Der Fall Nelli Graf

Nun ich bin sehr gespannt was nach der Auswertung der noch anstehenen Untersuchungen
im DNA Analyse Zentrum iin Münster folgt sofern kein Treffer erziehlt wird.

Ich denke wohl bis Mitte September wissen wir mehr
oder auch garnichts

gruß

Der Radiosender WDR 2 vermeldete gerade in seinen Nachrichten, dass der 3. Gentest
nunmehr abgeschlossen worden wäre und ca. 4.000 Speichelproben abgegeben worden
sind.
Man gehe davon aus, dass Nelli Graf in einem geschlossenen Raum getötet sei -wie ja schon
bekannt - und "eine Zufallstat ausgeschlossen werde". Das finde ich dann schon sehr konkret!
Und darum wolle man, falls der Täter nicht dabei sei, den Massengentest auf Nachbarorte von
Halle ausweiten.............

... immer weiter ausweiten ... irgendwann ist man in München ;)
Aber gut, dass dafür genug Geld da ist und die DNA-Datenbank schön weiter gefüllt wird ...


Sorry, aber für mich sieht das eher nach Hilflosigkeit, denn nach System aus - leider.

Für mich auch. Zudem sind die Erfolge mit den DNA-Reihenuntersuchungen bisher überschaubar. Dieses Mittel ist einfach nicht zu rechtfertigen.

fortylicks schrieb:Man gehe davon aus, dass Nelli Graf in einem geschlossenen Raum getötet sei -wie ja schon
bekannt - und "eine Zufallstat ausgeschlossen werde"

Der Ablageort dürfte dem Täter sehr gut bekannt sein und das Abdecken der Leiche spricht für eine Bekanntschaft Täter/Opfer. So viel dürfte klar sein. Bleiben halt nur die Königsfragen "wo passierte es" und "wer beging die Tat".

@John_Doe_1974
Ich finde die Untersuchungen richtig. Der Täter soll ruhig ins schwitzen kommen..
Man sollte auch einen Abgleich mit der gesamten DNA-Datenbank machen...was dabei alles schönes herauskommen würde...

Wärst du auch dafür, allen Kindern bei Geburt gleich eine DNA-Probe zu entnehmen und in eine Datenbank zu speichern?

Es gibt einfach zu viele Gründe, die dagegen sprechen. Warum muss man tausende Unschuldige dieser Untersuchung unterziehen, wenn man sie als Täter auch mit herkömmlichen Mitteln ganz einfach ausschließen kann?

@John_Doe_1974
Der Vergleich hinkt aber gewaltig...
Mit herkömmlichen Mitteln kommt die Polizei z.Z. nicht weiter.
Hier geht es schließlich um Mord...nicht um irgendeine Bagatelle....

Wieso sollte der Vergleich hinken?

Natürlich ist Mord keine Bagatelle. Trotzdem können mit herkömmlichen Mitteln 99,99% der Teilnehmer der Reihenuntersuchung als Täter ausgeschlossen werden. Ich hab auch kein Problem mit DNA-Abgleich, wenn der Kreis der Verdächtigen auf etwa 5 Personen eingegrenzt werden konnte. Aber so ist der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht tausender Unschuldiger nicht gerechtfertigt. Abgesehen davon, dass der Erfolg der Reihenuntersuchungen bisher eher dürftig ist.

Es ist nun mal einfacher, von 4000 Leuten die DNA abzugleichen als von 4000 Leuten ein Alibi von vor 1 Jahr zu prüfen. Selbst wenn jemand arbeiten war zu der Zeit, wer kann SICHER sagen, dass er den Arbeitsplatz an dem Tag nicht zwischendurch heimlich verlassen hat - nach 1 Jahr eine schiere Unmöglichkeit. Die DNA-Tests sind einfach die effektivste Möglichkeit, Unschuldige auszuschließen von weiteren Verdächtigungen.

Die Aussage, dass es keine Zufallstat ist laut der Polizei ist ja schon recht konkret. Ich frage mich, ob sie das einfach aus den Umständen der Tat schließen, die uns allen bekannt sind (Täterprofil) oder ob es weitere Hinweise gibt, die sie in dieser Angelegenheit sicher sein lassen, die wir nicht kennen (Täterwissen).

