@Kopernicus Es ist früh am Morgen, da denke ich meist nicht so mit wie ich sollte
:DMenedemos schrieb:Ich glaube ja auch nicht richtig daran, aber man sollte die Möglichkeit doch mal konsequent durchspielen.
Das habe ich doch bereits getan:
EinElch schrieb:Dagegen spricht:
Ich werde trotzdem nochmal drauf eingehen:
Menedemos schrieb:- Katrin plante das Abhauen, hatte schon eine Tasche gepackt, sie hat auch schon Leute gebeten, ihr dabei zu helfen.
Das war einige Monate zuvor. Das ist kein ungewöhnliches Verhalten für rebellische Teenager. Daraus zu schließen, dass sie es erneut versucht hat, unter diesen Bedingungen, halte ich für kühn - meine beiden älteren Brüder sind auch jeweils einmal abgehauen. Aber als 15-jährige bekommt man nicht nur Heimweh nach den Schwestern und den Freundinnen, man überdenkt auch nochmal, ob die Situation wirklich so schlimm ist. Nicht umsonst kommen nahezu alle Ausreißer irgendwann zurück.
Menedemos schrieb:traute sich nicht - bei dem Wirbel, den ihr Fall verursacht hat.
Da soll sie einerseits so konsequent und gradlinig sein, das sie ohne jegliches Gepäck einfach verschwindet, aber dann den Arsch nicht in der Hose haben, sich zumindest per Brief bei einem Verwandten zu melden?
Menedemos schrieb:Dass sich ihr Helfer nicht meldete, kann ich auch verstehen:
Stattdessen werden jetzt alle immer wieder des Mordes verdächtigt - da wäre es einfacher zu sagen:
EinElch schrieb:"Ja, ich hab sie da und da hingefahren, aber mir war nicht klar, dass sie nie mehr zurückkommen würde."
Allein schon, weil die Eltern auf jeden eingewirkt haben. Da sollen die Freunde nicht gewissenlos genug sein, um sie zu töten, aber zwei Dekaden lang die praktische Entführung ihrer Tochter für sich behalten. Das kann auch eine ordentliche Belastung sein.
Menedemos schrieb:Andererseits WOLLTE sie ungern nach Hause, dort gab es Konflikte.
Bloße Annahme. Das sie ungern nach Hause wollte, ist eine bloße Annahme. Jeder hat in der Pubertät Konflikte zuhause, trotzdem hadert man nicht ständig damit, heim zu fahren.
Dafür müsste ja irgendein Indikator vorliegen und soweit mir bekannt ist, hatte Katrin keinen besonderen Streit mit ihren Eltern zuvor. Sie verließ ohne Verabschiedung das Haus - aber das hab ich ab 15 auch so gehandhabt. Gerade wenn ich abgeholt wurde und es eilig hatte, dass sie mit ihrer Freundin bei ihren Eltern ein Alibi hinterlegt hat, war ja auch bekannt - die dachten ja, sie wüssten, wo sie ist.
Also eher Geschäft wie üblich, ich sehe da keinen Anlass, der sie komplett fertig gemacht haben sollte.
Auch die Intensität des Streits mit Joachim ist völlig ungeklärt und spekulativ. Offiziell waren sie danach ja nicht getrennt, also nichts, wo man alle Brücken bereits abgebrochen habe.
Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, aber die Faktenlage gibt das eben nicht her.
Menedemos schrieb:Und der Jahreswechsel ist sowieso für viele Menschen ein Anlass, ihr Leben grundlegend zu ändern, gerade in diesem Alter. Aufbruchsstimmung macht sich breit.
Ist halt alles reine Spekulation. Meistens ist es keine "Aufbruchsstimmung" die Teenager zum Abhauen anleitet, sondern Wut. Wut verfliegt und Reue macht sich breit. Das fehlt in deiner Überlegung halt völlig. Die Geschehnisse vor diesem Abend passen nicht dazu, ihr Verhalten unmittelbar vor dem Verschwinden auch nicht, und das Nachtatverhalten ist auch ungewöhnlich, wenn es so wäre wie du vermutest.
Menedemos schrieb:Vielleicht hatte sie einiges Geld dabei.
Und zog nicht in Erwägung ein Taxi zu rufen? Sie hat nachweislich nach einer Mitfahrgelegenheit NACH HAUSE gesucht.
EinElch schrieb:Das bei immerhin einer Handvoll Leute, die sicherlich nicht nur als Alibi fungierten (-> Da hätte ein Anruf gereicht).
EinElch schrieb:Katrin hätte ihrer Schwester keine SMS schicken müssen, die ihre baldige Rückkehr ankündigt, hätte sie das nicht getan, hätte sie u.U. deutlich mehr Zeit gewonnen, ohne unnötig Staub aufzuwirbeln.
-> Anmerkung: Zumal sie ohnehin zu spät war, auch mit dieser SMS.
D.h. entsprechend, sie hätte erst nach einer Fahrt nach Hause gesucht, und DANN den Entschluss zum Verschwinden gefasst. Dann hätte sie aber noch eine weitere Person erreichen müssen, nämlich ihren Helfer. Der müsste dementsprechend unter der verbundenen Personen sein, und damit einer der 7 angerufenen Personen.
Unter diesen Personen müsste demzufolge auch eine weitere Person sein, nämlich:
Menedemos schrieb:Und zweitens brauchte sie eine Anlaufstelle. Hatte sie Freunde in einer großen Stadt?
Dazu einige Anmerkungen. Nicht nur, dass diese Person von Katrin nicht kontaktiert wurde, auch sagst du selbst:
Menedemos schrieb:das Wendland dürfte ihr zu provinziell gewesen sein.
Wer so provinziell wohnt das er fast 2 Stunden Bus fahren muss, um zu seinem Freund zu kommen, der hat außerhalb meist nur Bekannte, die er durch Familienfahrten usw. kennt. Vielleicht noch Weggezogene Freunde oder Verwandte. Aber es ist nicht 2019 gewesen, wo man zig bekannte in aller Welt hat, die weggezogen sind und studieren (sie war 15), die man übers Internet kennen gelernt hat (Haha, 2001) oder sonst wo her. Wenn dann Urlaubsbekanntschaften oder Freunde aus dem Ort, wo Verwandte leben. Das sind dann aber eher flüchtige Bekanntschaften.
Mit anderen Worten: Wie und Wen soll sie denn da kennengelernt haben, wie hat sie diesen jemand an diesen Abend kontaktiert um ihre Ankunft anzukündigen, warum ist diese Person nie zuvor irgendwie in Erscheinung getreten, sodass jemand sagen würde, dass war eine "Vertrauensperson" für sie?
Nicht mal ihre Freundinnen? Oder ihre Schwestern?
Ne, da glaube ich nicht dran.
Und ganz nebenbei:
Menedemos schrieb:- Es gab nach dem 1.1. laut Podcast einige Sichtungen von Katrin, wennn auch unzuverlässige.
Unzuverlässige Sichtungen sind kein Fakt. Sichtungen sind erstmal Hirngespinste, in den allermeisten Fällen.