Der Fall Nelli Graf

@Sven1213

Sven1213 schrieb:Meiner Meinung war es kein gestörter Täter, auch kein im Wahn handelnder. Diese Tätergruppen hätten irrationaler gehandelt. Hätten zum Beispiel nur das Opfer als wichtig gesehen und das Fahrrad wäre bedeutungslos für den Täter

Das seh ich genauso.

Sven1213 schrieb:Ok, es gab ja auch die Misere, dass keiner bis zu ihrem Auffinden wußte, mit was sie bekleidet war.

Das stimmt nicht ganz. Bevor sie nach Hause kam und sich umzog, trug sie einen karierten Mantel. Dies war auch relativ frueh bekannt und belegt durch die Aufnahmen von der Kamera am Geldautomaten. Auf dem Weg von der Apotheke (also Bahnhofsnaehe) bis zum Ahornweg hat sie ja anscheinend auch schon niemand mehr gesehen. Und das wundert mich mehr. Eine Frau zu Fuss sieht man ja einfach laenger als eine Frau auf dem Rad. Einfach weil sie schon mal langsamer ist. Auf dem Weg von der Apotheke zum Ahornweg stehen viele Haeuser/Wohnblocks. Es wohnen dort also relativ viele Leute auf vergleichbar kleinem Raum. Und viele kannten Nelli sicher auch vom sehen. Aus dem Lidl oder vom Vorbeigehen. Aber niemand hat etwas gesehen?

Es kann ja sein, dass sie gesehen wurde und Zeugen sich aber nicht sicher sind, ob das an DEM Tag war. Ich seh auch unsere Bäckersfrau öfter am Rad hier vorbeifahren, und weiß aber nicht, wann es das letzte Mal war. So kann es durchaus Sichtungen gegeben haben, aber derjenige erinnert sich einfach nicht mehr genau genug an Tag, Ort etc. und so kann die Polizei mit solchen Aussagen ja dann auch nicht wirklich viel anfangen.

Zumindest scheint sie ja niemand in einer bemerkenswerten Situation gesehen zu haben (z.B. mit einer anderen Person stehend / sprechend), und einen Menschen der einfach nur vorbeigeht, ohne was bestimmtes zu machen, vergisst man dann ja doch schnell wieder (Kurzzeitgedächtnis), auch wenn man ihn kennt.

@atencion
Löwenmutter hat es vorhin schon mal geschrieben:
Wenn Nelli von der Apotheke auf dem Fuß-Radweg an den Bahngleisen langgegangen
ist, kommt sie fast direkt am Ahornweg heraus; und da ist nicht viel Publikumsverkehr;
mal ein Radfahrer oder evtl. ein Fußgänger mit dem Hund. Vielleicht hat sie deswegen
niemand mehr auf diesem Stück ihres Rückweges gesehen.
Wäre sie die Alleestraße hinuntergegangen und dann irgendwann links abgebogen,
hätte sie theoretisch irgendjemand sehen müssen.

@fortylicks
Es gibt ja mehrere moegliche Wege die sie vom Bahnhof aus genommen haben koennte, oder?
Ist es der beste/wahrscheinlichste Weg, dort an den Gleisen entlangzugehen? Ich persoenlich (klar, soweit ich das auf googlemaps beurteilen kann) waere wahrscheinlich gleich hinterm Bahnhof rechts abgebogen und dann an den Blocks von Hartmanns Waeldchen vorbeigekommen. Oder wuerde jemand aus Halle diesen Weg eher nicht waehlen?

@atencion
Ja, man hat mehrere Möglichkeiten:
eben die von mir genannte. An der Apotheke am Bahnhof direkt an den Bahn-
gleisen lang; der direkteste Weg zur Ahornstraße. Der Fuß-Radweg ist sehr gut
ausgebaut, freundlich drumherum, also keine dunklen Ecken. Ich fahre dort
immer mit dem Fahrrad lang, wenn ich in die östliche Ecke von Halle will.....
Aber vielleicht wollte Nelli ja Menschen begegnen auf ihrem Nachhauseweg,
um evtl. noch mit jemandem zu reden wegen des verpassten Kaffeetrinkens mit
der Cousine?! Dann hätte sie evtl. den Weg Alleestraße runter und dann rechts
in die Neustädter Straße gewählt. Auf der Alleestraße/Hauptstraße ist immer was
los und in der Neustädter Straße viel Besiedlung, vielleicht kannte Nelli dort ja
Leute, die da wohnen - und die zur Mittagszeit bei schönem Wetter im Garten werkelten?

