Wo ist Katrin Konert?

ThoFra schrieb:Der Täter könnte grundsätzlich natürlich durchaus alkoholisiert gewesen sein, gerade in ländlichen Gegenden wird meiner Erfahrung nach die Promillegrenze zum führen eines Kfz nicht immer unbedingt so ernst genommen.
Wäre der Täter / Person aber für Katrin erkennbar volltrunken gewesen, wäre sie wahrscheinlich nicht in das Auto gestiegen, v a bei den damals herrschenden Witterungsbedingungen (Blitzeis).

Hallo @ThoFra,

ich würde Dir durchaus dahingehend zustimmen, dass Katrin (trotz des relativen Zeitdrucks) bei einer offensichtlich betrunkenen Person, d.h. bei jemandem der bspw. aus einem Haus getorkelt kommt oder in Schlangenlinien an die Bushaltestelle vorfährt (und zudem vielleicht noch lallt) eher nicht eingestiegen wäre. Letztendlich können wir das aber (noch) nicht zu 100% wissen.
Bei meiner Anmerkung, dass Alkohol eine gewisse Rolle gespielt haben könnte, bin ich aber eher von einem geringen Alkoholpegel ausgegangen; gerade soviel, dass es bei demjenigen zu (Über-)Mut und ggf. draufgängerischem Verhalten führte, es aber für andere auf den ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich wäre, dass er Alkohol getrunken hat. So oder so: Ein Übergriff auf Katrin ist aber sicherlich auch ohne dass Alkohol eine Rolle gespielt haben könnte möglich gewesen.

@Alexandra0711
@schluesselbund

Ich möchte ja kein Spielverderber sein...

Nehmt Euch bitte mal Eure Stoppuhr im Handy zur Unterstützung und sprecht dann:

Sven: Ich hole Dich gleich an der "Busse" ab.
Katrin: OK, ich gehe los.

Dieser Weg von Joachim bis zur Bushaltestelle ist, wenn ich mich richtig erinnere, doch trotz Blitzeis in 10 min zu bewältigen oder.

Nehmen wir an, Katrin geht wie im Podcast gesagt wird, um 18:45 Uhr los, wird von Christian und Tanja um 18.50 Uhr an der Kirche gesehen, spricht noch kurz mit dem "neuen Zeugen" und ist dann kurz nach 19:00 Uhr an der Bushaltestelle.

Wie mehrere Zeugen ja sagen, haben sie sie nicht mehr gesehen.

Das bedeutet doch, dass das Zeitfenster ganz eng ist.

Einer von den ehemals Verdächtigen hat sie mit, aber wer?

Vielleicht hat sie auch nur auf die Mailbox gesprochen, oder für eine kurze Meldung, bin gleich an der Bushaltestelle, haben die 3 Sek. gereicht...

Mal kurz eine andere Frage:

Der "neue Zeuge", der sich 2018 bei einer Haustürbefragung geäußert hat (Stern-Podcast, Frau Dau-Rödel-Rödel), hat Katrin angeboten, sie nach Hause zu fahren. Katrin lehnte ab.

Woher wusste dieser Mann von Katrins Situation?
Wieso hat er ihr eine Mitfahrgelegenheit angeboten?

Wenn er von Katrin am Nachmittag kontaktiert worden wäre, hätte die Polizei ihn doch auf der Liste gehabt...hatte sie aber offensichtlich nicht.

ThoFra schrieb:Allerdings wissen wir ja, dass sie die Mitfahrgelegenheit bei Martin ablehnte und wohl auch noch bei dem weiteren Zeugen - hieße dann also im Umkehrschluss, dass Katrin bereits eine Zusage für eine Mitfahrgelegenheit gehabt haben müsste, als sie die Wohnung von Joachim verließ?!

Wenn das so stimmt!
Der weitere Zeuge, also der einzig andere dessen Angebot angeblich ebenfalls abgelehnt wurde, meldete sich ja anscheinend erst (15?) Jahre später.

ThoFra schrieb:Vll gab es (vorab) eine Absprache a la:"Ich lasse nur kurz durchklingeln, wenn ich bei Joachim vor der Tür bin bzw rufe mal kurz vorher an, wenn ich losfahre, etc pp".

Das würde zwar Sinn machen, aber warum ging Katrin dann sofort zur Bushaltestelle?
Ein kurzes Durchklingeln sehe ich auch als am logischsten an, denn sonst gäbe es eigentlich keinen Grund ein Gespräch dermaßen kurz zu halten?
Ich habe den Eindruck, dass Sven genau wie Christian, absolut keinen Bock hatten sie zu fahren, deswegen könnte ich mir auch vorstellen, dass Sven eigentlich jemand anderes anrufen wollte und sich verdrückte.

Opti-Mist schrieb:Woher wusste dieser Mann von Katrins Situation?
Wieso hat er ihr eine Mitfahrgelegenheit angeboten?

Gute Frage! Er soll ja ein Anwohner gewesen sein. Vermutlich gab er an sie draußen warten und stehen gesehen zu haben?
Ist aber strange, denn lange hatte Katrin ja nicht an der Bushaltestelle gestanden. Vermutlich war sie gegen 10 nach 7 schon nicht mehr dort.