@DieGraefin
ja, genau diese Formulierung "keine Zufallstat" läßt mich auch hoffen, dass
die Ermittler weitere Erkenntnisse haben.....

@DieGraefin
Es gibt ja noch die Spur am Rad, dann wird es an der Leiche auch noch Spuren geben, die nicht veröffentlicht wurden.
Es ist ja wahrscheinlich auch ein Täterprofil erstellt worden.
Als letztes kommen ja auch noch die Auffindorte des Rades und der Leiche, alles Orte die von nicht Einheimischen kaum zu kennen sind.

@DieGraefin
Bloß weil es einfacher ist, rechtfertigt das doch nicht den Eingriff in die Persönlichkeitsrechte tausender Unschuldiger ohne jeden Anfangsverdacht.

@John_Doe_1974
was heißt hier: Eingriff in die Persönlichkeitsrechte Unschuldiger"?
Der Test ist freiwillig! Wenn du nicht hingehst, wirst Du weiter kontrolliert;
das ist geltendes Recht.

@John_Doe_1974
Es könnte ja auch die Gefahr bestehen, dass der Täter erneut zuschlägt.
Möchtest du dafür die Verantwortung übernehmen?

Das klingt wirklich sehr konkret und schliesst ja eigentlich nahezu alle unsere Theorien ( einschliesslich meiner beiden ) nahezu aus.
Keine Zufallstat = es hat jemand gezielt eine ( ihre ) Tötung vorbereitet.
Das schliesst ja schon fast auch Zufallsopfer aus , denn wenn jemand eine Tötung vorbereitet, wird er sich kaum in ein x-beliebiges Gebüsch setzen und warten , ob er das "Glück" hat , das jemand genau zu dieser Zeit an diesem Ort vorbeikommt , der auch noch in sein "Beuteschema" passt.


Geschlossener - oder wie es in den Formulierungen von Herrn Östermann heisst - umschlossener Raum kann , in Anbetracht der Ablageorte nicht so weit entfernt sein - die Ausnahme bildet hier event. wirklich nur noch ein entsprechend taugliches Fahrzeug .

Die Erkenntniss darüber kann sich ja fast nur aus den Punkten
a) keinerlei nennenswerte Blutspuren im grosszügig abgetragenen Erdreich um Frau Graf herum
und event.
b) irgendwelche Anhaftungen an Frau Graf , die auf einen Innenraum schliessen lassen , aber nicht ihrem eigenen häuslichen Umfeld zuzuordnen sind.

ergeben haben.

Wenn man diese Punkte zusammen bewertet , dann scheint es aber doch wieder in die Richtung zu deuten , dass Frau Graf durch irgendwen aus dem Haus gelockt wurde , denn irgendetwas ( z.B. vom Fenster aus gesehen ) , wäre , genauso wie zufällig irgendwo dazugekommen oder im Rahmen eines unangekündigten / spontanen Besuches Eskaliertes , im Endeffekt wieder eine Zufallstat geworden.

Bliebe im Endergebnis wirklich nur die Möglichkeit :

Jemand der Frau Graf gut genug kannte um sie zügig aus dem Haus zu locken und den sie gut genug kannte um sich zügig aus dem Haus locken zu lassen.
Da es keine Telefonkontakte mehr ins / aus dem Haus heraus gab , bleibt m.E. wirklich nur noch
a) Brief / "Notiz"zettel im Briefkasten = schliesse ich aus, denn dann hätte der Täter wieder auf das "Glück" hoffen müssen , dass Frau Graf den auch rechtzeitig findet und gerade Zeit hat loszufahren = zeitlich zu unsicher für den Täter

b) Täter war an der Haustür , wurde eben doch nicht gesehen ( was für ein uneinschätzbar hohes Risiko für den Täter !) und hat sich da mit ihr entweder für einen späteren Zeitpunkt verabredet ( Rad) , oder aber sie mit einer schlechten Nachricht aus dem Haus gelockt.
Hier käme wieder z.B. eine (Schul) unfallnachricht in Betracht , ( Fahrtrichtung)
( "Kommen sie schnell - ich fahr schon mal voraus / zurück !" )
Aber da wäre für Täter zu dem Risiko am Haus gesehen zu werden noch das Risiko gekommen , dass Frau Graf womöglich noch jemand aus der Familie telefonisch informiert und / oder einen anderen Fahrtweg nimmt als er und er sie nicht auf dem Weg abfangen konnte. Und ein geplantes Abfangen am fiktiven Ziel Schule wäre schon mehr als risikofreudig gewesen und würde auch nicht zu den Ablageverhalten passen.