Durch die Siedlung Hartmanns Wäldchen eher weniger, da muß man zuviel rechts und
links gehen, möglich wäre es aber auch.

Und da sie anscheinend niemand gesehen hat, würde ich die Variante 1 an den Bahngleisen
bevorzugen.

Korrektur: es muß heißen: links in die Neustädter Straße......

Aber da sie an dem Tag niemand mehr gesehen / gesprochen zu haben scheint auf dem Heimweg (dass sie vermisst wurde, hat sich ja am gleichen Nachmittag schon rumgesprochen im Umkreis, also hätte es doch zumindest IRGENDWEN geben müssen, der sich an sie erinnert, wenn sie an einer belebten Straße entlang gegangen wäre, UM vielleicht noch jemanden zu treffen / quatschen), spricht es ja eher dafür, dass sie den ruhiger gelegenen direkten Schleichweg gegangen ist, oder?

Mir kommt gerade ein doofer Gedanke,Entschuldigung wenn es schon mal jemand gepostet hat,aber kann es sein ,daß N. deswegen keinen Schlüssel mitgenommen hat,weil sie wußte,daß bei ihrer Rückkehr der Sohn schon wieder zu Hause ist ?

@beha
Welcher? Vom juengeren wusste sie sicher, dass er gegen 13.00 aus der Schule kam.
Ich glaube aber kaum, dass sie plante so lange wegzubleiben. Laenger als 1 Std. bei offener Tuer etc. - halte ich fuer unwahrscheinlich.

Da es ja keine weiteren Anrufe gab, koennte sie vom aelteren nur dann gewusst haben, dass er zu Hause sein wuerde, wenn sie ihn vorher gesehen haette. Dafuer kam Nelli aber ja eigentlich zu frueh nach Hause und der Sohn haette es sonst sicher auch irgendwie ausgesagt, dass er noch woanders war. Es hiess aber, dass er gegen 12.15/12.30 vom Vorstellungsgespraech zurueckkam. Und das ist sicher auch ueberprueft worden.

Naja es könnte eine mündliche Absprache am Tag vorher gegeben haben, bei der der ältere Sohn sagte, dass er gegen halb eins wieder da wäre. Dann würde es Sinn machen, dass sie sich darauf verlassen hatte und ohne Schlüssel losgefahren ist. Auch um kurz vor Rückkehr der Familie noch eine zu rauchen.

Ich glaube trotzdem dass sie sich die Tür zum Keller/Garage aufgelassen hat.

Mal ne generelle Frage: Wie überprüft man Zeitangaben an denen kein Zeuge dabei war?

shirleyholmes schrieb:Wie überprüft man Zeitangaben an denen kein Zeuge dabei war?

Wie meinst du das? Ist so bisl unkonkret.
Handydaten, Wegberechnungen, Belege ueber Einkaeufe oder Kontobewegungen etc etc.
Worauf bezieht sich deine Frage?

Im Zweifelsfall GLAUBT man die Zeitangabe einfach, die derjenige selbst gemacht hat, wenn er keinen ersichtlichen Grund hätte zu lügen, dafür aber jeden erdenklichen (= helfen, die Tatzeit einzugrenzen), die Wahrheit zu sagen.

An eine mündliche Zeitabsprache vorher glaube ich nicht, weil man vor einem Vorstellungsgespräch doch nie weiß, wann man da wieder rauskommt, das kann in 5 Minuten über die Bühne sein oder 2 Stunden dauern, wenn sie noch direkt einen Test mit einem machen. Und wenn sie sich darauf verlassen hätte, dass er da ist, wenn sie zurückkommt, dann hätte sie ihn doch vorher angerufen und gefragt, ob sie sich darauf auch wirklich verlassen KANN!

Ich denke, sie hat tatsächlich die Kellertür auf "Klick" aufgelassen und ist ohne alles los, weil sie bei ihrer Rückkehr auch gar nicht vorhatte, über die Haustür wieder reinzukommen und da zu riskieren, in der verrauchten Jacke jemandem zu begegnen, der dann fragt, wo sie denn in dem Aufzug gewesen ist. So konnte sie sich still und heimlich über den Keller wieder reinschleichen (und hat dies bestimmt vorher auch schon etliche Male so gemacht) und es hätte nicht mal jemand gemerkt, dass sie überhaupt weg war.

