Der Fall Nelli Graf

Also, die ganze Geschichte ist schon recht komisch. Das Einzige, was mir zurzeit in den Kopf kommt, ist, dass es womöglich Leute gibt, die schweigen, warum auch immer. Der DNA-Test könnte vielleicht eine allerletzte Möglichkeit sein weiterzukommen.
Ich setze große Hoffnung auf alle Fachleute, die sich in den Fall einbringen.
Mir tun die Familienangehörigen leid, denn wie schlimm muss das erst für sie sein, wenn sie Tag für Tag daran denken, dass der Mörder ihrer Mutter immer noch frei herumläuft!

Heute morgen kam sogar in unserem WDR-Lokalradiosender eine Meldung über den DNA-Test. Ich hoffe, dass es diesmal wirklich ein Ergebnis geben wird. Ich glaube es sogar.

zum dna test möchte ich nochmal etwas sagen.

der test ist ja ok ,auch wenn er viel geld kostet,sehe ich das ergreifen des täters im vordergrund.

nun ist es natürlich so ,das die dna daten gespeichert werden könnten ,
was einige ja nicht wollen .(ich persönlich mag es auch nicht)

aber wenn man diese daten speichern würde ,dann brauchte man nicht immer wieder diese test machen ,denn man könnte bei einer der nächsten verbrechen, darauf zurückgreifen .

es gibt natürlich die gefahr das auch mit diesen daten mißbrauch passiert ,oder verwechselung.
deswegen sollte man sehr vorsichtig sein und absolut sicher , wenn man dna spuren hat.

abgesehen davon weiß der getestete nie wo seine daten landen ,vielleicht sollte da jeder einen code kriegen mit denen man seine dna registration und ein abbild einsehen kann und somit man selber sehen kann wenn etwas verwechselt wird.

Den Fall Graf mit dem Fall Bögerl zu vergleichen ist doch völlig abwegig. Eins der goldenen W der Kriminalistik (und m.M.n. das Wichtigste neben dem "Wer") ist doch das Warum - das Motiv.

Im Fall Bögerl war es eine Entführung zwecks Gelderpressung.

Welches Motiv haben wir hier? Bis jetzt kein einziges. Die Umstände ihrer Ermordung deuten ganz klar in Richtung Hass, Rache oder Selbstschutz. Alle drei setzen eine persönliche Beziehung voraus. Ich sehe kein Motiv in Richtung eines Irren, der sich ne Frau greift um sie ohne sexuelle Not umzubringen. Ich kenne auch kein anderes Beispiel in der Richtung. Wenn man missglückte Vergewaltigungen außenvorlässt, bei denen das Opfer in Panik getötet wurde.

Das Motiv ist das Wichtigste und von ihm sollten die Ermittlungen ausgehen. Natürlich sind auch Wann, Wo, Wie und Womit wichtig um zum Wer zu kommen, aber wenn eine Theorie das Motiv außenvorlässt ist sie unvollständig.

Was so verwirrt, ist, dass wir das Motiv einer Beziehungstat mit den äußerlichen Umständen einer Zufallstat haben. Daher wurde früh spekuliert, dass gewisse Manipulationen vom Täter vorgenommen wurden, um es wie eine Zufallstat aussehen zu lassen.

Nun ist das Lager gespalten in die, die es für eine Zufallstat halten und die, die eine Beziehungstat sehen. Schlüssel ist das Motiv.

shirleyholmes schrieb:Im Fall Bögerl war es eine Entführung zwecks Gelderpressung.

Wenn sich mit dem Fall näher beschäftigt, dann kommen Zweifel auf, ob es überhaupt ums Geld ging.

Spekulatius.

@shirleyholmes
man kann hass auch übertragen auf eine person ,obwohl diese person nichts damit zu tun hat.
eine ähnlichkeit ,irgendetwas was der täter nicht mochte
,kann dann auch die gewalt ausgelöst haben .

Denkt ihr nicht, dass die Fachleute eventuelle Ähnlichkeiten der beiden Fälle längst überprüft hätten/haben?

Ich wollte nochmal kurz in Erwähnung bringen, dass 300 Leute wohl nicht auf den Test reagiert haben (laut unserem Lokalsender) und dass diese 300 jetzt wohl genauestens überprüft würden, so wurde es jedenfalls in unserem WDR-Sender gemeldet.

LadyQ schrieb:Denkt ihr nicht, dass die Fachleute eventuelle Ähnlichkeiten der beiden Fälle längst überprüft hätten/haben?

Eventuell nicht, wenn man vordergründig an die Erpessungsgeschichte denkt. Zur DNA kann ich nichts sagen, dazu fehlt mir das Hintergrundwissen. Aber es wäre ja nicht das erste Mal, daß nicht alles abgeglichen wurde, was abgleichbar ist.

Aber die Ähnlichkeit der Umstände beider Taten finde ich frappierend.

Ich gehe davon aus, daß die Speicheltestaktion zu keinem Ergebnis führen wird.

S.