Dieser Umstand und die Tatsache, dass die Aussage erst so spät kam, lassen mich daran zweifeln, dass sie vom selben Tag bzw von der selben Person handeln.

@Opti-Mist
@PotomacRiver
Muss ich mich mal kurz zuschalten, der Anwohner hat doch in der Breiten Strasse gewohnt und wird wahrscheinlich, wie mehrere an diesem Abend draußen gegen das Glatteis gestreut haben..

Opti-Mist schrieb am 23.12.2021:Wir sollten davon ausgehen, dass die Polizei die Angaben von Christian überprüft hat und ihn aus bestimmten Gründen trotzdem auf der Liste der Verdächtigen hatte.
Ob er dort noch steht, ist nach dem Auftauchen des "neuen Zeugen" (2018?) fraglich.

Vielleicht ist er nicht nur nach dem Auftauchen diesen Zeugen nicht mehr auf der Liste der Ermittler...
@Alexandra0711 hatte es ja auch schon mal am 18.12. geposted: Im Nachgang zum NDR-Podcast hat Herr Ziegler bei den Ermittlern nachgehakt und bekam die Antwort (und die bis heute in den Diskussionen eher stiefmütterlich behandelt wird, wie ich finde):

Alexandra0711 schrieb am 18.12.2021:Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt nicht mehr so auf die damals Tatverdächtigen, sondern auf jemand, der Bezug zur Region hat und Anhalterinnen mitnahm.

Das hört sich zwar so an, als ob die drei (vielleicht ist mit den "damals Verdächtigen" zudem auch noch der ehem. Vermieter gemeint) noch nicht zu 100% außen vor sind, aber die Fragen, die sich mir in diesem Zusammenhang stellen, sind:
1.) Beruht die Antwort darauf, dass man (nach dem Austreten von Herrn Rusche aus den Ermittlungen) möglichweise ausgetretene Pfade verlassen wollte, um zu sehen was sich woanders noch so ergibt? Eher unwahrscheinlich, mMn.
2.) Hat es möglicherweise mit diesem Spurencontrolling zu tun, welches im Stern-Podcast erwähnt wurde? Und
3.) Ist die Antwort noch aktuell? Im Stern-Podcast wird der Punkt zwar nicht angesprochen, aber falls die Antwort noch aktuell ist, müsste man dann Christian und die anderen aus den Überlegungen nicht (vorübergehend) ausklammern? Das dürfte so manchem (inkl. mir) eher schwer fallen, da sich die Überlegungen und Szenarien ja primär um einen der drei drehen.

Was @Alexandra0711 ebenfalls ansprach: Der direkte und krasse Widerspruch in Bezug auf Stefanie. Im Stern-Podcast war sie an dem Abend selbst unterwegs, während es beim NDR-Podcast noch so klang, als ob sich alle (Ermittler, Journalisten und Stefanie selbst) wundern, warum Katrin nicht bei ihr auftauchte, als die Not groß war. Wäre Stefanie an dem Abend bspw. bei einer Familienfeier oder ähnlichem gewesen, wäre das doch schon im NDR-Podcast angesprochen worden, gerade von Stefanie selbst. Ich kann mir diesen direkten Widerspruch beim besten Willen nicht erklären. Hat Frau Dau-Rödel Stefanie in dem Moment möglicherweise mit einer anderen Freundin verwechselt?

3 Sekunden können für eine kurze Mitteilung ausreichend sein wenn das nötigste schon vorher besprochen wurde wie "bin da"-"bin gleich da" etc.

Vorallem damals waren so kurze Gespräche die Regel wenn man nur Prepaid hatte und es zu der Zeit noch keine Flat gab und selbst SMS bis aufs mindeste abgekürzt hat... so auch die Telefonate... daran erinnere ich mich auch noch sehr gut als ich 2000 mein erstes Handy hatte.

PotomacRiver schrieb:Ich habe den Eindruck, dass Sven genau wie Christian, absolut keinen Bock hatten sie zu fahren, deswegen könnte ich mir auch vorstellen, dass Sven eigentlich jemand anderes anrufen wollte und sich verdrückte.

War es nicht so, dass Katrin Seven angerufen hat, und nicht umgekehrt?

PotomacRiver schrieb:Vermutlich gab er an sie draußen warten und stehen gesehen zu haben?

Er soll Katrin ja schon in der Breiten Straße angesprochen haben.
Das heißt unmittelbar nachdem Christian und Tanja an Katrin vorbei gefahren sind und sie Katrin vor der Kirche gesehen haben.

Der verbleibende Weg von der Kirche bis zur Kreuzung mit der Neuen Straße ist nicht mehr lang. Im Rückspiegel hätte Christian dieses Gespräch sogar noch anfänglich beobachten können, so kurz nach seinem Wegfahren müsste es stattgefunden haben.

Apo_Andreas schrieb:Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt nicht mehr so auf die damals Tatverdächtigen, sondern auf jemand, der Bezug zur Region hat und Anhalterinnen mitnahm.