Irgendwo stand, dass Nelli am Tattag den Schmuck trug, den sie auch auf dem einen Fahndungsfoto umhat. Das ist ein sehr auffälliges festlich anmutendes Set, spricht für eine Frau, die Wert auf ihr Äußeres legte, wenn sie sowas im Alltag trug. Die Sportjacke passt dazu herzlich wenig und könnte vielleicht sogar eine Art "Tarnung" gewesen sein, damit sie im Vorbeifahren nicht von jedem gleich erkannt wird. Zumindest würde ICH mich sehr wundern, wenn meine Mutter in so einem Aufzug, mit Schmuck quasi behangen wie ein Weihnachtsbaum und dann so ne olle Sportjacke meines Bruders drüber, plötzlich in der Haustür stünde, und mich fragen, wo sie denn bitte so gewesen ist! Daher schätze ich echt, sie wollte so auch gar keinem ihrer Kinder begegnen und über den Keller unauffällig wieder reinkommen, als wäre sie nur kurz unten gewesen, um z.B. Wäsche zu waschen o.ä.! Keiner hätte gemerkt, dass sie überhaupt weg war, keiner hätte was geargwöhnt von ihrem Geheimnis oder sie gefragt, wo sie war.

nun müsste man wissen,ob nelli solch kostbares geschmeide öft trug.sich so zum arztbesuch aufzubrezeln-ist das normal?und dann noch in einer kleinstadt wie halle in westfalen?wenn ich zum doc gehe,hab ich noch nie solche schmuckbehangenen frauen gesehen.erst recht nicht solch kostbaren.oder machte sich nelli vllt für eine bestimmte person schick,um ihr zu gefallen-um eindruck zu machen?und dann wieder die sache mit der regenjacke.das hätte doch tarnung sein können.das evtl ein getratsche der nachbarn ua erst gar nicht entsteht.????keine ahnung

Was das " sogenannte geheime Rauchen betrifft " denke ich nicht das dies anderen Familienmitgliedern verborgen blieb bei einem 5 Personenhaushalt hat es sicher " Einer gewußt "

aber ich denke sie war Genußraucherin und daher wurde das von der Familie weitgehends
hingenommen ... wobei ich die Bank eher als Entpannnungsort sehe und nicht als Fixen Raucherpunkt
dies war sicher nur ein Nebeneffekt

gruß

Was die Thematik mit Schmuck betrifft diese würde ich nicht so hochbewerten

Wenn das Opfer diesen Halschmuck gewohnheitsmäíg getragen hat spricht nichts dagegen
sich mal eine Jacke vom Fullballverein anzuziehen auch wenn Dies für manchen Widersprüchlich
erscheinen mag entegegen der Persönlichkeit des Opfers ( Äußerers Erscheinungbild in der Öffentlichkeit ) so nach dem Motto " Kleider machen Leute "

ich sehe hier eher pragmatische Gründe im tragen der Jacke

bitte nicht vergessen es war ein schöner sonniger Tag
was macht man die nicht alles ?

gruß

Jeder ist anders, für manche Frauen ist Schminken und Stylen nur was für besondere Anlässe, andere Frauen bringen ungestylt nicht mal den Müll raus, und wieder Andere machen es von der Laune und Tagesverfassung abhängig. Trotzdem denke ich, eine Frau, die auf ihr Äußeres wert legt (und wertvollen Schmuck anlegen ist dafür ein Zeichen), die ist sich auch vollkommen bewusst, dass das jetzt optisch nicht mit so einer Jacke zusammenpasst. Ich sehe auch pragmatische Gründe im Tragen der Jacke ABER ich denke auch, sie wollte so keinem Familienmitglied in die Arme laufen.

Ich denke man kann wohl mittlerweile davon ausgehen
das alle relevanten Personen in Tatortnähe im weitesten Sinne ( 750 m ) überprüft wurden

Kein Treffer !

was würde das konkret bedeuten ?

@goadude
Tatortnähe? Weißt Du mehr??

@atencion
Ich meine eher die Bekleidung von dem Zeitpunkt aus, als sie mit dem Fahrrad vom Haus losfuhr.
Was du aber diesbezüglich des Rückweges von der Apotheke aus geschrieben hast, teile ich voll und ganz. Egal was andere schreiben. Es ist ja zum Beispiel gar nicht bewiesen, dass sie an der Bahnstrecke entlang ging.
Finde das ungewöhnlich.