Andante schrieb:Also für dich hat Peggy am 7.5. nachmittags noch mit F. gespielt. Und wann ist sie dann, so hat es F. ja auch geschildert, an diesem Tage von zwei Personen verfolgt worden, und wann wurde sie, ebenfalls Aussage von F., von einem Auto in ein anderes umgeladen?
Diese Fragen kann ich dir leider nicht beantworten, sonst wäre der Fall gelöst.
Ich frage mich ständig, wie die verschiedensten Sichtungen von Peggy unter einen Hut gebracht werden können.
Nehmen wir MS. Er will morgens beim Amt gewesen sein, dann um 12:30 Uhr mit einer Nachbarin gesprochen haben, wobei der UK sah. Wenn er um 9:00 Uhr aufsteht, in Ruhe frühstückt, wir es zeitlich schon eng. Wann will er Blumen eingetopft haben? Vormittags, nachmittags? Wenn er nachmittags Blumen eingtopft haben will, wie kommt es dann zu den Spuren?
Auch der Zeitraum 13:24 bis 15:17 ist sehr eng. Zur Bushalte, das Verbrechen, die Überlegung, was zu tun wäre, die Fahrt nach Rodacherbrunn, Ablage mit Graben, evtl. Schaufel/ Decke besorgen, Schuhe nachträglich entsorgen, Rückfahrt nach Lichtenberg, Cousin abholen, zur Bank fahren.
Und an Sichtungen von Peggy für diesen Nachmittag mangelt es auch nicht. Teilweise sind diese Sichtungen sogar doppelt von Zeugen bestätigt. In der Bäckerei mit kleinem Mädchen 2 Zeugen, mit dem roten Auto 2 Zeugen, am Fenster vorbeigelaufen mit kleinem Mädchen 2 Zeugen, der F. mit Verfolgungsjagd und Treffen im "Versteck", das Ehepaar am Cafe Mordlau mit Mädchensichtung mit Ranzen und rotem Auto. Selbst um 19 Uhr noch 2 Sichtungen am Carlsgrüner Weg mit Roller.
Ja, das kann alles Zufall sein, leider geirrt und unglaubwürdig.
Doch mache Aussagen irritieren mich doch sehr, gerade bei den von unabhängigen Zeugen gemachten Sichtungen.
Beispiel: Vielleicht hat UK Peggy tatsächlich verfolgt, wie UK und F das meinen. Vielleicht hat UK Peggy auch gar nicht eingeholt. Vielleicht ist sie in das Versteck, hat ihren Ranzen dort gelassen, hat F dort getroffen. Vielleicht sind sie beide gemeinsam zum Spielen am Brunnen gegangen.
Die beiden Junge mit der Mercedessichtung sagen, Peggy erwähnt beim Einsteigen, dass sie ihren Ranzen noch aus dem Lager holen müsse und nicht zu spät zu Hause sein darf.
Man muss sich ja vor Augen halten, dass der Ort sehr klein ist, vom Zentrum aus nur wenige Hundert Meter in alle Richtungen zum Ortsausgang. Selbst das Cafe Mordlau ist nur 3 km über Feldwege entfernt, für ein Kind mit Roller kein Problem.
Ich würde mich auch nicht wundern, wenn sich manche Zeugen in der Uhrzeit nicht präzise erinnern konnten und so irrtümliche Überschneidungen entstehen.
Wenn F sagt, er habe am Brunnen mit Peggy gespielt, so muss das nicht bedeuten, es war eine halbe Stunde. Vielleicht waren es 10 min., aber eben einprägend.
Im übrigen hat die erste SOKO den Zeitpunkt des Verschwindens im ersten Anlauf auf 16:30 festgelegt. Erst später kam man mit weiteren, früheren Zeitpunkten. Immer wieder korrigiert.