Und hier, find ich, beißt sich doch der Hund in den Schwanz.
Katrin soll 2 Mitfahrgelegenheit abgelehnt haben (auch wenn ich das persönlich nicht glaube), wäre dann aber zu einem Wildfremden zugestiegen?
Entweder wurden die Mitfahrgelegenheit nicht abgelehnt bzw es gab tatsächlich gar keine und sie war leicht verzweifelt und trampte eben.
Aber beides zusammen scheint mit nicht logisch.

Opti-Mist schrieb:War es nicht so, dass Katrin Seven angerufen hat, und nicht umgekehrt?

Im Podcast heißt es „der letzte bekannte Anruf von Katrin“.
Vermutlich hast du recht, sie hat ihn angerufen.
Gut, das entlastet Sven meines Erachtens noch mehr und würde unterstrichen, dass er keinen Bock hatte sie zu fahren.

Es ist erstaunlich, dass Joachim bei all dem Hin und Her mit der Rückfahrgelegenheit so gar keine Aussage darüber machen konnte, was Katrin endlich erreicht hatte.
War er so zugedröhnt, dass er nichts mehr mitbekommen hat (dagegen spricht das Streuen des Gehweges wegen Glatteis), oder hatten sich die Beiden schon nichts mehr zu sagen? Dann hätte er Katrin allerdings auch nicht sein Handy zur Verfügung gestellt.

An der Stelle beginnt es schon neblig zu werden, bezüglich der Abläufe an diesem Abend.

@PotomacRiver

Das "Problem", dass ich in Bezug auf die Beschreibung des (mutmaßlichen) Täters (Bezug zur Region, Mitnahme von Anhalterinnen) habe, ist, dass es einerseits konkret klingt, andererseits aber auf so manchen im Wendland zutrifft...ob nun bereits durch die Ermittlungen namentlich bekannt (und damit wohl auch Katrin bekannt) oder wildfremd (und damit Katrin nicht bekannt).

@Opti-Mist
ja schon komisch, aber laut Thilo war er ja vollkommen zugedröhnt und Streit soll es ja auch gegeben haben.

Irgendwo war es ihm ja auch egal, er hat Katrin holen lassen, der Heimweg hat ihn wohl dann nicht mehr interessiert.

Das mit dem Taxigeld wissen wir ja auch nicht, ob das stimmt!

@Apo_Andreas

Wenn man annimmt, dass Katrin an der Bushaltestelle gewartet hat - vielleicht auf die vereinbarte Mitfahrgelegenheit - dann ist die dort beschriebene Person nur eine weitere Möglichkeit, wie Katrin von dort weggekommen ist.
Es ist also kein neuer Denkansatz, sondern nur die Erweiterung eines Bestehenden (Martin, Christian, Sven).

Opti-Mist schrieb:An der Stelle beginnt es schon neblig zu werden, bezüglich der Abläufe an diesem Abend.

Da gebe ich dir recht. Allerdings scheint es so, als wäre Katrin Joachim total egal gewesen. Ein schnelles Vergnügen halt, eine Teenagerin die ihn anhimmelt.
Und zugedröhnt soll er auch gewesen sein, was ja nicht unbedingt heißen muss, dass er nicht mal mehr den Gehweg streuen konnte…

Irgendwie war Katrin allen an diesem Abend egal und das ist traurig.

Apo_Andreas schrieb:Das "Problem", dass ich in Bezug auf die Beschreibung des (mutmaßlichen) Täters (Bezug zur Region, Mitnahme von Anhalterinnen) habe, ist, dass es einerseits konkret klingt, andererseits aber auf so manchen im Wendland zutrifft...ob nun bereits durch die Ermittlungen namentlich bekannt (und damit wohl auch Katrin bekannt) oder wildfremd (und damit Katrin nicht bekannt).

Vermutlich hat man jemanden gefunden, der zur damaligen Zeit Anhalterinnen ansprach und mitnahm?
Die Frage ist eben, kam es da irgendwann mal zu Zwischenfällen oder war es jemanden der einfach hilfsbereit war?
Im ersteren Fall wäre ich überrascht, dass man von so jemandem erst nach 20 Jahren erfährt.

Abgesehen davon ging die Hauptstraße dort doch gar nicht vorbei? Sie hätte sich also von der Bushaltestelle entfernen müssen, aber niemand hat sie gesehen.

Ich habe ehrlich gesagt Probleme damit, mir noch mehr Autofahrer an diesem Abend in diesem Kaff vorzustellen als es ohnehin schon gab.
Keiner hat den anderen gesehen und Katrin scheint gegen 19:10 bereits verschwunden…das ist alles unfassbar eng.

Opti-Mist schrieb:Es ist also kein neuer Denkansatz, sondern nur die Erweiterung eines Bestehenden (Martin, Christian, Sven).

Mag sein, oder einfach nur "freundlicher" bzw. neutraler formuliert, um nicht eine konkrete Person in den Fokus zu rücken. Es katte insofern vielleicht auch ermittlungstaktische Gründe, das Ganze umzuformulieren.