sofort aufgefallen.«
In den vergangenen Wochen hat die Kripo auch die neuen Anschriften von Bürgern ermittelt, die inzwischen verzogen sind. Sie sind ebenso angeschrieben worden wie Männer, die möglicherweise nur am Wochenende ihre Familie in Halle besuchen, oder die hier einen Nebenwohnsitz haben. Diese etwa 100 Personen sind jetzt aufgefordert worden, ihre Speichelprobe bei der zuständigen Polizeidienststelle abzugeben.
Die Kripo hat inzwischen die Alibis derjenigen überprüft, die sich bisher geweigert haben, sich testen zu lassen. Ralf Östermann: »Bei dieser überschaubar geringen Zahl von Leuten können wir definitiv ausschließen, dass sich der Täter unter ihnen befindet.«