Habe mal eine Frage zu dem zeitlichen Ablauf.
Auf Seite 384 wurde in einem Interview mit Herrn Östermann gesagt, dass sie zuletzt um 11:07 Uhr in der Apotheke war und danach hat das Gespräch mit ihrer Cousine stattgefunden.
Man geht davon aus,dass sie den Weg zu Fuß gegangen ist. Die Apotheke liegt ca 4 Kilometer vom Wonhaus entfernt. Der Rückweg führt über Strassen und Ampeln. Ich bräuchte zu Fuß ca. 45 Minuten. Wenn es so war, wird man sie nicht gegen 12 Uhr mit dem Fahrrad im Kreuzungsbereich Künsebeckerweg/Pestalozzistr. gesehen haben können. Sie muß sich ja umgezogen haben, dass Fleisch zur Vorbereitung in die Spüle gelegt haben und dann erst das Fahrrad aus der Garage holen und losfahren.
Selbst mit dem Fahhrad ist dieser Rückweg mit umziehen u.s.w. knapp. Zudem geht man ja davon aus, dass sie gegen 11:30 Uhr schon zu Hause ankam.
Für mich kann sie diese Strecke von der Apotheke nach Hause nur mit dem Auto so zeitlich geschafft haben. 0der?

spekulatius schrieb:Wenn sich mit dem Fall näher beschäftigt, dann kommen Zweifel auf, ob es überhaupt ums Geld ging.

Selbst wenn es nicht ums Geld ging war es kein Serienmörder, der durch die Republik tourt. Der würde sich doch nicht die Mühe mit der Lösegeldforderung machen. Das passt überhaupt nicht.

@zweiter
du hast schon öfter auf recht unwahrscheinliche Motive hingewiesen (Verwechslung mit einem Kind, Übertragung von Hass auf eine ihm unbekannte Person). M.M.n. wäre eine solche Person besonders gestört und auch nur bedingt zurechnungsfähig. Ob er die Umsicht hätte, die Ermittlungen durch das Verstecken des Fahrrads und der Leiche an schwer zugänglichen Orten so zu stören halte ich für fraglich.

@Sven1213
Wenn mich nicht alles täuscht war der Arzt 2 Kilometer entfernt und die Apotheke fast schon auf halber Strecke, aber das wissen andere sicher besser.

@shirleyholmes
Ich laß es in dem Inteview und meine ich hätte den Abstand zwischen der Apotheke am Bahnhof und dem Wohnhaus mal geroutet und bin damals auch so auf 4 Kilometer gekommen.
Ah Löwenmutter schreibt, wenn einer das genau weiß, dann die Frau mit den Ortskenntnissen.

@Sven1213
es sind weniger als 2 kilometer von der apotheke ,du mußt die abkürzung nehmen .

@shirleyholmes
@Sven1213

Von der Apotheke brauche ich keine 45 Minuten bis zum Hause Graf. Wenn sie zu Fuß gegangen ist, geht Sie durch die Siedlung an der Bahnlinie lang, da braucht sie keine
15 Minuten.

@shirleyholmes
ich will es ja nicht wieder ansprechen ,aber es ging nicht um eine verwechselung mit dem kind .
ist auch egal ,versteht ja anscheinend keiner .

ich glaube auch nicht das der täter irgendetwas stören wollte .
er mußte das rad einfach nur loswerden ,so das es nicht so schnell gefunden wird .

und ja ,der täter der eine tat mit fesselung vorbereitet ,ist meiner meinung nach gestört .
was sonst ?
man sieht es ihm vielleicht nicht an ,das ist alles .

@Löwenmutter
@zweiter
Danke euch beiden für die Antwort. Dann kann es doch sein, dass sie zu Fuß unterwegs war.

@zweiter
Meiner Meinung war es kein gestörter Täter, auch kein im Wahn handelnder. Diese Tätergruppen hätten irrationaler gehandelt. Hätten zum Beispiel nur das Opfer als wichtig gesehen und das Fahrrad wäre bedeutungslos für den Täter. Zudem handeln sie nicht so planbar.

@Sven1213
ich denke mit ziemlicher sicherheit das es so war .
die strecke ist nicht zu lang und wie ja geklärt wurde ,hatte sie einen mantel an
was das rad fahren vermutlich sehr behindern würde .
außerdem hatte sie kein schloss am fahrrad ,wie einige schon bemerkten.

@Sven1213
für mich ist jeder gestört der einen anderen menschen umbringt mit vorbereitung .
so meinte ich das .
ich meinte jetzt nicht das es ein halbwilder irrer ist ;)

@zweiter
Mich wundert an dem Fall auch ein bißchen, dass es so wenige Zeugen gibt, die sie gesehen haben.
Nach der Apotheke doch eigentlich nur noch die Zeugin Künsebeckerstr/Pestalzzistr.
Es wurde ja sofort nach ihr öffentlich gesucht u.s.w.
Ok, es gab ja auch die Misere, dass keiner bis zu ihrem Auffinden wußte, mit was sie bekleidet war.