c) Täter traf sie doch bereits auf ihrem Heimweg ( ev. durch vorheriges Beobachten forciert) und hat sich da mit ihr verabredet - zeitlich wohl eher nach dem Anruf mit ihrer Cousine , denn wäre es vorher gewesen, hätte Frau Graf diese wohl gar nicht mehr angerufen um sich enttäuscht über eine verpasste " kleine Freizeitnutzung" ( Kaffeetrinken ) zu äussern , da sie dann ja schon wieder eine andere Möglichkeit ( späteres Treffen mit Täter ) in Aussicht gehabt hätte.

Wenn es nicht weit zum möglicherweise vereinbarten Treffpunkt war und das Treffen - schon aufgrund des Arbeitsbeginn von Frau Graf nicht lange dauern konnte , kann alles andere wieder gut möglich sein -alles was auf dem Rad nur stört und sowieso nicht dringend mitgenommen werden muss bleibt zuhause bewusst liegen und da es sich um kein Date , sondern nur um ein kurzes Treffen mit einer gut bekannten Person handelt , ist es auch nicht wichtig , ob man die Sportjacke oder sonst was trägt.
Vielleicht trug sie die Jacke ja sogar gezielt , weil das Treffen unter dem Aspekt " Hilfeersuchen" eingefädelt wurde ( Möglichkeit - nicht Fakt ! ) und diese Jacke ruhig schmutzig werden durfte .
( " könntest Du mir später vielleicht helfen , ich muss was umräumen / einladen / abholen und schaffe das nicht ganz alleine , es ist aber wichtig und ich kann es nicht verschieben " .....)

@fortylicks
Der Test ist doch nicht freiwillig!!! Es wird eine Freiwilligkeit vorgetäuscht, wo keine ist. Wer sein Recht wahrnimmt nicht an dem Test teilzunehmen, wird gerichtlich dazu gezwungen. Wo ist da die Freiwilligkeit?

@sanford
Niemand muss dafür Verantwortung übernehmen. Das ist ein grundsätzlicher Denkfehler. Wenn der Täter nochmal zuschlägt, ist allein der Täter dafür verantwortlich.

@DieGraefin
Außerdem wird hier der gute alte Rechtsgrundsatz der Unschuldsvermutung ins Gegenteil verkehrt. Niemand muss seine Unschuld beweisen.

@John_Doe_1974
Wenn der Täter durch den Test erwischt werden kann und damit evtl. weitere Taten unterbunden werden können, dann muss die Polizei zu diesem Mittel greifen.
Man muss sich nur mal vorstellen, der Täter würde wieder morden und die Polizei hätte die DNA-Tests nicht machen lassen..

Ich bin entsetzt, wie schnell die Leute bereit sind, ihre Grundrechte aufzugeben.

@Uhlenspiegel
ja, diese Möglichkeiten gibt es;
und ich tendiere stark zu der Begegnung auf ihrem Nachhauseweg. Dort könnte
die entsprechende Verabredung getroffen worden sein.
Ich überlege schon lange, welchen Rückweg Nelli Graf genommen hat?!
Da gibt es einige Möglichkeiten, vom direkten Weg über die Alleestraße,
Künsebecker Weg - der allerdings der weiteste wäre - bis am Bahnhof an den
Bahngleisen lang, schöner Weg, der auch nicht durch Autos befahren wird -
alles möglich.
Oder sie bog von der Alleestraße rechts in die Neustädter Straße ein....
Schade, dass es keine Zeugen für diesen Rückweg gibt....