@ramisha ramisha schrieb:dass man einem privaten Ermittler finanzielle Unterstützung versagt, obwohl der 100%ig schwört,
Peggys Aufenthaltsort in der Türkei zu kennen, finde ich schon sehr unflexibel von Seiten
der hiesigen Behörden.
Auch wenn Du das unflexibel findest: angenommen es war so, ein Schwur eines "privaten Ermittlers" ist nun mal kein Beweis.
Deiner Logik zufolge müssten die Behörden Jedem Kohle in den Rachen werfen, der behauptet, er wisse etwas über eine vermisste Person.
ramisha schrieb: oder Pfennnigfuchsern, die meinen, Geld nicht für Privatermittler ausgeben zu wollen, obwohl die mehr motoviert sind, als eine ganze SoKo.
Wenns Deiner Meinung nach nur am Mammon scheitert, dann zahl Du doch den hochmotivierten Privatermittler.
Schimpfen auf "halbblinde Ermittler" und sonstige Versager ist da doch Mist.
@allmir ist gestern noch etwas aufgefallen, bzgl. U.
Und zwar gab es schon ab Herbst 2003 den Vorwurf, das Geständnis von U. sei erzwungen gewesen. Damals lauteten die einzigen Argumente, die Polizei habe U. mit einem Blutfleck auf dessen Kleidung konfrontiert sowie ihm Versprechungen bzgl. seiner Unterbringung gemacht und auf diese Weise letztendlich den Verdächtigen zum Geständnis gezwungen.
Als Quellen kann ich nur Artikel nennen (gerne ganz lesen, sehr interessant).
Oktober 2003
http://www.spiegel.de/panorama/peggy-prozess-gestaendnis-soll-erzwungen-worden-sein-a-270811.htmlDie Beamten hätten seinen Mandaten mit ihren Methoden manipuliert, lautet der Vorwurf Bagnolis. So habe man ihm versprochen, er werde im Falle eines Geständnisses weiterhin im Betriebskrankenhaus untergebracht und müsse nicht ins Gefängnis.
März 2004
http://www.spiegel.de/panorama/verteidigung-im-mordfall-peggy-gestaendnis-nur-durch-trick-erreicht-a-290724.htmlHeute warfen die Anwälte des Angeklagten der Polizei vor, sie hätten den Angeklagten mit einem Täuschungsmanöver zu einem Geständnis bewogen. Beamte hätten dem Gastwirtssohn eröffnet, man habe Blutspuren an seiner blauen Arbeitsjacke entdeckt. Das bestätigten heute übereinstimmend zwei Polizisten. Tatsächlich habe der Gerichtsmediziner aber nur vom Verdacht von Blutanhaftungen gesprochen.
Dann konnte ich lange Zeit nichts zu diesen Vorwürfen finden.
Erst 2007 wieder:
September 2007
http://www.frankenpost.de/regional/oberfranken/laenderspiegel/Aussage-Ulvis-nicht-erpresst;art2388,742786Der Bayreuther Rechtsbeistand von Kulacs Betreuerin, Anwalt Ortwin Lowack, argumentierte, Kulac habe nur unter polizeilichem Druck ein – später widerrufenes – Geständnis abgelegt: Zwei Vernehmungsbeamte hätten dem Verdächtigten vorgehalten, an seiner Kleidung sei Blut des Mädchens entdeckt worden. Lowack: „Diese Behauptung war frei erfunden, sie wurde auf Weisung des Soko-Chefs Geier ins Spiel gebracht. Ohne ein solches Druckmittel hätte Kulac nie gestanden. Das war ein rechtswidriger Vorgang und nicht die einzige Trickserei, um dem Behinderten das Verbrechen in die Schuhe zu schieben.“
...
Der Nürnberger Oberstaatsanwalt Wolfgang Träg teilte gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit, man habe die Strafanzeige eingehend geprüft und sei jetzt zu dem Ergebnis gekommen, sie nicht weiter zu verfolgen, „weil es an Rechtsgründen fehlt“. Der Straftatbestand der Aussage-Erpressung setze körperliche Misshandlung oder sonstige Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung voraus. Doch davon sei in der Anzeige nicht die Rede gewesen. Folglich könne auch nicht wegen Aussage-Erpressung ermittelt werden. Träg: „Der Sachverhalt muss schlüssig als Straftat dargestellt werden. Und das war hier nicht der Fall.“
Tja und jetzt ratet mal, ab wann angeblich Gewalt im Spiel war?